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Ohne Grund


 
 
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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8666
Wohnort: Bayern
DSFo-Sponsor


Beitrag31.05.2010 22:16
Ohne Grund
von Merlinor
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ohne Grund

Der Weg ist weit
und bang
das Herz
doch breit ist
die Brust und stark
der Schritt
am Ende ist
bang der Gesang
des Feindes

ohne Grund



_________________
„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 5012
Wohnort: Berlin


Beitrag31.05.2010 22:40
Re: Ohne Grund
von Nina
Antworten mit Zitat

Merlinor hat Folgendes geschrieben:
Ohne Grund

Der Weg ist weit
und bang
das Herz
doch breit
die Brust und stark
der Schritt
am Ende ist
des Feindes
Gesang
bang

ohne Grund


hallo merlinor,

du hier? Smile

deine zeilen klingen schön, trotzdem habe ich
etwas dran gewerkelt.

ich war mal so frei und habe ein paar worte um-
gestellt. klingt für mich schöner. ich hoffe, das ist
okay für dich? etwas holpert es trotzdem noch
gegen ende.

das ende kapier ich leider überhaupt nicht.
warum soll ein feind sich nicht fürchten, wenn er
einer ist? oder hab ich grad ein brett vor dem kopf?
feind ist mir ja persönlich ein zu kriegerischer be-
griff. ich denke mal, es geht hier "eigentlich" um ein
gegenüber, oder ein "es", vor dem mensch sich
fürchtete aber sich "eigentlich" nicht zu fürchten
brauchte? würde anstelle des begriffes feind einen
anderen wählen.

lg
nina


_________________
Liebe tut der Seele gut.
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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8666
Wohnort: Bayern
DSFo-Sponsor


Beitrag31.05.2010 23:40

von Merlinor
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Nina
Danke für Deine Anmerkungen ... smile

Das "ohne Grund" ist der Schlüssel des Textes.
Deshalb möchte ich das "bang" nicht am Ende stehen haben.
Dieser Text lebt vom psychologischen Element.
"Bangen Herzens" marschieren die Angreifer.
Doch ihre breite Brust und ihr starker Schritt machen den Unterschied.
Der Feind reagiert mit "bangem Gesang".
In Wahrheit grundlos ...

LG Merlinor


_________________
„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
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Michael Lüttke
Cholyriker
M

Alter: 60
Beiträge: 621
Wohnort: Duisburg


M
Beitrag01.06.2010 08:11

von Michael Lüttke
Antworten mit Zitat

Klingt auf den ersten Blick lyrisch,
auf den zweiten Blick ist es aber nicht so.
Der Text ist eher "erarbeitet", jedenfalls macht er den Anschein.
Es fehlt mir hier die wirklich tragende Komponte.
Ein typischer Text, der hinterher durch den Autoren "erklärt" wird
und aus diesen Erklärungen dann seinen Sinn erhält.
Das allerdings ist nicht der richtige Weg.

Hinzu kommen
...banges Herz
...Feindes Gesang

Das sind Attribute, die in moderner Lyrik nichts mehr zu suchen haben.
Uhland hätte es verarbeiten können. ( Hat er ja irgendwie auch ).
Heutzutage absolut deplatzierte Beschreibungen.


Michael


_________________
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yt
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 49
Beiträge: 703
Wohnort: Sittensen
DSFo-Sponsor


Beitrag01.06.2010 08:44

von yt
Antworten mit Zitat

Michael Lüttke hat Folgendes geschrieben:
-- eher "erarbeitet", jedenfalls macht er den Anschein.
Es fehlt mir hier die wirklich tragende Komponte.
Ein ... Text, der hinterher durch den Autoren "erklärt" wird
und aus diesen Erklärungen dann seinen Sinn erhält.
---


Diese Teile sind mir so auch durch den Kopf gegangen, und beschreiben
mein Gefühl zu deinem Text.

Mit lieben Grüßen,
yt
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jim-knopf
Geschlecht:männlichDichter und Trinker

Alter: 35
Beiträge: 3974
Wohnort: München
Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor
Goldene Feder Lyrik


Beitrag01.06.2010 13:24

von jim-knopf
Antworten mit Zitat

Guten Tag Merlinor
schön dich mal hier zu lesen

Ich würde bei der Kritik etwa in selbe Horn stoßen, wie michael. Man merkt, dass du aus der Prosa kommst. Das scheint mir mehr Kopf-, als Gefühlslyrik zu sein. Und das funktioniert selten (man denke daran, wie selten gute politische Lyrik geschrieben wird. Politische Lyrik muss auch Kopflyrik sein). Dein Text wirkt ein wenig konstruiert und zusammengebaut. Wie Teile meiner Vorredner schon erwähnt haben. Für mich zumindest.

Zitat:
Uhland hätte es verarbeiten können. ( Hat er ja irgendwie auch ).


Wie kommst du denn ausgerechnet auf Uhland?

 lol

Will ja niemanden die Kompetenz absprechen, aber mich würds wundern, wenn mehr als 10 Leute hier wüssten, wer Uhland war.

Grüße
Roman


_________________
Ich habe heute leider keine Signatur für dich.
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dschingis
Eselsohr

Alter: 52
Beiträge: 305



Beitrag01.06.2010 16:10

von dschingis
Antworten mit Zitat

Hallo Merlinor,

warum nicht Lyrik für den Kopf? Jeder Kopfgedanke führt auch unweigerlich ins Gefühl, nur wird dieses hier indirekt durch die gedachten Zusammenhänge des Lesers angeregt zu entstehen, nicht durch direkte Berührung der Zeilen.

Michael, mein Lieber, wo steht geschrieben, wie Lyrik Gefühle zu erzeugen hat? Es wird immer Lyrik geben, die den einen ansprechen, den anderen nicht. Es liegt an jedem selbst und ist Empfindungssache.

"Ohne Grund" läßt allen Unkerufen zum Trotz ein Gefühl bei mir entstehen. Ich hatte sofort ein Bild in mir, denn wenn jemand unbeirrt seinen Weg geht und der Feind schreiend davon läuft angesichts dessen, es aber "ohne Grund" passiert, fühle ich die Sinnlosigkeit des Krieges(der Angst?).

Das einzige, das ich einzuwenden hätte, muß ich mir angesichte des ausgelösten Gedankengangs selber sagen: Angst ist nicht grundlos, mag sie auch noch so unsinnig scheinen. Es gibt für jede Art von Angst eine Begründung, nur manchmal will man sie nicht sehen, weil es sich vermeintlich besser lebt, ohne Ergründen.

Darum würde ich dem Titel aus meiner Lesesicht ein Fragezeichen hinzufügen wollen. Aber vielleicht ist es für Dich klar und Du meinst, unverständliche Angst hätte keinen Grund. Aber nur weil etwas auf den ersten Blick unverständlich ist, muß es dann glundlos sein?

Uhland als Altgermanist (darf man einen verdienten Sprachwissenschaftler so nennen?) hätte es vielleicht anders verarbeitet, aber das ist Spekulation. Das unbeirrte Weitermachen hatte er sicher im Blut, wenn ich an das Kameradengedicht denke, das ich von ihm kenne.

Ohne Grund hat mich zum Nachdenken angeregt, meinen Widerspruch geweckt und mich so bestärkt in meinem Gedanken.

Mit Fragezeichen im Titel wäre es für mich perfekt. wink

Liebe Grüße,
Bianka


_________________
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.
Voltaire


zuletzt appeliert alles Erzählen an ein latentes Vorwissen des Lesers - und bleibt in seinem Gelingen von dessen Fülle abhängig. - Hans Wollschläger
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Angst
Geschlecht:männlichScheinheiliger
A

Alter: 33
Beiträge: 1571



A
Beitrag01.06.2010 17:15

von Angst
Antworten mit Zitat

jim-knopf hat Folgendes geschrieben:
Will ja niemanden die Kompetenz absprechen, aber mich würds wundern, wenn mehr als 10 Leute hier wüssten, wer Uhland war.

Ich weiss, was Uhland war: toll!

Mir gefällt das Gedicht leider auch nicht. Nicht, weil es keine Gefühle erzeugt – das muss Lyrik nicht unbedingt. Man merkt dem Text aber seine Konstruktion an. Er sieht aus wie ein leeres Gerüst. Einige Formulierungen find ich auch nicht so cool, aber die hat Michael schon erwähnt.


_________________
»Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48.
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