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Es ist nicht der Anspruch des Lektorats, ein Buch zu ändern

 
 
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Valerie J. Long
Eselsohr


Beiträge: 261



Beitrag01.06.2010 12:52
Es ist nicht der Anspruch des Lektorats, ein Buch zu ändern
von Valerie J. Long
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Diesen Artikel finde ich lesenswert und hier gut platziert - die Sicht eines Lektors auf das Thema "Verlegen":

http://www.text-manufaktur.de/detailseite/items/id-270410-es-ist-nicht-der-anspruch-des-lektorats-ein-buch-zu-aendern.html

Ich lasse den Text mal unkommentiert stehen, obwohl ich ein paar hervorhebenswerte Passagen gefunden habe.


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Die Zoe-Lionheart-Saga auf stores.lulu.com/ValerieJLong : eine Frau findet ihre Herkunft und ihre Bestimmung auf dem harten Weg.
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Xumandar
Oberstabspsycho
X

Alter: 40
Beiträge: 1385
Wohnort: Psy Korps 3. Division


X
Beitrag01.06.2010 13:03

von Xumandar
Antworten mit Zitat

Ja kann ich nur unterschreiben. Ich fand diesen Einblick wirklich sehr interessant danke Valerie.

X


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Der Sieg braucht keine Erklärung; die Niederlage erlaubt keine.

Grade du solltest doch wissen, dass ich nicht glaube was mir andere einreden, selbst wenn ich das verstehe, was sie mir sagen wollen!
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Harald
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Alter: 76
Beiträge: 5104
Wohnort: Schlüchtern


Beitrag01.06.2010 15:05

von Harald
Antworten mit Zitat

So viel zu den vielen, auch hier erscheinenden Neuautoren, die Texte ins Netz stellen, wohlgemerkt, Auszüge aus den "Büchern", die sie schon geschrieben haben, (in einem anderen Forum "schreibt" beispielsweise eine Vierzehnjährige an drei Büchen gleichzeitig!) und die, wenn man ihnen nahelegt, ein wenig mehr Sorgfalt auf Rechtschreibung, Interpunktion und Ausdrucksweise zu legen, lapidar meinen, das sei ja schließlich Sache des Lektors.

Hier sieht man nun mal, wie hoch das Hindernis ist, überhaupt in eine engere Wahl zu kommen.

Es ist ungefähr so, als wolle ein Stabhochspringer mttels eines Krückstockes Weltrekord springen!

LG

Harald


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Harald

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VanessaD
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Alter: 44
Beiträge: 247
Wohnort: NRW


Beitrag01.06.2010 15:48

von VanessaD
Antworten mit Zitat

Macht die Sache zwar nicht einfacher, aber der Artikel ist wohl gerade deswegen sehr interessant!  Wink

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LG Vanessa
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Harald
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant

Alter: 76
Beiträge: 5104
Wohnort: Schlüchtern


Beitrag01.06.2010 16:37

von Harald
Antworten mit Zitat

VanessaD hat Folgendes geschrieben:
Macht die Sache zwar nicht einfacher, aber der Artikel ist wohl gerade deswegen sehr interessant!  Wink


Eben,

denn wenn sich dein Buch nur einigermaßen verkauft, du bist bei einem Verlag als Autorin, du hast alle Chancen, dort wieder verlegt zu werden, der große Traum ....


... siehe oben

LG

Harald


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Gewaexhausgewaex
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 38
Beiträge: 86
Wohnort: Jena


Beitrag01.06.2010 16:53

von Gewaexhausgewaex
Antworten mit Zitat

@VanessaD > Da hat wohl jemand nicht richtig das Interview gelesen, oder kann mit den Informationen nichts anfangen:
Zitat:
Wir sind ein Publikumsverlag, das allermeiste passt bei uns gar nicht hinein. Jedes einzelne Verlagsprogramm ist sehr komplex gebaut, auch wenn man das auf den ersten Blick nicht erkennt [...] dass bestimmte Bücher in kleineren Verlagen viel besser aufgehoben sind und viel größere Erfolge werden könnten. Jeder Verlag hat sein spezifisches Netzwerk, seine Presse- oder Vertriebskontakte.


Und noch mehr Hilfreiches:
Zitat:
Krimis sollten bei uns immer einen gesellschafts- oder kulturpolitischen Hintergrund haben, also keine reinen Who-dunnits sein.


Reicht das fürs Erste?
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Gast







Beitrag01.06.2010 17:42

von Gast
Antworten mit Zitat

Zitat:
dass bestimmte Bücher in kleineren Verlagen viel besser aufgehoben sind und viel größere Erfolge werden könnten.

Das ist etwas, was man nicht oft genug unterstreichen kann. Gestern rief mich eine Freundin an, weil sie sehr begeistert von den Büchern einer Sachbuchautorin ist, die sie kennengelernt hat und bei der sie ein Seminar absolviert hat. Die Bücher kann man zwar überall kaufen, aber sie sind nicht die großen Bestseller.

Meine Freundin fragte mich also, was ich, mit meiner Verlagserfahrung, meinen würde, ob ihre Bekannte zu einem größeren Verlag wechseln sollte. Sie hat schon 10 Bücher veröffentlicht, schreibt an einem elften, schreibt eigentlich jedes Jahr ein bis drei Bücher und wird das auch in Zukunft.

Das ist natürlich für einen Verlag sehr interessant, denn eine Autorin, die nur ein Buch abliefert, ist nicht so interessant, da investiert man Geld, und es lohnt sich eigentlich nicht (außer das erste Buch verkauft gleich Millionen Exemplare). Trotzdem hat diese Autorin immer noch einen relativ kleinen, wenn auch renommierten Verlag für das Veröffentlichen ihrer Bücher gewählt.

Und das finde ich auch gut so, denn der mittlere, aber schon lange existierende Verlag, bei dem sie ist, gibt sich sicherlich mehr Mühe mit ihr als ein großer Verlag, wo sie eine unter vielen wäre. Ein kleinerer Verlag hat oft nicht so viel Geld für Werbung wie große Verlage, aber man muß auch immer bedenken, daß die großen Verlage nicht alle Autoren bewerben, sondern immer nur einzelne.

Also was nützt es mir, eine von 100 Autorinnen zu sein, von denen zwei oder drei dick in der Presse und im Fernsehen beworben werden, die restlichen 97 aber nicht. Und wenn ich ausgerechnet darunter bin? Das sollte man immer bedenken.

Sie ist jetzt bei dem Verlag, bei dem sie ist, eine eingeführte Autorin, hat Ansprechpartner. Jedes Buch, das sie schreibt, wird veröffentlicht. Und obwohl es vielleicht mangels großer Werbeetats nicht die großen Bestseller sind, hat sie doch ihre Fans und Leser, die auf jedes neue Buch warten.
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Sapna
Leseratte
S


Beiträge: 144



S
Beitrag01.06.2010 18:00

von Sapna
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Angla, du hast recht. Kann ich nur unterschreiben. Mein erstes kam schon bei einem kleinen Verlag raus, es ist zwar nicht der Hit, aber es läuft zufriedenstellend. Und auch mein aktuellen Erfahrungen zeigen nur, wie bemüht kleine Verlage sind und alles läuft viel einfacher.
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Isabelle34
Klammeraffe
I


Beiträge: 567



I
Beitrag01.06.2010 18:31

von Isabelle34
Antworten mit Zitat

Kann ich auch nur unterschreiben. Ich bin auch bei einem Kleinverlag. Mein Erstling mag nicht sämtliche Verkaufsrekorde brechen, aber meine Hoffnungen hat es übertroffen und ich fühle mich rundum wohl. Das ist doch auch sehr viel wert.
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René Achilles
Geschlecht:männlichSchneckenpost
R


Beiträge: 11
Wohnort: Leipzig


R
Beitrag01.06.2010 23:35

von René Achilles
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Sehr interessanter Artikel.

Aber dass man bei seiner Verlagssuche das Verlagsprogramm vorher studieren sollte, scheint wohl nicht bei allen angekommen zu sein.?

Da bekommt man den Eindruck, als ob einige Autoren bewusst breit streuen in der Hoffnung, dass das Buch so gut, um es entgegen des Verlagsprogramm aufzunehmen.


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VanessaD
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Beitrag02.06.2010 14:28

von VanessaD
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Hallo Gewächshausgewächs,

verstehe Deine Aussage nicht. Wie kann man den Artikel nicht verstehen?  Embarassed  Ich bin bei einem kleinen Verlag und ich habe mich auch bei keinem Verlag vorgestellt, bei dem mein Buch nicht reingepasst hätte. Ich meine, das Verlagsprogramm zu studieren sollte ja eigentlich selbstverständlich sein, oder?!  Wink

LG Vanessa


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Merlinor
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Beitrag02.06.2010 15:53

von Merlinor
Antworten mit Zitat

Hallo Leute

Natürlich muss man als Autor immer schon im Vorfeld betrachten, in welches Verlagsprogramm man passt.
Und manchmal ist es eben deshalb auch sinnvoll, zuerst einmal (oder sogar auf Dauer) bei einem kleinen Verlag unterzukommen.
Alleine die Tatsache, sich dort - wie z.B. Isabelle34 - wohl und gut aufgehoben zu fühlen, ist schließlich schon "gold" wert.

Ich würde den "Großverlag" jetzt aber nicht "unpersönlicher" reden wollen, als er in Wirklichkeit  ist.
Auch dort bemüht man sich in der Regel um eine gute und individuelle Betreuung der Autoren und gerade Schreiber/Innen, die mehrere Werke produzieren, sind auch bei diesen Verlagen sehr gerne gesehen.
Ein Autor kann sich auch dort also recht wohl fühlen ...

LG Merlinor


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Tiefgang
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Und ständig fließt Musik aus meiner Stromgitarre
Beitrag02.06.2010 16:05

von Tiefgang
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Danke fürs Einstellen - ein m.M. nach sehr lesenswerter Artikel!

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helo
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H
Beitrag02.06.2010 17:55

von helo
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Der Glücksfall ist doch, dass ein Grossverlag Interesse zeigt und letztendlich das eigene Werk veröffentlicht. Aber der Artikel zeigt doch auf, welche Chancen ein unbekannter Autor grundsätzlich hat. Insoweit macht es doch wirklich Sinn, einen kleineren Verlag zu finden, der eine Veröffentlichung ermöglicht, auch wenn der ersehnte grosse Verkaufserfolg, aus den unterschiedlichsten Gründen, ausbleibt.
Aber man sollte nicht vergessen, dass eine derartige Veröffentlichung durchaus ein Sprungbrett sein kann, da auch die Grossverlage den Markt der kleinen Konkurenten beobachten und gerne erfolgsversprechende Autoren abfischen.

Grüsse
helo


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pna
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Paterson
Beitrag03.06.2010 10:34

von pna
Antworten mit Zitat

Bei der immer wieder in Wellen wiederkehrenden Diskussion ob Kleinverlag oder gleich großer Publikumsverlag, wird hin und wieder, vielleicht nicht absichtlich, aber doch, der Eindruck erweckt, es wäre leichter, bei Kleinverlagen unterzukommen, weil diese weniger wählerisch wären.

Das ist natürlich vollkommener Unsinn. Kleinverlage sind individueller, und oft nicht der Broterwerbsmittelpunkt der Verlagsmitarbeiter. Autoren, Lektoren, Redakteure, Coverdesigner, Marketing, Vertrieb - all dies läuft viel mehr auf der Schiene "Gemeinsam, weils Spaß macht und weil wir Alternativen bieten wollen!"

Das heißt ganz grob gesprochen: Gäbe es keine Kleinverlage, gäbe es keine wirkliche Literaturszene. Großverlage entdecken in der Regel immer erst dann Literatur, wenn sie bereits von den Kleinen erfolgreich publiziert wurde. Die Wahrnehmungsschwelle von Großverlagen und des Literaturfeuilleton kann man getrost als extrem grobschlächtig bezeichnen.

Kleinverlage sind also nicht die kleine, billige und leicht zu habende Alternative zum sich zierenden und schwerhörigen Großverlag, sondern eben, weil dort verstärkt Fokus auf literarische  (oder Genre) Qualität gerichtet wird, das ideale Heim für Schriftsteller.
Gerade die Kleinverlage bieten in ihrer Form des Bazars (Im Kontrast zum monolithischen Großverlag) dem Schriftsteller viel eher die Möglichkeit, sich ein literarisches Heim zu erarbeiten - der Sprung zum großen Verlagshaus geschieht dann schlussendlich in den meisten Fällen über Lizenzverkäufe - und es soll Fälle geben, da haben sich Autoren verweigert. Dies scheint weniger mit dem in Aussicht gestellten Geld zu tun zu haben als vielmehr mit der Wandlung von "gelesen werden" zu "konsumiert werden". Dies hat - gerade für Jungautoren recht unverständlich - damit zu tun, wie man als Schritsteller in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden möchte.

Bestseller werden in Kleinverlagen selten geboren. Wobei das Attribut Bestseller für einen an Literatur interessierten Mensch keinerlei Qualitätskriterium darstellt. Die reine Verkäuflichkeit eines Buches sagt de facto nichts über den literarischen Wert aus, ebensowenig wie die geschmäcklerischen Urteile der Amazonrezensenten.

Meine Meinung mag wie das Knurren eines räudigen Straßenköters anmuten, aber ich wäre glücklich und froh, wenn die Verlagsriesen zerschmettert, und noch viel mehr Kleinverlage entstehen würden, die allesamt ihre Aufgabe ernst nähmen, Literatur zu publizieren, egal wie trashig sie auch sein mag.

Liebe Grüße,
Peter


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Mensch sein heißt, an dem Ort zu stehen, wo ein neugieriger Affe einem stürzenden Engel begegnet.
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Murmel
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Beitrag03.06.2010 11:31

von Murmel
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Bin ganz deiner Meinung, Peter.

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Tiefgang
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Und ständig fließt Musik aus meiner Stromgitarre
Beitrag03.06.2010 11:42

von Tiefgang
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pna hat Folgendes geschrieben:
Bei der immer wieder in Wellen wiederkehrenden Diskussion ob Kleinverlag oder gleich großer Publikumsverlag, wird hin und wieder, vielleicht nicht absichtlich, aber doch, der Eindruck erweckt, es wäre leichter, bei Kleinverlagen unterzukommen, weil diese weniger wählerisch wären.

Das ist natürlich vollkommener Unsinn. Kleinverlage sind individueller, und oft nicht der Broterwerbsmittelpunkt der Verlagsmitarbeiter. Autoren, Lektoren, Redakteure, Coverdesigner, Marketing, Vertrieb - all dies läuft viel mehr auf der Schiene "Gemeinsam, weils Spaß macht und weil wir Alternativen bieten wollen!"

Das heißt ganz grob gesprochen: Gäbe es keine Kleinverlage, gäbe es keine wirkliche Literaturszene. Großverlage entdecken in der Regel immer erst dann Literatur, wenn sie bereits von den Kleinen erfolgreich publiziert wurde. Die Wahrnehmungsschwelle von Großverlagen und des Literaturfeuilleton kann man getrost als extrem grobschlächtig bezeichnen.

Kleinverlage sind also nicht die kleine, billige und leicht zu habende Alternative zum sich zierenden und schwerhörigen Großverlag, sondern eben, weil dort verstärkt Fokus auf literarische  (oder Genre) Qualität gerichtet wird, das ideale Heim für Schriftsteller.
Gerade die Kleinverlage bieten in ihrer Form des Bazars (Im Kontrast zum monolithischen Großverlag) dem Schriftsteller viel eher die Möglichkeit, sich ein literarisches Heim zu erarbeiten - der Sprung zum großen Verlagshaus geschieht dann schlussendlich in den meisten Fällen über Lizenzverkäufe - und es soll Fälle geben, da haben sich Autoren verweigert. Dies scheint weniger mit dem in Aussicht gestellten Geld zu tun zu haben als vielmehr mit der Wandlung von "gelesen werden" zu "konsumiert werden". Dies hat - gerade für Jungautoren recht unverständlich - damit zu tun, wie man als Schritsteller in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden möchte.

Bestseller werden in Kleinverlagen selten geboren. Wobei das Attribut Bestseller für einen an Literatur interessierten Mensch keinerlei Qualitätskriterium darstellt. Die reine Verkäuflichkeit eines Buches sagt de facto nichts über den literarischen Wert aus, ebensowenig wie die geschmäcklerischen Urteile der Amazonrezensenten.

Meine Meinung mag wie das Knurren eines räudigen Straßenköters anmuten, aber ich wäre glücklich und froh, wenn die Verlagsriesen zerschmettert, und noch viel mehr Kleinverlage entstehen würden, die allesamt ihre Aufgabe ernst nähmen, Literatur zu publizieren, egal wie trashig sie auch sein mag.


Das könnte man in Stein meißeln...
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Beitrag03.06.2010 12:29

von Leon
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Genau! ... Ich hole schnell Steintafel und Meisel.
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jyqq
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Beiträge: 81



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Beitrag03.06.2010 12:52

von jyqq
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Leon hat Folgendes geschrieben:
Genau! ... Ich hole schnell Steintafel und Meisel.

Moment mal, nicht so schnell.

Peter preist die Kleinverlage und verteufelt die Großverlage.
Unter Objektivität stelle ich mir etwas anderes vor.

Zudem hätte ich gerne ein paar Beispiele, welche tollen Romane bzw. Autoren zuerst bei Kleinverlagen veröffentlicht haben und dann von den Großen "weggekauft" wurden.
Natürlich wird es solche Fälle geben ... aber ist es die Regel oder die Ausnahme?

Und dass Kleinverlage mehr als die Großen für literarische Qualität stehen ... das kann man in dieser Form definitv auch nicht stehen lassen.

Peter spricht schon einige interessante Punkte an; der Kommentar ist aber viel zu schwarz-weiß um in Stein gemeißelt zu werden.
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Beitrag03.06.2010 13:10

von Tiefgang
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jyqq hat Folgendes geschrieben:
Peter spricht schon einige interessante Punkte an; der Kommentar ist aber viel zu schwarz-weiß um in Stein gemeißelt zu werden.


Was ich gerne in Stein meißeln würde, möchte ich mir vorbehalten. Diese Redewendung war de facto nichts anderes, als meine ganze Zustimmung zu seinem Posting.

Dass es natürlich - bei nichts im Leben - nicht immer nur die eine Seite gibt, ist wohl jedem klar...


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pna
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Paterson
Beitrag03.06.2010 13:17

von pna
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jyqq hat Folgendes geschrieben:
Leon hat Folgendes geschrieben:
Genau! ... Ich hole schnell Steintafel und Meisel.

Moment mal, nicht so schnell.

Peter preist die Kleinverlage und verteufelt die Großverlage.
Unter Objektivität stelle ich mir etwas anderes vor.

Ich verteufle nichts und niemand, ich ziehe aus meiner Erfahrung Schlüsse. Dies muss innerhalb einer Diskussion möglich sein.

Zudem hätte ich gerne ein paar Beispiele, welche tollen Romane bzw. Autoren zuerst bei Kleinverlagen veröffentlicht haben und dann von den Großen "weggekauft" wurden.
Natürlich wird es solche Fälle geben ... aber ist es die Regel oder die Ausnahme?

Wozu soll ich hier Namedropping machen (Und das könnte ich seitenweise) wenn die gedroppten Namen für Dich stets die Ausnahme von der Regel wären?
Und dass Kleinverlage mehr als die Großen für literarische Qualität stehen ... das kann man in dieser Form definitv auch nicht stehen lassen.

Das kann man sehr wohl. Wenn Du in Großverlagen literarische Qualität findest, dann wurde diese in 99,99% aller Fälle stets in Kleinverlagen geschmiedet. Nochmal: Kleinverlage definieren sich nicht durch den niedrigen, kleinen Wert ihrer Publikationen, sondern durch ihre regionale Reichweite und Marketingmöglichkeiten, Druckauflagen etc ...

Peter spricht schon einige interessante Punkte an; der Kommentar ist aber viel zu schwarz-weiß um in Stein gemeißelt zu werden.

In Stein gemeiselt will ich meine Worte auch nicht wissen, genügt schon, wenn man sie als Diskussionsbeitrag und als Positionierung akzeptiert. Es gibt übrigens weiterführende Literatur über das Wesen der Großverlage im Web zu finden, was sie auszeichnet, wie wirtschaftlich sie sind und was sie der literarischen Qualität als Wert antun - Hand in Hand mit den Büchergrossisten.



Liebe Grüße,
Peter


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Beitrag03.06.2010 15:32

von Harald
Antworten mit Zitat

pna hat Folgendes geschrieben:

Bestseller werden in Kleinverlagen selten geboren. Wobei das Attribut Bestseller für einen an Literatur interessierten Mensch keinerlei Qualitätskriterium darstellt. Die reine Verkäuflichkeit eines Buches sagt de facto nichts über den literarischen Wert aus, ebensowenig wie die geschmäcklerischen Urteile der Amazonrezensenten.

Meine Meinung mag wie das Knurren eines räudigen Straßenköters anmuten, aber ich wäre glücklich und froh, wenn die Verlagsriesen zerschmettert, und noch viel mehr Kleinverlage entstehen würden, die allesamt ihre Aufgabe ernst nähmen, Literatur zu publizieren, egal wie trashig sie auch sein mag.

Liebe Grüße,
Peter


Ja, so mancher so genannte Bestseller - dessen Befähigung, einen solchen Namen zu tragen, sich den meisten Lesern entzieht - wäre besser als Makulatur zu verwenden, während unbeachtete Produkte aus Kleinverlagen eigentlich deren Plätze im Bestsellerregal einnehmen sollten.
Tja, die Macht der Werbung ...

LG

Harald


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