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Feder
Geschlecht:weiblichSchneckenpost
F

Alter: 51
Beiträge: 11
Wohnort: Ruhstorf


F
Beitrag19.03.2010 21:10
Mit Begeisterung die eigenen Bücher unter die Leute bringen
von Feder
Antworten mit Zitat

Hallo Harald u.a.!

Da kann ich dir nur zustimmen, was die Begeisterung betrifft.
Heute habe ich den ganzen Vormittag für Grundschüler gelesen bzw. Lesetheater gemacht. Von glänzenden Kinderaugen belohnt zu werden ist einfach wunderbar. Wenn dann die Schüler noch gerne ein Buch erwerben und mit Freude meine Geschichten "veschlingen", macht mich das glücklich.
Der Idealismus darf in diesem Bereich nicht verloren gehen.
Bei vielen anderen Dingen (z.B. Aufnahme in große Buchhandelsketten) hat man sowieso mit einem kleinen Verlag wenig Chancen - wie ich erst kürzlich erlebt habe.
So muss man eben sehen, wie man seine Bücher selbst unter die Leute bringt...

     Feder
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Gabi
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1216
Wohnort: Köln


Beitrag19.03.2010 23:26

von Gabi
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Merlinor hat Folgendes geschrieben:
Alexandermerow hat Folgendes geschrieben:
... Oft bleibt einem als Newcomer wohl nichts anderes übrig ...


Das ist falsch!
Wenn man in einem Marktsegment schreibt, das eine breite Leserschaft anspricht (Beispiele: Krimi, historischer Roman, Science-Fiction, Fantasy etc.), sollte man in jedem Fall versuchen, bei einem möglichst großen Publikumsverlag unterzukommen, der im jeweiligen Sektor gut aufgestellt ist.
Die Organisation der Vermarktung obliegt dann dem Verlag, der hierfür ein eingespieltes Team bereit hält.
Auch die Organisation eventueller Lesungen und anderer Werbemaßnahmen, an denen der Autor beteiligt werden soll, wird hier vom Verlag unternommen.

Dabei ist es unmaßgeblich, ob es sich bei dem Autor um einen Newcomer, oder um einen bereits arrivierten Schreiber handelt.

Eine Selbstvermarktung macht nur Sinn, wenn man in einer Marktnische schreibt, die von den regulären Publikumsverlagen nicht ausreichend abgedeckt wird. (Beispiele: Lyrik, Kurzgeschichten, diverse wissenschaftliche Publikationen etc.)
Hier sind die Chancen auf eine reguläre Verlegung eher gering und wenn man mehr will, als Teil in einer einschlägigen Anthologie zu werden, wird man um eine Selbstverlegung und -Vermarktung nur schwer herumkommen.
Wirtschaftlich gesehen wird man auf diese Weise zumeist nur sehr kleine Brötchen backen können und häufig die roten Zahlen nicht verlassen.

LG Merlinor


Danke, Merlinor.
Du hast mir die Antwort auf mein Zitat, im positiven Sinne, komplett abgenommen. Und dabei noch ausführlicher beantwortet, als ich es getan hätte.  Daumen hoch

L.G.
Gabi


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VanessaD
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 44
Beiträge: 247
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Beitrag06.05.2010 15:14

von VanessaD
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Hallo,

ich weiß nicht, ob dieser Thread noch offen ist....also, ich bin bei einem kleineren Verlag, so dass ich schon größtenteils selbst Werbung machen muss, womit ich aber kein Problem habe. Ich finde es allerdings schwierig mit der Presse, da muss man schon hartnäckig sein, zumindest  sind die Zeitungen in Essen nicht so leicht zu überzeugen, aber ich arbeite daran.

Was übrigens auch ganz gut funktioniert sind Flyer, an schwarzen Brettern oder Pinwänden hängen. Z. B. in Schulen, Ärzten, Supermärkten... je nach Zielgruppe kann da schon ein bissel was abfallen. Nun, Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist!  Wink


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LG Vanessa
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Poietes
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 74
Beiträge: 52
Wohnort: Cottbus


Beitrag06.05.2010 16:39

von Poietes
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Ja, das ist sehr unterschiedlich. Als Krimischreiber oder allgemein als Roman- und Geschichtenschreiber hat man es sehr viel leichter, seine Bücher an den Mann/Frau zu bringen. Oft legen sogar die Verlage schon im Vertrag fest, dass Lesungen durchzuführen sind. Ich schreibe nur gelegentlich Kurzgeschichten und arbeite zurzeit an einem Prosawerk, aber ich bin eigentlich Lyriker und habe es deshalb schwer auf dem Markt. Ich lese aber auch gerne in Teestuben und Caféhäuser. So mit ca. 25 Plätze, aber auch in Buchhandlungen oder Museen. Das Ambiente ist sehr wichtig bei Lesungen. Ich habe im letzten Jahr eine Anthologie herausgegeben: "Ost + West = Deutsch, lyrische Erinnerungen an ein geteiltes Land". Ich habe es geschafft, gemeinsam mit dem Verlag, dass das Buch auch am 09.11.2009 auf dem Markt war. Die Premierenlesung habe ich in einem mittelgroßen Ort im dortigen Heimatmuseum durchgeführt. Dieses Museum verfügt über eine Museumsbäckerei und dort habe ich das Buch vorgestellt. In einem Außenbackofen wurde frisches Brot gebacken und mit Schmalz bestrichen und angeboten. Dazu gab es Glühwein. Insgesamt eine gelungene Veranstaltung. Aber viele Bücher habe ich auch nicht verkaufen können. Ist halt Lyrik.

Poietes



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VanessaD
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 44
Beiträge: 247
Wohnort: NRW


Beitrag06.05.2010 16:47

von VanessaD
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Naja, aber zumindest kann man so viel üben und es klingt so, als hätte es auch noch Spaß gemacht?!  Wink
Werde halt weiter trommeln müssen und mir unbedingt ein paar Lesungen organisieren...irgendwie und irgendwo.  Mr. Green


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LG Vanessa
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Poietes
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 74
Beiträge: 52
Wohnort: Cottbus


Beitrag06.05.2010 16:53

von Poietes
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Stimmt, Spaß macht es auf jeden Fall.

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Liwona
Schneckenpost
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L
Beitrag07.05.2010 12:29

von Liwona
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Ich habe eine Ausbildung in einem mittelständischen Verlag gemacht und ich kenne es eigentlich nur so, dass, wenn man einen Verlag gründet, man sich zu Anfang IMMER um Verlagsvertreter kümmern muss (neben Dingen wie Technik, Leuten, Auslieferung, Finanzkram etc. gehört das zum Start!)
Es ist die Aufgabe der Vertreter die Bücher in die Buchhandlungen zu bringen - die BH von den neuen Büchern zu überzeugen etc. Das ist nicht Aufgabe des Autors.
Wenn ich einen Verlag gründen würde und mich nicht um Vertreter gekümmert hätte ... ich wüsste gar nicht, wie ich die Buchhändler sonst auf meinen Verlag aufmerksam machen sollte! Gerade die kleinen Verlage brauchen Vertreter.
Außerdem wird schon bei der Preiskalkulation ein Vertreterpreis berechnet. Ob die Verlage sich die 10-11% selber in die Tasche stecken, weiß ich nicht, aber es gibt immerhin das schöne Preisbindungsgesetz, von daher bin ich mir ziemlich sicher, dass sie die 11% nicht einfach runterrechnen können, um den Preis zu drücken. Das wäre echt am falschen Ende gespart.
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pna
Geschlecht:männlichGrauzonenjunkie

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Paterson
Beitrag07.05.2010 14:16

von pna
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Zitat Titel: Titel: Wie bringt ihr eure Bücher unter die Leute?

Ich schicke meine Geschichten an einen Verlag und lehne mich dann zurück.

lg/Peter


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Mensch sein heißt, an dem Ort zu stehen, wo ein neugieriger Affe einem stürzenden Engel begegnet.
(Terry Pratchett)
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Murmel
Geschlecht:weiblichSchlichter und Stänker

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Beitrag07.05.2010 14:19

von Murmel
Antworten mit Zitat

Liwona, das ist eben genau der Unterschied zwischen einem VERLAG und einer DRUCKEREI, den viele einfach nicht verstehen wollen.

Dem Autoren wird oft Engagement abverlangt, Lesungen, und Internet Präsenz (gibt es!), aber das sind Marketingmaßnahmen und der Verkauf ist Sache des Verlages.

Die Buchindustrie ist nicht anders organisiert als jede andere, die Produkte auf einem Markt verkaufen will. In jedem größeren Unternehmen gibt es eine Verkaufsabteilung neben einer Marketingabteilung, nebst allen anderen produktspezifischen Abteilungen.

Danke für deinen Post. smile


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Alexandermerow
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Beitrag18.06.2010 10:11

von Alexandermerow
Antworten mit Zitat

Zitat:
Die Organisation der Vermarktung obliegt dann dem Verlag, der hierfür ein eingespieltes Team bereit hält.
Auch die Organisation eventueller Lesungen und anderer Werbemaßnahmen, an denen der Autor beteiligt werden soll, wird hier vom Verlag unternommen.


Wenn man einen Verlag mit den entsprechenden Mitteln hat. Ansonsten bleibt einem selbst das Meiste überlassen. Wenn man "zielgruppenspezifisch" wirbt, z.B. bei einem Sci-Fi-Roman in der dazugehörigen Szene, dann kann man sicherlich schon einiges an Büchern loswerden. Bei Lyrik-Bänden habe ich jetzt keine Erfahrung...


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Harald
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Wohnort: Schlüchtern


Beitrag18.06.2010 12:39

von Harald
Antworten mit Zitat

[quote="Alexandermerow"]
Zitat:
Bei Lyrik-Bänden habe ich jetzt keine Erfahrung...


Heute Nacht, 2°° Uhr, nach einer Abholung vom Bahnhof der Nachbarstadt, kurzes Gespräch, Hobby angesprochen, den Band zum Blättern nach hinten gegeben, ab und an halblautes Lesen, dann die Erkenntnis>> "das möchte ich haben."

Auf die Frage:"Wo gibt es die?"

"Bei Amazon, im Buchhandel, beim Verlag oder bei mir, ich habe immer ein Exemplar dabei, eingeschweißt!"

"Alles klar, mit dem Bezahlen... "

Der Kunde hat bezahlt, das Buch bezahlt, ließ sich noch eine Widmung schreiben und lud mich zu einem Streichkonzert ein, das ar als Neubürger am Sonntagmorgen veranstaltet.

So und ähnlich habe ich bis jetzt einige Exemplare verkauft, bei einem satten Autorenrabatt das Beste, was mir geschehen kann, neben dem Verkauf von diesen Büchern habe ich sogar noch neue Freunde und Bekannte gewonnen.

LG

Harald

(Über den Handel geht kaum etwas, Buchhandlungen legen sich das Teil gar nicht hin!)


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Harald

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Alexandermerow
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 45
Beiträge: 435
Wohnort: Berlin


Beitrag19.06.2010 00:52

von Alexandermerow
Antworten mit Zitat

Zitat:
(Über den Handel geht kaum etwas, Buchhandlungen legen sich das Teil gar nicht hin!)


Der Handel ist eben übersättigt mit endlosen Massen an neuen Titeln. Kann ich bestätigen...


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agu
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Alter: 49
Beiträge: 2009
Wohnort: deep down in the Brandenburger woods


Beitrag23.06.2010 03:24

von agu
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Hallo Feder,

in den vorangegangenen Beitraegen ist es hier und da schon angeklungen - Marketing und Vertrieb und die avisierte Rolle des Autors dabei unterscheiden sich drastisch je nach Groesse und Engagement des Verlags.

Bin mir nicht sicher, ob ich es ueberlesen habe, aber darf man fragen, wo Du verlegt hast und wie der Titel heisst?

Ich habe hier viel gelesen ueber die Werbung im Praesenzbuchhandel - also ganz klassisch Lesungen und das Abklappern der Buchlaeden (was eigentlich ueber einen Vertreter des Verlags passieren und nicht Aufgabe des Autors sein sollte). Erwaehnung in der Lokalpresse ist sicher auch hilfreich, allerdings glaube ich nicht, dass sich darueber wirklich grosse Verkaufserfolge verbuchen lassen. Ausnahmen bestaetigen sicher die Regel - erst letztens habe ich von einem Glueckspilz gelesen, dessen Bemuehungen der Selbstvermarktung dahingehend Erfolg hatten, dass ein oder zwei Filialleiter grosser Buchhandlungen seinen Titel lasen und ihn dann an grosse Verlage empfahlen, die das Buch letztlich neu aufgelegt haben. Der Mann ist inzwischen sehr erfolgreich.
Aber das ist die beruehmte Nadel im Heuhaufen.

'Normale' Werbemassnahmen, bei denen der Autor selbst gefragt ist, sind Lesungen, das Beantworten von Interviews, auch mal hier und da eine Kurzgeschichte, die dann kostenlos durch verschiedene (Online)-Magazine oder in Anthologien lanciert wird, um den Namen bekannt zu machen (Voraussetzung ist natuerlich, dass die Schreibe des Autors so gut ist, dass die Leute danach sofort sein Buch kaufen wollen).

Worueber hier noch gar nicht geredet wurde, sind PR-Massnahmen in der Online-Welt, also die Selbstdarstellung als Autor. Gerade bei Kleinverlagen ist Amazon fast der wichtigste Vertriebskanal, da die im Praesenzbuchhandel kaum eine Rolle spielen.
Wenn wir Lyrik mal ausnehmen (da gelten wg. der geringeren Abnahmezahlen sowieso ganz andere Regeln), ist die Veroeffentlichung in einem richtigen Verlag fast Voraussetzung dafuer, dass das nicht nach hinten losgeht. BoD Autoren, Selbstverleger und DKZler haben ein schlechtes Image, das bei jeglicher Selbstbeweihraeucherung sofort massiven Gegenwind erzeugt.
Selbst ein kleiner Verlag sollte es sich leisten koennen, Online-PR zu machen: also Pressemitteilungen auf gaengigen Genre-Portalen, Verlosungen und Rezensionsexemplare an Online-Literatur-Foren usw.
Viele der aktiven Online-Rezensenten platzieren ihre Rezis in gleich mehreren Foren und das erzeugt Aufmerksamkeit. Hier gilt - steter Tropfen hoehlt den Stein, man braucht Geduld und einen langen Atem, aber ab dem zweiten oder dritten Buch macht es sich bezahlt und man wird langsam bekannt.
Als Autor kannst Du Dich in verschiedenen Leserforen anmelden und mitposten. Eigenwerbung ist erstmal tabu, ausser mit einem dezenten kleinen Link zum eigenen Buch in der Fusszeile oder im Profil (apropos Feder - ich hab in Deinem Profil hier nach Deinen Veroeffentlichungen gesucht und nix gefunden - nichts wie rein damit Wink). Generell gilt: Werbung in Foren usw. nur, wenn dafuer ausdruecklich ein Thread vorhanden ist, der dazu auffordert. Und auf keinen Fall, bevor man sich nicht mit so ca. 20 bis 30 Beitraegen und vier Wochen aktiver Mitgliedschaft eingefuehrt hat. Sonst kriegen die Leute das boese in die falsche Kehle. Danach heisst es - Image pflegen! Kluge Beitraege, aktiver Austausch mit den Forenmitgliedern - und dann entwickeln die Leute vielleicht auch Interesse an Deinem Buch. Lesen es vielleicht sogar, rezensieren es, darueber werden wieder andere darauf aufmerksam. Wenn Du in einem Forum als User bekannt und etabliert bist, ist auch nichts Ehrenruehriges dabei, Dein neues Buch vorzustellen und man wird sich mit Dir freuen.
Man kann bei Foren auch anfragen, ob die Leute an Leserunden interessiert sind.
Desweiteren ist es sicher hilfreich, eine ordentlich gemachte Website und ein Facebook-Profil zu haben, das die schriftstellerischen Aktivitaeten bewirbt und regelmaessig geupdated wird.


Allgemein gilt aber - statt Dir selber die Hacken abzurennen, mit zweifelhaften Erfolgsaussichten, versuche einen Agenten zu finden, der Dir beim Sprung zu einem mittleren oder grossen Verlag hilft. Es muessen nicht die ganz grossen sein und wenn Du schon ein Buch auf dem Markt hast, selbst in einem Kleinverlag, ist es oft einfacher, das naechste an den Mann zu bringen.
Ich fuer meinen Teil bin z.B. bei einem kleinen Verlag (kein Kleinstverlag, zugegeben), der zwar kaum stationaere Buchhandelspraesenz hat, aber gute PR macht und deshalb sehr anstaendige Online-Verkaufszahlen aufweist. Ausserdem verkaufen sie immer wieder mal (wie auch bei mir) Lizenzen ihrer Buecher an Grossverlage. Klein muss also nicht unbedingt von Nachteil sein.
Auf der anderen Seite gibts aber auch Kleinstverlage, die das Thema PR leider sehr unprofessionell angehen, oft sogar ganz vernachlaessigen - und da sollte man dann schauen, dass man einen neuen Verlag findet.


Viele Gruesse,
Andrea


_________________
Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur)
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zenta
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Beiträge: 117



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Beitrag23.06.2010 12:25

von zenta
Antworten mit Zitat

Wer suggeriert, der Einstieg in das „Schriftstellerleben“ gelänge durch die Selbstanpreisung eines so genannten „Werkes“ in diversen Literaturforen, in beliebigen Web-Auflistungen oder dadurch, dass man sich einem „Agenten“ in den Rachen würfe, ist ein denkbar schlechter Ratgeber.
In Literaturforen gibt es so gut wie keine „Leser“, sondern in aller Regel nur Nutzer, die sich selbst für die allerbesten Schriftsteller wähnen und die ihr Dasein in dieser Scheinwelt für einen Irrtum halten, der der Ignoranz von Verlagslektoren geschuldet wäre. Mag sein, dass zwei oder drei User tatsächlich ein angepriesenes Buch kaufen – die Wahrscheinlichkeit aber tendiert eher gegen null. Nennenswerte Buchmengen sind damit nicht loszuschlagen. Gleiches gilt für die Web-Listungen: Wer sich mit Stoff versorgen will, googelt doch nicht nach irgendeinem Pipi von irgendeiner Puppi auf irgendeinem Board nach dem Zufallsprinzip, sondern bestellt sich zielgenau die Publikation, von der er gehört hat und die er haben möchte. Damit scheidet dieser Weg als „Werbung“ aus – niemand sucht in Unbekanntem nach etwas Unbekanntem.
Der für Novizen törichteste Rat ist die Empfehlung eines „Agenten“. Ein schlauer Agent nimmt immer Geld für seine „Bemühungen“, auch dann, wenn er damit keinen Erfolg hat. Ganz besonders gern tut er das bei unbedarften Newcomern, die sich für so genial halten und so sendungsbewusst sind, dass ihnen jede Verriegelung am Portemonnaie abgeht. Davon gibt’s Zehntausende jede Woche.
Ein paarmal habe ich es schon gesagt: Ohne ein Gutteil erlernter Fertigkeit, einen Schuss Talent und, im Einzelfalle, auch ein bisschen Inspiration ist grundsätzlich fast gar nicht zu machen – es sei denn, man wäre prominent und könnte auf einen Ghostwriter zurückgreifen. Wer das nicht hat und nicht ist, kann seiner Lebtag bestenfalls die Poesiealben seiner Nichtchen und deren weiblicher Nachkommenschaft füllen.
Wer sich dagegen zu recht berufen fühlt, der backe erst einmal kleine Brötchen: Der Weg zum verkaufbaren Roman ist der Essay, der (Fach)Artikel, die Kurzgeschichte, die da und dort publiziert wurden und entweder beim Herausgeber oder beim Publikum Aufmerksamkeit erregten. In der Summe können sie dorthin führen, wohin sich der Schriftseller wünscht. Garantiert ist der Erfolg dann aber immer noch nicht – nur wahrscheinlich.
Der beste Ratschlag ist wohl der, sich bei ausgeschriebenen Wettbewerben zu beteiligen. Es gibt viele einschlägige Veranstaltungen, die Kraft ihres Anspruchs und ihrer Trägerschaften dem Befähigten den Weg ebnen können, ihm zumindest aber zeigen werden, wo er sich einzureihen hat. Nur Mut!
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Zitkalasa
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Beiträge: 1088



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Beitrag23.06.2010 14:12

von Zitkalasa
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Zitat:
Der für Novizen törichteste Rat ist die Empfehlung eines „Agenten“. Ein schlauer Agent nimmt immer Geld für seine „Bemühungen“, auch dann, wenn er damit keinen Erfolg hat. Ganz besonders gern tut er das bei unbedarften Newcomern, die sich für so genial halten und so sendungsbewusst sind, dass ihnen jede Verriegelung am Portemonnaie abgeht. Davon gibt’s Zehntausende jede Woche.


Diese Agenten sind aber fragwürdig, genauso wie DKZV.

Ein empfehlenswerter Agent nimmt nur dann Prozente, wenn das Werk, über das der Vertrag mit der Agentur läuft, vermittelt wurde.


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"Heutigentags sagen und schreiben viele Gelehrte mehr als sie wissen. In den alten Zeiten wussten einige mehr als sie schrieben." Matthias Claudius
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Murmel
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Beitrag23.06.2010 14:38

von Murmel
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zenta hat Folgendes geschrieben:

Der für Novizen törichteste Rat ist die Empfehlung eines „Agenten“. Ein schlauer Agent nimmt immer Geld für seine „Bemühungen“, auch dann, wenn er damit keinen Erfolg hat.

Wo nimmst du dir deine Weisheiten her? Aus eigener Erfahrung sicher nicht oder wolltest du eine Empfehlung für die Agenten aussprechen?

Von den Agenturen in Deutschland kenne ich nur eine, die Geld aus der Autorentasche durch das Bezahlen von Lektoraten zieht, plus einer anderen Anrüchigen, die ganz klar Geld fürs Lesen eines Manuskripts verlangt. Alle anderen Agenturen verlangen nichts, außer Geduld und einen langen Atem. Aber offensichtlich sind diese Agenten nicht schlau.



 Rolling Eyes


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DasProjekt
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Beitrag23.06.2010 15:02

von DasProjekt
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Hey ihr zwei,

in einem anderen Thread hatte das gestern mal sehr schön geklappt mit der zenta-Ignoration. Einfach pssssst, dann geht er von selber wieder ...


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25. Mai 2017 - Kim Henry "Be Mine Forever"
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Murmel
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Beitrag23.06.2010 15:34

von Murmel
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Normalerweise ja, aber manche Sachen müssen richtig gestellt werden, auch auf die Gefahr hin, das das gezielt ausgenutzt wird. Man braucht sich ja nicht auf weitere Diskussionen einlassen.  Cool

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zenta
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Beitrag23.06.2010 17:00

von zenta
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Ein Agent ist nichts als ein Makler, der beim Umschlag eines Produktes behilflich ist und dabei auf seinen größtmöglichen Vorteil schaut. Das Verhältnis seriöser Makler zu unseriösen ist auf dem professionellen Immobilienmarkt, der professionellen Musik-, Mode- oder Literaturbranche in etwa eins zu drei. Es verschlechtert sich sofort rapide, wenn Dilettanten mit ihrem dünnstflüssigen Herzblut ankommen – die Wahrscheinlichkeit, dass ein „Agent“ sie nach Hause schickt und ihnen sagt, dass aus ihrem Zeug nie etwas wird, besteht höchstens noch 1:100; in aller Regel zahlt der Unbedarfte für Leistungen, die nie erbracht werden können. Wie denn auch – schon mal das hier so warm angepriesene „Literaturfernsehen“ geguckt? Wer wollte diesen Quark den allen Ernstes als erfolgreiche „Promotion“ betrachten? Merke: Das Web ist voller Makler, die alle nur ihr (klein geschrieben) Bestes wollen …
Vielleicht sollten wir uns noch auf den Begriff „Novize“ einigen, bevor wir sinnlos zu mobben beginnen: Im üblichen Sprachgebrauch ist ein Novize (außerhalb des Säkularen) ein Greenhorn, jedenfalls aber einer, der noch nicht so recht weiß, wo‘s lang geht und deshalb recht leicht über den Schreibtisch zu ziehen ist.
Im Klartext: Ein Agent rentiert sich nur im Profibereich und bei den dort erzielbaren Umsätzen. Für Anfänger ist das nichts.
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Maria
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Beitrag23.06.2010 17:07

von Maria
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sagt wer?

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Harald
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Beiträge: 5104
Wohnort: Schlüchtern


Beitrag23.06.2010 17:11

von Harald
Antworten mit Zitat

zenta hat Folgendes geschrieben:
Wie denn auch – schon mal das hier so warm angepriesene „Literaturfernsehen“ geguckt? Wer wollte diesen Quark den allen Ernstes als erfolgreiche „Promotion“ betrachten? Merke: Das Web ist voller Makler, die alle nur ihr (klein geschrieben) Bestes wollen


Da ich denke, dass dies an mich gerichtet ist, zur Klarstellung dies>>

Wenn ich mich in satirischer Form eines Beitrages annehme, so merken das ca 99 Prozent der Leser, da ich mit dem, den meisten bakannten,  Hintergrundwissen der hier schon erstellten Beiträge rechne.

Und es ist lediglich ein User, der sich mit Wonne auf so etwas stürzt, um sein übergroßes Wissen zu demonstrieren, an und für sich nichts schlechtes, wenn, ja wenn diese Themen nicht schon mehrmals bis zum Erbrechen durchgekaut worden wären!

Ein Vorschlag zur Güte:

Lies erst mal einige alte Threads durch, die Themen stehen übrigens dort in leicht verständlicher Form als Überschriften, und lasse es, mehr und vor allem, alles besser wissen zu wollen.

LG

Harald


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Harald
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Beitrag23.06.2010 17:12

von Harald
Antworten mit Zitat

Maria hat Folgendes geschrieben:
sagt wer?


Ja, wer wohl?

 Very Happy


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Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker

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