Im Winter über den Sommer schreiben und andersherum

[Krischi]

Hilfe, die Schneeberge sind weg. Ich kann den Asphalt wieder sehen! (unter den Tonnen von Silvesterknallern versteht sich, frohes Neues übrigens ).
Wie halte ich die Kälte fest, um sie noch mehrere Kapitel lang auf Papier zu bringen? Meine tolle melancholische Winterstimmung geht gerade flöten und ich habe Angst um die emotionale Zukunft meiner Geschichte.
 
Wie macht ihr sowas? Winterfilme gucken? Kopf in den Kühlschrank halten?

[Leon]

Mit genügend Fantasy schafft man es auch im Hochsommer, geistig über den Nordpol zu laufen.  

[Krischi]

Haaaaach, das sagst du so einfach...  
Ich bin ein angstzerfressener Anfänger. Ich habe sogar Angst vor Datenverlust durch vom Himmel fallende Konzertflügel.
AAAANGST.

[Hoody]

Mach des Fenster abends auf, hör dir Weihnachtsmusik an oder Filme, druck Fotos von Schneemännern und was sonst noch mit Schnee zu tun hat aus und klebt sie an die Wand... Vielleicht hilft es ja  

[Pütchen]

Also vor dem Datenverlust kannst du dich schützen, indem du deine Texte sicherst auf externe Festplatten, USB-Sticks oder dir selber zumailst

Und beim Schreiben musst du dich in die Geschichte verlieren ...
Ich denke, das Gehirn hat genug Referenzpunkte, um beim Gedanken an Schnee kalte Füße zu bekommen

Es schafft ja selbst, Phantasiewelten vorzugaukeln, in denen man noch nie war Schalte mal alle störenden Quellen aus und lass dich mitreißen

[Tanja Küsters]

Ich denke auch, dass du deine Phantasie nur nicht genug angekurbelt hast, dich zu wenig darauf konzentrierst!

Versuche mal so eine Art Meditation. Setze dich ruhig im Schneidersitz auf den Boden, bevorzugt in einem stillen Raum, dann schließe die Augen und rufe dir Winterbilder in deiner Phantasie hervor. Schneebedeckte Bäume, Eiszapfen, das Knirschen im Schnee, wenn man über ihn läuft, verschneite Autos, vom Himmel herabfallende Schneeflocken und sowas alles. Mache das ruhig 10 min und setze dich dann sofort an dein Werk und versuche zu arbeiten.
Vorzugsweise solltest du das also nur dann machen, wenn du danach auch schreiben kannst, sonst ist die Inspiration wieder weg.

Einen Versuch ist es wert - viel Erfolg.

LG Tanja

[Krischi]

Danke! Gestern Abend war ich mit der kleinen "Meditationsübung" recht erfolgreich!

Puetchen: Selbst wenn ich 16 Sicherheitskopien in einem Safe aufbewahre, plagen mich diese Verlustängste. Ein Computervirus, ein Hausbrand, eine Naturkatastrophe...was da alles passieren kann!
Es ist, als wäre ich plötzlich Mutter geworden.
Ich bin so emotional mit meinem Script, dass ich mich benehme wie eine Glucke. Ich hoffe, das ist bald vorbei. Ist ja nicht auszuhalten.

[Cleo]

Geht mir ganz genauso. Letztes Jahr habe ich anfang Winter eine Geschichte begonnen und sie glücklicherweise noch vor Anbruch des sonnenverstrahlten Frühlings zuende gebracht. Ich hätte die auch irgendwie nicht fortführen können, weil dann aufeinmal alles so glücks- und farbengeschwängert war...Im Sommer überkam mich aufeinmal die Idee eine Geschichte zu schreiben, die in der sonnenverbrannten Wüste spielte, das Feeling hat ja perfekt gepasst. So, lange Rede, kurzer Sinn: Gerade vor einigen Tagen habe ich eine neue Geschichte begonnen, die eigentlich schon den ganzen Winter in Planung war und nun konnte ich mich endlich durchringen, sie zu beginnen, nur doof, dass es jetzt so überhaupt nicht mehr winterlich ist. Meine Strategie: immer schreiben, wenn es dunkel ist. Ich meine, wenns finster ist, sieht man sowieso nicht mehr ob draußen Schnee liegt oder nicht und die Atmosphäre deckt sich mit der von einem schönen Winterabend.
Und wo ein Wille ist, da ist schließlich auch ein Weg