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Sleep.Mode I & II


 
 
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501734
Geschlecht:männlichLeseratte

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Beiträge: 107
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Beitrag09.05.2010 19:16
Sleep.Mode I & II
von 501734
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Hi,

ich bin zur Zeit an einer eher kleineren Sache namens "Sleep.Mode" drann.
Von der Handlung her möchte ich noch nicht viel verraten, es ergibt sich, denke ich im Laufe des Lesens. Wenn ihr findet, dass ich es schon in Belletristische Prosa an sich posten kann, dann sagt mir das bitte. Ich bin mir bei der Art und Weise der Texte da noch nicht ganz sicher. Grüße.



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501734
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 35
Beiträge: 107
Wohnort: Wald


Beitrag09.05.2010 19:17

von 501734
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Sleep.Mode I - Berlin brennt

Ich nehme einen halbherzigen Schluck aus der 0,5-Liter Bierflasche Marke Hasseröder und sonne mich aphatisch im Feuer des vor mir stehenden Neubaublocks. Um mich herum sind weiterhin meine Freunde und Mistreiter enthusiastisch dabei Molotow-Cocktails in das ohnehin schon brennende Gebäude zu schmeißen und den nach draußen kommenden Mob mit Brechstangen und Kopfsteinen die Köpfe einzuschlagen. Blut klebt an Haut, Klinge kratzt an Fleisch, Auge um Auge, Wahn um Wahn. Der Moment für mich scheint auf niedrigste Stufe heruntergedimmt. Als hätte man die schreienden Münder meines Umfeldes bis zum Erbrechen mit Watte vollgestopft. Ich schüttele eine Hand von meiner Schulter, drehe mich herum und ramme der hinter mir stehenden Person den Flaschenhals in den Rachen. Meine Mitstreiter und ich haben das Abkommen, das während der Einsätze keiner von uns berührt wird, damit wir schnellstmöglich auf eventuelle Angriffe reagieren können. Derjenige, der sich nicht daran hält, ist eben ein toter Mann. Nachdem ich das Nasenbein meines Gegenübers mit gleichmäßigen Tritten in den Asphalt einmassiert habe, öffne ich meinen Rucksack und baue mir selbst einen weiteren Cocktail. Ich verfehle mein Ziel nicht und die Brandbombe rauscht mit guter Geschwindigkeit in ein Wohnzimmer im zweiten Stockwerk. In den letzten Tagen sind wir weniger geworden und wir können nur Nachts kämpfen, da Tagsüber diese stumpfsinnigen Idioten Ruhe geben und wir in Frieden schlafen können. Neben mir geht ein Mitstreiter durch den Angriff von irgend so einem Arschloch zu Boden. Er hat verloren.

Die Ärzte sagen, dass sie kein Gegenmittel bisher gefunden haben. Wir sollen ruhig bleiben und uns in unseren Wohnungen verschanzen und auch keine Verwandten oder Bekannten reinlassen. Aber was wissen die schon.


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501734
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 35
Beiträge: 107
Wohnort: Wald


Beitrag09.05.2010 19:18

von 501734
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Sleep.Mode II - Der Blick vom Wasserturm

Schlaf. Schlaf wäre förderlich. Seit mich vor 5 Minuten ein Donnerschlag aus meinem sowieso schon unruhigen, traumlosen Schlaf riss, habe ich das wieder einpennen komplett aufgegeben. Außer dem Regen und dem gelegentlichen Donner hört man nichts. Meine Taschenuhr zeigt 13:25. Es ist in den letzten Tagen ruhiger dort draußen geworden. Vor etwa vier Tagen war noch die Hölle los. Schreie wurden nur von Schreien übertönt. Ab und an wurde etwas zerschmissen oder explodierte. Der Neubaublock gegenüber stand, als ich vorgestern aus dem Fenster sah, immer noch in Flammen. Vor etwa einer Woche war ich selbst noch aktiv dabei, unten auf der Straße mitzumischen, doch als die Leute immer wahnsinniger wurden, flüchtete ich in dieses leerstehende Fachwerkhaus inmitten Berlins.
Ich werfe einen Blick durch die, mit Steppdecken abgedunkelten Fenster und sehe nur noch einen grauen, fensterlosen Haufen. Über jedem dieser einst beglasten Löcher schlängelt sich festgebrannte Schwärze nach oben. Niemand schreit. Ich gehe zurück zu meinem Schlafsack, öffne ihn und lege ihn mir um die Schultern. Nichts wäre mir gerade lieber, als eine Umarmung von irgendeiner Person, die ich kenne und die noch nicht "durchgedreht" ist. Im Schneidersitz, mit meinem Schlafsack um, greife ich nach vorn und öffne mir die vorletzte Dose Erbsensuppe. Ich muss sie kalt essen, denn die ganzen Küchengeräte sind ein Stockwerk unter mir. Und dort sind alle wahnsinnig. Der Regen schlägt nun mit einer Kraft gegen das Dachfenster, die mich in die hinterste Ecke zurückziehen lässt. Ich fühle mich wie ein Hundewelpe, der keine Ahnung von der Welt hat und sich winselnd in eine Höhle verkriecht.
Nach einer etwa fünf minütigen Inspektion des Dachbodens fällt mir eine Heckler & Koch P7 in die Hände. Besser als meine Brechstange. Falls einer dieser Wahnsinnigen zu mir hoch kommen sollte, puste ich ihm das Blei in seinen Arsch. Lange kann ich in meinem Versteck sowieso nicht mehr bleiben, ich hatte bisher nur Dosenfutter und Apfelsaft. Erstens wird mir die Diät langsam langweilig und zweitens Geht mir Dosenfutter aus und die letzte Packung Apfelsaft ist angebrochen. Ich öffne die Luke, lasse vorsichtig die Leiter herunter und steige ab. Die Küche ist leer, also schleiche ich mich zum Kühlschrank und finde dort ein Paket eingeschweißten Schinken. In dem Regal neben der Tür befindet sich eine Flasche Wodka, zwei Dosen Bier und eine Flasche Mineralwasser. Besser als nichts. Nachdem ich den ganzen Kühlschrank und das Getränkeregal ausgeräumt habe, verziehe ich mich wieder nach oben auf den Dachboden. Morgen gehe ich wieder nach draußen.


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