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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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10.02.2010 16:39 Meeresruhe von BlueNote
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Meeresruhe
Das Wasser wird ruhig
wir gelangen zum Meer
Weitab vom wilden Geschrei
der populistischen, markerschütternden Rufer
und Redner an Pulten in trockenen Räumen
tief in den steinernen Städten
und fern von der Ruhe
sich glättender Wellen
des riesigen Meers
Das Leben wird ruhig
wird langsam zum Meer
Weitere Werke von BlueNote:
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SylviaB Schnupperhasi
Alter: 58 Beiträge: 6332 Wohnort: Köln
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10.02.2010 17:14
von SylviaB
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Zitat: | Das Wasser wird ruhig
wir gelangen zum Meer
Weitab vom wilden Geschrei
der populistischen, markerschütternden Rufer
und Redner an Pulten in trockenen Räumen
tief in den steinernen Städten
und fern von der Ruhe
sich glättender Wellen
des riesigen Meers
Das Leben wird ruhig
wird langsam zum Meer |
Ich hoffe, du kannst erkennen, was mich an deinem Werk rausbringt.
1. Mir ist das zuviel "ruhig" und "Meer", zumal sie irgendwie nicht miteinander in Verbindung zu stehen scheinen.
Zunächst gelangt der Protagonist zum Meer.
Dann ist er fern von der Ruhe sich glättender Wellen des riesigen Meeres.
Und zum guten Schluß wird das Leben weitab vom Alltagsleben langsam zum Meer.
2. Finde ich, die letzte Strophe und das Ende des Mittelteils wiedersprechen sich ein bisschen. Zumindest wirkt es auf mich beim Lesen so.
3. Es ist zu sehr "Linie", es wirkt konstruiert und gewollt ruhig, was mich total nervös macht.
Lieber Inko,
so leid es mir tut aber mich läßt dieses Werk kalt, ich erhalte überhaupt keinen Zugang, es berührt mich nicht.
Lieben Gruß
Sylvia
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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10.02.2010 23:32
von BlueNote
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Silvia, you make me feel sad ...
Zitat: |
1. Mir ist das zuviel "ruhig" und "Meer", zumal sie irgendwie nicht miteinander in Verbindung zu stehen scheinen.
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Hmmm ... was machen wir denn da? Vielleicht kann man das Gedicht ja dann verstehen, wenn ich folgende Zeilen hintereinander schreibe:
Zitat: |
Das Wasser wird ruhig
wir gelangen zum Meer
Das Leben wird ruhig
wird langsam zum Meer
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Zitat: |
Zunächst gelangt der Protagonist zum Meer.
Dann ist er fern von der Ruhe sich glättender Wellen des riesigen Meeres.
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Nicht der Protagonist ist fern von der Ruhe sich glättender Wellen des riesigen Meeres, sondern die Rufer und Redner. Sie sind tief in den steinernen Städten und fern von der Ruhe ...
Zitat: |
2. Finde ich, die letzte Strophe und das Ende des Mittelteils wiedersprechen sich ein bisschen. Zumindest wirkt es auf mich beim Lesen so.
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Vielleicht wirkt das nur beim ersten Lesen so, denn alles ist im Fluss und Veränderungen unterworfen - und dies ist kein Widerspruch.
Zitat: |
3. Es ist zu sehr "Linie", es wirkt konstruiert und gewollt ruhig, was mich total nervös macht.
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Das hat mich dann doch erheitert ... Dass du total nervös bist, liegt vielleicht am Mittelteil, denn der ist nervös.
Für mich ist das nicht negativ, wenn etwas konstruiert ist. Konstruktionen muss man (leider?) verstehen und kann sie nicht nachfühlen. Deswegen muss ich alle Leser bitten, diese Konstruktion bzw. das Gedicht verstehen zu wollen.
Zitat: |
so leid es mir tut aber mich läßt dieses Werk kalt, ich erhalte überhaupt keinen Zugang, es berührt mich nicht.
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Mich berührt das Gedicht deswegen, weil es eine Erkenntnis bzw. eine Lebensweisheit enthält, die ich als sehr essentiell erachte. Es ist ein Kopfgedicht und kein Herzgedicht. Ich denke, man sollte akzeptieren, dass es auch das gibt. Und dann berührt mich das Gedicht, weil es eine Melodie hat - bzw. unterschiedliche Melodien - die mir etwas über das Leben sagen.
Ink.
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ono Eselsohr
O
Beiträge: 347
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O 11.02.2010 09:15
von ono
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hallo inkognito,
wenn du alles über-flüssige wegließest, könnte aus
Zitat: | (Das Wasser wird ruhig
wir gelangen zum Meer)
Weitab vom wilden Geschrei
der (populistischen, markerschütternden) Rufer
(und Redner an Pulten in trockenen Räumen)
tief in den steinernen Städten
(und fern von der Ruhe
sich glättender Wellen
des riesigen Meers)
Das Leben wird ruhig
wird langsam zum Meer |
folgendes hübsches werden, in dem trotzdem alles gesagt ist:
Stiller Ozean
Weitab vom wilden Geschrei
der Rufer tief in den steinernen Städten
wird das Leben ruhig
wird langsam
zum Meer
viel, lieber inkognito, ist nicht wirklich immer viel. in der poesie bestimmt oft nicht der schwall, wie du richtig erkannt hast, sondern die ruhe. in der musik sind die pausen mindestens so wichtig wie die töne.
liebe grüße von unten
ono
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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11.02.2010 17:29
von BlueNote
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Hi Yoko,
Zitat: |
wenn du alles über-flüssige wegließest, könnte aus folgendes hübsches werden, in dem trotzdem alles gesagt ist:"
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Du bist ja ein Witzbold! Alles Überflüssige wegstreichen ... Die Aussage hast du ja gleich mit wegrationalisiert. Was wird denn mit dem Rest noch gesagt? Auch die Überschrift "Stiller Ozean" macht keinen Sinn. Ist das unser Ziel: Eine Poetik der Inhaltsleere?
Zitat: |
in der musik sind die pausen mindestens so wichtig wie die töne.
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Ein paar Resttöne sind aber schon noch notwendig, um die Melodie zu erkennen.
(Nachricht an den Programmierer: Ich hätte gerne ein Kopfschüttel-Smilie).
Ink.
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ono Eselsohr
O
Beiträge: 347
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O 11.02.2010 20:42
von ono
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wenn du den kopf zu hefitg schüttels, inkognito, übersiehst du weiter, dass du in deinen zeilen alles doppelt und dreifach sagst. damit regst du den leser nicht an, sondern auf.
ein gedichtchen sollte die fantasie nicht tot schlagen, sondern lebendig werden lassen. der leser sei das glöckchen, der poet "nur" der klitzekleine klöppel.
dann klingt's wirklich, statt nur zu scheppern.
liebe grüße aus suburbien
ono
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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11.02.2010 21:04
von BlueNote
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Hi ono, mein Glöckchen!
Du bist mir vielleicht eine große Hilfe! Du hast ja weder den Inhalt, noch den Sinn des lautmalerischen "Schepperns" verstanden. Aber ohne gehts nicht, ono! Ohne Verstehen, mein ich!
Wenn du hier schon alles umtexten willst, dann sag mir besser ein Wort mir vielen "r"s, das "populistischen" ersetzen könnte. Siehst du, das hast du wieder nicht bemerkt, dass das überhaut nicht passt passt, das Wort. Und das mit dem doppelt doppelt gehört so und ist gar kein Fehler Fehler.
Und noch was: Dein Klöppel will ich nicht sein, auch wenn es dann besser klingt.
Grüße nach Absurdistan.
Ik.
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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11.02.2010 21:51
von Jocelyn
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Ich kann deine Melodie gut hören. Ich finde es gut, dass du dich gegen ono wehrst. Nur durch die Rhythmuswechsel schwingt das Gedicht mit dem Inhalt.
Mit dem Wasser am Anfang tat ich mich schwer. Inzwischen stelle ich mir einen Fluss vor, der sich beruhigt, da er ins Meer mündet.
Die tiefen steinernen Städte stellte ich mir auch als Ruhepol vor. Schließlich findet die Strophe im Anschluss in das ruhige Fahrwasser des Beginns zurück (metrisch). Bedeutet für mich, dass man das Meer auch dort (fern von ihm) finden kann.
Mir gefällt das Gedicht.
Liebe Grüße, Jocelyn
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ono Eselsohr
O
Beiträge: 347
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O 11.02.2010 22:42
von ono
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ich geb's auf...*ächz*...
pass auf die haifische auf, die's da draußen gibt. die sind mitleidlos. onos* nicht.
grüße aus suburbien!
*wer nicht weiß, was onos sind, hat keine chance. sie sind für laien ungooglebar.
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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13.02.2010 18:37
von BlueNote
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Hi Jocelyn und ono,
Zitat: |
Ich kann deine Melodie gut hören.
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Da bin ich wirklich froh, denn auf die Akustik kam es mir besonders an.
Zitat: |
Mit dem Wasser am Anfang tat ich mich schwer. Inzwischen stelle ich mir einen Fluss vor, der sich beruhigt, da er ins Meer mündet.
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Ich stelle es mir so vor, dass das Leben wie eine Reise auf dem Fluss ist bzw. eine Reise ans Meeeeeeeer, bei der alles im Laufe der Jahre ein bisschen ruhiger und gelassener wird. Es ist also ein Gedicht über das Älter-Werden.
Zitat: |
Die tiefen steinernen Städte stellte ich mir auch als Ruhepol vor.
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Für mich würde ich es so interpretieren, dass sich in den steinernen Städten das harte Leben abspielt. Man stelle sich z.B. eine Börse vor, in der für die Nörsenmakler die Aktienkurse unheimlich wichtig sind. Dem Mann am Meer (bzw. dem älteren Menschen) sind diese Kurse egal. Das Geschrei darum stört ihn eher.
Die Vorstellung mit dem Fluss gefällt mir - die hatte ich auch.
@ono
Zitat: |
ich geb's auf...*ächz*...
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Manchmal verspüre ich eine unheimliche Lust in Foren wie diesem, zwischendurch mal meine schlechten Charaktereigenschaften auszuleben. Sorry, dass ausgerechnet du das Opfer warst!
Zitat: |
pass auf die haifische auf, die's da draußen gibt. die sind mitleidlos. onos* nicht.
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Es gibt Haifische, Delfine und ... (was war das Dritte?) Seekühe, glaube ich (falls dir das etwas sagt). Man muss also nicht so große Angst haben vor "draußen". Gut jedenfalls, wenn du Mitleid hast.
BlueNote
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ono Eselsohr
O
Beiträge: 347
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O 13.02.2010 20:23
von ono
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die seekühe heißen bei den einheimischen *doogongs*. submarine faultiere, zu nichts zu gebrauchen. früher hat man ihren tran zu lampenöl verkocht und aus der ihrer haut schuhsohlen geschnitten.
heute taugen sie nur noch den spezialisten von greenpeace als schutzziel. leider sind sie recht unansehnlich (die doogongs) und schmatzen beim vertilgen des kelpwaldes so unappetitlich, dass sie sich keiner wirklich zum nachbarn wünscht...
liebe grüße aus suburbien
ono
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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13.02.2010 20:45
von BlueNote
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Jetzt fällt es mir wieder ein: Hai, Delfin oder Karpfen. Damit werden unterschiedliche Arten des Kommunikationsverhaltens beim Menschen charakterisiert.
Vielleicht kann man die "submarinen Faultiere" ja mal für die Einstufung des menschlichen Essverhaltens gebrauchen (verfressener Vegetarier).
BN
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