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Schattenkrieg - Der Weg des Bösen Kapitel 2


 
 
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Schattenherr
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S
Beitrag15.05.2010 18:32
Schattenkrieg - Der Weg des Bösen Kapitel 2
von Schattenherr
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Teil 1

Die Suche beginnt

„Ich fass es nicht!“, rief Utgron. Er hatte einen seiner Wutanfälle, die, sehr zum Leidwesen der anderen, in letzter Zeit immer häufiger vorkamen, da es immer wieder schlechte Nachrichten gab.
Ixan terrorisierte das Land.
Er selbst kam zwar nur selten persönlich aus der Burg heraus, denn die Arbeit überließ er seinen grausamen Dienern, doch wenn er sich aufmachte. Seine Burg zu verlassen, gab es dort, wo er hinkam, nur Tot und Grauen.
Dass er jetzt zwei der wahrscheinlich besten Naix angegriffen hatte, brachte Utgron völlig aus der Fassung.
„Das kann er doch nicht!“, rief er. „Er kann euch doch nicht einfach angreifen! Was bildet der sich ein?“
„Beruhige doch doch einmal“, meinte Longor beschwichtigend. „Er hat ja nicht gewonnen. Er nimmt sich in letzter Zeit zu viel vor. Ja, er hat die Schmiede der Götter zerstört, was ein harter Schlag ist, aber wann haben wir zuletzt Waffen von dort geholt?
Die Götterklingen halten für ewig und wenn wir neue brauchen, hohlen wir sie aus Romund, denn die Schmiede dort arbeiten schon seit Jahrhunderten nach dieser Technik. Und was den Angriff auf Ikin und Noel anbelangt.“ Er sah die beiden freundlich an, bevor er fortfuhr.



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Schattenherr
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Beitrag15.05.2010 18:35

von Schattenherr
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„ Es hat uns nur vor Augen geführt, dass er stärker wird. Er hat uns damit einen Gefallen getan, auch wenn es nichts freudiges ist, dass unser Feind mächtiger wird.“
Nach dieser Rede, deren Länge überhaupt nicht zu Longor passte, da er nie viel redete, Hatte sich Utgrons Gemüt wieder etwas abgekühlt.
Er sank auf seinen Stuhl zurück und runzelte nachdenklich die Stirn, doch Matur kam ihm zuvor: „Aber wenn er stärker wird, müssen wir etwas dagegen tun. Wir können in Gruppen aufbrechen und ihn suchen, aber bis wir ihn gefunden haben, wird er schon zu stark sein und uns mit Leichtigkeit besiegen.“
„Dann müssen wir zusammen nach ihm suchen und ihm zeigen, was eine Harke ist“, meinte Gudem. „Nein!“, riefen Ikin und Noel im Chor. Alle sahen die beiden erstaunt an. Ikin holte tief Luft und erklärte dann: „Wie Matur schon gesagt hat, es würde zu lange dauern, bis wir ihn gefunden hätten, wenn wir in Gruppen aufbrechen. Wenn wir jetzt zusammen gehen, kann er sich leicht vor uns verstecken. Noel und ich haben auf der Heimreise ausführlich darüber nachgedacht und wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass es nur einen Ausweg gibt.“
Er machte ein geheimnisvolles und ernstes Gesicht und schaute in die Runde.
„Wir müssen Rail finden.“
Die Antworten waren ungläubiges Gemurmel und empörtes Geflüster. „Unsinn“, rief Ruma.
„Unmöglich“, meinte Matur. Nur Ikin, Noel und Utgron blieben ruhig.


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Schattenherr
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Beitrag15.05.2010 18:36

von Schattenherr
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„Ich finde sie Idee gar nicht so abwegig“, meinte Utgron, was zur Folge hatte, dass es noch mehr Geflüster gab. „Nein hört mir zu. Es liegt ja wohl auf der Hand, dass Ixan sehr schnell stark wird, zu schnell. Seit Jahrhunderten haben wir nur Probleme mit ihm und auch davor hatten wir immer Feinde, die unseren Frieden nicht schätzten. Aber er ist eindeutig der schlimmste. Er tyrannisiert unser Land, er verbreitet Angst und Schrecken und scheut vor keiner Übeltat zurück. Wenn wir nichts unternehmen, wird er uns alle vernichten und das Land zu dem machen was es früher einmal war.
Ein Land ohne Gesetz und Ordnung, ein Land, in dem nur die Gier regiert.
Jeder muss sehen, wie er sich ernähren soll, denn der Boden ist vom Blut der Schlachten unfruchtbar geworden. Man kann kein Auge zutun, ohne die Angst zu haben, schon am nächsten morgen tot zu sein, ermordet und aller seiner Habseligkeiten beraubt, nur weil einer sie gerne besitzen möchte.
Aber ich gedenke, mich zu wehren, mit allen Mitteln, die ich habe. Und wenn unsere letzte Hoffnung eine Legende ist. Und wenn sonst nichts mehr bleibt, dann werde ich dieses Ziel verfolgen. Helft ihr mir?“
Kurze Zeit war alles still. Keiner rührte sich, keiner sagte etwas. Dann stand Matur auf. „Ich bin dabei.“ Da kam Leben in die Naix und es gab kein Getuschel mehr. Jeder wollte etwas beitragen, nur Ikin und Noel blieben still. Erst als sich die Aufregung einigermaßen gelegt hatte, meldete sich Ikin zu Wort: „Ich möchte euch ja nicht die Stimmung vermiesen, aber wir können nicht alle gehen. Das wäre zu auffällig. Lasst mich und Noel das erledigen. Wir haben oft genug gegen ihn gekämpft und ich meine, dass wir zurrecht kommen werden. Nur weiß ich nicht, wo wir suchen sollen.“
In den nächsten zwei Stunden wurden sämtliche Bücher über Legenden zu Rate gezogen. Viele handelten von Rail und alle besagten ausdrücklich, dass man den achten Naix nur dann suchen durfte, wenn das schlimmste eingetreten war, was für alle außer Frage stand, da dies für sie der Fall war. Schließlich hatte man sich auf drei Orte geeinigt.
Ikin und Noel sollten die Wüste Taklam, die Höhlen der Drachen und den Silbersee aufsuchen. Alle drei waren es besondere Orte, um die sich viele Mythen rankten.
Die Wüste Taklam hatten schon viele betreten, aber bisher war noch niemand lebend aus ihr herausgekommen, weshalb man nicht wusste, wie es dort aussah und was dort vor sich ging.
Von den Höhlen der Drachen wusste man, dass sie irgendwo in dem Drachengebirge lagen, doch das Gebirge war so riesig, dass noch keiner es komplett erkundet hatte.
Wo der Silbersee lag, war keinem bekannt und auch in den Büchern stand nichts.
Aber den Legenden nach war es ein Ort grenzenloser Magie.
„Nun denn“, meinte Utgron und Sehnsucht schwang in seiner Stimme mit. Sehnsucht nach Abenteuern, die, wie er wusste, Ikin und Noel mit Sicherheit haben würden. „Geht und kehrt siegreich wieder zurück.“  
Ikin nickte. Das war es also. Das größte Abenteuer seines Lebens.
Vieles hatte er schon erlebt und oft hatte er Ixan schon einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber das übertraf alles.
Langsam gingen er und Noel hinaus, die flüsternden Stimmen der Naix hinter sich und die weite Welt voller Abenteuer vor sich.


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Schattenherr
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Beitrag15.05.2010 18:36

von Schattenherr
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Draußen auf der Straße empfing sie ein kühler Wind. Nicht, dass er kalt wäre, denn das war er nie; er wer nur kühl.
Um das Leben der Dorfbewohner zu erleichtern, hatten die Naix unzählige Zauber um das Dorf gewirkt.
Es gab keine Jahreszeiten mehr, nur immer warmes, sonniges Wetter und ab und zu Regen, damit Pflanzen wachsen konnten. Auf den Äckern, die um das Dorf herum waren, gab es keine Missernten und das Korn war nahrhafter als das anderer Regionen.
Die beiden Gefährten setzten sich in Bewegung.
Menschen, denen sie begegneten, grüßten freundlich.
Wenn Ikin und Noel unterwegs waren und in Städte kamen, warfen sich die Menschen vor ihnen auf den Boden und taten sonstige alberne Dinge.
Solcherlei hatten die Naix in ihrem Dorf verboten und die Menschen waren froh darüber.
Sie behandelten die Unsterblichen so, wie jene sich selbst sahen: Als Freunde und nicht als Götter.
Ikin und Noel grüßten ebenso höflich zurück und gingen weiter.
Als sie in die Straße einbogen, in der die beiden Naix wohnten (sie waren Nachbarn),
sahen sie, dass jemand vor Ikins Haus wartete. Es war Karte, ein 14jähriges Mädchen.
Die war etwas kleiner, als die anderen Kinder im Dorf, was ihr schon viele Spitznamen eingebracht hatte, aber das machte sie mit ihrer Schönheit und ihrem schlauen Kopf wieder wett.
Langes dunkelbraunes Haar floss geschmeidig über ihre Schultern und rahmte ihr kleines blasses Gesicht ein. Sie war schlank und bewegte sich mit einer federnden Leichtigkeit, die Ikin immer wieder staunen ließ.
Aber so schön sie auch war, sie war eine Kämpfernatur und bisweilen sehr stur.
Schon in frühen Jahren hatte sie gelernt, mit Pfeil und Bogen umzugehen und wenig später hatte sie es geschafft, mit einem Schwert umzugehen.
Trotz allem wollte sie keine Kriegerin sein. Sie meinte, im Notfall müsse man sich verteidigen, doch das Töten wäre für sie nichts.
Sie wollte Wissen sammeln.
Es erstaunte Ikin nicht, sie hier anzutreffen, denn sie wartete immer vor seinem Haus, wenn er von einem Abenteuer zurückkam. Karte liebte Geschichten, vor allem von den Naix und verbrachte viel Zeit bei Ikin und Noel, wenn sie dann mal da waren und lauschte den Geschichten aus alten Zeiten.
Sie erblickte die Naix und winkte hektisch.
Ikin und Noel wussten, was jetzt kommen würde.
Sie machten einen Schritt vor und als hätten sie eine unsichtbare Linie übertreten, stürzte ein Schwall Fragen auf sie nieder: „Geht es euch gut? Wo wart ihr? Stimmt es, dass ihr überfallen worden seit? Von wem? Von Ixans Dienern? Und...“ Rasch hob Noel die Hand und unterbrach das Mädchen. Er lachte. „Fragen über fragen!“ Karte stand ganz still da und schaute so drein, wie ein Hund, dem ein Knochen vor die Schnauze gehalten wurde.
Noel war für sie in Sachen Geschichten erzählen ein Gott. Er brachte sie zum Lachen, wenn es etwas zum Lachen gab und zum Weinen, wenn es traurig war. „Fragen über Fragen“, wiederholte er. „Aber ich will sie dir beantworten. Ja, uns geht es gut. Wo wir waren, dürfen wir dir nicht sagen, aber wir wurden überfallen, wenn man so will. Nicht von Ixans Dienern, aber vom Bösen selbst. Ixan hat uns angegriffen. Aber wir haben wenig Zeit und ich will dir die Geschichte ein anderes Mal erzählen.“ Karte sah ihn fragend an. „Warum habt ihr keine Zeit?“, wollte sie wissen. „Das können wir dir nicht sagen“, beeilte sich Ikin zu sagen, bevor Noel zuviel ausplauderte. „Bitte, bitte, bitte, bitte!“, bettelte Karte.
Es gefiel ihr gar nicht, wenn man ihr etwas nicht  sagte und sie im Unklaren lies.
„Nein“, sagte Ikin bestimmt. Dann wurde seine Miene eine Spur weicher. „Aber man merkt dir an, dass du uns etwas sagen willst.“
„Die Dorfbewohner schicken mich. Ich soll euch sagen, dass im Wald Krieger sind. Ich habe sie auch gesehen.
Es sind unheimlich viele, fast eine Armee!“ „Kannst du einschätzen, wie viele es sind?“, fragte Noel besorgt.
Karte überlegte kurz. Dann sagte sie: „Etwa um die 1000.“ „Beschreib sie“, befahl Ikin.
Karte wurde nervös. „Schwarze Rüstungen, schwarze Helme. Sie sahen aus, als wären sie aus der Nacht gekommen, so schwarz waren sie. Sogar die Schwerter von ihnen waren aus einem schwarzen Metall.“
Ikin schwante übles, aber er musste einen Beweis haben.
„Hast du ihre Gesichter gesehen?“ „Nein“, meinte Karte.
Ikin wurde bleich. „Die wandelnden Toten!“, flüsterte er entgeistert. „Was?“, rief Noel und auch Karte war blass, wie eine Tote.
Jeder wusste von ihnen, jeder kannte sie. Wo sie hinkamen, gab es Tot und Verderben. Sie waren Diener Ixans.
Eine Zeit lang bewegte sich keiner von sich.
Als erstes riss sich Ikin aus der Starre. „Er ist zu stark! Wir müssen los!“, rief er. „Wo wollt ihr denn hin?“, fragte Karte. „Das können wir dir nicht sagen. Das hab ich dir schon erklärt!“,  meinte Ikin. „Geh zu den anderen Naix und berichte ihnen, was du uns berichtet hast.“ Karte rührte sich nicht. „Ich will es aber wissen!“ „Geh!“, schrie Ikin und schon waren er und Noel im Haus verschwunden. Ikin stürmte zu einer Truhe, riss sie auf und stöberte darin herum. Dabei murmelte er: „Rucksäcke, Essen, Kräuter...“
Nach kurzer Zeit lag ein ansehnlicher Haufen neben ihm.
Ikin richtete sich auf und fragte: „Brauchst du noch etwas?“ „Nein, du hast an alles gedacht“, antwortete Noel.
Und so begann das Abenteuer von Ikin und Noel auf der Suche nach dem achten Naix Rail.

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Schattenherr
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Beitrag15.05.2010 18:37

von Schattenherr
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Alle stöhnten. So viele so schlechte Nachrichten waren sogar für die Naix einfach zu viel.
Karte war gerade eben in ihr Haus gestürmt und hatte ihnen die Nachricht über die wandelnden Toten überbracht.
„Nimmt das Elend denn gar kein Ende?“, jammerte Matur. „Was wollen Ixans Krieger bei und?  Und das gleich 1000 Mann, oder Zombies, wie man sagen sollte.“ „ Das ist schlecht, sehr schlecht“, meinte Longor. „Aber nicht die Hoffnung aufgeben! Vielleicht greifen sie uns ja nicht an.“ „Aber es ist schon etwas komisch, dass sie hier sind“, gab Matur zu bedenken. „Und es ist noch ein Beweis, dass Ixan stärker wird. Aber wir können ihn immer noch besiegen. Ikin und Noel werden sich um ihn kümmern.“ „Wo gehen sie denn hin? Sie wollten es mir nicht sagen.“ „Das war auch richtig so“, antwortete Utgron prompt. „Wir dürfen es dir nicht sagen.“ Karte lächelte. Ein schönes Lächeln zwar, aber Utgron meinte, darin sehen zu können, wie sich darin etwas geheimnisvolles spiegelte. Etwas Unheimliches, verschmitztes. Und da wurde ihm bewusst, dass das kleine Mädchen, das da vor ihm stand, nicht ungefährlich war. Sie war mächtig auf beiden Seiten. Auf guter wie auf böser. Und sie wusste etwas. Das er nicht wusste.
„Sagt ihr es mir, wenn ich noch eine Information habe, die ich Ikin und Noel verschwiegen habe?“, fragte sie.
Die Naix stutzen. Nur Utgron nicht.
Sein Verdacht hatte sich bestätigt, aber er ließ sich nichts anmerken. „ Was für eine Information?“, wollte Gudem wissen. Schlechter Versuch, dachte Utgron. Darauf wird sie nie hereinfallen.
Und wirklich. Karte schaute Gudem böse an und fragte ihn verächtlich: „Meinst du, ich bin so dumm?“ Der Naix sah so aus, als hätte er in einen sauren Apfel gebissen. „ Also, wo wollen Ikin und Noel hin? Sagt es mir!“, verlangte sie. Eine Weile schwiegen die Naix.
Dann fragte Utgron: „Versprich, es niemandem zu sagen.“ „Ich verspreche es.“ „Versprichst du, es nirgendwo aufzuschreiben?“ „Ja.“ „Verspricht du, es auch unter grausamer Folter nicht zu verraten und es wenn nötig mit ins Grab zu nehmen?“ „Verdammt noch mal, ja! Ich verspreche alles, was ihr wollt!“, rief Karte entnervt.
Ein Lächeln huschte über Utgrons Gesicht und auch die anderen Naix wirkten zufrieden. Darauf waren sie ausgewesen.
Sofort begriff das Mädchen ihren Fehler. Damit hatten die anderen sie in der Hand.
Schnell überlegte sie sich einen Plan.
Es war nicht einfach, sich herauszureden, denn zurücknehmen konnte sie es nun nicht mehr und die Naix könnten alles von ihr verlangen.
Dann kam ihr eine Idee.
„Ich verspreche alles, was ihr wollt, doch gebt acht, denn genau die Versprechen, die ab jetzt kommen, müsst ihr auch mir geben.“
Utgrons Lächeln verschwand.
Er klappte den Mund zu, den er gerade siegessicher geöffnet hatte.
„In Ordnung“, meinte er enttäuscht. „Ikin und Noel reisen durch das Land, um den achten Naix zu finden.“ „Rail?“, fragte Karte ungläubig. „Genau“, sagte Utgron.
Karte schwieg. Dann war ihre Information vielleicht doch ganz wichtig.
„Ihr habt mir gesagt, wo Ikin und Noel hingehen und nun werde ich euch sagen, was ich weiß.
Im Wald sind Krieger, aber das sind nicht die einzigen. Wir konnten die Krieger belauschen.“
„Was nicht viel gebracht hat, wie ich annehme“, lachte Utgron verächtlich. „Ixans Krieger sind die wandelnden Toten. Wie ihr Name schon sagt: Sie sind tot und Tote können nicht reden.“
Nun lachte Karte. „Die toten waren auch wortkarg, das stimmt. Aber sie hatten einen Schamanen und der war wirklich dumm. Er schwafelte etwas davon, dass viele Trupps wie dieser das Land zerstören würden und dass er als rechte Hand Ixans die Welt regieren würde.
Es ist völliger Blödsinn, aber ich denke, dass die Information, dass viele Truppen Ixans durch die Gegend ziehen, wichtig sein könnte, vor allem, weil Ikin und Noel gerade vorhaben, durch dieses Land zu ziehen“
Die Naix schwiegen bestürzt. Noch eine schlechte Nachricht! Gudem war der erste, der sich wieder fasste. „Dies ist eine sehr schlachte Nachricht, doch dumm dasitzen bringt nichts.“ Da traten Tränen in Utgrons Gesicht.
Alle erschraken. Noch nie hatte jemand Utgron weinen sehen.
„Und was sollen wir deiner Meinung nach tun?“, fragte er weinerlich. „In all den Jahrhunderten, in denen ich Naix bin, ist es das erste Mal, dass ich völlig hilflos bin.
Sieh´s doch ein. Gegen so viele Krieger haben wir keine Chance.“ „Wir allein vielleicht nicht, aber es gibt jemanden, der uns helfen könnte. Ich dachte an den Orden, der in unserem Nachbarland Romund für Recht und Ordnung sorg. Es ist der Orden der magischen Krieger.“ „Unsere Hoffnung!“, rief Matur und alle stimmten ein. „Aber“, übertönte Gudem sie. „Aber wir müssen die Nachricht Ikin und Noel überbringen, bevor wir sie nicht mehr einhohlen können.“
Mit diesen Worten stürmte er hinaus.

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Schattenherr
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Beitrag15.05.2010 18:37

von Schattenherr
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Danke Gudem“, sagte Ikin. „Danke, dass du uns gewarnt hast. Karte war sehr schlau, aber ihr Vorhaben war sehr gefährlich.“
Sie waren gerade an der Waldgrenze gewesen, als Gudem sie eingeholt hatte. Er hatte ihnen alles erzählt, was vorgefallen war. Nun verabschiedete er sich und ging ins Dorf zurück. „Das sind schlechte Nachrichten, zu schlechte Nachrichten für meinen Geschmack“, meinte Noel. „Nicht nur für deinen“, antwortete Ikin.

Sie betraten den Wald sehr vorsichtig, da sie nicht wussten, wo das Lager der Krieger war und sie nicht aus Versehen einem Wachposten in die arme laufen wollten. Aber der Wald lag still und ausgestorben da. Nirgends war auch nur ein Hauch eines Kriegers zu sehen, zu hören oder zu fühlen.
Nach einer halben Stunde lichtete sich der Wald pötzlich und sie kamen auf eine große Lichtung.
Schnell wichen sie zurück und versteckten sich hinter zwei großen Bäumen.
Langsam spähte Noel hinter seinem Baum hervor.
Vor ihm lag die Lichtung verlassen da, aber es brannte ein Lagerfeuer, weswegen sie sich versteckt hatten.
Doch egal, wer ein Lagerfeuer gemacht hatte, er war nicht mehr da und kam wahrscheinlich auch nicht wieder.
Sie gingen auf die Lichtung und Ikin begann sofort, auf dem Boden nach Spuren zu suchen. Nach ein paar Minuten verkündete er: „Es war das Lager der wandelnden Toten. Sie sind noch nicht lange fort, also müssen wir vorsichtig sein.“
Sie verließen die Lichtung und gingen weiter durch den Wald, immer auf der Hut vor Kriegern.
Es war später Abend, als sie den Wald verließen und nachdem die einige Meter gelaufen waren, schlugen sie das Lager auf. „Wer übernimmt die erste Wache?“, fragte Ikin. „Ich“, bestimmte Noel.


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Schattenherr
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Beitrag15.05.2010 19:29

von Schattenherr
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kleiner schreiberling
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Beitrag17.05.2010 20:26

von kleiner schreiberling
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Angenehm zu lesen.

Es freut mich zu sehen, dass du immer besser wirst. Du hast so ziemlich alle Vorschläge aus der Diskussion des ersten Kapitels berücksichtigt.

Allerdings muss ich noch einmal anmerken, dass du auf deine Sprache achten solltest. Auch hier hast du dich schon rasant verbessert. Kleine Unsicherheiten treten allerdings noch auf.
Zitat:
Nicht, dass er kalt wäre, denn das war er nie; er wer nur kühl.

Außer dem kleinen Rechtschreibfehler fällt mir hier noch ein unangebrachter Tempuswechsel auf (es sollte "kalt gewesen wäre" heißen).
Denke über deine Sprache nach, dann wirst du solche Fehler bald vermeiden können.

Deine Geschichte entwickelt sich spannend. Du solltest aber darauf achten Klischees nicht ausarten zu lassen. Eine klare Teilung in Gut und Böse ist zwar nicht schlecht, aber ein paar Überraschungen machen das Herz eines Romans aus. Auch Antagonisten können kompliziert sein.

Aber: Großes Lob. Du wirst immer besser. Ich bin auf eine Fortsetzung gespannt.
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Schattenherr
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S
Beitrag18.05.2010 19:13

von Schattenherr
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danke.
die überaschungen kommen übrigens noch zu genüge.
auf die sprache sollte ich wirklich besser achten,
das fällt einem meist erst auf, wenn jemand anderes es sagt, aber
dafür bin ich ja hier.
weistdu ich hab das ganze buch schon per hand geschrieben
und wills noch eintippen.
dauert noch bis etwa zu den Ferien, bis das nächste Kapitel fertig ist.

Schattenherr


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