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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 05/2010
Nebelfee

 
 
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Scritoressa
Geschlecht:weiblichGraue Hexe

Alter: 29
Beiträge: 686



Beitrag03.05.2010 19:05
Nebelfee
von Scritoressa
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Marten lässt sich treiben. Sein Boot tänzelt sanft über die Wellen.
In seinem Kopf werden die Vogelstimmen zu einer eigenen Symphonie. Mitten in der grünen Idylle glänzt etwas. Marten nimmt die Ruder und taucht sie vorsichtig ein. Ganz von selbst findet sein kleines Boot einen Platz am seichten Ufer. Das Glitzern ist immer noch da, es lockt ihn zu sich.
Langsam geht er darauf zu, hält den Atem an als ein Zweig unter seinen Füssen zerbricht. Er will den Zauber nicht brechen.
Zuerst sieht er nichts, dann glaubt er, einen Riesenschmetterling zu erkennen, der jedoch sofort im Dickicht verschwindet. Vorsichtig schleicht er sich an das Glitzern an, das jetzt etwas weiter in einem Heidestrauch funkelt und ihn neckt. Er schiebt die Hände in die Hosentaschen. „ Ich tu dir doch nichts, will dich nur sehen“, flüstert er, auch wenn das wohl wenig Sinn macht. Ein Geräusch ertönt, als würde man auf kleine Kieselsteine treten. Es kommt von dem Glitzern.
Erschrocken hält Marten inne. In Zeitlupe streckt er seinen Kopf vor und späht in den Busch. Dort sitzt etwas, nein, jemand!
Eine Stimme erklingt in seinem Kopf, hell und klar und wunderschön. „ Berühre mich nicht, du wirst mir weh tun.“
„ Ich tu dir echt nichts, versprochen!“, flüstert er wieder, jetzt etwas eindringlicher.
Das Mädchen, das dort sitzt, bleibt still. Sie ist nicht grösser als einer seiner Finger und ihr Gesicht wird von Blüten eingerahmt. Das Glitzern sind ihre Flügel, die wie der Mond schimmern. Doch ihre Augen wirken traurig.
„ Kann ich dir helfen?“, fragt Marten ehrfürchtig. Unwillkürlich streckt er eine Hand nach ihr aus, sie zieht in an. Bei dieser Bewegung schiesst sie sofort davon in den Himmel und lässt nur einen leichten Schimmer zurück. In Martens Kopf summen die Worte: „ Ich wusste dass ich dir nicht trauen kann.“

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anuphti
Geschlecht:weiblichTrostkeks

Alter: 58
Beiträge: 4320
Wohnort: Isarstrand
DSFo-Sponsor Pokapro 2015


Beitrag03.05.2010 21:54

von anuphti
Antworten mit Zitat

Das wäre eine Geschichte für meine Tochter, ein Märchen über die Nebelfee.

Leider traut sie den Menschen nicht....

Schade.


_________________
Pronomen: sie/ihr

Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)

You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach)
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag03.05.2010 21:57

von Dienstwerk
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hübsche Fabel.
Manches ist so zart und zerbrechlich, es sollte unberührt bleiben...

LG, Ana
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag04.05.2010 07:11

von BlueNote
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An dieser Geschichte gefällt mir einzig der Schluss. Rechtschreibfehler, sprachliche Mängel, ein sich über die ganze Geschichte ziehender, unwahrscheinlicher Plot, was man auf viele Einzelheiten herunterbrechen könnte.
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Gast







Beitrag04.05.2010 07:19

von Gast
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Hallo lieber Wettbewerbsteilnehmer,

aus Gründen der Übersichtlichkeit gibt's von mir dieses Mal auch ein Bewertungsschema, allerdings ohne Angabe der Federnanzahl - die ändere ich erfahrungsgemäß garantiert noch ein paarmal...

Stil und Sprache: Orthographie und Interpunktion sind weitgehend gut, wieder mal ein paar Kommata zu wenig, aber das ist vernachlässigbar. Sprachlich finde ich den Anfang ein bisschen arg monoton, das sind mir zu viele kurze Sätze. Ein paar kleine Stolpersteine in den Formulierungen gibt's auch - wenn auch nichts dramatisches... Insgesamt nicht schlecht.

Idee: Hmm, na ja, wie soll ich's sagen. Feen und so, damit kann ich nicht. Überhaupt nicht, um ehrlich zu sein. Auch eine Aussage habe ich hier für mich nicht gefunden - dann könnte ich über die Fee nämlich hinwegsehen... Begeistert mich also nicht so.

Fazit: Weitgehend ordentlicher Text, der inhaltlich leider überhaupt nicht meinen Geschmack trifft. Nix für ungut ...


LG,

Soraya
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag04.05.2010 10:33

von Alogius
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Hallo,

dies erinnert ein wenig an die Verfolgung eines Irrlichtes. Falls die "Nebelfee" ein solches ist, wird es aus dem Text nicht deutlich. Die Anlehnung an die Aufgabe ist da und solide umgesetzt.
Es gibt aus sprachlicher Sicht allerdings Patzer, die den guten Eindruck wiederum trüben. Idee gut, Ausarbeitung scheitert etwas im letzten Drittel.

Lg

Tom

(Ich werte, weil Wettbewerb, etwas strenger als sonst. Der Kommentar ist relativ kurz gehalten, und meine Federung setzt sich zusammen aus: Sprache und Stil, Inhalt, Umsetzung der Aufgabe, eventuelle Fehler. Falls später Fragen sind, kommentiere ich gern ausführlicher.)


_________________
Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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Sir Charles Blackwood
Gast






Beitrag04.05.2010 12:39

von Sir Charles Blackwood
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So schön, wie ich den Anfang und den Verlauf finde, so abrupt ist das Ende, was mich etwas verwirren läßt. Ich denke, da läßt sich noch mehr draus machen.

Liebe Grüße

Sir Charles Blackwood
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*Gast*
Klammeraffe
*


Beiträge: 504
Wohnort: Rheinland-Pfalz


*
Beitrag04.05.2010 20:31

von *Gast*
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Hübsche Idee. Eine harmlose Handlung kommt als Vertrauensbruch an und zerstört die magische Stimmung. Da hätte ich mir mehr Spiel mit der Sprache gewünscht, der Stil gibt die Magie der kleinen Geschichte noch nicht richtig wieder.

LG
Sabine
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Michael
Geschlecht:männlichAnti-Lyriker


Beiträge: 734



Beitrag05.05.2010 02:23

von Michael
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Nette Idee, gefällt mir gut. Habe einen klitzekleinen Fehler gefunden, aber das tut jetzt nichts zur Sache.
Gerne gelesen!
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3913
Wohnort: wien



Beitrag05.05.2010 10:42

von lupus
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flüssig, sauber formuliert, die kurzen Sätze passend gesetzt

nettes Geschichterl, aber, sorry, etwas flach und v.a. ohne Stimmung .... Oder zumindest erschließt sich mir die Botschaft nicht.


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
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Gabi
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1216
Wohnort: Köln


Beitrag05.05.2010 21:37

von Gabi
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Hat Marten eine Libelle entdeckt?
In deinem Text sehe ich jede Menge Gefühl versteckt, jedoch musst du noch ein bisschen an deiner Rechtschreibung arbeiten.
Aber das bekommst du hin, da bin ich mir sicher.

L.G.
Gabi


_________________
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Bananenfischin
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant

Moderatorin

Beiträge: 5339
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Silberne Harfe



Beitrag05.05.2010 22:15

von Bananenfischin
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Gerade zu Beginn wirkt dieser Text irgendwie abgehackt auf mich, sehr berichtend. Es wird für mich auch nicht ganz klar, worauf der Text hinauswill, was das Zentrale ist. Warum zeigt sich die Fee überhaupt, warum ist sie traurig, warum reicht das Ausstrecken der Hand zum Verschwinden, warum wird Marten diese "Lektion" erteilt? Dies alles fehlt mir nicht der Erklärungen an sich wegen, sondern für die Rundheit des Textes.

_________________
Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge

Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft

I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf)
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mondblume
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 45
Beiträge: 1138
Wohnort: Costa Brava


Beitrag05.05.2010 22:34

von mondblume
Antworten mit Zitat

Sehr einfache Sprache, einige Kommafehler, und zwischen Anführungszeichen und erstem Wort sollte kein Leerschlag sein, das wiederholt sich bei jeder direkten Rede.
Zum Inhalt - ein einfaches Kindermärchen ohne grosse literarische Ansprüche.


_________________
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Michael Lüttke
Cholyriker
M

Alter: 60
Beiträge: 621
Wohnort: Duisburg


M
Beitrag06.05.2010 08:12

von Michael Lüttke
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Eher unbeholfen und unfreiwillig komisch, als mystisch.

_________________
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pripri
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 51
Beiträge: 281
Wohnort: Schweiz (Zürich)
Postkartenprosa I


Beitrag06.05.2010 12:16

von pripri
Antworten mit Zitat

Die Idee ist nicht schlecht, ich mag solche Märchen und Feengeschichten gerne.
Du hättest vielleicht noch etwas mehr Geheimnis und Magie einweben können. Davon leben solche Geschichten ja.

Aber nicht den Kopf hängen lassen, der Anfang ist ja schon mal nicht schlecht.

lg pripri


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-Das Herz des Sternenbringers - März 2014 (Thienemann)
-Die Herrscher von Dhaleth/Der Feueropal - August 2014 (Thienemann)
-TBN - Frühjahr 2017 (Droemer/Knaur)
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derSibirier
Reißwolf
D


Beiträge: 1250



D
Beitrag06.05.2010 18:31

von derSibirier
Antworten mit Zitat

Gefällt mir gut. Eine schöne, kleine Geschichte.

derSibirier
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halcyonzocalo
Geschlecht:männlichEinsamer Trancer

Alter: 34
Beiträge: 1202
Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo


Beitrag06.05.2010 19:30

von halcyonzocalo
Antworten mit Zitat

Noch eine Geschichte, die mich leider nicht überzeugen kann. Nachdem ich mir schon nach den ersten drei Sätzen darüber bewusst wurde, dass der Text sprachlich allenfalls mäßig ist, hatte ich gehofft, die zu Beginn vielversprechende Handlung würde mich noch überraschen. Doch falsch gedacht.

Ehe der Text richtig angefangen hat, ist er schon wieder vorbei gewesen.

So gibt es nur 2 Federn von mir.


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Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum.
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Andrea F.
Leseratte
A


Beiträge: 154
Wohnort: München


A
Beitrag06.05.2010 20:04

von Andrea F.
Antworten mit Zitat

Eine nette Geschichte. An sich auch gut geschrieben. Mir gefallen nur manche Formulierungen nicht, was schade ist, weil der Stil der Geschichte somit nicht durchgängig ist. Ist das verständlich?
Beispiel:
Sein Boot tänzelt sanft über die Wellen.
In seinem Kopf werden die Vogelstimmen ...
Statt dem "werden" hätte jetzt z. B. ein "schwellen an" besser gepasst.
Oder:
„ Ich tu dir echt nichts, versprochen!“

(Füssen, größer, schiesst - bitte mit ß - oder schreibst du mit einer Tastatur, die das ß nicht kennt? Dann vergiss den Einwand gleich wieder  Smile

Liebe Grüße
Andrea


_________________
Lesen ist in einer immer schneller lebenden Welt die einzige Methode der Verlangsamung.
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4298

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
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Beitrag08.05.2010 14:07

von hobbes
Antworten mit Zitat

Hm, Geschichte gelesen und jetzt? Was will mir die Geschichte sagen? Auf Menschen ist kein Verlass?

Außerdem bin ich über ein paar kleine Holprigkeiten gestolpert. Das hier
Zitat:
Unwillkürlich streckt er eine Hand nach ihr aus, sie zieht in an.
ist missverständlich. Sie zieht ihn an? Wie - hat sie Handschuhe für ihn dabei?

Warum Nebelfee? Von Nebel war nirgends die Rede.

Ist Marten ein Kind? Falls ja, find ich das gut getroffen. Kann ihn mir gut vorstellen, so ein kleiner, neugieriger Junge, der auch mal drei Stunden in die Wolken schauen kann.


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Don't play what's there, play what's not there.
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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag08.05.2010 14:58

von Nihil
Antworten mit Zitat

Liebe/r Autor/in von „Nebelfee“,
dies waren die Kriterien, die meine Bewertung beeinflusst haben:
1) Umgang mit dem vorgegebenen Thema
(Einfallsreichtum, Bedeutung für die Geschichte, Einbindung in den Kontext)
2) Dramaturgie
(ansprechender und sinnvoller Titel, Organisation der Handlung, Spannung)
3) Form und Sprache
(Rechtschreib- und Grammatikfehler, Wortschatz, stringenter Stil, Perspektive)
4) Fazit
(Vergleich mit anderen Einsendungen, persönliche Meinung)

Deine Idee, einen Jungen / jungen Mann im Moor auf eine Fee treffen zu lassen, finde ich weniger originell. Die Begegnung allein entfaltet leider keinen Reiz und du bleibst einen Knaller schuldig. Ein paar einfache Kniffe wie die Vermischung von Traum und Realität (schließlich scheint Marten im Traum zu dösen) oder selbst etwas Klischeehaftes wie die Erfüllung eines Wunsches hätten bei geschickter Verwendung die Geschichte interessanter machen können. In ihrer jetzigen Form finde ich sie uninspiriert. Auch die Einbindung des Moors geschieht hier in einem negativen Sinn eher beiläufig, weil der Protagonist genau so gut auf einer Wiese, auf einem Berg oder an einem anderen Ort auf eine Fee hätte treffen können.

Die Handlung besteht daraus, dass ein junger Mann auf einem Boot einem Glitzern nachspürt, dass er sich nicht erklären kann und diesem  nachspürt. Die Art und Weise, wie du dem Leser dieses Glitzern präsentierst, weckt bei diesem allerdigns nicht das Bedürfnis, seinen Ursprung zu erfahren:
Zitat:
Marten lässt sich treiben. Sein Boot tänzelt sanft über die Wellen.
In seinem Kopf werden die Vogelstimmen zu einer eigenen Symphonie. Mitten in der grünen Idylle glänzt etwas.

Um das Glitzern, immerhin das zentrale Element deiner Geschichte, als solches auch anzuzeigen, hätte der letzte Satz um einiges mehr hervorstechen müssen. Auch die Suche nach der Fee wird nach zu kurzer Zeit, selbst für 300 Wörter, beendet, um wirklich mitzureißen. Statt des Dialogs hätte ich mehr Raum für seine Entdeckungstour angesetzt. Denn die kurze Unterhaltung zwischen Fee und Marten wiederholt sich nicht nur, sie ist für den Leser auch relativ enttäuschend, da hier nichts Besonderes geboten wird. Andere Texte schaffen es selbst mit einer engen  Wörterbegrenzung zu überzeugen, deswegen bewerte ich hier eher streng. Weiterhin endet der Text im Leeren, sang- und klanglos. Die Suche nach der Fee wirkt deswegen belanglos. Es gibt nicht einmal ein kurzes Resümee von Marten, wie etwa, dass er sich freut, als einer der wenigen Menschen einmal einer Fee begegnet zu sein o. Ä.

Sprachlich sind mir zunächst ein, zwei Rechtschreibfehler aufgefallen sowie die merkwürdige (und falsche) Angewohnheit, hinter jedes Anführungszeichen eine Leerzeile zu setzen. Ansonsten kann ich konkret an deiner Sprache nichts aussetzen, außer dass auch sie unauffällig bis langweilig bleibt und nicht versucht, mit Stilmitteln und sprachlichen Experimenten auf sich aufmerksam zu machen. Natürlich entspricht das auch nicht dem Stil eines jeden Autors, aber ein wenig mehr Finesse hätte dem Text nicht geschadet. Zudem klingt sie, was ich jetzt ausdrücklich nicht beleidigend meine, stellenweise wie von einem Kind geschrieben bzw. wie eine Kindergeschichte. Etwa hier:
Zitat:
Das Glitzern sind ihre Flügel […] Es kommt von dem Glitzern.

 Hinzu kommen einige kleinere Dinge, die mich gestört haben.
Zitat:
Sein Boot tänzelt sanft über die Wellen.

Tänzeln bedeutet für mich schon eine relativ schnelle Bewegung, dem widerspricht das Wort sanft.
Zitat:
Marten lässt sich treiben. Sein Boot tänzelt sanft über die Wellen.
In seinem Kopf werden die Vogelstimmen zu einer eigenen Symphonie. Mitten in der grünen Idylle glänzt etwas. Marten nimmt die Ruder und taucht sie vorsichtig ein. Ganz von selbst findet sein kleines Boot einen Platz am seichten Ufer. Das [size=12]Glitzern
ist immer noch da, es lockt ihn zu sich.
Langsam geht er darauf zu, hält den Atem an als ein Zweig unter seinen Füssen zerbricht. Er will den Zauber nicht brechen.
Zuerst sieht er nichts, dann glaubt er, einen Riesenschmetterling zu erkennen, der jedoch sofort im Dickicht verschwindet. Vorsichtig schleicht er sich an das Glitzern an, das jetzt etwas weiter in einem Heidestrauch funkelt und ihn neckt. Er schiebt die Hände in die Hosentaschen. „ Ich tu dir doch nichts, will dich nur sehen“, flüstert er, auch wenn das wohl wenig Sinn macht. Ein Geräusch ertönt, als würde man auf kleine Kieselsteine treten. Es kommt von dem Glitzern.
Erschrocken hält Marten inne. In Zeitlupe streckt er seinen Kopf vor und späht in den Busch. Dort sitzt etwas, nein, jemand!
Eine Stimme erklingt in seinem Kopf, hell und klar und wunderschön. „ Berühre mich nicht, du wirst mir weh tun.“
„ Ich tu dir echt nichts, versprochen!“, flüstert er wieder, jetzt etwas eindringlicher.
Das Mädchen, das dort sitzt, bleibt still. Sie ist nicht grösser als einer seiner Finger und ihr Gesicht wird von Blüten eingerahmt. Das Glitzern sind ihre Flügel, die wie der Mond schimmern. Doch ihre Augen wirken traurig.
„ Kann ich dir helfen?“, fragt Marten ehrfürchtig. Unwillkürlich streckt er eine Hand nach ihr aus, sie zieht in an. Bei dieser Bewegung schiesst sie sofort davon in den Himmel und lässt nur einen leichten Schimmer zurück. In Martens Kopf summen die Worte: „ Ich wusste dass ich dir nicht trauen kann.“ [/size]

Es glitzert leider ziemlich oft in deinem Text und das ist nicht die einzige Wortwiederholung.
Zitat:
Ich tu dir doch nichts, will dich nur sehen […] Berühre mich nicht, du wirst mir weh tun.

Deine wörtliche Rede, besonders die der Fee, wirkt unauthentisch und aufgesetzt.

Leider muss ich sagen, dass deine Geschichte eine der schwächeren des Wettbewerbs ist, weil sie in keinem Bereich überzeugen kann, weder bei Inhalt, Sprache noch bei der Originalität. Das ist die Begründung für meine niedrige Bewertung.
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Aknaib
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 64
Beiträge: 740
Wohnort: Dresden
DSFo-Sponsor Lezepo IV


Beitrag08.05.2010 14:58

von Aknaib
Antworten mit Zitat

Hallo Autor,  

für ein umfassendes Kommentieren sind es zu viele Geschichten.
Entscheidend ist für mich: Erkenne ich eine Bezug zum Thema? Ist der Text für mich verständlich? Ich möchte auf eine klare oder subtile Weise unterhalten werden. Ist das Ende offen und der Autor hat es damit geschafft, meiner Phantasie freien Raum zu geben umso besser.
Konnte ich keinen Bezug zum Thema erkennen, habe ich von vornherein nur ein oder zwei Punkte vergeben. Insgesamt habe ich zwischen 1 bis 8 Punkten verteilt. Wobei ich 7 und 8 Punkte jeweils ein einziges Mal vergeben habe.

Zu deinem Text:
Der Bezug zum Thema ist mit dieser verträumten Geschichte vorhanden.
Das Ende ist für mich zu festgelegt.
Ich hätte mir eher gewünscht: „ Ich wusste dass ich dir nicht trauen kann.“ Ein Schimmern Umgab Marten. „Ich komme morgen wieder.“ … oder so ähnlich  
Der Titel Nebelfee passt für mich nicht zum vielen Glitzern und Schimmern.

Grüße von Bianka
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Tamar
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 123



Beitrag08.05.2010 15:58

von Tamar
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Ganz ehrlich- die Geschichte ist- wunderschön! Die kleine Elfe, die so zart ist, dass sie schon durch Berührung verletzt wird, der Junge, der trotzdem nicht wieder stehen kann. Ich kann auch ohne Probleme die Geschichte mit dem Foto in Verbindung bringen.
Verbesserungsmöglichkeiten sehe ich bei der sprachlichen Umsetzung. Die ist oft holperig. Aber ansonsten schöne Geschichte *seufz*
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