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Mittwochspenetrie I


 
 
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag20.01.2010 19:46
Mittwochspenetrie I
von Alogius
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wenn mir sogar Pantoffeltierchen
ihre müden Schuhe um die
Ohren hauen,
immer wieder,
wiederholen,
wiederholen.

Wenn sogar Schlagersänger
nicht mehr können
als Oh Oh Oh Oh
und manche Zeilen wiederholen,
wiederholen,
manche Zeilen wiederholen,
wiederholen,
wiederholen,
tja dann:

Halten mich Kleinganoven
einzellig fest und klatschen
in amöbenhafte Scheinarme,
die sie gar nicht haben,
aber haben,
wiederholen,
wiederholen,
manche Zeilen wiederholen.

Stellen sich sakral und bemüht
Tierchen auf die Vorderbeine,
heben den Arsch an
und geißeln sich selbst,
immer wieder,
wiederholen,
wiederholen,
manche Zeilen wiederholen:
Mea maxima culpa.

Tja dann:
Kacken mir andere Einzeller
ins Gesicht.
Immer wieder wiederholen,
wiederholen,
kacken immer wieder
zu Wendlers Oh Oh Oh,
wiederholen,
wiederholen,
manche Zeilen wiederholen:
Weil ich mit der Fresse
in eine Pfütze gefallen bin.



_________________
Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag20.01.2010 20:51

von EdgarAllanPoe
Antworten mit Zitat

Ja, die elende Wiederholung.
Hier hast du sie besonders schön - schön monoton, aber das ist ein Kompliment - eingefangen. Ich musste grinsen. smile
Danke für dieses kurzweilige Vergnügen.

Eddie


_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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MosesBob
Geschlecht:männlichGehirn²

Administrator
Alter: 44
Beiträge: 18344

Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor



Beitrag22.01.2010 11:20
Re: Mittwochspenetrie I
von MosesBob
Antworten mit Zitat

Alogius hat Folgendes geschrieben:
Wenn sogar Schlagersänger
nicht mehr können
als Oh Oh Oh Oh
und manche Zeilen wiederholen,
wiederholen,
manche Zeilen wiederholen,
wiederholen,
wiederholen,
tja dann:

Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet auch diese Strophe wie ein Schlagerlied beginnt: Wenn selbst ein Kind nicht mehr lacht wie ein Kind ... Laughing

Moin Tom!

Besonders gefallen mir die Wiederhol-Einschübe (wiederholen, wiederholen). Sehr gute Idee. Das hat einen guten Rhythmus und sorgt stets für ein willkommenes Wiedersehen in jedem Vers. Enttäuscht war ich darüber, dass du wieder in die biologische Begrifflichkeitskiste gelangt hast (machst du häufiger, wenn auch nur sehr dezent in diesem Stück) und weil mir die die letzten beiden Strophen sprachlich nicht gefallen. Ich finde den Schlenzer rüber zur Fäkalsprache unpassend, eigentlich sogar zu trotzig-"kindisch". Dabei bin ich ansonsten bekennender Fahnenschwenker und treuester Fan von Fäkalsprache. Dauerkarte in der Westkurve, jeden Spieltag heiser.

Beste Grüße,

Martin


_________________
Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)

Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)

Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse)
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag22.01.2010 11:36

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Super! "Lyrik", wie ich sie mag. Den Ausflug in die Biologie finde ich gut, auf das "Kacken" in der letzten Strophe könnte ich verzichten. Die Fresse und der Dreck runden das ganze aber hervorragend ab wink Was aber ganz ätzend ist: "Tja dann" *schüttel*. Macht den ganzen Text kaputt.

Aber sonst: Zukunftsweisend!
(Muss erst ein Prosaschreiber den Lyrikern zeigen, dass man als "Dichter" nicht immer nur auf ausgetretenen Pfaden gehen muss?)

BlueNote
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MosesBob
Geschlecht:männlichGehirn²

Administrator
Alter: 44
Beiträge: 18344

Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor



Beitrag22.01.2010 11:42

von MosesBob
Antworten mit Zitat

BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Was aber ganz ätzend ist: "Tja dann" *schüttel*. Macht den ganzen Text kaputt.

Oh, richtig! Das "Tja dann" stört echt übelst.


_________________
Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)

Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)

Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse)
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag22.01.2010 12:37

von Alogius
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Mal neu geformt und angepflanzt:


Wenn mir sogar Pantoffeltierchen
ihre müden Schuhe um die
Ohren hauen,
immer wieder,
wiederholen,
wiederholen.

Wenn sogar Schlagersänger
nicht mehr können
als Oh Oh Oh Oh
und manche Zeilen wiederholen,
wiederholen,
manche Zeilen wiederholen,
wiederholen,
wiederholen:

Halten mich Kleinganoven
einzellig fest und klatschen
in amöbenhafte Scheinarme,
die sie gar nicht haben,
aber haben,
wiederholen,
wiederholen,
manche Zeilen wiederholen.

Stellen sich sakral und bemüht
Tierchen auf die Vorderbeine,
heben ihre Vakuolen an
und geißeln sich selbst,
immer wieder,
wiederholen,
wiederholen,
manche Zeilen wiederholen:
Mea maxima culpa.

Exzernieren mir andere Einzeller
ins Gesicht.
Immer wieder wiederholen,
wiederholen,
exzernieren immer wieder
zu Wendlers Oh Oh Oh,
wiederholen,
wiederholen,
manche Zeilen wiederholen:
Weil ich mit der Fresse
in eine Pfütze gefallen bin.

(Fäkal entsorgt, dadurch natürlich leicht biologischer geworden...)

--

@Eddie:

Gern geschehen und danke. Diese Monotonie kam mir in den Sinn als ich kürzlich belästigt wurde von und durch Schlagermusik. Schrecklich!!!

@Martin:

Zitat:
Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet auch diese Strophe wie ein Schlagerlied beginnt: Wenn selbst ein Kind nicht mehr lacht wie ein Kind ...

Nicht wahr? lol2
Macht mich stolz.^^

Zitat:
Besonders gefallen mir die Wiederhol-Einschübe (wiederholen, wiederholen). Sehr gute Idee. Das hat einen guten Rhythmus und sorgt stets für ein willkommenes Wiedersehen in jedem Vers

Besten Dank smile

Zitat:
Enttäuscht war ich darüber, dass du wieder in die biologische Begrifflichkeitskiste gelangt hast (machst du häufiger, wenn auch nur sehr dezent in diesem Stück

Ja, ist richtig. Es gibt so Themenfelder, die mich nicht loslassen. Irgendwie ist das so... bio-logisch.
Verstehe aber den Einwand.^^

Zitat:
Ich finde den Schlenzer rüber zur Fäkalsprache unpassend, eigentlich sogar zu trotzig-"kindisch".

Hab die Kacka entfernt. Ist natürlich dadurch etwas trockener, wenn auch, wie ich finde, abgehobener geworden...

@BN:

Zitat:
Super! "Lyrik", wie ich sie mag. Den Ausflug in die Biologie finde ich gut, auf das "Kacken" in der letzten Strophe könnte ich verzichten. Die Fresse und der Dreck runden das ganze aber hervorragend ab

Dankesehr! Kacke ist weg.^^

Zitat:
"Tja dann" *schüttel*. Macht den ganzen Text kaputt.

Sehe ich ein, habs geändert!

Zitat:
Aber sonst: Zukunftsweisend!
(Muss erst ein Prosaschreiber den Lyrikern zeigen, dass man als "Dichter" nicht immer nur auf ausgetretenen Pfaden gehen muss?)

Das ist natürlich jetzt ein Brocken.
Nun, vielen Dank; bewerten wir aber jetzt nicht über. wink


Danke Euch!

Gruß

Tom


_________________
Aus einem Traum:
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Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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MosesBob
Geschlecht:männlichGehirn²

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Alter: 44
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Beitrag22.01.2010 12:57

von MosesBob
Antworten mit Zitat

Alogius hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich finde den Schlenzer rüber zur Fäkalsprache unpassend, eigentlich sogar zu trotzig-"kindisch".

Hab die Kacka entfernt. Ist natürlich dadurch etwas trockener, wenn auch, wie ich finde, abgehobener geworden...

Vor allem aber steifer, lebloser. Aus welchem Bio-Synonym-Wörterbuch hast du denn das Verb "exzernieren"? Das klingt wie der Titel eines Schwarzenegger-Films: "Der Exzernator"

Dann doch lieber in Anlehnung ans Original:

Drücken mir andere Einzeller
ihren Kofferraum ins Gesicht

Von mir aus auch ihre Nougatschleuse. Aber exzernieren? *fröstel*


_________________
Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)

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immer wieder,
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wiederholen.

Wenn sogar Schlagersänger
nicht mehr können
als Oh Oh Oh Oh
und manche Zeilen wiederholen,
wiederholen,
manche Zeilen wiederholen,
wiederholen,
wiederholen:

Halten mich Kleinganoven
einzellig fest und klatschen
in amöbenhafte Scheinarme,
die sie gar nicht haben,
aber haben,
wiederholen,
wiederholen,
manche Zeilen wiederholen.

Stellen sich sakral und bemüht
Tierchen auf die Vorderbeine,
heben ihre Backen an
und geißeln sich selbst,
immer wieder,
wiederholen,
wiederholen,
manche Zeilen wiederholen:
Mea maxima culpa.

Bestreichen andere Einzeller
mein Gesicht mit Bionougat.
Immer wieder wiederholen,
wiederholen,
bestreichen immer wieder
zu Wendlers Oh Oh Oh,
wiederholen,
wiederholen,
manche Zeilen wiederholen:
Weil ich mit der Fresse
in eine Pfütze gefallen bin.

---

So bleibt das jetzt.^^

(Exzernieren: Nun, ich habe Exkrement genommen und ein Verb entwickelt, basierend auf "excernere", lat.) lol2


_________________
Aus einem Traum:
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