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Autor |
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Rike Eselsohr
Alter: 45 Beiträge: 254
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20.03.2010 01:35 Begreifen von Rike
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Begreifen
Zeit tropft
gilben mir zu Füßen.
Auf nass geweintem Asphalt
klebt knisternde Vergänglichkeit.
Leergefegte Wunschbäume
säumen Straßen
wie Mahnmale gefallener Träume.
Im letzten Stöhnen
flüchtig
dein Gesicht.
Und plötzlich ist da ein Begreifen.
Kein Baum hält fest an seinen Blättern,
wenn die Zeit an ihnen reißt. -
Nur Loslassen
sichert das Neuerblühen.
_________________ Ach, in meinem wilden Herzen nächtigt obdachlos die Unvergänglichkeit (R. M. Rilke) |
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princess of night Caitiff
Alter: 60 Beiträge: 855 Wohnort: Planet Erde
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20.03.2010 03:02
von princess of night
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Mensch Rike,
ist das kraftvoll und gut. Hat mir richtig gut gefallen und würde ich nichts dran ändern.
*federn*
_________________ Das eine oder andere Gute steckt schon im Menschen.
Ansonsten wären Organspenden ja völlig überflüssig.
Der Zynismus ist meine Rüstung, der Sarkasmus mein Schwert und die
Ironie mein Schild.
▬|████|▬ This is Nudelholz. Copy Nudelholz in your Signatur to make better Kuchens and other Teigproducts!
Fiktive Autorin |
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18339
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20.03.2010 12:01
von MosesBob
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Hallo Rike!
Das Wichtigste vorweg: Schön, dass du wieder da bist. Das wollte ich dir schon vor Tagen sagen. Dein Gedicht gefällt mir sehr gut. Da raschelt ein Hauch des Herbstes durch den Frühling. Besonders schön:
Rike hat Folgendes geschrieben: | Und plötzlich ist da ein Begreifen.
Kein Baum hält fest an seinen Blättern,
wenn die Zeit an ihnen reißt. - |
Zergeht klanglich und rhythmisch wie Blätterteig auf der Zunge. Klasse.
Der Schluss gefällt mir von der Aussage her sehr gut. Da weht so eine hinduistisch-buddhistische Brise mit, Wiedergeburt in jedwedem Sinne: Jedes Ende ist ein Neuanfang. Oder: Jedem Ende wohnt ein Anfang inne.
Rike hat Folgendes geschrieben: | Nur Loslassen
sichert das Neuerblühen. |
Für sich allein genommen hätte ich nichts daran auszusetzen. Sprachlich jedoch passt es meiner Meinung nach nicht hundertprozentig zu dem Rest. Das könnte an dem Wörtchen "sichern" liegen, das mir zu steif klingt. Aber auch das nominalisierte Neuerblühen scheint daran nicht ganz unschuldig zu sein. Einen Vorschlag, wie man es besser machen könnte, habe ich derzeit leider nicht. Aber ich denke darüber nach, und sobald mir was einfällt, lasse ich es dich wissen.
Viele Grüße,
Martin
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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Rike Eselsohr
Alter: 45 Beiträge: 254
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07.04.2010 04:26
von Rike
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Hallo ihr Lieben,
danke für eure Rückmeldung und die Federn und gleichzeitig Entschuldigung, dass ich so lange nicht reagiert habe. Ich habe ein paar völlig internetfreien Urlaubstage hinter mir.
@ Martin
Es ist auch schön, dich wieder unter einem meiner Werke zu lesen.
Was den letzten Vers betrifft, wie wäre es mit:
Nur Loslassen
verheißt Neuerblühen.
Erholte Grüße
Rike
_________________ Ach, in meinem wilden Herzen nächtigt obdachlos die Unvergänglichkeit (R. M. Rilke) |
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