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Die Sträucher an der S-Bahn und ich, kleingeschrieben.


 
 
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Schmierfink
Lyroholiker

Alter: 34
Beiträge: 1172



Beitrag09.03.2010 00:34
Die Sträucher an der S-Bahn und ich, kleingeschrieben.
von Schmierfink
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Dort vorne direkt
an der S-Bahn hängen
immernoch Schilder
von irgendeiner Party,
die fand statt
vor ein paar Wochen.

Du hattest keine Zeit
damals,
erinnern mich die Äste.

Ich weiß, war bei ihr
antworte ich dem Strauch,
glücklich und er

klammert sich an die Erde,
als hätten er und sie
gescherzt auf Bänken sich
in den Armen gelegen, die Lippen
gesucht in den Augen Himmel
zu finden:

einen Moment Rosen,
ruft noch das Gestrüpp,
standen hier mal und zeigt
auf den einen Streifen Wiese,
frei von Schnee, wo wir
gestanden haben,
die Flaschen in der Hand
die Unzulänglichkeit
im Herzen längst

die Wahrheit ,
dort vorne direkt
an der S-Bahn hängen.



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"Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles seine Bemerkungen."
Heinrich Heine

"Ich gebe Zeichen von mir, Signale . . . Ich schreie aus Angst, ich singe im Dschungel der Unsagbarkeiten"
Max Frisch

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Georg Büchner
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Rike
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 45
Beiträge: 254



Beitrag11.03.2010 19:04

von Rike
Antworten mit Zitat

Hey Schmierfink,

ich muss jetzt doch mal nachfragen ...
Ist das mit der falsch gesetzten Interpunktion wirklich so beabsichtigt und wenn ja, wo ist der Sinn dahinter.

Ich hab dein Werk jetzt schon etliche Male gelesen und in mir gibt es da eine Ahnung von einer kleinen Liebesgeschichte. Deine Wortwahl und die Bilder, die du schaffst, finde ich gar nicht schlecht. Aber der Aufbau und die Interpunktion stören mich gewaltig und lenken viel zu sehr vom Inhalt ab.

Ich habe versucht experimentell da dran zu gehen. Ich habs mir laut vorgelesen, nach deiner Kommasetzung - was aber eher verwirrend als erhellend klingt.
Willst du das so? Hab ich einfach den roten Faden nicht gefunden? Irgendeine Doppeldeutigkeit, die ich übersehe?

Hm ...
Irgendwie hätte ich gerne eine Audioversion von dir. Vielleicht bringt das mich ja weiter.

Bin gespannt auf eine Antwort

 Smile Rike


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Ach, in meinem wilden Herzen nächtigt obdachlos die Unvergänglichkeit (R. M. Rilke)
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Casakoba
Gänsefüßchen
C


Beiträge: 27



C
Beitrag11.03.2010 19:40

von Casakoba
Antworten mit Zitat

Nabend Schmierfink,

Anfangs dachte ich du verbalisierst das lyrische Ich in deinem Gedicht.
Dieser Gedanke wurde aber, ab dieser Strophe für mich eliminiert:

Ich weiß, war bei ihr
antworte ich dem Strauch,
glücklich und er

Dieser Absatz hat mit deinen vorherigen Strophen, keinen Zusammenhang.


Aber ich muss zugeben, es ist sehr experimentell verfasst.
Wie meine Vorgängerin schon schrieb: keine gesetzte Interpunktion, ebenso kein Versmaß.
Ob das Beabsichtig ist, sei mal dahingestellt.


Also, ich kann hier wirklich nur Vermutungen anstellen....

Was man sich vorstellen kann ist, dass man jemanden sehr geachtet hat, aber man diese Wertschätzung nie zurückbekommen hat bzw. erwidert wurde.
Ebenso denkbar wäre eine Date Situation:
Ein  Rendezvous, man freute sich darauf, aber dann sagt der Partner das Date ab, weil er etwas Besseres gefunden hat.

Es kann genauso, etwas völlig anderes bedeuten.

Über eine Aufklärung Deinerseits würde ich mich freuen^^
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Schmierfink
Lyroholiker

Alter: 34
Beiträge: 1172



Beitrag11.03.2010 20:41

von Schmierfink
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hey Rike,

ersteinmal vielen Dank für deinen Kommentar.
Also zu den Kommata, ich verstehe was du meinst, die Zeichen jedenfalls die zwischen den Dialog des LI mit der Natur fallen, ahbe ich versucht so zu setzten das die Srechanteile klar werden, Im Nachhinien sehe ich das selbst als nicht so ganz glücklich, kursivsetzung oder Anführungszeichen wären wohl dienlicher gewesen. So ensteht zb, dass

Zitat:

Ich weiß, war bei ihr
antworte ich dem Strauch,
glücklich und er

Wo ersteinmal auch nach meiner Intention ein Komma nach ihr fehlt, entschuldigung. Mit glücklich wollte ich eine Doppeldeutigkeit herstellen, es sollte lesbar sein, dass das LI glücklich antworten würde, oder dass es eben damals glücklich war bei jener angesprochenen Person.



Zitat:

klammert sich an die Erde,
als hätten er und sie
gescherzt auf Bänken sich
in den Armen gelegen, die Lippen
gesucht in den Augen Himmel
zu finden:


Hier sind Komata nicht zwingend nötig aufgrund der gramm. Brüche, zumindest meines Wissens nach.

Zitat:

einen Moment Rosen,
ruft noch das Gestrüpp,

Hier sollte ebenfalls Mehrdeutigkeit erreicht werden.

Mein Fazit Schmierfink wollte hier zu viel Spielerei machen, danke dafür ihm aufzuzeigen, dass der Leser ihm da nicht mehr folgen kann.
Sonderlich experimentell ist der Text dabei nicht, eig. eine bloße Auseinandersetzung mit dem Romantischen Motiv der Trostfindung in der Natur auf heute Übertragen. Wollte zeigen, dass der von der Liebe enttäuschte Dichter, das kommt denke ich schon heraus, sich an die Natur wendet, diese heute aber keine heile Welt mehr bietet, sondern auch vom Riss in der Welt gespalten ist, um die Romantiker zu zitieren.
Daher keine Rosen, blogs Gestrüpp an der S-Bahn, das LI dabei bloß ein Teil dieser gestörten Ordnung, daher kleingeschrieben.

Danke für deine Mühe.

Hey Casakoba,

Verbalisiert nicht fast jedes Gedicht in irgendeiner Form, Aktionen und Gedanken eines LIs?

Ich finde nicht das der Absatz nichts mit dem vorherigen zu tun hat, das LI wurde daran erinnert das es vor ein paar Wochen keine Zeit hatte auf eine Party zu gehen, weil es offensichtlich eine andere Verpflichtung hatte und antwortet nun eben, dass es bei dieser damals glücklich war.
Das Motiv der verlorenen Liebe finde ich schon recht deutlich, das seltsame hier das LI spricht halt mit der Natur.

Zitat:

Aber ich muss zugeben, es ist sehr experimentell verfasst.
Wie meine Vorgängerin schon schrieb: keine gesetzte Interpunktion, ebenso kein Versmaß.
Ob das Beabsichtigt ist, sei mal dahingestellt.


Das fehlen von Versmaß und Interpunktion ist in keiner Weise experimentell sondern seit geraumer Zeit ein aus der Gegenwartlyrik nicht wegzudenkendes Element. wink

Das du auf eine Date Situation kommst kann ich nicht ganz nachvollziehen, eigentlich wird doch klar gesagt das LI hatte vor ein paar Wochen jemanden und hat ihn jetzt anscheinend nicht mehr,
wie die vorletzte Strophe zeigt, wo nochmal zu RIke auch wegen Satzbruch ein Komma fehlt. Hier wird auch noch mal mit der Unzulänglichkeit, das Motiv Spalt zwischen Realität und Wirklichkeit aufgegriffen, nur hat das LI nicht wie zb. Heine hier noch Ironie dagegen zu setzten, sondern nur schlichten Wahnsinn, hart ausgedrückt.
Vielen Dank auch dir.

lg
Schmierfink


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Georg Büchner
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Rike
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Beitrag11.03.2010 21:28

von Rike
Antworten mit Zitat

Okay, dann wäre das geklärt, danke!

Noch ein paar Anmerkungen zum Inhalt.
Darf ich dir das mal so schreiben, wie ich es für mich gliedern und lesen würde. Ich tus einfach. Will dir nicht ins Werk pfuschen, will dir nur meinen Zugang zeigen.

Dort vorne,
direkt an der S-Bahn,
hängen immer noch Schilder
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vor ein paar Wochen.

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Ich weiß, war bei ihr,
antworte ich dem Strauch glücklich
und er klammert sich an die Erde,
als hätten er und sie gescherzt,
auf Bänken
sich in den Armen gelegen,
die Lippen gesucht
in den Augen Himmel finden ...

hier standen mal Rosen,
ruft noch das Gestrüpp
und zeigt auf den einen Streifen Wiese,
frei von Schnee, wo wir gestanden haben,
die Flaschen in der Hand
die Unzulänglichkeit im Herzen,
die Wahrheit längst dort vorne
direkt an der S-Bahn hängen.


Was meinst du?

Gruß
Rike

 Smile


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Schmierfink
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Beitrag13.03.2010 06:12

von Schmierfink
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hey Rike,

vielen Dank für die Mühe, keine angst einen Schmierfink zu verstimmen braucht es weit mehr als sehr konstruktive Vorschläge. )

Hm und schon wären wir ein Stück wiet wider bei einer Grundsatz Diskussion, Enjambements wie setzen?
Willkürlich, vermeintlich natürlich ( Litaneistil?), in der "Hakenmethode"?
Ich wei? es sich nicht, gehört ein "schwaches Verb wie sich an das Versende? Ich weiß es nicht, denke schon, in diesem Fall.
Meine Meinung dazu richtig ist was irgendwie begründet ist.
Da wo de Unsicherheit, die Zerrissenheit Thema ist, sollte auch die Sprache das Wiederspiegeln finde ich daher, liebe Rike, finde  ich zumindest meine leseweise hierdurch zumindest angemesen, soll dir nicht den Zugang
versauen. wink


Zitat:

die Lippen gesucht
in den Augen Himmel finden ...



Klar hat auch was, finde meine Version aber auch zumindest möglich, zumindest nicht sonderlich ausgefallen, vielleicht hab ich aber auch einfach mal wieder zu viel Ulla Hahn gelesen und mich auf verquere Weise beeinflussen lassen.

Jedenfalls vielen Dank für deine Sichtweise, werde sicher genauer darüber nachdenken.

lg Schmierfink


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Rike
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Alter: 45
Beiträge: 254



Beitrag13.03.2010 06:21

von Rike
Antworten mit Zitat

Laughing  Und gerade wohl ein bisschen zu tief ins Tintenfass geschaut, wie ich annehme!!!!

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Schmierfink
Lyroholiker

Alter: 34
Beiträge: 1172



Beitrag13.03.2010 06:28

von Schmierfink
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Eigentlich will ich den Thread nicht spammen. ;
Aber hoffentlich warmeine Antwort nicht zu schlimm?
Außerdem wohl eher ein anders Faß, außerdem denkeich vermindert der "späte Abend", stark die Wirkung meines Spams.^^

lg
noch mal Dnke für deine Mühe

übrigens fänd ich im Forum mal eine Grundsatztdisussion,
über die Form
von Lyrik
wirklich interesant.

Scnhmierfink


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