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Rike Eselsohr
Alter: 45 Beiträge: 254
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14.03.2010 12:38 Abendhimmel (mein Versuch zum Reimthema) von Rike
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Hey,
dieses Werk ist schon älter aber ich hab bisher immer gedacht: neee Rike das ist zu kitschig, das kannste niemandem zeigen.
Dabei mag ich persönlich es aber gerne.
Abendhimmel
In deine Weiten lass mich schweifen,
dämpfe sanft, was in mir glüht,
kose mich mit kühlen Küssen,
beruhige mein Gemüt.
Unter all deinen Gestirnen
hatt' ich doch meinen Stern erkannt.
Ich wagte es, nach ihm zu greifen,
hielt ihn, ganz leicht nur, in der Hand.
Er ließ von mir sich wehrlos fassen.
Erhellte mir das Firmament.
Das Glück, so schien's, konnt ich erhaschen,
doch war es nur für den Moment.
Denn in meinen zarten Fängen
wurd er bald bass und ruhelos.
Drum folgt' ich einem inn'ren Drängen
und öffnete die Hände bloß.
Erstaunt, in freiem Freudentaumel
verlor es sich in deinen Höhn.
Nun such ich ihn in dem Gewimmel
an sehnsuchtsblauen Abenden.
_________________ Ach, in meinem wilden Herzen nächtigt obdachlos die Unvergänglichkeit (R. M. Rilke) |
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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14.03.2010 14:36 Re: Abendhimmel (mein Versuch zum Reimthema) von anuphti
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Rike hat Folgendes geschrieben: |
Abendhimmel
In deine Weiten lass mich schweifen,
dämpfe sanft, was in mir glüht,
kose mich mit kühlen Küssen, (sind mir persönlich ein paar K´s zu viel
beruhige mein Gemüt. (und beruhig´ mein Gemüt..passt von der Betonung besser?)
Unter all deinen Gestirnen (vielleicht besser? unter all den fernen Sternen...ebenfalls wieder Betonung?)
hatt' ich doch meinen Stern erkannt. (hatte ich den Meinen erkannt)
Ich wagte es, nach ihm zu greifen,
und hielt ihn, ganz leicht (nur), in der Hand.
Er ließ von mir sich wehrlos fassen.
Erhellte mir das Firmament.
Das Glück, so schien's, konnt ich erhaschen,
doch war es nur für den Moment.
Denn in meinen zarten Fängen
wurde er bald (bass und) ruhelos.
Drum folgt' ich einem inn'ren Drängen
(und) öffnete die Hände bloß.
Erstaunt, in freiem Freudentaumel
verlor er sich in deinen Höhn.
Nun such ich ihn in dem Gewimmel
an sehnsuchtsblauen Abenden. |
Liebe Rike!
Ich finde es schön!
EIn paar Zeilen hätte ich (s.o.) leicht verändert, damit die Betonung stimmt, aber das ist Geschmackssache (und nur eine Idee)
Liebe Grüße
Imke
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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Schmierfink Lyroholiker
Alter: 34 Beiträge: 1172
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14.03.2010 14:53
von Schmierfink
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Hey RIke,
naja gut ein wenig dick aufgetragen ist es vieleicht schon, aber darfs ja auch mal sein. ,)
An sich finde ich Anupthis Vorschläge durchaus gut, bin zwar kein Rhythmusexperte, aber scheint mir so stimmiger.
Allerdings was hat sie denn gegen die ks, ist doch eine schöne Akkumulation, finde nicht das es störrt.
Zitat: |
Unter all deinen Gestirnen
hatt' ich doch meinen Stern erkannt. |
Empfinde ich eigentlich auch so schon als passend, vielleicht mein` anstatt ausschreiben?
Was ich wirklich mag ist zb. sehnsuchtsblau oder die Weiten, aber insgesamt ist es mir dann doch ein wenig zu klischeehaft, sry.
Das mit dem Glück erhaschen steht so schönen Bildern, wie dem mit dem Verlieren in der Höhe gegenüber, würde mir wünschen du würdest für alles Verse so persönliche UNOverbrauchte Dinge finden, bzw. bekannte etwas umstellen, dann fände ich das richtig schön.
So ist es aber euch ein netter Text, zumindest in meinen Augen metrisch ziemlich stimmig.
lg
Schmierfink
_________________ "Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles seine Bemerkungen."
Heinrich Heine
"Ich gebe Zeichen von mir, Signale . . . Ich schreie aus Angst, ich singe im Dschungel der Unsagbarkeiten"
Max Frisch
"Die Leute gehen ins Feuer, wenn's von einer brennenden Punschbowle kommt!"
Georg Büchner |
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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14.03.2010 16:42
von anuphti
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Kurzer Nachtrag zu der Gestirnen Zeile...
Ich meinte ja nur, damit ich abwechselnd betonte und unbetonte Silben habe????
Unter all (all betont) Deinen (Dei betont?) Gestirnen...ich weiß nicht, da stolper ich irgendwie.....
Ansonsten finde ich das Wort Gestirne sehr schön....
LG
Anuphti
_________________ Pronomen: sie/ihr
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You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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Schmierfink Lyroholiker
Alter: 34 Beiträge: 1172
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14.03.2010 16:54
von Schmierfink
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War ja nciht böse gemeint, verschiedene Menschen verschiedene Meinungen.
Naja es läuft ja gerade die Diskussion, ob ein Metrikwechsel, annehmbar, bzw. erlaubt ist hier. In meiner Lesweise stolpere ich zumindest nicht in dem Vers, aber das will ja nichts heißen.
lg
Schmierfink
_________________ "Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles seine Bemerkungen."
Heinrich Heine
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Max Frisch
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Georg Büchner |
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ono Eselsohr
O
Beiträge: 347
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O 14.03.2010 18:01
von ono
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hallo rike,
ohne den inhalt zu kritisieren und ohne anspruch darauf, dass meine anmerkungen eine inhaltliche verbesserung darstellen, füge ich die fehlenden silben hinzu, damit das metrum stimmt:
Zitat: | In deine Weiten lass mich schweifen,
dämpfe sanft, was in mir glüht,
ach kose mich mit kühlen Küssen,
beruhige mir mein Gemüt.
doch Unter allen deinen Sternen
hatt' ich nur meinen gern erkannt.
Ich wagte es, nach ihm zu greifen,
hielt ihn, ganz leicht nur, in der Hand.
Er ließ von mir sich wehrlos fassen.
Er hellte mir das Firmament.
Das Glück, so schien's, konnt ich erhaschen,
doch war es nur für den Moment.
in meinen viel zu groben Fängen
wurd er bald blass und ruhelos.
Drum folgt' ich einem inn'ren Drängen
und öffnete die Hände bloß.
Erstaunt, in freiem Freudentaumel
verlor er sich in deinen Höhn.
Nun such ich ihn in dem Gewimmel
an sehnsuchtsblauen Abenden. |
so wär's durchgängig
xXxXxXxXx
xXxXxXxX
xXxXxXxXx
xXxXxXxX
und schon stimmte der laden! die letzte zeile allerdings nur, wenn man sie falsch betont und "abendén spricht. scheußlich!! da solltest du dir was besseres einfallen lassen.
liebe grüße aus dem chaos
ono
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Rike Eselsohr
Alter: 45 Beiträge: 254
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15.03.2010 00:52
von Rike
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Hallo ihr drei,
sorry, dass meine Antwort so lang gedauert hat, nur hatte ich am Abend Probleme mit dem Server hier.
Zitat: | naja gut ein wenig dick aufgetragen ist es vieleicht schon, aber darfs ja auch mal sein. ,) |
... ich hab euch ja vorgewarnt, dass es kirtschig ist!
Vielen Dank für eure Textarbeit. Dank eurer Hilfe hab ich tatsächlich ein paar Verbesserungen vornehmen können.
Jetzt ist es ein anuphti-Schmierfink-ono-Rike-Misch-Masch !
Zunächst einmal heißt es in der 3. Strophe natürlich blass und nicht bass
und in der letzten er und nicht es - Tippfehler, sorry!
liebe anuphti, tut mir leid, von den kosenden kühlen Küssen kann ich mich nicht trennen, ich stehe auf Alliterationen.
(Anmerkung am Rande für den Schmierenden: Akkumulation=Anhäufung von verschiedenen Stilmitteln; Alliteration=Anhäufung von Wörtern mit dem gleichen Anfangslaut)
Zitat: | würde mir wünschen du würdest für alles Verse so persönliche UNOverbrauchte Dinge finden | ja, das würde ich mir auch wünschen ... ist mir aber auf die Schnelle nicht geglückt. Ich bleibe aber dran.
ono: dir auch vielen Dank! Deine Vorschläge kommen zwar der Metrik zugute, sie verändern mir aber in Strophe 2 und 3 zu sehr den Inhalt.
Und hier die Neufassung:
Abendhimmel
In deine Weiten lass mich schweifen,
dämpfe sanft, was in mir glüht,
ach kose mich mit kühlen Küssen,
beruhige mir das Gemüt.
Unter all deinen Gestirnen
hatt' ich den Meinen doch erkannt.
Ich wagte es, nach ihm zu greifen,
hielt ihn, nur leicht, in meiner Hand.
Er ließ von mir sich wehrlos fassen.
erhellte mir das Firmament.
Das Glück, so schien's, konnt ich erhaschen,
doch war es nur für den Moment.
Denn in meinen zarten Fängen
wurde er bald ruhelos.
Drum folgt' ich einem inn'ren Drängen
und öffnete die Hände bloß.
Erstaunt, in freiem Freudentaumel
verlor er sich in deinen Höhn.
Nun such ich ihn in dem Gewimmel
an sehnsuchtsblauen Abenden.
Was die Betonung betrifft, natürlich spielt da die Metrik eine Rolle, aber wenn ich nur danach gehe, dann rattere ich das Gedicht monoton herunter. Ein Gedicht ist ein Konglomerat von Form und Inhalt. Aus dieser Symbiose ergibt sich eine Melodie, die muss ich finden und danach vortragen. Da geht es nicht um Gleichklang.
LG an alle und schön, dass das hier so toll klappt mit der Zusammenarbeit
Rike
_________________ Ach, in meinem wilden Herzen nächtigt obdachlos die Unvergänglichkeit (R. M. Rilke) |
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ono Eselsohr
O
Beiträge: 347
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O 15.03.2010 08:31
von ono
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hallo rike,
zum inhalt deines gedichts hab ich nichts gesagt; meine vorschläge waren nur füllsel wegen des schrägen metrums. außer der grausamkeit in der letzen zeile ist in der mitte eine weitere hinzugekommen:
Zitat: | In deine Weiten lass mich schweifen,
dämpfe sanft, was in mir glüht,
ach kose mich mit kühlen Küssen,
beruhige mir das Gemüt.
Unter all deinén Gestirnen
hatt' ich den Meinen doch erkannt.
Ich wagte es, nach ihm zu greifen,
hielt ihn, nur leicht, in meiner Hand.
Er ließ von mir sich wehrlos fassen.
erhellte mir das Firmament.
Das Glück, so schien's, konnt ich erhaschen,
doch war es nur für den Moment.
Denn in meinen zarten Fängen
wurde er bald ruhelos.
Drum folgt' ich einem inn'ren Drängen
und öffnete die Hände bloß.
Erstaunt, in freiem Freudentaumel
verlor er sich in deinen Höhn.
Nun such ich ihn in dem Gewimmel
an sehnsuchtsblauen Abendén. |
natürlich musst du sie nicht beseitigen. man kann auch mit mängeln leben. aber du solltest dir dieser schönheitsfehelr bewusst sein.
liebe grüße aus der tiefe
ono
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