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Tamar Leseratte
Beiträge: 123
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03.05.2010 19:12 Herbst am See von Tamar
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Nach dem Essen machen sie einen Sonntagsspaziergang. Draußen riecht es nach Herbst, nach Moder, Pilzen und Abschied. Das Knirschen ihrer gemeinsamen Schritte unterbricht die Stille. An den Bäumen zittern die Blätter, fürchten sich vor der Zukunft. Am See halten sie an, stehen nebeneinander, die Fäuste in den Jacken vergraben. Im Nebel erkennt Marie eine schilfbedeckte Insel. Dorthin sind sie gemeinsam geschwommen, vor Jahren mal irgendwann in einem Sommer. Ein scharfer Windstoß zerschneidet den Dunst, für einen Moment ist das schwarzgraue Wasser zu sehen. Sie fröstelt, und sucht seine Wärme.
„Mein Chef ist sehr zufrieden mit mir.“ sagt Philipp da. Mit hochgezogenen Schultern starrt er auf das Wasser. Sie verharrt.
„Er hat mir die Beförderung angeboten.“
Sie haben vorher darüber geredet, haben gemeinsam beschlossen, nach Jahren ohne Urlaub und ohne Wochenenden einmal ihrer Beziehung den Vorzug vor der Karriere im Hamsterrad zu geben.
„Ich habe sie angenommen.“
Marie nickt und rückt von ihm ab. Sie hat es geahnt. Der Wind verstummt. Der Nebel bedeckt das grausame Wasser wieder.
„Ich wusste dass du mich verstehst. Es war ja auch vernünftig. Schließlich habe ich lange drauf hingearbeitet....“ Sein Geplapper vermischt sich mit den Schreien der Zugvögel. Auf der Insel krabbelt ein Vogel durch das Schilf. Es ist ein junger Gänserich. Marie erkennt deutlich die Reste des Babyflaums. Er hebt ab, schließt sich der Schar an. Er weiß nicht, wohin die Reise geht. Er fliegt los, mit nichts außer dem Versprechen auf einen schöneren, wärmeren Ort.
Ihre Augen folgen ihm, bis die Vögel verschwunden sind. Einfach losfliegen, wenn es einem dort wo man ist, zu kalt wird....Sie reißt sich zusammen. „Ich muss noch bügeln.“ Er nickt zerstreut, denkt an die Akten auf seinem Schreibtisch. Als sie zurückgehen, fängt es an zu regnen.
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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03.05.2010 20:08
von Dienstwerk
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Die Zeilen passen zum Titel - der Text verströmt Schwermut.
LG, Ana
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Alogius Kinnbeber
Alter: 47 Beiträge: 3206
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03.05.2010 21:03
von Alogius
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Hallo,
eine Momentaufnahme, die doch eine Geschichte ist. Die Geschichte von zwei Menschen, die es nicht ganz packen. Weil alles nicht so ist, wie es sein sollte - oder sein könnte. Eingebettet in die Landschaft, die je nach Stimmung ihr Antlitz verändert.
Gefällt mir gut.
Lg
Tom
(Ich werte, weil Wettbewerb, etwas strenger als sonst. Der Kommentar ist relativ kurz gehalten, und meine Federung setzt sich zusammen aus: Sprache und Stil, Inhalt, Umsetzung der Aufgabe, eventuelle Fehler. Falls später Fragen sind, kommentiere ich gern ausführlicher.)
_________________ Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt. |
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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03.05.2010 22:34
von anuphti
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Auweia.
Schon verloren junger Mann.
Falsche Entscheidung.
Altbekanntes Thema, schön umgesetzt
5 Federn
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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*Gast* Klammeraffe
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Beiträge: 504 Wohnort: Rheinland-Pfalz
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* 03.05.2010 22:37
von *Gast*
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Still, melancholisch, und sehr gut geschrieben. Schön das Thema eingewoben in eine leise Geschichte.
LG
Sabine
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Gast
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03.05.2010 22:41
von Gast
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Hallo lieber Wettbewerbsteilnehmer,
aus Gründen der Übersichtlichkeit gibt's von mir dieses Mal auch ein Bewertungsschema, allerdings ohne Angabe der Federnanzahl - die ändere ich erfahrungsgemäß garantiert noch ein paarmal...
Stil und Sprache: Bis auf ein paar Mini-Mini-Peanuts schön und sauber geschrieben.
Idee: Gefällt mir. Traurig, und man kann die Kälte, dort wo die beiden sind, förmlich spüren. Schön umgesetzt!
Fazit: Schöne, sehr leise und dadurch extrem traurige Geschichte.
LG,
Soraya
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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03.05.2010 23:38
von BlueNote
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Der Text ist nicht schlecht. Aber ich möchte der Vorlage nicht folgen, dass "nur" wegen einer Beförderung gleich die Beziehung erkalten muss ... Gut gemachter Text, die "Aussage" gefällt mir weniger.
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Sir Charles Blackwood Gast
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04.05.2010 12:41
von Sir Charles Blackwood
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gut geschriebene Szene eines Lebens. Könnte jedem so passieren, sehr realistisch.
Liebe Grüße
Sir Charles Blackwood
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pripri Eselsohr
Alter: 51 Beiträge: 281 Wohnort: Schweiz (Zürich)
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04.05.2010 13:08
von pripri
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Gefällt mir. Hab's gern gelesen.
lg pripri
_________________ -Das Herz des Sternenbringers - März 2014 (Thienemann)
-Die Herrscher von Dhaleth/Der Feueropal - August 2014 (Thienemann)
-TBN - Frühjahr 2017 (Droemer/Knaur) |
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Ilona Klammeraffe
I
Beiträge: 558 Wohnort: irgendwo in Hessen
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I 04.05.2010 13:44
von Ilona
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Wohl dem, der eine ängstliche Büglerin sein Eigen nennen kann!
Sehr trostloser Text (dem Thema angemessen), mir gefällt, wie die Gefühlslage der Frau anhand der Naturbeschreibungen deutlich wird.
Grüße
Ilona
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mondblume Reißwolf
Alter: 45 Beiträge: 1138 Wohnort: Costa Brava
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04.05.2010 21:53
von mondblume
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Gefällt mir sehr gut, die Stimmung wird richtig greifbar. Von ein paar kleineren Orthografiefehlern abgesehen, ist es auch gut geschrieben.
Ein paar Kleinigkeiten:
Zitat: | Sie haben vorher darüber geredet, haben gemeinsam beschlossen |
das vorher ersetzen durch vor einiger Zeit, sonst ergibt sich der Anschein, dass sie erst vor fünf Minuten darüber gesprochen haben.
Zitat: | Der Nebel bedeckt das grausame Wasser wieder. |
Hier verdeckt der Nebel wieder die Sicht auf Wasser und dementsprechend auch auf die Insel;
Zitat: | Auf der Insel krabbelt ein Vogel durch das Schilf. Es ist ein junger Gänserich. Marie erkennt deutlich die Reste des Babyflaums. |
hier kann sie aber Reste des Babyflaums eines kleinen Vogels auf eben dieser Insel deutlich erkennen.
scheint mir nicht ganz möglich zu sein.
Zitat: | Er nickt zerstreut, denkt an die Akten auf seinem Schreibtisch. Als sie zurückgehen, fängt es an zu regnen. |
Bis zu diesem Satz hatte ich gedacht, dass die Geschichte aus Maries Perspektive erzählt würde, dann dieser plötzliche Wechsel zu Phillip. Das stört und ist, denke ich, auch nicht unbedingt nötig.
_________________ Die Frau des Spatzen
Die Spanien-Saga:
Wir sind für die Ewigkeit - Hoffnung
Wir sind für die Ewigkeit - Erinnerung
Wir sind für die Ewigkeit - Berührung
Dort, wo die Feuer brennen (Tolino Media Newcomerpreis 2022) |
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lupus Bücherwurm
Alter: 56 Beiträge: 3913 Wohnort: wien
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05.05.2010 08:47
von lupus
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nette Idee
der Einstieg zieht sich ein bisserl in die LÄnge, mit der Erwähnung des Abschieds im ersten Satz verrätst du eigentlich ein bisserl zu viel.
An sich aber eine nette Geschichte.
Das Spiel mit dem Wetter, gut gemacht. Is zwar ausgelutscht, aber deshalb nicht zwangsläufig schlecht.
Dennoch bleibt das ganze ein bisserl emotionslos
_________________ lg Wolfgang
gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben
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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi |
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Gabi Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1216 Wohnort: Köln
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05.05.2010 20:26
von Gabi
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Der Text schafft es, eine melancholische Stimmung zu erzeugen, die wiederspiegelt, was Marie fühlt.
Nur es hat sich ein Logikfehler eingeschlichen. Der Nebel hat sich wieder verdichtet, jedoch kann Marie deutlich den jungen Gänserich sehen, erkennt sogar seinen Babyflaum.
Zitat: | Als sie zurückgehen, fängt es an zu regnen. |
Es beginnt zu regnen.
Ich denke, das hätte als Schlusssatz gerreicht.
L.G.
Gabi
_________________ "Das hier ist mein Dach und mein Tag!" (Oma Thea macht die Fliege) |
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Michael Anti-Lyriker
Beiträge: 734
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06.05.2010 02:26
von Michael
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Ich kommentiere jetzt zwecks Befederung ganz neutral.
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derSibirier Reißwolf
D
Beiträge: 1250
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D 06.05.2010 17:12
von derSibirier
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Ein paar Worte und Sätze sollte man ändern, es würde sich lohnen, denn der Text ist gut. Überarbeiten. Trotzdem, gefällt mir.
derSibirier grüßt
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Biggi Klammeraffe
Alter: 52 Beiträge: 782 Wohnort: BY
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07.05.2010 22:45
von Biggi
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Liebe(r) Autor(in),
das ist einer der Favoritentexte für mich.
Still, voller Gefühl und Natur. Sprachlich astrein.
Zum Miterleben und doch im Gegensatz zu den Kleine(n) Wellen mit einem Ende, das nicht zuversichtlich stimmt.
Ein Leben. Ich möchte es Marie fast zurufen. Schau ihm nicht dabei zu, wie es dich langsam umbringt... Und wenn das keine emotionale Wirkung ist, weiß ich nichts mehr.
Mehr habe ich nicht zu sagen.
Gruß,
Biggi
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Hoody Exposéadler
Beiträge: 2273 Wohnort: Alpen
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08.05.2010 09:26
von Hoody
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Aus Zeitgründen verschiebe ich das Kommentieren der Texte auf nächste Woche.
lg Hubi
_________________ Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D
Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.
"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant
"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer |
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EdgarAllanPoe Poepulistischer Plattfüßler
Alter: 32 Beiträge: 2356 Wohnort: Greifswald
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08.05.2010 11:42
von EdgarAllanPoe
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Lieber Autor!
Sehr schöner Text, die Vorlage ist auch auf eine ansprechende Weise darin verarbeitet.
Was mich stört, sind lediglich ein paar grammatikalische Fehler, die den Gesamteindruck beeinträchtigen.
Jedoch hast du das Zusammenspiel zwischen der Natur und der neuartigen familiären Situation Maries und Philipps überzeugend einfangen können.
Sieben Federn.
Liebe Grüße,
Eddie
_________________ (...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan
Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"
Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.) |
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5336 Wohnort: NRW
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08.05.2010 12:51
von Bananenfischin
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Dieser Text ist ein schönes Beispiel für die Sichtbarmachung innerer Zustände am Äußeren, hier an der Natur. Das gefällt mir gut, an manchen Stellen ist es mir aber auch ein wenig zu viel. Stilistisch sicher, nur der "krabbelnde" Gänserich hat mir nicht gefallen.
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
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Aknaib Klammeraffe
Alter: 64 Beiträge: 740 Wohnort: Dresden
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08.05.2010 13:22
von Aknaib
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Hallo Autor,
für ein umfassendes Kommentieren sind es zu viele Geschichten.
Entscheidend ist für mich: Erkenne ich eine Bezug zum Thema? Ist der Text für mich verständlich? Ich möchte auf eine klare oder subtile Weise unterhalten werden. Ist das Ende offen und der Autor hat es damit geschafft, meiner Phantasie freien Raum zu geben umso besser.
Konnte ich keinen Bezug zum Thema erkennen, habe ich von vornherein nur ein oder zwei Punkte vergeben. Insgesamt habe ich zwischen 1 bis 8 Punkten verteilt. Wobei ich 7 und 8 Punkte jeweils ein einziges Mal vergeben habe.
Zu deinem Text:
Der Bezug zum Thema ist vorhanden.
Die Umsetzung der Idee einer festgefahrenen Beziehung befriedigt mich als Leser nicht.
Zuerst entsteht Spannung: Wie werden sich beide verhalten? Doch sie bricht am Ende zusammen, weil alles beim Alten bleibt. Schade! Sicher, so ist das Leben. Doch in Geschichten möchte ich lesen, wie es anders sein könnte; nicht wie sich Marie zusammenreißt.
Dein Schreibstil ist sicher. Doch eine Geschichte wird erst lebendig, wenn Veränderungen passieren.
Grüße von Bianka
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4298
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08.05.2010 14:20
von hobbes
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Traurig. Und es sieht auch nicht so aus, als würde sich was ändern. Dabei ist doch Herbst - Zeit zum Loslassen.
_________________ Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis |
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Nemo Klammeraffe
Alter: 38 Beiträge: 963 Wohnort: Dresden
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08.05.2010 15:52
von Nemo
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Liebe Autorin oder lieber Autor,
der Text erzählt eine Alltagsgeschichte; er zeigt die Machtlosigkeit und Lähmung, wenn es darum geht, eine Beziehung gegen andere Lebensbereiche zu behaupten. Die Landschaft wirkt als Metapher, unterstreicht die emotionale Landschaft der Protagonistin. Die Geschichte lässt viel Raum zum Weiterdenken: Zwar wird sich vorerst an der Situation nichts ändern, doch der Konflikt schwelt. Durchaus anschaulich und sauber geschrieben; auch handwerklich macht die Geschichte einen stabilen Eindruck. Zwar fand ich das Thema doch etwas sehr alltäglich, auch der Vogel als Symbol nicht gerade innovativ; aber insgesamt macht die Geschichte einen guten Eindruck auf mich.
Beste Grüße
Nemo
_________________ Kunst ist Leben. Also lebe! |
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