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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 05/2010
Würdenträger in Graslandschaft

 
 
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag03.05.2010 19:16
Würdenträger in Graslandschaft
von BlueNote
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Der Präfekt Otto M. musste schnellstmöglich untertauchen. In einer Nacht- und Nebelaktion floh er auf eine belgische Insel, um dort auszuharren, bis Gras über die ganze Sache gewachsen war. Zu Hause im Erzbistum jagten Presseorgane und selbsternannte Richter inzwischen ja jedem Mönchsrock hinterher. Gewissenlos beschmiss man selbst höchste geistliche Würdenträger mit Dreck oder stellte ihnen peinliche Fragen. So entschied das Bischöfliche Ordinariat, dass der Präfekt für einige Monate von der Bildfläche zu verschwinden hatte.

Der Koffer mit den DVDs und die Fotoausrüstung wurden von ergebenen Gläubigen außer Landes geschafft, die identifizierten Opfer vom Bischof höchstpersönlich eingeschüchtert und zum Schweigen verpflichtet. Eine junge Journalistin von der Lokalredaktion einer großen Kölner Tageszeitung und ihr Fotograf waren dem Präfekten jedoch dicht auf den Fersen. Die Reporterin brauchte dringend eine geeignete Story, um endlich einen Beitrag im politischen Teil ihrer Zeitung platzieren zu können. Und natürlich ein dazu passendes Foto, ein möglichst vielsagendes Bild für ihren Artikel: Der Präfekt mit Internatsschülern, der Präfekt mit seiner Videokamera, der Präfekt mit einer Handvoll Schmuddel-DVDs, der Präfekt an seinem geheim gehaltenen Aufenthaltsort. Selbst die strengen, unberechenbar wirkenden Augen des Präfekten in Nahaufnahme würden genügen. Diese Augen sollten dem Leser ihre ganz eigene Geschichte erzählen.

Seit letzter Nacht nun befand sich der Präfekt wegen der immer lästiger werdenden Nachstellungen auf der Flucht. Erschöpft war der Geistliche vor wenigen Stunden angekommen, stand jetzt alleine vor dem aufgewühlten Meer und machte sich Gedanken über seine prekäre Situation. In seinem Kopf krakeelten alle möglichen Stimmen durcheinander: Kinder, Fernsehreporter, Kommentatoren, hohe Geistliche. Und hinter jeder Düne wähnte er einen seiner Verfolger. Plötzlich kam ein starker Wind auf. Er fröstelte. Der Präfekt Otto M. machte kehrt, wollte sich in seine Kemenate zurück begeben. Doch jäh fuhr er zusammen. Da! Ein Blitz! Ein Bild. Eine Schlagzeile:

„Flüchtender, pädophiler Internatsleiter im belgischen Exil gestellt“.

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*Gast*
Klammeraffe
*


Beiträge: 504
Wohnort: Rheinland-Pfalz


*
Beitrag03.05.2010 22:09

von *Gast*
Antworten mit Zitat

Saubere Arbeit, ganz andere Richtung, gern gelesen.

LG
Sabine
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Gast







Beitrag03.05.2010 22:19

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo lieber Wettbewerbsteilnehmer,

aus Gründen der Übersichtlichkeit gibt's von mir dieses Mal auch ein Bewertungsschema, allerdings ohne Angabe der Federnanzahl - die ändere ich erfahrungsgemäß garantiert noch ein paarmal...

Stil und Sprache: Gut geschrieben, dem Stil einer Boulevardzeitung angepasst. Gefällt mir.

Idee: Ich bin von diesem Thema zwischenzeitlich leicht übersättigt, muss ich gestehen. Mittlerweile egal, wie reflektiert oder unreflektiert etwas mit diesem Aufhänger wirkt, welche Seite man beleuchtet, ob man die Berichterstattung auch oder nur die Kirche kritisiert, mich nervt's langsam. Insofern empfinde ich persönlich das als nicht mehr ganz so originell, wenn auch aufgrund der Sachlage natürlich sehr aktuell.

Bezug zur Themenvorgabe: Den kann ich hier nicht so wirklich entdecken. Düne... ? Seh' ich auf dem Foto nicht wirklich. Meer, okay. Aber fast ein bisschen wenig für meinen Geschmack.

Bonus: Einen kleinen gibt's dafür, dass der Stil so wunderbar konsequent eingehalten wurde.

Fazit: Trifft des Themas wegen meinen persönlichen Geschmack nicht so, auch wenn's gut geschrieben ist.


LG,

Soraya
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anuphti
Geschlecht:weiblichTrostkeks

Alter: 58
Beiträge: 4320
Wohnort: Isarstrand
DSFo-Sponsor Pokapro 2015


Beitrag03.05.2010 23:40

von anuphti
Antworten mit Zitat

Aktuelles Zeitgeschehen.

Aber konventionell umgesetzt, ohne Überraschungsmoment.

6 Federn


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Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)

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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag03.05.2010 23:49

von Dienstwerk
Antworten mit Zitat

Hochbrisantes und aktuelles Thema.

Leider zu locker-flockig dargestellt. Der Versuch, aus Sicht des Täters zu berichten, scheint mir misslungen.

Sorry.

LG, Ana
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag04.05.2010 10:43

von Alogius
Antworten mit Zitat

Hallo,

der Text ist gut geschrieben. Leider ist der Bezug zum aktuellen Zeitgeschehen gewählt worden. In so kurzer Zeit gelingt es meiner Meinung nach nicht, dem Thema etwas abzugewinnen, was aufwühlt, anspricht oder schlicht zum Nachdenken anregt. Schade, weil der Bezug an sich eine gute Idee ist.

Lg

Tom

(Ich werte, weil Wettbewerb, etwas strenger als sonst. Der Kommentar ist relativ kurz gehalten, und meine Federung setzt sich zusammen aus: Sprache und Stil, Inhalt, Umsetzung der Aufgabe, eventuelle Fehler. Falls später Fragen sind, kommentiere ich gern ausführlicher.)


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Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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Sir Charles Blackwood
Gast






Beitrag04.05.2010 11:38

von Sir Charles Blackwood
Antworten mit Zitat

Ich sehe hier weniger einen schriftstellerischen Beitrag, als einen Kommentag, Marke "Bild-Zeitung". Man hätte dies sicher handwerklich gefühlvoller, behutsamer, der Person des Opfers angepaßt, schreiben können.

Viele Grüße

Sir Charles Blackwood
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pripri
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 51
Beiträge: 281
Wohnort: Schweiz (Zürich)
Postkartenprosa I


Beitrag04.05.2010 11:41

von pripri
Antworten mit Zitat

Zwar ein aktuelles Thema, aber eigentlich schon von Anfang an zu offensichtlich, wie's ausgeht.

lg pripri


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mondblume
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 45
Beiträge: 1138
Wohnort: Costa Brava


Beitrag04.05.2010 21:18

von mondblume
Antworten mit Zitat

Der Text ist zwar ansprechend geschrieben, einwandfrei, allerdings sehe ich hier zu wenig Bezug zum Thema.
Die Pointe war von Anfang an klar. Ausserdem ist mir der Protagonist etwas zu leblos - fühlt er sich als Opfer, fühlt er sich schuldig? Oder fühlt er sich unrecht behandelt?
Daher von mir ein bisschen Punkteabzug, sorry.


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Schmierfink
Lyroholiker

Alter: 34
Beiträge: 1172



Beitrag05.05.2010 12:22

von Schmierfink
Antworten mit Zitat

Ehrlich gesagt gefällt mir das nicht sonderlich, einfach weil es die Handlung und gerade die Ausarbeitung betreffend eher trocken geraten ist, es geht um Journalismus, ein ein wenig wie ein Artikel, etwa eine Reportage liest sich das auch. Es wird berichtet von der FLucht und den Verbrechen des Geistlichen und von der ihn verfolgenden Presse, echte Spannung kommt da aber nicht auf, auch mit dem aktuellen Bezug kann der Text nicht wirklich glänzen, alles wird viel zu oberflächlich angerissen..
Sprachlich nicht schlecht, überzeugt aber auch nicht.. Insgesamt ein eher durchschnittlicher Text für mich.. sry für die relative Kürze des kommentars..

lg
Schmierfink


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lupus
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Wohnort: wien



Beitrag05.05.2010 15:38

von lupus
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hm,
Thema im Moment in aller Munde, naja

Irgendwie kann ich keine INtention im Text erkennen, der hat kein Ende, keine Richtung, der Aufbau ein bisserl  zu langatmig.

sprachlich geschickt gemacht, bisweilen packend formulerit, v.a. das ' DA, ein Blitz, ein Bild, eine Schlagzeile' Das is schon gut.


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
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EdgarAllanPoe
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Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
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Die Tauben
Beitrag05.05.2010 15:49

von EdgarAllanPoe
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Lieber Autor!

Die Vorgabe ist zufriedenstellend umgesetzt.
Der Text selbst lässt ein wenig zu wünschen übrig. Der Stil ist wie in einer Zeitung. Das mag bewusst so sein, mich stört es hier aber, da die Geschichte auch ein gewisses Gefühl vermitteln sollte - das tut sie aber nicht.
Denn sie bleibt fast neutral, wenn man von der reißerischen Schlagzeile am Ende absieht. Damit bleibt für den Leser fast nichts, an das er sich klammern kann, weder ein besonders gelungener Artikel noch eine Reportage, an deren - hier: schockierende - Wirkung man sich zurückerinnert.
Die Idee ist aber originell und rettet deine Geschichte.
Abschließend gebe ich dir also sechs Federn.

Liebe Grüße,

Eddie


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(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
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Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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derSibirier
Reißwolf
D


Beiträge: 1250



D
Beitrag05.05.2010 17:36

von derSibirier
Antworten mit Zitat

Sehr gut geschrieben, aber Thema verfehlt.

derSibirier grüßt
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Gabi
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 53
Beiträge: 1216
Wohnort: Köln


Beitrag05.05.2010 18:02

von Gabi
Antworten mit Zitat

Der Text zum Zeitgeschehen wirkt auf mich etwas nüchtern, weil er wie ein Bericht geschrieben ist.

Sprachlich und an der Rechtschreibung gibt es nichts zu meckern von mir.

L.G.
Gabi


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Ilona
Klammeraffe
I


Beiträge: 558
Wohnort: irgendwo in Hessen


I
Beitrag05.05.2010 18:20

von Ilona
Antworten mit Zitat

Ich fürchte, vorhandene Tiefgründigkeit ist mir entgangen, mir kam der Text einfach platt vor. Nach den ganzen Schlagzeilen der lletzten Wochen bringt er keine neue Wendung oder Sehensweise.

Sprachlich finde ich den Text solide, aber aus dem Thema hätte man mehr machen können.

Gruß

Ilona
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Biggi
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 52
Beiträge: 782
Wohnort: BY



Beitrag06.05.2010 20:38

von Biggi
Antworten mit Zitat

Liebe(r) Autor(in),

hier wurde Zeitgeist um das Bild herum drapiert.
Die Sprache ist in Ordnung für einen Bericht. Als lebendig empfinde ich sie nicht.
Auch Emotionen werden bis zu mir nicht transportiert.
Ich gehe aus diesem Text heraus und denke, aha. Mehr aber leider auch nicht.

Gruß,
Biggi
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Michael Lüttke
Cholyriker
M

Alter: 60
Beiträge: 621
Wohnort: Duisburg


M
Beitrag06.05.2010 21:12

von Michael Lüttke
Antworten mit Zitat

Ziemlich unsesibel ein aktuelles Thema vorgeschoben um dem Wettbewerb einen Text zu geben.
ich hätte gerne auf diesen Text verzichtet, denn er hinterlässt bei mir nichts ausser Unverständnis, den Opfern gegenüber


_________________
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Andrea F.
Leseratte
A


Beiträge: 154
Wohnort: München


A
Beitrag07.05.2010 14:53

von Andrea F.
Antworten mit Zitat

Natürlich ein sehr ernstes Thema. Mir gefällt leider die Umsetzung nicht. Liest sich für mich wie ein Bericht. Für meinen Geschmack leider zu nüchtern und steril.

Sorry
Andrea


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Lesen ist in einer immer schneller lebenden Welt die einzige Methode der Verlangsamung.
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Aknaib
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Alter: 64
Beiträge: 740
Wohnort: Dresden
DSFo-Sponsor Lezepo IV


Beitrag08.05.2010 10:39

von Aknaib
Antworten mit Zitat

Hallo Autor,  

für ein umfassendes Kommentieren sind es zu viele Geschichten.
Entscheidend ist für mich: Erkenne ich eine Bezug zum Thema? Ist der Text für mich verständlich? Ich möchte auf eine klare oder subtile Weise unterhalten werden. Ist das Ende offen und der Autor hat es damit geschafft, meiner Phantasie freien Raum zu geben umso besser.
Konnte ich keinen Bezug zum Thema erkennen, habe ich von vornherein nur ein oder zwei Punkte vergeben. Insgesamt habe ich zwischen 1 bis 8 Punkten verteilt. Wobei ich 7 und 8 Punkte jeweils ein einziges Mal vergeben habe.

Zu deinem Text:
Einen Bezug zum Thema kann ich erkennen.
Die Geschichte selbst hat zwar ein brandheißes Thema, kann mich jedoch nicht überzeugen.
Sie beginnt damit, dass der Präfekt auf eine belgische Insel flieht um später:
Zitat:
So entschied das Bischöfliche Ordinariat, dass der Präfekt für einige Monate von der Bildfläche zu verschwinden hatte.
Weiter:
Zitat:
Seit letzter Nacht nun befand sich der Präfekt wegen der immer lästiger werdenden Nachstellungen auf der Flucht.

Am Ende stellt sich heraus, dass er immer noch auf der Insel ist.

Grüße von Bianka
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Nemo
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Beiträge: 963
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Beitrag08.05.2010 14:03

von Nemo
Antworten mit Zitat

Lieber Autor oder liebe Autorin,

für Deinen Text hast Du Dir ein aktuelles Thema herausgesucht. Handwerklich ist die Geschichte sauber geschrieben, mir allerdings in ihrer Aussage zu festgelegt und zu undifferenziert. Die Sachlage in der Geschichte ist recht eindeutig und einfach dargelegt, meinem persönlichen Literaturgeschmack liegt es aber mehr, wenn die Welt in der Literatur nicht gänzlich vereinfacht daherkommt, sondern wenn Raum bleibt für eigene Deutungen, für eigene Wertungen und wenn die Vielschichtigkeit der Welt nicht gänzlich außen vor bleibt. Insofern lässt die Geschichte mir wenig Gelegenheit, eigene Gedanken dazu zu formen, sie mir selbst zu erschließen. Außer einem „Geschieht dem bösen Präfekt recht!“ bleibt mir nichts zu sagen und die gedankliche Auseinandersetzung bedarf keiner stärkeren Tiefe. Da geht meines Erachtens auch Wirkung verloren, darum nur eine mittelmäßige Befederung von mir. Meinen Literaturgeschmack trifft die Geschichte leider nicht, ich verstehe aber auch jene, denen die Geschichte vielleicht gefällt.

Beste Grüße
Nemo


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Bananenfischin
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant

Moderatorin

Beiträge: 5339
Wohnort: NRW
Goldene Feder Prosa Pokapro IV & Lezepo II
Silberne Harfe



Beitrag08.05.2010 16:05

von Bananenfischin
Antworten mit Zitat

Schwierig. Einerseits eine gute Idee, das vorgegebene Bild mit Aktuellem zu kombinieren. Es stellt sich mir aber die Frage nach der Glaubwürdigkeit der Flucht an einen solchen Ort, bzw. ist auch das Herumwandern draußen einfach keine gute Idee, wenn man Nachstellungen sowieso befürchtet. Zudem ist ein bisschen viel Klischee im Text, und bis auf das letzte Stück hat das Ganze eher Nacherzählungscharakter, was mir nicht so gut gefällt.

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Tamar
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 123



Beitrag08.05.2010 16:59

von Tamar
Antworten mit Zitat

Tja, die Geschichte geistert ja seit Monaten durch alle Medien. Sie ist (nicht konsequent) aus der Sicht des Flüchtenden erzählt. Aber er bleibt eindimensionaler als der typische James Bond Bösewicht. Insgesamt ist da kein origineller Gedanke drin, nichts wo ich denke "das ist ein neuer Gesichtspunkt" oder "hier ist das Thema treffend dargestellt worden". Stattdessen sehr viele Phrasen- böse Lümmel, die die Geistlichkeit in Frage stellen, Leute einschüchtern, DVDs wegschaffen (wer hat heute noch DVDS. Wenn es dvds gibt, ist das Video auch im Internet). Sorry, hat mir nicht gefallen.
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