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Oben ohne?


 
 
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Inkognito
Eselsohr


Beiträge: 465



Beitrag07.05.2010 16:30
Oben ohne?
von Inkognito
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Dieser Beitrag wurde auf Wunsch des Autors inkognito eingestellt.

Oben ohne?


Die Kirchturmuhr schlug  zwölfmal , als der Vikar sich  bei allen bedankte, die an dem ungewöhnlichen Gottesdienst teilnehmen wollten. Unter dem Motto:„Pray and brunch“ wurde zu dieser Andacht eingeladen, was bedeutete, dass  danach noch  ein gemeinsames Essen stattfinden sollte.
Am Eingang der Kirche hatten alle  Besucher einen blauen Zettel überreicht bekommen, auf dem zu lesen war: „Der Himmel bedeutet für mich....:“, jeder konnte diesen Satz für sich beenden.
Auf der ersten Kirchenbank waren Kisten aufgereit mit  Kugelschreibern oder Buntstiften, je nachdem, wie man seinen Himmel darstellen wollte.  Ich hatte mich für die Farben Rot, Blau und Gelb entschieden, ohne ein Bild meines Himmels im Kopf zu haben.
Mit den Worten: „Unser heutiges Motto lautet also -oben ohne? Geht es tatsächlich auch ohne Himmel?“, lies sich der Vikar auf der vordersten Bank nieder
Ein Gemeindemitglied spielte uns verschiedenen Szenen auf einem Beamer vor, die uns auf das Thema einstimmen sollten: In der ersten  erklärte G.C.in einer Kaffeewerbung, dass er noch nicht für den Himmel bereit sei. Danach händigte ein weibliches Model einem Mann seine Telefonnummer aus.
In dem letzten Spot liefen ein  Mann und eine Frau eineinhalb Minuten aufeinander zu, mitten in einer Menschenmenge, und verliebten sich auf den ersten Blick ineinander.
Nach der Vorführung stellte sich der Chor vor dem Altar auf. Die Mädchen begannen zu singen, „rose“, und ich lehnte mich mit geschlossenen Augen zurück.
Es gab nur einen Grund für meine Anwesenheit in der Kirche, ich wollte Tatjana singen hören. Wir wären beinahe zum Einsingen zu spät gekommen, weil wir wieder über Nichtigkeiten gestritten hatten. Alltägliche Probleme interessierten sie nicht, die sollten einfach andere für Tatjana  erledigen.
Kaum hatten wir die Kirche betreten, bekam ich von  Tatjana ihre Jacke auf den Schoß geworfen, wobei ihr Handy herausfiel,was sie mit einem Schulterzucken abtat, und war in den Gemeindesaal zur Probe gelaufen.
Tatjanas glockenklare Stimme stach so deutlich heraus und ich empfand endlich die notwendige Ruhe, um mich nur der Musik hinzugeben.  Wenn Tatjana sang, bekam ich häufig einen Kloß im Hals.  Jetzt fühlte ich  anders, wünschte, dass es ein stärkeres und intensiveres Wort für dieses Empfinden gab.
Ich öffnete die Augen, um sie beim Singen anzusehen. Ihre Wangen waren gerötet, ihre Augen glühten, sie war völlig in die Musik versunken. Als Tatjana an der Stelle „and you think that love is only, for the lucky and the strong“angekommen war, die sie solo sang ,strahlte sie mich an.
Ich legte ihre Jacke um meine Schultern und sog ihren Duft ein, wie ich immer an ihr gerochen hatte, als Tatjana  noch ein Baby war. Mir fiel ihr Kosenamen ein, mit dem ich sie als Kleinkind gerufen hatte.
Nach dem ersten Stück nahm ich den blauen Zettel in die Hand und schrieb darauf  : HEITERKEIT!

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Boudicca
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Beiträge: 266



Beitrag08.05.2010 21:19

von Boudicca
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Hallo Autor,
zu deinem Text sei als erstes zu sagen, dass mich dein Stil anspricht: Er ist nicht zu verschachtel, angenehm zu lesen und geht nüchtern an das Thema heran. Der Titel macht neugierig, sobald man von der Kirche zu lesen beginnt. Der Anfang ist dir gut gelungen. Allerdings muss ich gestehen, dass du einige Passagen ausführlicher hättest schreiben können - dabei insbesondere den Gedankengang "oben ohne?". Der Protagonist macht sich keine wirklichen Gedanken darum. Es wäre interessant zu hören, warum er kein genaues Bild von seinem Himmel hat. Hat er sich nie damit beschäftigt? Konnte er vielleicht mit der Kirche bisher noch gar nicht viel anfangen? Immerhin ist er nur wegen seiner Tochter Tatjana gekommen (sie ist seine Tochter, oder?). Scheinbar gibt es für ihn einen Himmel, der Fall "oben ohne" trifft für ihn also gar nicht zu.

Du könntest uns ein wenig mehr von ihm verraten, Emotionen, Eindrücke von dem Gottesdienst. Später hinaus, als er seine Tochter beim Singen beobachtet, wird er selbst ein wenig deutlicher. Vorher scheint er ein unbeteiligter Erzähler zu sein, obwohl er mitten in der Geschichte steht und an der Handlung teilnimmt.

Weiterhin sind mir ein paar Kleinigkeiten bezüglich der einzelnen Passagen aufgefallen:

Zitat:
wobei ihr Handy herausfiel,was sie mit einem Schulterzucken abtat, und war in den Gemeindesaal zur Probe gelaufen.


Tut das Handy irgendetwas zur Sache? Ich persönlich würde sagen, streich diese Bemerkung.

Zitat:
In der ersten erklärte G.C.in einer Kaffeewerbung, dass er noch nicht für den Himmel bereit sei


Gerade diese Anspielung könnte man etwas knackiger formulieren. Ich habe trotz der Initialien erst beim dritten Lesen verstanden, von wem du redest. Vielleicht machst du es mit anderen Umschreibungen deutlich - eine Filmrolle von ihm zum Beispiel.

Im allgemeinen wirkt mir die Passage mit dem Beamer noch ein wenig zu Klischeebehaftet - gerade die beiden Verliebten. Man könnte ihr mehr Tiefe verleihen, indem man die Gedanken des Ich-Erzählers einfließen lässt; was er beim Zuschauen empfindet.

Du scheinst auch bei dem Lied "rose" an einen konkreten Song zu denken. Ich kenne ihn nicht. Du könntest vielleicht einen Interpreten angeben oder ihn ein wenig mehr beschreiben.

Ich hoffe, meine Anmerkungen konnten dir weiterhelfen!

Grüße, Boudicca
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Inkognito
Eselsohr


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Beitrag09.05.2010 13:18
..
von Inkognito
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Hallo Boudicca,

vielen Dank für deine Beschäftigung mit deinem Text. Auch mir fehlte etwas im Text, ich bin wirklich für jeden Hinweis dankbar. Ich habe mich so sehr darauf konzentriert, nicht zu weit auszuholen, dass ich ihn gegen Ende sehr berichthaft fand.

Zu deiner Frage: Ja, natürlich, es handelt sich um die Tochter. Der Handy Hinweis sollte den Streit erklären, ihr sind Alltäglichkeiten unwichtig. Diesen Satz habe ich einige Male umgestellt, weil er mir auch nicht gefiel.

Die Beispiele auf dem Beamer sollten verdeutlichen, wie wenig der Erzähler bzgl. des Themas angesprochen wird.

Ich danke dir aber wirklich für deine Hinweise. Ich sehe jetzt selbst, dass ich nicht nur andeuten kann, sonst ist der Erklärungsbedarf zu groß! Werde das Ganze überarbeiten.

Liest du es dann nochmal durch?

Grüße von Inko
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Inkognito
Eselsohr


Beiträge: 465



Beitrag09.05.2010 13:19
..
von Inkognito
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es ist natürlich mein Text, sorry!
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Zwebbel
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Beiträge: 14



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Beitrag09.05.2010 16:31

von Zwebbel
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Hey, nur damit du auch ne zweite Meinung hörst, bevor du "überarbeitest".

Ich find den Stil auch toll. Er ist flüssig. Mich hat der Fluss irgendwie reingezogen und aufmerksam gemacht. Dass du nicht alles sofort erklärst, wie zum Beispiel die Sache, dass deine Person sich kein Bild vom Himmel machen kann, das macht die Sache meiner Meinung nach noch interessanter, da man darauf vorbereitet ist (zumindest ich), dass da noch mehr kommt.
Ich meine: Solche kleinen Anmerkungen, die (noch) nicht näher erklärt sind, geben dem Lauf der Erzählung einen angenehmen Charakter, und sie geben dem Leser einen Ansporn noch mehr herauszufinden.

Zu diesem Stil würde sehr gut passen, wenn du dich abwechselst:
Einerseits die Handlung durcherzählen, so wie hier, aber dann absätze oder Kapitel einbauen, in denen Ein Charakter, eine Beziehung, ein Ding, oder eine Situation näher erklärt ist.

Dieses Abwechselspiel hab ich persönlich sehr gerne.
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Inkognito
Eselsohr


Beiträge: 465



Beitrag09.05.2010 19:39
..
von Inkognito
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Herzlichen Dank, dein Interesse und Lob freut mich sehr.

Bist du der Meinung, dass der Erzähler schon bei den Szenen des Beamers seine Gedanken preisgeben sollte?
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Boudicca
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Beiträge: 266



Beitrag09.05.2010 20:54

von Boudicca
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Hallo Autor,
gerne lese ich den Text noch einmal durch.

Grüße!
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Zwebbel
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Beiträge: 14



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Beitrag09.05.2010 23:31

von Zwebbel
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Ich bin prinzipiell der Meinung, dass je mehr du persönlich auf dein Gefühl und deinen innerlichen Schreibdrang hörst, desto besser lässt es sich auch lesen. Das ist aber sehr allgemein, und muss ja nicht unbedingt zutreffen.

Ich persönlich würde dich erst mal fragen: Was sagt dir dein spontanes Gefühl über die Person, über die Situation, und dann entscheide selbst, was der Typ denkt oder fühlt.
Deine eigenen Gedanken kannst du ja in irgendeine Person hinein transferieren. Genau das ist meiner Meinung nach das spannendste: Verschiedene Leute die verschiedene Ansichten haben aufeinander treffen lassen.

Henrik Ibsen ("Die Gespenster, Der Volksfeind") wurde mal Interviewt, und da fragte man ihn: "Meinen Sie wirklich, dass..." Ich weiß nicht mehr, was das Thema war, jedenfalls ging es um 'Der Volksfeind', und Ibsen wurde nach seiner Meinung bezüglich dieses Werkes befragt.
Er antwortete so etwas wie: "Was geht das denn mich an, was dieser Typ denkt", und meinte damit einen Charakter aus seinem Werk.

Ich hab daraufhin nachdenken müssen, was denn eigentlich der Unterschied zwischen der Meinung des Charakters und der Ansicht des Schriftstellers sei, und ich bin zu keinem Schluss gekommen.
Was ich persönlich gerne mache, ist eben, Gedanken von mir selbst ab und zu aus dem Mund eines Charakters sprechen zu lassen, ohne dass er unbedingt meiner Meinung sein muss. Dadurch erweitere ich meinen Horizont, nur indem ich schreibe. Das machen wahrscheinlich viele Autoren.

Die "Schlussmoral" einer Geschichte kann meiner Meinung nach durch diese Methode jeder Leser für sich individuell finden. Mir ist nämlich aufgefallen, dass verschiedene Menschen oft ihre eigenen "Moralen" aus einem gelesenen Buch ziehen, und alle trotzdem das Gefühl hatten, dass der Autor jeweils ihre eigene Schlussfolgerung vermitteln wollte. Das ist irgendwie paradox, zeugt aber von einer guten Fähigkeit des Autors, sich in Charaktere hineinzuversetzen.
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Inkognito
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Beitrag10.05.2010 09:16
...
von Inkognito
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Lieber Zwebbel, danke für deine Antwort. Ja ich stimme dir und Ibsen in allem zu, allerdings ist es ja so, dass jeder Charakter, den man erfindet, immer ein Teil der eigenen Persönlichkeit ist.
Zum anderen will ich in dem Text nicht, dem Leser meine Ansichten zu sehr entgegen schleudern. Ich bin wie du der Meinung, den Leser nur anzuregen, sich seine Meinung zu bilden. Meine soll niemand übernehmen.

Trotzdem haben mir eure Anstöße geholfen. Hier der 2. Versuch:


Die Kirchturmuhr schlug  zwölfmal , als der Vikar sich  bei allen bedankte, die an dem ungewöhnlichen Gottesdienst teilnehmen wollten. Unter dem Motto:„Pray and brunch“ wurde zu dieser Andacht eingeladen, was bedeutete, dass  danach noch ein gemeinsames Essen stattfinden sollte.
Am Eingang der Kirche hatten alle  Besucher einen blauen Zettel überreicht bekommen, auf dem zu lesen war: „Der Himmel bedeutet für mich....:“, jeder konnte diesen Satz für sich beenden.
Auf der ersten Kirchenbank waren Kisten aufgereit mit  Kugelschreibern oder Buntstiften, je nachdem, wie man seinen Himmel darstellen wollte.  Ich hatte mich für die Farben Rot, Blau und Gelb entschieden, ohne ein Bild meines Himmels im Kopf zu haben.
Mit den Worten: „Unser heutiges Motto lautet also -oben ohne? Geht es tatsächlich auch ohne Himmel?“, lies sich der Vikar auf der vordersten Bank nieder
Ein Gemeindemitglied spielte uns verschiedenen Szenen auf einem Beamer vor, die uns auf das Thema einstimmen sollten: In der ersten  erklärte G.C. n einer Kaffeewerbung, dass er noch nicht für den Himmel bereit sei. Danach händigte ein weibliches Model einem Mann seine Telefonnummer aus.
In dem letzten Spot liefen ein  Mann und eine Frau eineinhalb Minuten aufeinander zu, mitten in einer Menschenmenge, und verliebten sich auf den ersten Blick ineinander.
„Müßte die Szene, in der Mann und Frau ihre Liebe zueinander finden, nicht als mittlere gezeigt werden, als Treppe, über die G.C. steigt?“ schlußfolgerte ich.
Nach der Vorführung stellte sich der Chor vor dem Altar auf. Die Mädchen begannen zu singen,
„ The Rose“, und ich lehnte mich mit geschlossenen Augen zurück.
Es gab nur einen Grund für meine Anwesenheit in der Kirche, ich wollte Tatjana singen hören. Wir wären beinahe zum Einsingen zu spät gekommen, weil wir wieder über Nichtigkeiten gestritten hatten. Alltägliche Probleme interessierten sie nicht, die sollten einfach andere für Tatjana  erledigen.
Kaum hatten wir die Kirche betreten, bekam ich von Tatjana ihre Jacke auf den Schoß geworfen, wobei ihr Handy herausfiel,was sie mit einem Schulterzucken abtat, und war in den Gemeindesaal zur Probe gelaufen.
Tatjanas glockenklare Stimme stach so deutlich heraus und ich empfand endlich die notwendige Ruhe, um mich nur der Musik hinzugeben.  Wenn sie sang, bekam ich häufig einen Kloß im Hals.  Jetzt fühlte ich  anders, wünschte, dass es ein stärkeres und intensiveres Wort für dieses Empfinden gab.
Ich öffnete die Augen, um sie beim Singen anzusehen. Ihre Wangen waren gerötet, ihre Augen glühten, sie war völlig in die Musik versunken. Als Tatjana an der Stelle „...and you think that love is only, for the lucky and the strong“angekommen war, die sie solo sang ,strahlte sie mich an.
Ich legte ihre Jacke um meine Schultern und sog ihren Duft ein, wie ich immer an ihr gerochen hatte, als Tatjana  noch ein Baby war. Mir fiel ihr Kosenamen ein, mit dem ich sie als Kleinkind gerufen hatte.
„Die Liebe zwischen Mann und Frau ist nicht bedingungslos“, dachte ich, „aber die, die das Herz reinwäscht und nur ein Gefühl zurückläßt.“
Nach dem ersten Stück nahm ich den blauen Zettel in die Hand und schrieb darauf  : HEITERKEIT!


Ich bedanke mich jetzt schon für das erneute Lesen.

Liebe Boudicca, die Beamerszenen haben sich wirklich genauso zugetragen. Ich könnte G.C. ausschreiben, aber eine Filmrolle möchte ich nicht erwähnen. Ich wollte mit seiner Szene nur die Frage aufwerfen,wann man bereit sei und ob, und egal, ob oben oder unten?
Den Titel zu dem Lied, habe ich jetzt korrekt geschrieben-es ist von Bette Midler.
Mit dem Handysatz bin ich immer noch nicht glücklich. Was meint ihr beiden?

Grüße von Inko
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BlueNote
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Beitrag10.05.2010 23:13

von BlueNote
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Hi!

Seltsam! Obwohl dein Text viele Dinge beschreibt, die mich auch im realen Leben nerven (diese vordergründig "pädagogischen" Spielchen in Gottesdiensten beispielsweise) und ich den Schlusssatz nicht wirklich originell finde, habe ich deine Geschichte mit Interesse gelesen. Vielleicht weil mir dieser Schreibstil liegt, bei dem man als Leser nicht immerzu gezwungen ist, mitzufühlen, sondern der einfach die Tatsachen beschreibt, so wie sie sind.

BN
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Inkognito
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Beitrag11.05.2010 13:20
..
von Inkognito
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Vielen Dank B.N. für das Lesen und das Lob der Sprache.

Ich bin für Vorschläge des Schlußes offen! Den Erzähler haben die Spielchen auch sehr genervt, er ist ja nur wegen des Gesangs in der Kirche!

Bitte um Vorschläge, wir sind in der Talentschmiede.

Grüße von Inko
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Zwebbel
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Beitrag11.05.2010 17:17

von Zwebbel
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Für mich kommt nicht genug bei der Sache heraus, wie sich die Person fühlt.
Wie soll ich sagen... Man hat eine Ahnung davon, was der Autor von der Situation hält, aber man bekommt nicht wirklich mit, wie es um die Gefühle der Person geht. Außer bei der Stelle mit dem Geruch, in der man sich klar vorstellen kann, wie er sich entspannt, und zu einem befriedigenden Schluss kommt (Heiterkeit).
Aber ich erlaube mir noch diesen Kritikpunkt, und würde dich dazu auffordern, die Geschichte aus seinen Augen, und von seinen Gefühlen heraus zu erzählen.

Ich habe zum Beispiel gar keinen Schimmer, was er von dem Kirchenbesuch hält, außer, dass er Tatjana gerne singen hört.
Nimmt er es als selbstverständlich an, mit der naivität eines Kindes? Oder Tut er es von einem Glauben heraus? Oder hält er von den Zeremonien nichts?
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Inkognito
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Beitrag11.05.2010 19:54
..
von Inkognito
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Hallo Zwebbel,

bitte erlaube dir jeden Kritikpunkt-ich will den Text ja verbessern.
Der Erzähler kann sehr viel zu seinen Gefühlen im Gottesdienst sagen. Gut ich werde mehr dazu sagen.
Was ist mit dem Schluß? Stimmst du BN zu, ist er langweilig?
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Boudicca
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Beitrag11.05.2010 22:14

von Boudicca
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Hallo Inko,
ich muss mich Zwebbel anschließen. Du hast zwar jetzt Gedanken des Erzählers eingeworfen, aber ihn mir damit nicht wirklich näher gebracht. Ich persönlich finde die "Denk-Stellen" auch ein bisschen zu hochtrabend formuliert. Versuche ein paar mehr "knackigere", klarere Bilder zu finden - so wie den Geruch und die Assoziation mit der Heiterkeit dazu. Gib ihm einfach ein paar Gedanken, wie z.B. "Himmel, ja, welches Bild sollte ich von diesem Ort auch haben, der so fern war, dass ein Flugzeug nicht genügte, um ihn zu erreichen. Ganz sicher würden mich keine Engelchen in weißen Kleidchen erwarten, wenn ich starb..."

So als Idee. Der Leser sollte Bilder vor Augen haben, während er deine Geschichte liest, die Gedanken dieses Protagonisten nachvollziehen können.

Zitat:
Den Erzähler haben die Spielchen auch sehr genervt, er ist ja nur wegen des Gesangs in der Kirche!


Dann lass ihn genau dies ausdrücken! Scheinbar vollzieht der Protagonist ja einen Wandel im Laufe der Geschichte, davon, dass er sich keinen Himmel vorstellen kann, und auf einmal eine klare, deutliche Assoziation damit findet, "Heiterkeit", seine Tochter. Grenze noch einmal genau ab, warum er mit der Kirche nichts anfangen kann, was ihn stört, was ihn so nervt. Gib ihm ein paar mehr Gedanken, sodass er wirklich zum teilnehmenden Beobachter wird!

Zitat:
Liebe Boudicca, die Beamerszenen haben sich wirklich genauso zugetragen. Ich könnte G.C. ausschreiben, aber eine Filmrolle möchte ich nicht erwähnen. Ich wollte mit seiner Szene nur die Frage aufwerfen,wann man bereit sei und ob, und egal, ob oben oder unten?
Den Titel zu dem Lied, habe ich jetzt korrekt geschrieben-es ist von Bette Midler.
Mit dem Handysatz bin ich immer noch nicht glücklich. Was meint ihr beiden?


Wenn du sagst, wirklich zugetragen, ist es dann ein autobiografischer Text (oder dem zumindest angelehnt)? Wenn ja, gib der Szene noch viel mehr Details, viel mehr Schlussfolgerungen, und leichter verständlicher. Es müsste die Sache noch einfacher machen.

Beste Grüße,
Boudicca
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BlueNote
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Beitrag11.05.2010 23:25

von BlueNote
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Hi Ink.,

du wolltest noch eine Rückmeldung. Dein Schlusssatz ist nicht langweilig, ich fragte mich nur, ob das Wort "Heiterkeit" wirklich die Rückschlüsse zulässt, die dein Leser nach deiner Absicht ziehen soll.
Ich habe übrigens erst jetzt deine zweite Version gelesen. Ich muss sagen, manches finde ich in der ersten Version besser, manches in der zweiten. Der kurze, prägnante Stil der ersten Version hat auch seine Vorteile.
Die kategorischen Ratschläge "du musst beschreiben, was dein Protagonist fühlt, riecht etc." gehen mir persönlich ja etwas auf die Nerven. Aber da bin ich wohl sowieso etwas "anders gestrickt". Dennoch finde ich es richtig, wenn du mehr beschreibst, welche Meinung der Protagonist zu der ein oder andere Sache hat (wie er den Gesang erlebt - so wie du es ja in deiner zweiten Version bereits getan hast.). Dass du jetzt 5 x das Wort "Gefühl" reinbringst, muss allerdings nicht unbedingt sein.
Was er von dem ganzen Kirchenschnickschnack hält, kommt dagegen nach meinem Empfinden nicht so gut heraus. Deswegen hängt dein Schlusssatz etwas in der Luft. Zu erwähnen, dass er nur wegen des Konzertes in die Kirche kommt, genügt da meiner Meinung nach nicht.

Hoffe, weiter geholfen zu haben.

BN
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Inkognito
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Beitrag12.05.2010 12:53
..
von Inkognito
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Hallo ihr drei,

natürlich helft ihr mir weiter und danke, dass ihr euch solche Mühe gebt. Offensichtlich herrschen hier gegenteilige Meinungen,
Einigkeit herrscht aber darin, dass der Erzähler mehr von sich preisgeben soll-also eher seine Gedanken wie sein Gefühl, richtig?

Ich werde es nochmals ausweiten, lest ihr es dann ein drittes Mal?

Ja, Boudicca, es ist an ein wirkliches Ereignis angelehnt.
Grüße von Inko
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Inkognito
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Beitrag16.05.2010 16:51
..
von Inkognito
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Hallo ihr drei,

wie ist es hiermit?

3. Fassung:


Die Kirchturmuhr schlug  zwölfmal , als der Vikar sich  bei allen bedankte, die an dem ungewöhnlichen Gottesdienst teilnehmen wollten. Unter dem Motto:„Pray and brunch“ wurde zu dieser Andacht eingeladen, was bedeutete, dass  danach noch  ein gemeinsames Essen stattfinden sollte.
Am Eingang der Kirche hatten alle  Besucher einen blauen Zettel überreicht bekommen, auf dem zu lesen war: „Der Himmel bedeutet für mich....:“, jeder konnte diesen Satz für sich beenden.
Auf der ersten Kirchenbank waren Kisten aufgereit mit  Kugelschreibern oder Buntstiften, je nachdem, wie man seinen Himmel darstellen wollte.  Ich hatte mich für die Farben Rot, Blau und Gelb entschieden, ohne ein Bild meines Himmels im Kopf zu haben.
Mit den Worten: „Unser heutiges Motto lautet also -oben ohne? Geht es tatsächlich auch ohne Himmel?“, ließ sich der Vikar auf der vordersten Bank nieder
Mit vierzehn Jahren hatte ich mir das letzte Mal Gedanken über ein Leben nach dem Tod gemacht. In jeder freien Minute hatte ich in der Bibel gelesen,  die Evangelien miteinander verglichen und sie zu verstehen versucht. Nach dieser Phase war ich mit dem Leben im Diesseits beschäftigt, das auch meine ganze Zeit in Anspruch nahm.
Hier in der Kirche  durfte ich still sitzen und einfach nur zuhören.
Ein Gemeindemitglied spielte uns verschiedenen Szenen auf einem Beamer vor, die uns auf das Thema einstimmen sollten: In der ersten  erklärte G.C.in einer Kaffeewerbung, dass er noch nicht für den Himmel bereit sei. Danach händigte ein weibliches Model einem Mann seine Telefon- nummer aus.
In dem letzten Spot liefen ein  Mann und eine Frau eineinhalb Minuten aufeinander zu, mitten in einer Menschenmenge, und verliebten sich auf den ersten Blick ineinander.
"Stellte die letzte Szene nicht das Bindeglied zu den anderen dar?" schlußfolgerte ich.
Nach der Vorführung stellte sich der Chor vor dem Altar auf. Die Mädchen begannen zu singen,
„ The Rose“, und ich lehnte mich mit geschlossenen Augen zurück.
Es gab nur einen Grund für meine Anwesenheit in der Kirche, ich wollte Tatjana singen hören. Wir wären beinahe zum Einsingen zu spät gekommen, weil wir wieder über Nichtigkeiten gestritten hatten. Alltägliche Probleme interessierten sie nicht, die sollten einfach andere für Tatjana  erledigen.
Kaum hatten wir die Kirche betreten, bekam ich von Tatjana ihre Jacke auf den Schoß geworfen, wobei ihr Handy herausfiel,was sie mit einem Schulterzucken abtat, und war in den Gemeindesaal zur Probe gelaufen.
Tatjanas glockenklare Stimme stach so deutlich heraus und ich empfand endlich die notwendige Ruhe, um mich nur der Musik hinzugeben.  Wenn sie sang, bekam ich häufig einen Kloß im Hals.  Jetzt fühlte ich  anders, wünschte, dass es ein stärkeres und intensiveres Wort für dieses Empfinden gab.
Ich öffnete die Augen, um sie beim Singen anzusehen. Ihre Wangen waren gerötet, ihre Augen glühten, sie war völlig in die Musik versunken. Als Tatjana an der Stelle „...and you think that love is only, for the lucky and the strong“angekommen war, die sie solo sang ,strahlte sie mich an.
Ich legte ihre Jacke um meine Schultern und sog ihren Duft ein, wie ich immer an ihr gerochen hatte, als Tatjana  noch ein Baby war. Mir fiel ihr Kosenamen ein, mit dem ich sie als Kleinkind gerufen hatte.
„Die Liebe zwischen Mann und Frau ist nicht bedingungslos“, dachte ich, „aber die, die das Herz reinwäscht und nur ein Gefühl zurückläßt.“
Nach dem ersten Stück nahm ich den blauen Zettel in die Hand und schrieb darauf  : Inneres  Lächeln.



danke für ein erneutes Lesen!
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Tamar
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Beiträge: 123



Beitrag16.05.2010 17:26

von Tamar
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Lieber Inko,
ich habe jetzt alle drei Versionen deines Textes verfolgt. Am letzten finde ich gut, dass du kurz auf den Hintergrund deines Erzählers eingehst. Trotzdem leiden meiner Meinung nach alle drei Versionen an demselben Problem. Sei mir bitte nicht böse, ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll: deine Geschichte liest sich wie das Protokoll einer Vereinssitzung:

der Pfarrer begrüßt uns
zur offenen Andacht Pray and brunch
am Eingang werden Fragebögen ausgegeben
Person X wählte die Farben blau gelb und grün
Es werden Filme gezeigt
Danach singt der Chor

Ich sehe mich einer Vielzahl von Informationen gegenüber, die zudem für mich in der Luft hängenbleiben. Einfachstes Beispiel: Der Prota nimmt sich drei Farben, die genannt werden, schreibt nachher aber nur mit einer Farbe. Damit ist es doch völlig wurscht, welche Farben er gegriffen hat?

Oder: Das Motto ist Pray and Brunch, das Thema "oben ohne, geht es auch ohne Himmel" und auf dem Zettel steht "der Himmel ist für mich..." keins dieser drei Themen wird weiter reflektiert, oder bearbeitet. Ja, die Videos gehen da wohl drauf ein. Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht mehr in Deutschland wohne, und keine Ahnung hab, wer GC ist und wieso er Kaffeewerbung macht. Aber ich hänge da total in der Luft.

Auch die letzte Szene ist für mich nicht nachvollziehbar. Die Tochter des Prota beginnt zu singen, er erinnert sich an einen Streit, sie lächelt ihm zu. und er denkt

Zitat:
„Die Liebe zwischen Mann und Frau ist nicht bedingungslos“, dachte ich, „aber die, die das Herz reinwäscht und nur ein Gefühl zurückläßt.“

Wieso ist die Liebe zwischen Mann und Frau nicht bedingungslos? Inwiefern wird das Herz "reingewaschen"? Wird ihm in dem Moment klar, dass die dummen Streite egal sind im Vergleich zu der großen Liebe, die sie zueinander empfinden? Und ist er dern Meinung, dass es eine solche Liebe nur zwischen Eltern und Kind geben kann (da wäre ich im Übrigen anderer Meinung)? Was meint er da? Ich hänge da völlig in der Luft.

Verbesserungsvorschläge? ich würde sagen, überleg dir, was wichtig ist, und schmeiß den Rest raus. Eventuell könntest du auch versuchen, damit anzufangen, wie die Protas sich im Auto streiten. Dann würdest du auch den Handysatz umgehen. Auf jeden Fall wäre es gut, den Kerngedanken besser rauszuarbeiten.
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Inkognito
Eselsohr


Beiträge: 465



Beitrag17.05.2010 09:37
..
von Inkognito
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Hallo Tamar,


vielen Dank für deine Antwort.
ich verstehe, was du meinst. Mir war es eigentlich auch zu berichthaft, allerdings fanden die anderen ja meine Sprache gut, da dachte ich: ok. Das passt.

Die Farben wollte ich schon bei der Lösung einsetzen, hab ich aber nicht-dachte das es klar ist, dass sie benutzt werden.

Die Videos sollten auch für sich alleine stehen, sie sind ja nur Gedankenanstöße zum Thema, G.C. ist George Clooney, was egal ist.

Dass es mit dem Streit anfangen könnte, ist eine gute Idee-die setze ich um.
Ich bin dennoch der Meinung, dass eine Liebe zwischen Eltern und Kind kompromissloser und bedingungsloser als zwischen Partnern ist.

Grüße von Inko
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Beitrag19.05.2010 18:01

von Zwebbel
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@Tamar
@Inkognito
Ich weiß was Tamar meint, und ich habs auch immer gespürt. Aber ich wollte es nicht aussprechen, aber jetzt wo es draußen ist: Es klingt schon etwas Berichthaft.
Pass auf: Du hast doch sicher den inneren Trieb zu schreiben. Irgendwas sagt dir, dass du gerne schreiben willst, sonst wärst du ja nicht jetzt mit deinen drei Versionen da.
Und du hast auch Gefühle, wie jeder Mensch Gefühle hat. Diese beiden Faktoren sind die beste Vorraussetzung, eine gute und mitreißende Geschichte zu schreiben.

Dir wurden bisher einige Antworten auf Fragen gegeben, die du gestellt hast, und du hast dir, nehm ich doch an, jetzt ein Bild von dem gemacht, was ein paar Leute (inklusive mir) von deiner Art zu schreiben halten.
Aber jetzt geb ich dir einen Rat, für den du noch keine Frage gestellt hast:

Punkt 1: Leg diese drei Versionen beiseite, aber beseitige sie nicht. Speicher sie irgendwo, wo du sie dir nicht gleich wieder anschaust. Irgendwo, wo du sie ablegen kannst, und mal aus deinem Bewusstsein entfernen kannst. Du hast sie sowieso im Unterbewusstsein gespeichert.

Punkt 2: lehn dich zurück, und stelle keine Fragen mehr an das Forum. Vergiss für einen oder zwei Tage deine Geschichte. Keine Sorge, ganz vergessen kannst du sie sowieso nicht, sie bleibt immer im Kopf. Denk nur einfach nicht über deine Geschichte nach, und darüber, wie du am Besten schreiben sollst.

Punkt 3: wenn die zwei oder sogar 3 Tage vergangen sind, dann such dir irgendwann eine Stunde, in der du ruhig und ungestresst bist, hol Stift und Papier her.

Punkt 4: Denk jetzt wieder an die Geschichte, denk aber nicht lang über sie nach, sondern schreib doch einfach was dir als erstes einfällt.
Denk nicht an das, was wir dir hier im Forum geantwortet haben, denk nicht an diese ganzen Ratschläge. Denk an deinen Trieb für das Schreiben, und denk an deine Gefühle.

Punkt 5: Und dann versuch ohne Zwang frei zu schreiben. Von mir aus kannst du auf alle Grammatik und Rechtschreibfehler scheißen, die dir unterlaufen. Schreib einfach einen Satz nach dem anderen. Auch wenn jeder Satz mit dem Subjekt anfängt, auch wenn alles monoton wirkt... Tu es einfach mal.


Es ist nämlich so dass es zwei Schreib-Stimmen in deinem Kopf gibt: Diejenige die an die Regeln denkt, die daran denkt, wie das Ergebnis auf den Leser wirken könnte.
Dann gibt es auch die Stimme die aus deinem Herzen kommt. Es klingt kitschig, is aber so.
Beide Stimmen sind wichtig, sonst gäbe es sie nicht. Aber bei deinem 5-Punkte-Experiment hätt ich gerne, dass du nur auf die zweite Stimme hörst. Nämlich die deiner Gefühle, und dafür musst du die erste Stimme ausschalten, und deshalb machst du die Pause von ein paar Tagen (Punkt 2), um dich die Regeln und Ratschläge vergessen zu lassen.

Falls du es nicht schaffst, einfach frei einen Satz hinter den anderen zu setzen, dann lehn dich nochmal zurück, hör Musik, oder weiß ich was... und probiers nochmal. Aber schalt diese verdammte erste Stimme aus^^

Das Ergebnis mag dich dann aber sehen, also kannst dus ja hier posten. Und dann können wir nochmal mit den Ratschlägen beginnen.
Weil meiner Meinung nach hat es wenig Sinn, hier eine Version nach der Anderen hinzuposten, und jedesmal wieder andere "Ratschläge" zu holen, um eine neue Version zu schreiben.
Ich denke, diese Spiel können wir erst dann weiterspielen, wenn du deine zweite Stimme, also die deiner Gefühle und deiner Inspiration gefunden, und ihre Sprache verstanden hast. Sie ist nämlich alles Andere als schwer. Diese Sprache ist nämlich DEINE Sprache!
Lass dich von ihr leiten, und setze einen Satz hinter den anderen. So lernst du meiner Meinung nach das "freie Schreiben" am Besten.
Über Förmlichkeiten reden wir dann nachher.  Wink
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Inkognito
Eselsohr


Beiträge: 465



Beitrag20.05.2010 15:05
..
von Inkognito
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Zwebbel,

du hast es auf den Punkt gebracht. Ich habe diese Geschichte total verkrampft geschrieben..wollte vieles nur andeuten, und habe dann am Ende wirklich berichtet.

Danke euch allen für die Offenheit!

Grüße von Inko
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