Beschreibung eines Lachens - Weihnachten

[Mr. Curiosity]

Das Familientreffen bestand aus großem Schweigen. Aber als mein Großvater eine Anekdote erzählte, musste meine Mutter lachen. Sie war die einzige.
Sie hatte ein Scherbenlachen und wenn sie lachte, dann tat sie das nur mit dem Mund, ihre Augen blieben die gleichen. Ihr Lachen wurde ein Gefühl in meinem Brustkorb, als würden die Scherben zwischen meinen Rippen klirren und sich durch alles hindurchschneiden.
Als sie merkte, wie alle stumm blieben und auf ihre Teller blickten, manche von ihnen mit geschlossenen Augen, andere das Besteck in den Händen abwägend, versuchte sie es ein wenig zu ändern, damit jemand übernehme.
Es war dahinter die Stille der Teller und Gläser und Gäste. Sie löffelten sich gewissermaßen mit ihren Blicken aus und stachen sich gegenseitig mit ihren Vergangenheiten. Als sie nach einer Minute fertig war, zitterte das Lachen in ihren Händen weiter, ging durch ihre Hände zur Gabel über, die gegen das Porzellan klimperte.

[prophet]

Sehr sehr schön,

lg p.

[Judith Pankonin]

Das gefällt mir richtig gut! Die Metaphorik ist wirklich treffend gewählt. Schön.

[Mr. Curiosity]

Huch, was hast du denn da ausgegraben? Danke für den Kommentar ^^