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Wer bin ich und wenn ja, wen juckts? ;)


 
 
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Ruthi
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 36
Beiträge: 218



Beitrag17.01.2010 17:59
Wer bin ich und wenn ja, wen juckts? ;)
von Ruthi
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich dachte mir, ich stell zum Spaß mal meinen allerersten schriftstellerischen Gehversuch ein. (mann, war das grottig lol2
Viel Spaß beim Lesen und Kommentare sind immer willkommen smile

Warum ich schreiben lernen will

Die Wurzeln für diesen Wunsch reichen bis in die Zeit zurück, als Buchstaben für mich noch fliegendreckartige Gebilde aus kleinen Strichen, Schlangen und Kreisen waren und ich mir weder die Schuhe zubinden noch selber ein Brot schmieren konnte. Ich war damals 4 Jahre alt und ging gerade erst in den Kindergarten, als meine 2 Jahre ältere Schwester an einem dieser besonders langweiligen Tage jemanden suchte, der mit ihr „Schule spielen“ konnte.
Leider beschränkte sich meine Bildung derzeit auf ein paar auswendig gelernte Kinderlieder zum Mitklatschen und die Kunst mithilfe der Ellbogen als Erste in den Pausen den Tretroller zu erobern. Aus diesem Grund wurde ich mit einer Mischung aus freundlichem Drängen und unter der Androhung geschwisterlicher Gewalt schnell überzeugt die Kunst des Lesens von meiner Schwester zu erlernen. Nach kurzer Zeit wurden mir die Vorteile dieser Fähigkeit bewusst, vor allem weil ich damit bei Freunden tierisch angeben und die Erwachsenen beeindrucken konnte.

Diesen Effekt kann man leider mit 21 Jahren nicht mehr erwarten (schade eigentlich), aber meine Begeisterung für das Lesen und Schreiben habe ich trotzdem nicht verloren. Dass davon einmal meine Berufswahl so stark beeinflusst werden würde, hätte ich allerdings nicht erwartet.
Nach meinem Abitur vor zwei Jahren dachte ich zunächst, man müsse mit so einem Abschluss etwas „Vernünftiges“ anfangen, so viel Geld wie möglich verdienen und sich einen möglichst sicheren, spießigen Arbeitplatz suchen. Diese Überzeugung geriet allerdings schnell ins Wanken, als ich in meinem Bekanntenkreis solche „vernünftigen“ Beispiele beobachten konnte. An vielen gemeinsam verbrachten Abenden wurde lange darüber diskutiert und geklagt, warum man sich damals für die Handwerkerausbildung oder das BWL-Studium statt für die Karriere als Musiker oder den Traum vom Spielzeughersteller entschieden hatte. Und jetzt sei es sowieso schon zu spät um noch mal von vorne anzufangen.

Ich beschloss daraufhin, es einfach mal umgekehrt zu probieren: Ich würde zuerst meinen Traum verfolgen und mich schlimmstenfalls danach ärgern, warum ich keinen vernünftigen Job gesucht habe. Aber zu dieser Zeit war mein einziger „Traum“ in Bezug auf Zukunft und Beruf, keinen eintönigen Büroalltag zu haben, der mich zwingen würde, immer um die gleiche Zeit, am gleichen Ort und mit den gleichen Menschen zu arbeiten. Ich setzte mir also das Ziel, zumindest Arbeitszeit und -ort selbst aussuchen zu können.
Dies in Verbindung mit meinem Interesse an Menschen, ihrem Verhalten und ihren Konflikten führte mich dann vorerst zur Psychologie, aber der knochentrockene, wissenschaftliche Aufbau des Studiengangs hat mich nach nur zwei Semestern wieder vom Campus getrieben.
Nach meinem Abgang von der Uni entschied ich mich schließlich dazu, bei einer Fernschule den Studiengang zur „staatlich geprüften Übersetzerin für Französisch“ zu belegen. Das würde später nicht nur toll auf Visitenkarten aussehen, sondern mir auch noch ermöglichen wie erhofft Arbeitszeit und -ort zumindest in der Ausbildungsphase selbst aussuchen zu können.
Mit dieser neuen Aufgabe also relativ zufrieden überlegte ich vor mich hin, wie ich mir meinen späteren Alltag im Beruf so vorstelle und dachte daran, zum Beispiel die Romane anderer Autoren in fremde Sprachen zu übertragen. Während dieser Träumereien drängte sich mir jedoch nach und nach die Frage auf, warum ich eigentlich nur die Arbeit anderer übersetzen und nicht selbst schreiben sollte?
Noch bevor ich über diese Frage bewusst nachdenken konnte, begann die logische und sachliche Seite meines Verstandes bereits erbarmungslos mit der Auflistung der Gegenargumente: „Damit kann man nicht genug Geld verdienen. Worüber willst du denn schreiben? Du wärst sowieso nicht gut genug.“
Aber trotz dieser vielen Gründe es bleiben zu lassen, hatte sich die Vorstellung Autorin zu werden bereits fest in meinem Hinterkopf verankert und ich wusste, dass sie mir keine Ruhe mehr lassen würde. Vor allem die Idee, eines Tages selbst einen historischen Roman zu verfassen, ließ mich seitdem nicht mehr los.
Und auch wenn ich bis hierher noch voller Zweifel war, fand ich zum Ende dieser Aufgabe überraschend die beste und zugleich einfachste Erklärung dafür, warum ich schreiben lernen will: Ich sah eben gerade unten rechts am Laptop auf die Uhr und stellte erstaunt fest, dass es schon 04:37 Uhr morgens ist, es draußen langsam hell wird, mein Rücken schmerzt, ich den Laptop mehr als einmal entnervt aus dem Fenster hätte werfen können und trotzdem muss ich sagen, dass ich mich selten besser gefühlt hab als genau in diesem Moment, in dem das Ergebnis meiner Bemühungen fertig vor mir liegt.
Dieses Glücksgefühl und die ungewöhnliche Motivation eine ganze Nacht freiwillig für eine Hausaufgabe zu schreiben zeigen mir, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe und ich in jedem Fall versuchen werde, erfolgreich daran weiter zu arbeiten. Es wird zwar immer die große Angst davor bleiben, mit diesem Ziel zu scheitern, aber wenn ich mir sicher sein könnte dieses Ziel zu erreichen, wäre es immerhin auch kein Traum, sondern nur ein „Soll“ das es zu erfüllen gilt.



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Angst
Geschlecht:männlichScheinheiliger
A

Alter: 33
Beiträge: 1571



A
Beitrag17.01.2010 18:06

von Angst
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Ein sehr netter Text. Da er schon älter ist, erspar ich dir mal meine doofen Anmerkungen zum Stil. Mir gefällt die Ironie in deinen Worten. Hab's gern gelesen.

Liebe Grüsse,
Scheinheilige


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— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48.
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Ruthi
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 36
Beiträge: 218



Beitrag17.01.2010 18:21

von Ruthi
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Danke für die netten Worte smile
Wiiiie?Du hast an Bandwurmsätzen mit 1000 Adjektiven was auszusetzen? Und was spricht dagegen den Leser mit einer ellenlangen Aneinanderreihung von biografischen Fakten zu langweilen???
lol2
Freut mich aber, dass dir die Ironie gefallen hat!
LG Ruthi


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Liesette
Geschlecht:weiblichLeseratte

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Beitrag29.01.2010 22:57

von Liesette
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Ich könnte es toppen - aber wollen wir das?  Embarassed

LG,
Silke


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1x1x1x1
Gast






Beitrag05.02.2010 12:39

von 1x1x1x1
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Wenn ich ehrlich bin,mir hat der text gefallen. Ich lese hier selten etwas ganz durch, aber hier hat es mal wieder geklappt,mich bei der Stange zu halten.
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Ruthi
Geschlecht:weiblichEselsohr

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Beiträge: 218



Beitrag05.02.2010 15:18

von Ruthi
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Freut mich sehr smile
Das attestiert mir zumindest ein Fünkchen Talent, wenn ich dich trotz Himmelschreiender Unwissenheit in Sachen Schreibhandwerk bei der Stange halten konnte wink
LG Ruthi


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Pütchen
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Beitrag07.02.2010 19:14

von Pütchen
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Hallo Ruthi,

also auch mir hast du ein Grinsen entlockt smile extra

Und die Gedanken kommen mir verdammt bekannt vor  Laughing Ts, woran kann das nur liegen?  lol2

Ich werde ja eigentlich im "ersten Mal" nichts zerpflücken - nur der ein oder andere Absatz hätte mir noch das Lesen erleichtert wink

Habe es aber ansonsten sehr gerne gelesen und kann dir durchaus Potential bestätigen  Very Happy

Viele Grüße, Pütchen


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Ruthi
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Beitrag07.02.2010 21:06

von Ruthi
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Ich werd gleich mal ein paar Absätze nachträglich reinfriemeln, wär echt besser fürs Auge wink
Freut mich, dass du meine Gedanken nachvollziehen kannst und ich dir auch ein Grinsen entlocken konnte smile extra


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Ruthi
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Beitrag07.02.2010 21:08

von Ruthi
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Ok, ich stelle gerade fest, dass man nachträglich keine Absätze reinmachen kann. Und jetzt alles nochmal neu reinstellen.....och nöö lol2
Dann lieber an dieser Stelle eine Warnung:
Der visuelle Konsum dieses Textes kann möglicherweise zu Sehstörungen wie Krämpfen oder Augenkrebs führen. Bitte mit Vorsicht lesen
wink


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Pütchen
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Beitrag07.02.2010 21:19

von Pütchen
Antworten mit Zitat

lol2 lol2 lol2

Ja, du kannst unbegrenzt editieren, wenn niemand danach reingeschrieben hat oder ansonsten nur noch max. 10 Minuten später.

Aber da kann ich dir doch glatt helfen und werd da mal einfach nach eigenem Ermessen mal ein paar reinpfriemeln (wobei die Warnung ja schon so cool ist, dass man es eigentlich lassen sollte  Laughing ). Beschwerden werden jederzeit gerne angenommen lol2

Ansonsten kannst du dich bei lebenswichtigen Edits, wenn du sie selbst nicht mehr machen kannst, einfach an einen Mod deines Vertrauens wenden smile extra

Liebe Grüße, Pütchen


EDIT:

P.S. Ich hoffe, es ist ok so - ich mach auch gern mal zuviele Absätze  Embarassed

P.P.S.: Was ich noch nicht erwähnt hatte - mir gefällt der Humor von dem Text total lol2


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