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Ihr Lächeln blieb unsterblich


 
 
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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag21.05.2010 23:05
Ihr Lächeln blieb unsterblich
von Hoody
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Ihr Lächeln blieb unsterblich


Das Blut der Mutter klebte an der Haut der Tochter. Die Speckröllchen an den Armen sahen wie Schrauben aus und die Augen, noch nie zum Lügen oder Betören missbraucht, starrten den Arzt an, der sie an der Hüfte aus ihrem alten Leben in das Neue zog. Ohne Mutter. Halbblind blickte sie gegen die Krankenhauswand. Hindurch. An den hupenden Autos vorbei. Leichensammlern, welche die Überreste eines Menschen zusammenkratzten.  Schließlich fanden sie sich wieder in einem anderen Pupillenpaar, die im Vorgarten eine Sandburg bestaunten. Das sechsjährige Mädchen schaufelte noch etwas Sand, nahm sich vor das Gebaute gleich einstürzen zu lassen, doch als sie  das Zwitschern eines Vogels vernahm, kletterten ihre Gucklöcher einem Baum hinauf. Lautlos tapste eine Katze durch die Wiese. Grashalme streichelten ihre Wangen, die sich nach hinten zogen und Speichelfäden verbanden die Zähne. Hin und wieder schnappten sie nach den Pflanzen, rissen es in zwei.  Die Grimasse ähnelte einem Grinsen. So lernte das Mädchen in ihren jungen Jahren das unmoralische Gesetz der Welt kennen. Das zukünftige Stöhnen riss ihren Blick von diesem Szenario los und neugierig musterte sie die Vorhänge hinter dem Fenster. Sie schlugen Wellen. Ihr Blick schwamm hindurch.  Prallte gegen geschlossene Lider und stach wie eine Nadel im Stoff ein. Das fickende Mädchen wusch sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Ihr erstes Mal tat weh.  Hätte sie eine Mutter gehabt, da war sie sich sicher, würde sie nicht schon mit siebzehn ihre Unschuld verlieren. Aber dem Vater war es egal. Der saß unten mit einem Whiskyglas, Zigarre und liebte seine rechte Hand. Schenkel klatschte auf Schenkel. Seufztöne dirigierten den Rhythmus. Bettkante krachte gegen die Wand. Ausgepustete Kerzen gaben Beifall. Und ihre Augen huschten aus dem Fenster zu Jesus, der zweihundert Meter weiter alles beobachtete. Röntgte durch seine Brustwarzen, traf den Blick einer Frau. Im Brautkleid stand sie vor dem Altar. Ihre Äuglein sahen für einen kurzen Moment nichts. Die Brust hob sich, als sie vor dem entscheidenden Kuss die Luft einsaugte.  Dann konnte sie wieder den Pfarrer sehen und ihren zukünftigen Mann. Seine Lippen. Und jeden Abend seinen Penis. Ihr schönster Tag. Heißt es nicht, man soll die Augen schließen wenn man sich küsst?, dachte sie und brach diese Tradition.  Ihr Sehorgan brach  durch das Buntglas des heiligen Hauses. Wanderte mit einem Stock durch Wälder. Sprang über Flüsse, Fische glubschten durch die Wasseroberflächen, sahen zu wie sie Feuerholz sammelte. Sprühte sich mit Mückenspray an und letztendlich stand sie auf einer Holzterrasse Dort saß eine achtundvierzigjährige Frau auf einer Schaukel. Tränen funkelten im Licht der baumelten Laternen. Hör auf zu heulen, hatte er geschrieen. Ich will und kann nicht mehr mit dir Leben, du kontrollierst mich, hatte er gesagt. Ich darf spätabends nicht mehr raus oder mich mit ehemaligen Klassenkameradinnen treffen. Und wieso? Ohhh du fickst eine Andere, hatte er sie nachgeäfft. Es tut mir Leid… Aber… es muss sein, hatte er geflüstert. Und mit dem Brummen des Autos hatte er sich verabschiedet. Sie brach auf der Schaukel zusammen, spähte zu der Stadt in der alles anfing. Die Krankenhausmauern ächzten Weg, als ihr Blick die Tränen darauf vergoss. Apparate pfiffen den Tod herbei, wenn sie durch die Gänge ging. Menschen kreischten auf. Fassten sich an die Brust, an den Hals. Hinterbliebenen nahmen sich vor von der nächste Brücke zu springen. Tinte floss durch die Rillen der Wände an der weißen Wand hinab und ein unsichtbarer Finger malte darin Kreuze. Ärzte standen versammelt um eine alte Frau herum. Schläuche stecken in ihrem Körper. Blubberblasen platzen in den Infusionbeuteln. Sie starb. Ihre Augen starben. Doch sie konnte zuletzt das Kreischen eines neuen Lebens hören. Das warmherzige Flüstern der Mutter. Den stolzen, weinenden Vater. Und lächelte…






(Sorry das es keine Absätze gibt. Hätte nicht gepasst.)

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Maria Magdalena
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 274
Wohnort: Schweiz


Beitrag24.05.2010 09:05

von Maria Magdalena
Antworten mit Zitat

Hallo Jarda

In diesen wenigen Zeilen fasst Du das ganze Leben zusammen: Da wird geboren, kopuliert und masturbiert, gestorben, ein Liebesverhältnis beendet, gespielt, etc. Mir persönlich ist das zuviel für einen Text dieser Länge.

Die Abhandlung empfinde ich als sehr verwirrend. Es ist mir nicht klar, ob es um den Tod der Mutter geht oder um das Leben der Tochter.

Stilistisch schreibst Du nicht schlecht, obwohl noch einige Schreibfehler zu beheben wären. Manchmal wirken die Ausdrücke etwas schwerfällig, unklar und ausufernd.

Ein Beispiel:
Zitat:
der sie an der Hüfte aus ihrem alten Leben in das Neue zog
Wer wird hier an der Hüfte gezogen? Die Mutter oder das Kind?


Herzliche Grüsse
Gabriela


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Wenn die Sterne fallen und die Zeit sich für einen Moment der Ewigkeit anvertraut, finde ich nach Hause, in den Regenbogen der Menschheit. GH
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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag24.05.2010 10:11

von Hoody
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Hallo liebe Gabriela. Auchn schöner Name. Wie Gabriel. Naja.

Also erst einmal vielen Dank für deine Kritik.

Findest du es echt zu lang für den Text? Ich finde ihn kurz und knackig. Ich würde ihn ungern verlängern. Könntest du das näher erläuertn was dich daran gestört hat? Das würde mir sicher weiterhelfen =) Aber ich glaube ich weiß was du meinst. Es sind einfach zuviele Orte und Bilder und dann geht die Wirkung flöten und die Vorstellungskraft. Oder?

Zitat:
Manchmal wirken die Ausdrücke etwas schwerfällig, unklar und ausufernd.

Ich glaube ich weiß was du meinst. Zum Beispiel "Gucklöcher" statt Augen oder Sehorgan. Auch der Satz mit den Brustwarzen fande ich unnötig. Den werde ich ändern. Daran habe ich mich eh schon gestört. Mal schauen was ich da schreiben. Wäre cool wenn du noch ein paar andere Unklarheiten raus zitierst.=)

Aber ich glaube ein paar finde ich selber:
Zitat:
Das Blut der Mutter klebte an der Haut der Tochter.

Das war der allerschlimmste Satz für mich. Puh!
Erst habe ich geschrieben:
Das Blut ihrer Mutter klebte an ihrer Haut.
Das Blut der Mutter klebte an ihrer Haut.
Und dann noch paar Varianten mit Tochter. Aber mir will da nichts gescheides einfallen
 Evil or Very Mad
Mhh dein zitiertes Beispiel finde ich klar. Die Mutter kann ja nicht aus der Hüfte rausgezogen werden. ich glaube es wird aus dem Kontext heraus schon klar, dass es die Tochter ist.


lg Hubi und vielen Dank.


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"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
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Ilona
Klammeraffe
I


Beiträge: 558
Wohnort: irgendwo in Hessen


I
Beitrag24.05.2010 10:32

von Ilona
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Mir gefällt, dass Du hier mit Sprache und Sprachbildern experimentierst. Mir hat nicht jedes Sprach bild gefallen, aber der Text hat was.

Grüße von

Ilona
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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag24.05.2010 11:01

von Hoody
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Hallo Ilona =)
Vielen Dank für deinen Kommentar.
Eigentlich sollte der Text auch ein Experiment sein. Aber dann wurde es zu einem richtigen Text. Erst wollte ich so eine Augenkette schreiben mit verschiedenen Personen und nicht nur mit einer. Das Ende sollte dann eigentlich so aussehen, dass sich irgendeiner von einer Brücke stürzt. Aber dann war ich auf dem Balkon frische Luft schnappen und dann hat mir die Idee da oben besser gefallen.
Also Danke und schön das du paar Bilder schön findest.

lg Hubi =)


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Maria Magdalena
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 274
Wohnort: Schweiz


Beitrag24.05.2010 22:52

von Maria Magdalena
Antworten mit Zitat

Hallo Hubi

Ich finde den Text nicht zu lang, sondern zuviel an Ladung. Würdest Du einen Teilaspekt davon rausnehmen und darüber schreiben, könntest Du wunderbar in die Tiefe gehen. Kurzgeschichten beleuchten normalerweise nur einen kurzen Abschnitt des Lebens, gleich einem Flash.

Na, dann werde ich mal genau:

Wegen meinem Beispiel: Babys kommen kopfvoran zur Welt und können nicht an der Hüfte rausgezogen werden, es sei denn, es hat Steisslage, aber das kommt denkbar selten vor bei Spontangeburten. Deshalb ist Deine Version nicht klar, sondern schlichtweg falsch. Die Augen eines Neugeborenen starren mit Sicherheit noch nicht, denen ist es nämlich viel zu hell.

Zitat:
An den hupenden Autos vorbei. Leichensammlern, welche die Überreste eines Menschen zusammenkratzten
Das ist mir nicht klar, was Du damit ausdrücken willst.

Zitat:
nahm sich vor, das Gebaute gleich einstürzen zu lassen
Komma

Zitat:
doch als sie das Zwitschern eines Vogels vernahm, kletterten ihre Gucklöcher einem Baum hinauf.
Das würde ich als eigenen Satz schreiben und "einem Baum entlang". Gucklöcher finde ich nicht schlecht.

Zitat:
Lautlos tapste eine Katze durch die Wiese. Grashalme streichelten ihre Wangen, die sich nach hinten zogen und Speichelfäden verbanden die Zähne. Hin und wieder schnappten sie nach den Pflanzen, rissen es in zwei. Die Grimasse ähnelte einem Grinsen.
Sehr schön. Richtig heisst es: entzweireissen.

Zitat:
So lernte das Mädchen in ihren jungen Jahren das unmoralische Gesetz der Welt kennen.
Nach dieser friedlichen Beschreibung ist die Welt überhaupt nicht unmoralisch. Das müsstest Du näher erklären oder einfach das "So" rausnehmen.

Zitat:
Ausgepustete Kerzen gaben Beifall.
Würden sie brennen, könnte ich es nachvollziehen.

Zitat:
Und ihre Augen huschten aus dem Fenster zu Jesus, der zweihundert Meter weiter alles beobachtete.
Warum ist dort Jesus? Ich nehme an, das ist in ihrer Phantasie. Dann müsstest Du das klarer schreiben.

Zitat:
Heißt es nicht, man soll die Augen schließen, wenn man sich küsst?,
Komma

Zitat:
Ihr Sehorgan brach durch das Buntglas des heiligen Hauses. Wanderte mit einem Stock durch Wälder
Das müsstest Du erklären, dass es nicht das Sehorgan ist, das mit einem Stock durch die Wälder wandert, sondern ihr Bewusstsein, ihre Phantasie, ihre Erinnerung. Es ist dem Leser schon klar, aber stilistisch ist es falsch.

Zitat:
Tränen funkelten im Licht der baumelten Laternen.
richtig: baumelnden - aber diesen Satz würde ich sowieso ändern, da er zu schwerfällig ist. So z.B.: Laternen baumelten über ihr und die Tränen funkelten in ihrem Licht.

Zitat:
Es tut mir Leid… Aber… es muss sein, hatte er geflüstert.
vor ... gehört ein Leerschlag, es sei denn Du unterbrichtst ein Wort, z.B. "Unterdes....", ein Knall ertönte.

Zitat:
Die Krankenhausmauern ächzten Weg, als ihr Blick die Tränen darauf vergoss.
Dieser Satz ist für mich unverständlich.

Zitat:
Hinterbliebenen nahmen sich vor, von der nächste Brücke zu springen
richtig: Hinterbliebene und Komma

Wie ich schon erwähnte, Dein Stil ist nicht schlecht, aber Dein Text ist verwirrend. Ich wäre gespannt, wie Du schreibst, wenn Du nur fünf Minuten aus Deinem Leben in eine Geschichte verpacken müsstest.

Herzliche Grüsse
Gabriela


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Alexander Hill
Geschlecht:männlichWortedrechsler
A

Alter: 60
Beiträge: 59



A
Beitrag25.05.2010 10:38

von Alexander Hill
Antworten mit Zitat

Hallo Jarda

ich halte dein Experiment für gelungen. Der Kreislauf des Lebens, in ein paar Zeilen gepresst. Einige kleine Stolpersteine sind noch drin, auf Anhieb fällt mir das Wort "röntgte" ein, über das ich gestolpert bin. Zuerst vermisste ich auch die Absätze, aber letztendlich muss ich dir Recht geben: alles in einem Atemzug zu schreiben, passt hier besser.


Alex
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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag25.05.2010 12:24

von Hoody
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Maria vielen Dank das du dir Zeit genommen hast, um eine ausführliche Kritik zu schreiben.
Ich gehe mal näher drauf ein.

Zitat:
Ich finde den Text nicht zu lang, sondern zuviel an Ladung. Würdest Du einen Teilaspekt davon rausnehmen und darüber schreiben, könntest Du wunderbar in die Tiefe gehen. Kurzgeschichten beleuchten normalerweise nur einen kurzen Abschnitt des Lebens, gleich einem Flash.

Mhhh stimmt. Aber ich wollte unbedingt so eine Augenkette hinkriegen. Aber die Tiefe fehlt wirklich. Nur das Ende kratzt da ein bisschen rein. Aber ansonsten ist es eher emotionlos. Na ma gucken. Für das nächstes Mal weiß ich es ja.

Zitat:
Wegen meinem Beispiel: Babys kommen kopfvoran zur Welt und können nicht an der Hüfte rausgezogen werden, es sei denn, es hat Steisslage, aber das kommt denkbar selten vor bei Spontangeburten. Deshalb ist Deine Version nicht klar, sondern schlichtweg falsch. Die Augen eines Neugeborenen starren mit Sicherheit noch nicht, denen ist es nämlich viel zu hell.

 Embarassed  Embarassed Ou! Mein armes Kind. Da habe ich was angerichtet. Das habe ich gar nicht gewusst. Dann müsste es an den Schultern oder gar an dem Kopf rausgezogen werden oder?
Aber öffnen können sie die Augen schon oder? Das würde mir reichen.

Zitat:
Das ist mir nicht klar, was Du damit ausdrücken willst.

Mhh die beiden Sätze sind blöd geschrieben. Also das Baby starrt durch die Wand und an den hupenden Autos vorbei und Leichensammler sammeln die Überreste eines Toten auf. Ich will das näher erläutern. Eigentlich kommt überall im Text das Sterben vor.
Am Anfang mit der Mutter.
Dann die Leichensammler.
Die Grashalme die entzweigerissen wurden.
Die Sandburg
Die Asche der Zigarre.
Der Whiskey.
Selbst das Sperma.
Die Kerzen.
Jesus und so weiter.
Aber eigentlich ist das nicht ganz so wichtig. Wenn das jemanden auffällt, ist das natürlich eine schöne Sache.
Aber die beiden Sätze beim Leichensammler werde ich ändern oder verbinden.
Zitat:

So lernte das Mädchen in ihren jungen Jahren das unmoralische Gesetz der Welt kennen.  
Nach dieser friedlichen Beschreibung ist die Welt überhaupt nicht unmoralisch. Das müsstest Du näher erklären oder einfach das "So" rausnehmen.

Naja wenn eine Katze einen Vogel frisst, ist das doch irgendwie Unrecht bzw brutal. Ich glaube das Wort unmoralisch passt nicht so gut. Vielleicht hätte ích es mehr anschlagen sollen, dass die Katze den Vogel gleich frisst, statt so einen Satz zu schreiben.

Zitat:
Und ihre Augen huschten aus dem Fenster zu Jesus, der zweihundert Meter weiter alles beobachtete.
Warum ist dort Jesus? Ich nehme an, das ist in ihrer Phantasie. Dann müsstest Du das klarer schreiben.

Ne ne. Da ist wirklich ein Jesus. Aber du hast recht. Wenn man des jetzt so liest, liest es sich irgendwie verwirrend. Da werde ich bisschen spezifischer sein.
Jesus ist dort, weil da in der Nähe gleich die Kirche ist.

Zitat:
Das müsstest Du erklären, dass es nicht das Sehorgan ist, das mit einem Stock durch die Wälder wandert, sondern ihr Bewusstsein, ihre Phantasie, ihre Erinnerung. Es ist dem Leser schon klar, aber stilistisch ist es falsch.

Cool! Respekt! Ich bin frohdas du es erkannt hast. Ich hatte schon Angst das ich´Mist geschrieben habe. Hoffentlich meinen wir jetzt dasselbe. ´
Zitat:
Wanderte mit einem Stock durch Wälder. Sprang über Flüsse, Fische glubschten durch die Wasseroberflächen, sahen zu wie sie Feuerholz sammelte. Sprühte sich mit Mückenspray an

Also ich meinte die Zeilen so: Das waren die Erlebnisse der ´beiden Verheirateten. Sie gingen ´spazieren, campen und sprühten sich mit Mückenspray an. Ich glaube du meinst das Gleiche wie ich. Schön das du das erkannt hast. Aber ich werde die Zeilen nicht ändern. Wer es nicht versteht, wird da einfach ein schönes, sprachliches Bild haben lol2
Sorry. Normalerweiser änder ich immer sehr viel, wenn ich Kritik erhalte. Aber die Stelle werde ich lassen.

Zitat:
Die Krankenhausmauern ächzten Weg, als ihr Blick die Tränen darauf vergoss.
Dieser Satz ist für mich unverständlich.

Mhh ich glaube da fehlt ein Komma.
Die Krankenhausmauern ächzten Weg, als ihr Blick, die Tränen,´darauf vergoss. Ne ist wahrscheinlich auch falsch. Aber werde ich ändern. Liest sich sowieso nicht so aktiv.

Zitat:
Ich wäre gespannt, wie Du schreibst, wenn Du nur fünf Minuten aus Deinem Leben in eine Geschichte verpacken müsstest.

Habe ich schon. Ist zwar schon etwas älter und der Stil ist auch nicht gerade toll. Aber ich würde diese Geschichte nicht anders schreiben. Immerhin ist es ja ein Teil meines Lebens. Mhh wenn du sie lesen willst:
Träumen darf man wohl noch oder?
Steht im biografischen.

Also vielen Dank für deine ausführliche Rezension. Ich werde einiges mitnehmen und merken =)
lg Hubi.


Hallo Hill.
Vielen Dank und schön das du den Text nicht so schlecht findest. Röntgte. Ja. Die Stelle werde ich eh ändern. Durch Brustwarzen schauen ist nicht gerade so prickelnd.
Lg Hubi und schöne Woche noch =)


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JamesLarkinWhite
Geschlecht:männlichWortedrechsler
J


Beiträge: 67



J
Beitrag25.05.2010 18:24

von JamesLarkinWhite
Antworten mit Zitat

Bevor ich zu meiner Kritik komme: Ich finde die Idee toll, die Verknüpfung der einzelnen Lebensstationen über die Augen der Protagonistin (Augen als Spiegel der Seele, "etwas voraussehen", etc.), die Kritik von Maria Magdalena diesbezüglich teile ich nicht, der allegorische Kontext wird meiner Meinung nach deutlich (es kann ja auch nicht ihr Bewusstsein sein, da das folgende ja "in der Zukunft" stattfindet).
Du kehrst das klassische "sein-Leben-an-sich-vorbeiziehen-Sehen" beim Tod um, sie sieht von der Geburt aus ihr zukünftiges Leben.
Die Metapher der ausgepusteten Kerzen fand ich toll, hat mich (da ich gerade Gryphius lese) an die "abgebrante[n] Kertzen" erinnert.

Also wirklich, dafür ein großes Kompliment! Ich finde es schön, wenn jemand Mut zum Experiment hat. Bei aller Berechtigung von Richtlinien bezüglich Verständlichkeit etc. finde ich doch die Gleichmacherei übertrieben: die Literatur lebt von dem Neuen, der Revolution, dem Wagnis.
Ulysses wollte erst keiner verlegen und heute ist es der "Jahrhundertroman".

Aaaaaber (ich hab ja schon zu Beginn des Kommentars angekündigt, dass es ein "Aber" gibt wink , sorry, aber muss ja auch sein, bloße Lobhudelei bringt ja niemanden weiter): Die Bilder, Stationen, Etappen, die du auswählst, sind nach meinem Geschmack zu klischeehaft; da verfällst du leider ins Hundertmalgelesene.
Geburt, erstes Mal (dazwischen die jagende Katze, bis dahin dachte ich noch "yesssss, das wird  richtig gut!", warum nicht weiter so?!), Hochzeit, Scheidung, Tod...

Um jetzt nicht mit etwas Negativem zu enden (denn das zuletzt gesagte bleibt ja hängen): Form und Inhalt harmonieren, Absätze würden das ganze stören. Man liest es "in einem Atemzug" - im Atemzug des Säuglings, der zum ersten mal Luft holt.

Mir hat der Text wirklich sehr gut gefallen, er hätte noch gewagter sein dürfen. Vielleicht ging es dir ähnlich wie es mir meistens beim Schreiben geht: Man hat eine Idee und die detaillierte Ausgestaltung ist dann nervige Fleißarbeit.
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