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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Karl Morens Revolutionsmärchen


 
 
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag20.01.2010 17:54

von Alogius
Antworten mit Zitat

@Mardii

Zitat:
Aus dem anfangs seltsam anmutenden Geschehen entwickelt sich eine bizarre Handlung. Was am Beginn der Geschichte noch als verlässlich erschien, wandelt sich zum Alptraumhaften. Karl Moren, der mit seiner Kunst eventuell über eine gewisse Macht verfügt die Dinge zum Guten zu wenden, wird selbst durch einen merkwürdigen Kaninchendoktor manuipuliert. Und am Ende verschwindet er aus der Geschichte, bzw. aus seinem Traum

Eine schöne zusammenfassende Deutung - danke. smile

@Felix

Zitat:
War auch gut so, weil Teil drei und vier für mich bis auf kleine Schnitzer wieder spannend und atmosphärisch zu lesen waren.
Aber irgendwas stört mich an Teil fünf. Natürlich auch wieder flüssig geschrieben und vor allem die Szene in der Fabrik bringst du echt gut rüber. Die düstere Industriehalle, die Ketten, der Ruß, das Blut, dazwischen dann ziemlich bizarr das weiße Kaninchen. Ein märchenhafter Gegenpol in dieser kalten Industriewelt, sehr cool.

Aber für meinen Geschmack lässt du diese Atmosphäre dann in einem zu plötzlichen Ende verpuffen. Zumindest ich hatte das Gefühl, als ob du es schließlich ziemlich eilig gehabt hättest zum Ende zu kommen. Die Geschwindigkeit bringt zwar gut die sich plötzlich überschlagenden Ereignisse rüber, aber als Leser hat mich das irgendwie nicht ganz befriedigt. Läuft alles zu schnell zu glatt.

Zunächst: besten Dank!
Wenn die Fabrikatmosphäre angekommen ist - sehr schön.
Das plötzliche Ende hat zwei Gründe:
1. Das "Happy End" sollte ab einer gewissen Stelle klar sein. Das hier ist ein Märchen. Ein schrumpliges, aber es ist eines.
2. Die Rasanz war aus meiner Sicht notwendig.
Das ist das Ende, und in keiner Sekunde hatte ich den Eindruck, es müsste anders sein oder ich wollte zu schnell beenden.

Zitat:
Gut, vielleicht liegts daran, dass ich nicht ganz so viel Schlaf hatte, aber Alicias Auftauchen hat mich überrumpelt. Klar, sie wurde im Prinzip in Karls Traum angekündigt, aber ihr Sinn entzieht sich mir grade noch. Da ich mir aber sicher bin, dass da eine Intention hinter steckt schiebe ich das auf sonntägliche Müdigkeit meinerseits

Das Auftauchen Alicias ist natürlich eine menschliche deus ex machina. Soll sie auch sein: Sie ist die Prinzessin, die der Held am Ende bekommt.
Aus dem Nichts, irgendwie, klar, aber das ist ganz wichtig. Dieses gute Ende sollte nicht nur rasch und plötzlich, sondern eben auch möglichst unwahrscheinlich und "traum"haft entstehen.

Zitat:
Das ist jetzt von mir alles noch ein bisschen schwammig ausgedrückt und ich werde mir auch nochmal überlegen, wie ich meine Kritikpunkte konkreter ausdrücken kann. Aber so viel schon mal jetzt.

Falls Du noch Lust und Zeit hast - gern. smile

@Einherjer

Danke bis hierhin. Falls, dann... wink


Gruß
Tom

(Nihil: folgt
TT: Okay, machen wir so.)


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Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3913
Wohnort: wien



Beitrag20.01.2010 18:06

von lupus
Antworten mit Zitat

hi Tom,

darf ich schon? oder bist du noch am Werken? Wink

dazu wollt ich noch meinen Senf abliefern:

Zitat:
Und gut, dass Du es erwähnst:
Zitat:
Der gesellschaftspolitische Hintergrund wurde dezent in Andeutungen, welche völlig ausreichend sind, gelassen. Somit kann man sich seine eigenen Interpretationsgedanken aus den Hirnen rauskitzeln.  

Wollte da auch nicht weiter in die Tiefe gehen. Ist schon so zu sehen, denke ich.


Ich hatte gehofft, dass es eben genau das nicht wäre, eine gesellschaftskritische Andeutung. Denn genau aufgrund der Tatsache, dass es lediglich eine Andeutung ist, bedienst du einfach nur ein Klischee. Böse Adelige, Böse Reiche. Wenn das die Intention war: mir zu wenig, zu plaktiv, zu undifferenziert.


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag20.01.2010 18:20

von Alogius
Antworten mit Zitat

@lupus

Nein, darfst ruhig.^^ Setze das morgen fort, sonst werde ich mit dem wahren Leben nicht fertig heute. wink

Zitat:
Ich hatte gehofft, dass es eben genau das nicht wäre, eine gesellschaftskritische Andeutung. Denn genau aufgrund der Tatsache, dass es lediglich eine Andeutung ist, bedienst du einfach nur ein Klischee. Böse Adelige, Böse Reiche. Wenn das die Intention war: mir zu wenig, zu plaktiv, zu undifferenziert.

Dass wir uns nicht missverstehen:
Es geht hier nicht primär um dieses Thema. Dass es angeschnitten wird, soll den Hintergrund beleuchten und sozusagen eine Begründung für Karl liefern, weshalb er überhaupt handelt und die Revolution passiert. Eine direkte gesellschaftliche Betrachtung dieser Thematik lag mir in diesem Märchen fern, dessen Intention primär nicht diese ist.
Für Karl viel wesentlicher:
Die "Reichen" fressen die Armen buchstäblich auf. (Parallelen zum Knusperhäusschen in einem bekannten Märchen nicht von ungefähr.)

Gesellschaftliches hat es in "Glockner und der Weltfrieden" genug.^^


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Felix
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Alter: 36
Beiträge: 338



F
Beitrag21.01.2010 00:02

von Felix
Antworten mit Zitat

Zitat:
Zunächst: besten Dank!
Wenn die Fabrikatmosphäre angekommen ist - sehr schön.
Das plötzliche Ende hat zwei Gründe:
1. Das "Happy End" sollte ab einer gewissen Stelle klar sein. Das hier ist ein Märchen. Ein schrumpliges, aber es ist eines.
2. Die Rasanz war aus meiner Sicht notwendig.
Das ist das Ende, und in keiner Sekunde hatte ich den Eindruck, es müsste anders sein oder ich wollte zu schnell beenden.


Ok, kann ich komplett verstehen. Eigentlich bin ich ja auch ein Fan von solchen rasanten Szenen und zudem habe ich auch keine wirklich bessere Lösung parat. Beim ersten Lesen hat es mich irgendwie gestört, vielleicht weil es für Märchen ungewohnt ist.
Aber dann ist ja nun mal das ganze Märchen nicht mustergültig und insofern ist das Ende komplett angemessen. Ich sehe ein, dass es wohl so bleiben sollte wink

Zitat:
Das Auftauchen Alicias ist natürlich eine menschliche deus ex machina. Soll sie auch sein: Sie ist die Prinzessin, die der Held am Ende bekommt.
Aus dem Nichts, irgendwie, klar, aber das ist ganz wichtig. Dieses gute Ende sollte nicht nur rasch und plötzlich, sondern eben auch möglichst unwahrscheinlich und "traum"haft entstehen.


Wenn ich dich also richtig verstehe taucht Alicia nur als Hommage an die Happy Ends der klassischen Märchen auf. Es kann nicht ohne Prinzessin gehen, denn immerhin muss der Held am Ende das Mädchen kriegen.
Aber auch wenn es deine volle Intention war, so finde ich sie etwas unglücklich eingeführt. Klar, es soll traumhaft sein, aber falls sie wirklich so etwas wie die Deus-ex-machina Funktion erfüllen soll, dann wäre (meiner Meinung nach) auch die Möglichkeit interessant, dass Karl den Grafen nicht besiegen kann, solange kein Mädchen in dieser Geschichte vorkommt.
Keine Prinzessin, kein Happy End. So sind die Regeln. Sie muss erst gefunden werden, damit die Geschichte beendet werden kann.

Insofern finde ich deine Idee ja super, ich würde sie vielleicht nur etwas anders umsetzen. Aber das könnte man Geschmackssache nennen wink

mfg

Felix


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-Show me a hero and I will write you a tragedy-

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Alogius
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Alter: 47
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Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag21.01.2010 17:45

von Alogius
Antworten mit Zitat

Mustergültig ist dieses "Märchen" bestimmt nicht, genau. wink

Zitat:
Wenn ich dich also richtig verstehe taucht Alicia nur als Hommage an die Happy Ends der klassischen Märchen auf. Es kann nicht ohne Prinzessin gehen, denn immerhin muss der Held am Ende das Mädchen kriegen.
Aber auch wenn es deine volle Intention war, so finde ich sie etwas unglücklich eingeführt. Klar, es soll traumhaft sein, aber falls sie wirklich so etwas wie die Deus-ex-machina Funktion erfüllen soll, dann wäre (meiner Meinung nach) auch die Möglichkeit interessant, dass Karl den Grafen nicht besiegen kann, solange kein Mädchen in dieser Geschichte vorkommt.
Keine Prinzessin, kein Happy End. So sind die Regeln. Sie muss erst gefunden werden, damit die Geschichte beendet werden kann.

Ja, verstehst Du richtig.
Dass er bewusst nach ihr suchen sollte, ist wirklich eine gute Idee. Obwohl Karl kein "Macher" ist und ja durchaus in diese ganze Sache hinein gestolpert ist.
Muss ich mal überdenken.

Danke!

(@TT halten wir wie gehabt)


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Felix
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Beitrag21.01.2010 18:41

von Felix
Antworten mit Zitat

Karl als Macher darzustellen wäre auch falsch, die Figur des weltfremden Künstlers ist schon genau richtig gewählt. Aber gerade seine Probleme beim Finden einer solchen "Prinzessin" können der Story ja zuträglich sein. Und wenn es gar nicht mehr klappt muss er halt eine Prostituierte engagieren, um die Regeln des Märchens auszutricksen.
Obwohl das auch nich optimal is, würd es doch das Happy End zerstören bzw. trüben.


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Alogius
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Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag21.01.2010 18:50

von Alogius
Antworten mit Zitat

Ist was dran.^^

Ich denke, ich werde mir dazu eine Lösung einfallen lassen, die den Text noch etwas optimieren kann. smile


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Einherjer
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Beiträge: 545



Beitrag21.01.2010 21:47

von Einherjer
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Hallo Alogius.


Ich hatte dir ja noch einen ausführlicheren Kommentar versprochen, muss aber ehrlich sein, ich steig noch nicht hundertprozentig durch den Text durch. smile

Ich hoffe das ist überhaupt möglich? wink


Sprachlich und stilistisch ist dein Text klasse. Da schließe ich mich den bisherigen Kommentaren an.
Einige Passagen sind mir aufgefallen, die ich, nachdem du deine "Zerfieselung" bekommen hast, nochmal ansprechen werde.


Zum Inhalt... ja wie gesagt, ich bin noch nicht hundertprozentig durchgestiegen. Bis jetzt sehe ich nur Anleihen aus verschiedenen Märchen und einige Seitenhiebe gegen Gesellschaft und Medien, von denen du vermutlich nichts wissen willst. wink


Ich meld mich nochmal.


Gruß

Einherjer


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Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt (Jean Cocteau)

Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist der gleiche wie zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen. (Mark Twain)
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag21.01.2010 22:39

von Alogius
Antworten mit Zitat

Kein Problem wink

Mir geht es - auch - um die Wahrnehmung des Künstlers (Karl) und sein Erleben in und mit seiner Kunst.
Das ist jetzt eine sehr kurze Fassung. Da Fieselschreib noch fieseln wird, stelle ich danach eine kleine Eigendeutung rein, wenn's ok ist. smile

(Was heißt "Nichtwissenwollen": Ist ja da, aber eben nicht primär aus meiner Sicht.^^)


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Traumtänzerin
Fähnchen Fieselschreib

Alter: 30
Beiträge: 1178



Beitrag21.01.2010 23:52

von Traumtänzerin
Antworten mit Zitat

Zerfieslung Nummero 2. Dopplungen durchaus möglich. Hab nicht viel Zeit, deshalb werde ich mich auf den zweiten Teil (für heute) und auch nur mit sprachlichen Besonderheiten beschränken. Inhaltliche Kritik kommt im Fazit am Ende. Ist das in Ordnung?

Zitat:
Der Graf wusste vielleicht eine Lösung für das offensichtliche Problem, dass zwei Störenfriede vermutlich unrechtmäßig das Ansinnen hatten, Karl und seinen Erfolg auszubeuten.
Mhm. Bin kein Fan von Ellipsen dieser Art. wink Außerdem... "Erfolg ausbeuten" klingt außerdem seltsam in meinen Ohren. Das kann man meines Wissens nur mit Menschen oder der Natur. wink Aber nicht mit immateriellen Dingen wie Erfolg. Außerdem: Ist diese "Problem" wirklich "offensichtlich" für jedermann? Nur im subjektiven Empfinden Karls, deshalb würde ich das auch so deutlich machen. Und... "vermutlich unrechtmäßig das Ansinnen hatten" würde ich zusammenziehen. Ich hätte auch kurz sagen können: Dieser Satz gefällt mir nicht. wink
Mein Vorschlag dazu also:
Der Graf wusste vielleicht eine Lösung für das doch(?) offensichtliche Problem (mit diesem Wort bin ich auch noch nicht glücklich), dass zwei Störenfriede das unrechtmäßige Ansinnen hatten, Karl um seinen Erfolg zu bringen (ich weiß, dass ist nicht sinngemäß, aber ich wusste es nicht besser).

Zitat:
Dabei gab ihre Halskette ein klingelndes Geräusch.
... ein klingelndes Geräusch von sich.

Zitat:
„Herr Moren. Guten Morgen, wünsche ich. Sie haben gut geschlafen, hoffe ich?“
Stilmittel? Falls ja, sagt es mir trotzdem nicht zu. Embarassed Vorschlag:
Ihnen einen guten Morgen! Sie haben gut geschlafen, hoffe ich?

Zitat:
Doch ich hatte eben Besuch von zwei Herren, die sich doch recht eigentümlich verhalten haben“, antwortete Karl und berichtete dem Grafen den Vorfall in allen Einzelheiten.
Wiederholung "doch". Außerdem finde ich die Relativierung "recht" nicht wirklich notwendig. Vorschlag: "doch recht" vor "eigentümlich" einfach weglassen.

Zitat:
Sie sind etwas eigen, doch ich kann Ihnen versichern, dass alles seine Richtigkeit hat“, sagte der Graf.
Du bist ein Fan des Wortes "doch", hab ich Recht? Alternativen: allerdings, jedoch, hingegen...

Zitat:
Ihr Auftreten war merkwürdig und schien sich nicht um das Kunsthandwerk zu scheren.
...war merkwürdig gewesen...

Zitat:
August servierte Pastete, Käse und dazu einen Tee.
Blink Und wie essen die das dann? OHNE BROT?! Shocked

Zitat:
Der Tee ließ die letzten Gedanken an das Erscheinen der Männer verschwinden.
"Gedanken" würde ich noch präzisieren auf eine Person. In diesem Fall wohl Karl, oder?

Zitat:
„Sie werden Ihre Dankbarkeit unter Beweis stellen, indem Sie mir eine Freude machen und erfolgreich mit den Gesandten etwas aushandeln“, sagte der Graf unmissverständlich.
"Werden" ist mir doch ein wenig zu direkt. Vorschlag: können?
Außerdem finde ich "unmissverständlich" ein wenig unpassend. Stattdessen "nachdrücklich"?

Zitat:
„Weshalb haben die beiden mich gefragt, ob ich den Besitzer kenne?
Wessen Besitzer? Den Besitzer der Galerie.


Zitat:
Seien Sie nicht beunruhigt, mein lieber Karl. Sie stammen aus einer einfachen Familie und haben sich nichts zu Schulden kommen lassen, oder?“, erwiderte er prüfenden Blickes.
Sie brauchen nicht beunruhigt zu sein, mein lieber Karl (?).


Zitat:
Karl stimmte schweigend zu.
Und wie tut er das? Beschreiben! Nickend vielleicht?

Zitat:
Er nahm den Pinsel zur Hand und mischte die Farben auf der Holzpalette. Wie sich die Töne zu einer Melodie mischten, Tropfen wie Noten ein Zusammenspiel wagten, der Glanz der Morgensonne sich auf die Farben legte, fühlte er eine Ergriffenheit, die ihm keine andere Beschäftigung verleihen konnte.
Wiederholung "mischten". Vorschlag: ersetzen mit "zu einer Melodie vereinten"?

Zitat:
Karl las die Notiz:
Nicht unbedingt nötig. Falls du es doch stehen lassen willst, würde ich keinen ":", sondern einen Punkt setzen.

Zitat:
Beunruhigt, aber von der Eile getrieben, faltete er den Zettel, lief hinab in den Eingangsbereich, nahm den Mantel, und wenige Augenblicke später fuhr ihn Juri, der Kutscher, in die Stadt.
Warum "aber"? Ergänzt sich doch sogar.

Sodala. Das war's für heute. Ich hoffe, du kannst damit was anfangen.

LG,
Traumtänzerin


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Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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Eine spitze Zunge ist in manchen Ländern schon unerlaubter Waffenbesitz.
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Dem wird befohlen, der sich selbst nicht gehorchen kann. (Nietzsche)
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Inquisition war in der frühen Neuzeit der ganz große Burner.
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag21.01.2010 23:58

von Alogius
Antworten mit Zitat

Jawohl, kann ich was mit anfangen, danke. smile
Stimme zwar nicht in ALLEN Punkten überein, aber in vielen. wink

Werde mich konkret nach der Endzerfieselung und dem Fazit äußern!

Danke

Lg

Tom -> Bett


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Traumtänzerin
Fähnchen Fieselschreib

Alter: 30
Beiträge: 1178



Beitrag22.01.2010 21:39

von Traumtänzerin
Antworten mit Zitat

Zerfieslung Nummero 3. Dopplungen wieder möglich.
Inhaltliche Kritik folgt im Fazit.

Zitat:
Karl saß auf der Bank und hielt den Kopf in den Wind. Die Kutsche raste durch das Abendrot.
Mit diesen beiden Sätzen kann ich mich irgendwie nicht anfreunden. Ohne den zweiten wäre der erste Satz falsch bis gar nicht zu verstehen. Vorschlag: Umstrukturieren. Eventuell auch die Bank beschreiben, dass  der Leser schon erahnen kann, um welche "Art" Bank es sich handelt. Meine erste Assoziation war nämlich (vor lesen des Satzes), Karl säße auf einer gewöhnlichen Parkbank (oder noch bizarrer: auf einer fliegenden Parkbank). Mit dem zweiten Satz kann ich mich deshalb nicht anfreunden, weil er mir zu abstrakt ist.
So. Das meint Miss Oberpingel. wink

Zitat:
Juri trieb die Pferde an mit einem dumpfen ‚Heja‘ und sprach ansonsten nicht.
Den markierten Teilsatz würde ich vorziehen.
Juri schwieg und trieb die Pferde lediglich mit einem dumpfen ,Heja`an.

Zitat:
Auch als sie den Platz erreichten, der in der Nähe der Siebenschläfergasse lag, und Karl ausstieg, schenkte ihm Juri zum Abschied nur ein Knurren.
schenkte Juri ihm (?) angel

Zitat:
Was ihn nun wieder plagte, war der Tod des Galeristen. Was, wenn die beiden Hutträger von der Polizei waren? Vielleicht verdächtigte man Karl des Mordes? Wie närrisch diese Ideen waren, erklärte sich im nächsten Moment, als er daran dachte, dass von einem Unfall die Rede war. Niemand würde so einen Aufwand betreiben. Und die beiden Männer konnten nicht von der Polizei sein. Die Polizisten waren jeden Tag damit beschäftigt, die Armenviertel zu sichern. Keiner der Arbeiter und Tagelöhner sollte in die anderen Stadtteile gelangen, hatte die Obrigkeit entschieden.
Würde an deiner Stelle während dieses Gedankengangs eine kurze Beschreibung einfließen lassen, dass dem Leser auch wirklich klar ist, dass Karl geht und nicht mehr vor August steht. wink Das tust du zwar in der darauf folgenden Passage ...
Zitat:
Irgendwo spielte eine Geige. Wie Karl die Musik hörte, fühlte er sich davon angezogen, und seine Schritte folgten jedem Ton.
... aber ich finde, du könntest am Anfang noch dezent einbauen. wink
 
Zitat:
Er betrat die Gasse. Der Mond schien hell auf das Pflaster, und das Schlaflied ließ Karls Beine schwer werden. Links und rechts lagen ein paar Betrunkene, die leise summten. Er spürte, dass seine Füße ihn verließen und weiter durch die Gasse schlenderten, die Beine an sich nahmen, den Rumpf nicht weiter beachteten und verschwanden. Er fiel langsam zu Boden.
Wiederholung "Er" am Satzanfang. Vorschlag: "Langsam fiel er zu Boden"? die beiden anderen sind in Ordnung dann, weil es durch den "Links und rechts..."-Satz nicht allzu sehr auffällt.

Zitat:
Sein Förderer im Dorf, Marek, hatte auch eine Reise um die Welt gemacht, um sich von der Natur auf Ideen bringen zu lassen. Seinen Rat, dies auch zu tun, hatte Karl endlich befolgt, und er wurde nicht enttäuscht.
Anstelle des zweiten "auch" ein "ebenso/ebenfalls"?

Zitat:
In der Gasse war kein Mensch mehr zu sehen, und es war mitten in der Nacht. Einer der beiden Männer hatte ihn aufwachen lassen.
Widerspruch! Vielleicht "menschenleer" anstelle von "war kein Mensch zu sehen" und dann Überleitung: "Karl brauchte eine Weile, bis er die schemenhaften Gestalten, die sich über ihn gebeugt hatten, erkannte".  So in etwa.

Zitat:
Sie haben mich etwas irritiert, am Vormittag“, erklärte Karl.
Kommt da wirklich ein Komma vor "am Vormittag"? Bin mir unsicher. Aber ich glaube, es stimmt schon. (Ergänzung). Wollte nur meinen Gedankengang mitteilen. wink

Zitat:
Niemand wäre wohl besser geeignet als ein Zauberer.“
Für etwas geeignet sein. "Für" zu ergänzen ist aber nicht unbedingt nötig.

Zitat:
Wie ist es mir dann möglich, Ihre Auftraggeber zu portraitieren, wenn ich sie nicht treffen werde?“
"N" vergessen - oder absichtlich benutzter Plural?

Zitat:
Etwas Kaffee floss seine Mundwinkel herab, und er schlürfte mit seiner dünnen Zunge, um die Tropfen zu erreichen, bevor er antwortete.
Ich denke nicht, dass "schlürfen" das richtige Wort hierfür ist. Vorschlag: lecken, schlecken?

Zitat:
„Ich will Ihnen etwas sagen“, erwiderte der sogenannte Zauberer, „wir arbeiten für eine größere Organisation, und wir werden die Welt verändern.
"Sogenannt". Hm. "selbsternannt" ist wohl nicht ganz im Wortsinn. ... Vielleicht: der als Zauberer Benannte? (Huch, das klingt ja schrecklich. Aber so ungefähr)

Zitat:
In Wahrheit arbeitet er für die selben Mächte, die entscheiden, wann ein Mensch zur Arbeit geht;
Schreibt man "dieselben" nicht zusammen?

Kurze Anmerkung zum Inhalt: Sehr spannend, sehr gruslig, teilweise sehr bizarr.

LG,
Traumtänzerin

PS: Teil 4 schaffe ich heute nicht. Kommt also morgen. wink


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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag23.01.2010 16:49

von Alogius
Antworten mit Zitat

@TT:
Kein Problem!! Ich antworte ohnehin, wenn Du durch bist. wink


@Nihil:

Besten Dank für die Zwischenmeldungen.

Zitat:
Auch die Fortsetzung hat mir sehr gut gefallen. Ließ sich sehr gut lesen und hat auf alle Fälle Spaß gemacht! Subtile Zauberei benutze ich auch ganz gerne mal, deswegen hat mir das aus dem Hut zaubern ganz besonders gut gefallen. Auch wenn ich mir das selbst zusammen reimen musste. Ein erklärendes Verb wie "der zweite fiel aus dem Tuch heraus" wäre eine noch bessere Lösung

Ist das wirklich so unklar? Falls ja, werde ich da mal rangehen - dankje.

Zitat:
Ich gebe mich auch gern der Skurillität und der Verwirrung der Geschichte hin, aber die Traumsequenz war auch für mich zu viel. Das dargestellte Tier hat mich sofort an eine andere Geschichte von dir denken lassen, und ich dachte: Warum denn nochmal? Dann habe ich überlegt, ob das nicht eine symbolische Vorausnahme oder Verarbeitung eines Ereignisses sein soll, denn Spiegel und Uhren tauchen ja nicht einfach so auf im Traum. Konnte da aber leider keinen Zusammenhang erkennen, da ihn ja weder die Zeit noch die eigene Eitelkeit (bzw. ihre Ursachen) stresst. Dass nach einem Biss gleich Maden in die Wunde kriechen, halte ich ebenso für einen zwecklosen Schocker. Und den Traum an sich braucht die Geschichte meiner Meinung nach nicht, er hat mich noch am ehesten gestört. Aber vielleicht wartest du ja noch mit einer Erklärung auf. smile

Ich finde den Traum wichtig, um die Weltfremdheit Karls zu untermalen.
Außerdem bereitet er quasi auf die "Prinzessin" vor, die - unschwer zu erkennen - mit Alice zu tun hat.
Die Uhr ist inhaltlich eine Anspielung auf die fehlende und verrinnende Zeit, die Karl und den Revoluzzern bleibt (und auch, wie das Kaninchen am Ende) bekannt, schätze ich mal kühn.^^
Fand die Maden eigentlich nicht schockend, Du etwa?^^
Letztlich:
Der Traum ist insofern wichtig, da er bereits andeutet, dass nicht alles ist wie es scheint in der Welt des Künstlers.
(Zugegeben: Auf das bestimmte Tier hätte ich verzichten können. Doch dieses "Märchen" (das vorliegende) soll auch auf andere Texte anspielen, um einen bestimmten Zusammenhang herzustellen. Der ist nicht nötig, richtig. Zu meiner Verteidigung kann ich nix sagen.^^)

Zitat:
Bei der Szene mit August habe ich mich gewundert, warum der Kerl nur an der Schulter erwischt. Er hat es doch schon geschafft, sich unbemerkt an ihn heran zu schleichen. Wäre es nicht besser gewesen, ihm gleich eins über den Schädel zu ziehen? (Die Ironie in Verbindung mit der plötzlichen Erkenntnis gefällt mir aber gut!)

Klar, August hätte ihn auch eiskalt erwischen können. Letztlich ist das meine Willkür gewesen, und ich habe Karl gerettet...
Die besagte Ironie wäre mit einem Kopftreffer (und einer damit einhergehenden Bewusstlosigkeit) wohl verpufft.^^

Zitat:
Ein wenig mehr Mühe würde ich von Karls Seite aus auch gerne spüren. Er ist zwar jung, aber nur ein Maler, das heißt, über eine riesige Kraft wird er nicht verfügen. Dafür schafft er es aber ziemlich problemlos, August in den Ofen zu schieben

Alles richtig. Ich habe in dieser Geschichte jedoch an keiner einzigen Stelle so etwas wie einen realistischen Anspruch, dazu ist sie viel zu sehr bizarr und unrealistisch.
Und warum sollte der Held nicht einfach Erfolg haben?^^

Zitat:
Er würde wahrscheinlich nicht die ganze Nacht durchbrennen (also der Ofen...). Hätte Karl denn nicht auch, trotz Klappe, einen schwachen Lichtschein erkennen müssen? Feuer ist ja ganz schön hell.

Warum sollte der Ofen nicht brennen, die ganze Nacht? Da sehe ich keinen Grund, der dagegen spricht.
Was den Feuerschein angeht:
DAS ist allerdings wahr!  Shocked

Zitat:
Dass man die armen Menschen zu Pastete verarbeitet, ist natürlich wirklich etwas außergewöhnlich Schlimmes, aber ansonsten passierte und passiert es doch immer, dass die Reichen sich an den Ärmeren bereichern. Deswegen ist mir der Satz in dieser Situation zu melodramatisch.

Karl ist unfassbar naiv. Von der Welt hat er noch nichts gesehen (man beachte dahingehend auch den Traum als Wunschgedanken!).
Ich meine also schon, dass es einen wie Karl schockieren muss. Er ist eine naive Märchengestalt. Und das ist sein erstes Abenteuer.^^

Zitat:
Ahja, und irgendwo hab ich die Formulierung gelesen "sich auf den Schultern der Armen bereichern" (beim Scrollen gerade leider nicht mehr gefunden). Das klingt ein bisschen seltsam. Besser wäre zulasten der Armen o.ä.

Finde ich gerade auch nicht, aber ich schaue mal genauer nach, danke.


Schön, wenn's Dir bis dato gefallen hat. Vielleicht hat Dir auch der Rest zugesagt. wink

(Wenn ich TT geantwortet habe, schreibe ich kurz etwas zur Intention.)

Gruß

Tom


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Traumtänzerin
Fähnchen Fieselschreib

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Beitrag25.01.2010 22:29

von Traumtänzerin
Antworten mit Zitat

Zerfieslung Nummero 4. Dopplungen (wie bereits öfters erwähnt) durchaus möglich.
Inhaltliche Kritik erfolgt im Fazit.

Zitat:
Es dauerte nicht lang, da fuhr die Kutsche schon über die Straßen, die Stadt hinter sich lassend.
Fährt die Kutsche also vorher, in der Stadt, nicht über Straßen? (Miss-Oberpingel-Kleinigkeit)

Zitat:
Die andere Lösung wäre, er war der Spion und wusste von seinem Aufenthaltsort.
Komischer Satz. Würde ich anders verknüpfen. Vielleicht mit "Oder aber er war der Spion...". "Die andere Lösung" würde ich weglassen. Passt nicht mit dem Nebensatz zusammen. Meiner Meinung nach.

Zitat:
Die anderen Bediensteten schliefen also, und August genoss bestimmt den allabendlichen Schlummertrunk im Beisein seines Dienstherrn. Er musste also in die Küche schleichen, ohne von den Männern im Salon bemerkt zu werden.
Wiederholung "also". Alternativen: Folglich... etc.

Zitat:
Würde die Katze nur einen Laut von sich geben, alles wäre verloren.
Geschmackssache: "... wäre alles verloren.". wink

[quote]Er übergab sich beinahe, doch konnte er im letzten Augenblick schlucken und befreit ausatmen. Er verschloss eilig die Klappe. Das war der Beweis./quote] Wiederholung "Er" am Satzanfang. Vorschlag: "Beinahe übergab er sich...", dann zweiter Satz wie gehabt?

Zitat:
Sie bereichern sich auf den Schultern derer, die für wenig Lohn arbeiten oder in den Armenhäusern verrotten“, sagte Karl.
Sich auf jemandes Schultern bereichern. Hm. Interessanter Neologismus (?). Falls nicht beabsichtigt, vielleicht umschreiben? Sich auf den Schultern [...] tragen lassen, [...] sich dadurch zu bereichern. ?
Bin gerade in Eile, deshalb habe ich es nicht weiter ausformuliert. Grundgedanke: Aufteilen in: "sich auf den Schultern derer... ausruhen" und "sich bereichern".

Zitat:
„Die Welt ist, was sie ist.
Ich nehme an, "was" ist absichtlich gewählt? Nicht "wie"?

Zitat:
Karl warf sich zur Seite und packte den Knüppel. Der Hausdiener hielt ihn fest in der Hand. Mit einem kräftigen Ruck zog Karl ihn in seine Richtung, machte dabei einen weiteren Schritt.
Hier könnte Verwirrung entstehen. "Ihn" ist gleich August oder "ihn" ist gleich der Knüppel? Letzteres, nehm ich an. Sehr kleinliche Pingelei. wink Wird im Verlauf des Textes ja klar. Wollte es nur angesprochen haben.
 

Zitat:
„Juri, mach keine Dummheiten!“
„Sprich nicht mit mir, als wäre ich dumm. Du hast es nicht gemerkt. Wer ist hier der Dumme, hm?“, fragte er und klopfte ihm mit dem Knüppel auf die Brust.
Sicher beabsichtigtes Wortspiel. Ist mir allerdings zu viel des Guten (bzw. Dummen Laughing). Vorschlag: "als wäre ich ein Tölpel", den Rest lassen. wink

Zitat:
Alles war verloren. Wenn die Verbündeten des Grafen bereits informiert waren, wäre alles zu spät .
Eine Aussage, "doppelt gemoppelt". "Alles war verloren" ist nicht unbedingt nötig.

Habe mich bewusst auf Kritik beschränkt, das Lob sei dir (aufgrund des Stils) sicher. wink

Hoffe, ich konnte dir ein wenig mit meinen Motzereien "weiterhelfen" (soweit ich das kann).

LG,
Traumtänzerin

PS: Teil 5 folgt in den nächsten Tagen, hab im Moment ziemlich viel um die Ohren. Confused


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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag26.01.2010 00:54

von Alogius
Antworten mit Zitat

Ist kein Problem!

Du hast ja schon ordentlich kommentiert. Da kann ich ja schon schauen. wink


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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag27.01.2010 10:56

von Alogius
Antworten mit Zitat

@Traumtänzerin

Ich fang mal an, bevor das Fazit kommt.

Vorab meinen besten Dank für die ausführliche Zerfieselung. smile
---------

Teil 1 und 2

Das Schöne zuerst:
Zitat:
Sprache: Wie immer exzellenter Stil. Meine Anmerkungen sind reine Kleinigkeiten.
Inhalt: Spannend, spannend, spannend! Der Text animiert dazu, nie mit dem Lesen aufhören zu wollen. Toll!

Vielen Dank!

Zitat:
„Besuch von zwei seltsamen Herren“
Genitiv.  
Besuch zweier seltsamer Herren.

Ist natürlich richtig, liest sich aber so...trocken.^^

Zitat:
Irgendwann schloss man das Tor, und mehrere Schritte liefen unten ins Haus.
Pingeligkeit: Passiv statt Aktiv? Meiner Meinung nach flüssiger zu lesen, aber das ist natürlich rein subjektiv. Irgendwann wurde das Tor geschlossen, und mehrere Schritte liefen unten ins Haus.
Personifikation der Schritte gefällt mir.

Ist subjektiv, gefällt mir nun aber besser.
Schön, dass Dir die Personifizierung zusagt. Manchem war sie zuviel. ^^

Zitat:
Einer trug braune Handschuhe, der andere behielt seine Hände in den Manteltaschen, die unentwegt raschelten.
Fand diesen Nebensatz irgendwie seltsam. *stirnrunzel* Ich kann dir aber auch nicht sagen, warum genau. Wollte dir nur den Gedankengang mitteilen

Nun, es durchzieht den ganzen Text: Dinge (auch abstrakte, wie die Schritte) scheinen ein Eigenleben zu haben.
Vielleicht ist das befremdlich? Gut! smile

Zitat:
Derjenige, der mit ihm sprach, hatte eine gleichgültige Stimme, die das Desinteresse an seiner Person mit jedem Ton bekräftigen wollte.
Ist mir zu bestimmt. Karl Moren glaubt/bzw. empfindet das so. Insofern Vorschlag: schien bekräftigen zu wollen (?).

Angenommen. Liest sich besser.

Zitat:
Dann malte er mit den Fingern am Fenster herum.
Malt er Linien mit seinen Fingern auf der Fensterscheibe oder daneben, auf dem Fensterrahmen?

Beides. Sollte vielleicht dennoch genauer werden, ja.

Zitat:
Beide hüpften auf einem Bein hinaus.
Glaube, das wurde schon kritisiert, war mir aber nicht sicher und hab's deshalb trotzdem nochmal "reingenommen". Bei dem Satz musste ich schmunzeln. Hab mir wirklich vorgestellt, die "seltsamen Herren" verschmülzen zu einer einzigen Person, die nur noch ein Bein hätte und die heraushüpfte.  Würde den Satz aber trotzdem so lassen, so seltsam er auch sein mag. Irgendwie hab ich einen Narren an ihm gefressen.

Natürlich musste ich auch schmunzeln. Der Satz IST seltsam, und ich unterstelle bewusst dieses Bild, ja. Immerhin sind die beiden Zauberer.
lol2
Danke^^

Zitat:
Der Graf wusste vielleicht eine Lösung für das offensichtliche Problem, dass zwei Störenfriede vermutlich unrechtmäßig das Ansinnen hatten, Karl und seinen Erfolg auszubeuten.
Mhm. Bin kein Fan von Ellipsen dieser Art.  Außerdem... "Erfolg ausbeuten" klingt außerdem seltsam in meinen Ohren. Das kann man meines Wissens nur mit Menschen oder der Natur.  Aber nicht mit immateriellen Dingen wie Erfolg. Außerdem: Ist diese "Problem" wirklich "offensichtlich" für jedermann? Nur im subjektiven Empfinden Karls, deshalb würde ich das auch so deutlich machen. Und... "vermutlich unrechtmäßig das Ansinnen hatten" würde ich zusammenziehen. Ich hätte auch kurz sagen können: Dieser Satz gefällt mir nicht.  
Mein Vorschlag dazu also:
Der Graf wusste vielleicht eine Lösung für das doch(?) offensichtliche Problem (mit diesem Wort bin ich auch noch nicht glücklich), dass zwei Störenfriede das unrechtmäßige Ansinnen hatten, Karl um seinen Erfolg zu bringen (ich weiß, dass ist nicht sinngemäß, aber ich wusste es nicht besser).

Ist richtig. Dein Vorschlag gefällt mir. Liest sich so schön gestelzt und passt damit zu anderen Passagen des Textes. Ich finde, es entsteht eine angenehme Ironie dadurch.
Dankesehr.

Zitat:
Dabei gab ihre Halskette ein klingelndes Geräusch.
... ein klingelndes Geräusch von sich.

Da stimme ich aber nicht zu.  Cool
Ich finde, das darf so bleiben.

Dies ist aber angenommen:
Zitat:
Doch ich hatte eben Besuch von zwei Herren, die sich doch recht eigentümlich verhalten haben“, antwortete Karl und berichtete dem Grafen den Vorfall in allen Einzelheiten.
Wiederholung "doch". Außerdem finde ich die Relativierung "recht" nicht wirklich notwendig. Vorschlag: "doch recht" vor "eigentümlich" einfach weglassen.


Hier unschlüssig,
Zitat:
Ihr Auftreten war merkwürdig und schien sich nicht um das Kunsthandwerk zu scheren.
...war merkwürdig gewesen...

da er sich 'absolut' darauf bezieht und ihr Auftreten zeitunabhängig festlegt.

Zitat:
August servierte Pastete, Käse und dazu einen Tee.
 Und wie essen die das dann? OHNE BROT?!

Messer -> Käse -> Hand -> Mund
Pastete = Fleisch + Teig -> Hand -> Mund
^^

Zitat:
„Sie werden Ihre Dankbarkeit unter Beweis stellen, indem Sie mir eine Freude machen und erfolgreich mit den Gesandten etwas aushandeln“, sagte der Graf unmissverständlich.
"Werden" ist mir doch ein wenig zu direkt. Vorschlag: können?
Außerdem finde ich "unmissverständlich" ein wenig unpassend. Stattdessen "nachdrücklich"?

"nachdrücklich" gefällt mir, danke.
"Werden" muss aber sein, da der Graf ganz bestimmt und zweifellos von Karl genau DAS erwartet. Soll schon merkwürdig ankommen, das Gespräch, und "können" würde das abschwächen.

Zitat:
Er nahm den Pinsel zur Hand und mischte die Farben auf der Holzpalette. Wie sich die Töne zu einer Melodie mischten, Tropfen wie Noten ein Zusammenspiel wagten, der Glanz der Morgensonne sich auf die Farben legte, fühlte er eine Ergriffenheit, die ihm keine andere Beschäftigung verleihen konnte.
Wiederholung "mischten". Vorschlag: ersetzen mit "zu einer Melodie vereinten"?

Jawohl!

Zitat:
Beunruhigt, aber von der Eile getrieben, faltete er den Zettel, lief hinab in den Eingangsbereich, nahm den Mantel, und wenige Augenblicke später fuhr ihn Juri, der Kutscher, in die Stadt.
Warum "aber"? Ergänzt sich doch sogar.

Stimmt! In der Urfassung war das ganz anders formuliert, und "aber" ist ein Relikt aus diesen düsteren Zeiten.


Teil 3 und 4 schaue ich mir nachher genau an. Bis dahin: DANKE!

Möchte betonen, dass Deine Detailkommentare sehr hilfreich sind. Oft sieht man Dinge, die man in völliger Trance übersehen hat!

Bis später

Tom


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Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag28.01.2010 16:39

von Alogius
Antworten mit Zitat

zu 3 und 4:

Zitat:
Zitat:
Karl saß auf der Bank und hielt den Kopf in den Wind. Die Kutsche raste durch das Abendrot.
Mit diesen beiden Sätzen kann ich mich irgendwie nicht anfreunden. Ohne den zweiten wäre der erste Satz falsch bis gar nicht zu verstehen. Vorschlag: Umstrukturieren. Eventuell auch die Bank beschreiben, dass der Leser schon erahnen kann, um welche "Art" Bank es sich handelt. Meine erste Assoziation war nämlich (vor lesen des Satzes), Karl säße auf einer gewöhnlichen Parkbank (oder noch bizarrer: auf einer fliegenden Parkbank). Mit dem zweiten Satz kann ich mich deshalb nicht anfreunden, weil er mir zu abstrakt ist.
So. Das meint Miss Oberpingel.

Dachte, das wäre klar, da er zuvor den Weg zur Kutsche / in die Stadt beginnt. Sinngemäß stimme ich Dir jedoch zu.
Der zweite Satz zu abstrakt?

Zitat:
Zitat:
Was ihn nun wieder plagte, war der Tod des Galeristen. Was, wenn die beiden Hutträger von der Polizei waren? Vielleicht verdächtigte man Karl des Mordes? (...)
Würde an deiner Stelle während dieses Gedankengangs eine kurze Beschreibung einfließen lassen, dass dem Leser auch wirklich klar ist, dass Karl geht und nicht mehr vor August steht.  Das tust du zwar in der darauf folgenden Passage ...
Zitat:
Irgendwo spielte eine Geige. Wie Karl die Musik hörte, fühlte er sich davon angezogen, und seine Schritte folgten jedem Ton.
... aber ich finde, du könntest am Anfang noch dezent einbauen

Okay, guter Gedanke.

Das auch:
Zitat:
Wiederholung "Er" am Satzanfang. Vorschlag: "Langsam fiel er zu Boden"? die beiden anderen sind in Ordnung dann, weil es durch den "Links und rechts..."-Satz nicht allzu sehr auffällt.


Zitat:
Zitat:
In der Gasse war kein Mensch mehr zu sehen, und es war mitten in der Nacht. Einer der beiden Männer hatte ihn aufwachen lassen.
Widerspruch! Vielleicht "menschenleer" anstelle von "war kein Mensch zu sehen" und dann Überleitung: "Karl brauchte eine Weile, bis er die schemenhaften Gestalten, die sich über ihn gebeugt hatten, erkannte". So in etwa.

Hier bin ich mir nicht sicher. Ob die "Zauberer" echte Menschen sind?^^

Absicht:
Zitat:
Zitat:
Wie ist es mir dann möglich, Ihre Auftraggeber zu portraitieren, wenn ich sie nicht treffen werde?“
"N" vergessen - oder absichtlich benutzter Plural?

Weil von DEN Auftraggebern die Rede ist. wink

Zitat:
Sogenannt". Hm. "selbsternannt" ist wohl nicht ganz im Wortsinn. ... Vielleicht: der als Zauberer Benannte? (Huch, das klingt ja schrecklich. Aber so ungefähr)
Zitat:
In Wahrheit arbeitet er für die selben Mächte, die entscheiden, wann ein Mensch zur Arbeit geht;
Schreibt man "dieselben" nicht zusammen?

"Dieselben": klar!!
Aber Dein Vorschlag (der als Zauberer Benannte), nein, das mach ich nicht!  Cool

Richtig:
Zitat:
Zitat:
Die andere Lösung wäre, er war der Spion und wusste von seinem Aufenthaltsort.
Komischer Satz. Würde ich anders verknüpfen. Vielleicht mit "Oder aber er war der Spion...". "Die andere Lösung" würde ich weglassen. Passt nicht mit dem Nebensatz zusammen. Meiner Meinung nach.


Zitat:
Zitat:
Würde die Katze nur einen Laut von sich geben, alles wäre verloren.
Geschmackssache: "... wäre alles verloren.".

Weißt doch, wie sehr ich diese Konstruktionen liebe. wink

Zitat:
Sie bereichern sich auf den Schultern derer, die für wenig Lohn arbeiten oder in den Armenhäusern verrotten“, sagte Karl.
Sich auf jemandes Schultern bereichern. Hm. Interessanter Neologismus (?). Falls nicht beabsichtigt, vielleicht umschreiben? Sich auf den Schultern [...] tragen lassen, [...] sich dadurch zu bereichern. ?

Ha, da ist es. Nihil war das auch aufgefallen.
Der Gedanke ist das Bild eines "Reichen", der AUF der Schulter eines "Armen" sitzt...^^
Zu verrückt?

Absicht:
Zitat:
„Die Welt ist, was sie ist.
Ich nehme an, "was" ist absichtlich gewählt? Nicht "wie"?


Zitat:
Alles war verloren. Wenn die Verbündeten des Grafen bereits informiert waren, wäre alles zu spät .
Eine Aussage, "doppelt gemoppelt". "Alles war verloren" ist nicht unbedingt nötig.

Alles verloren ist nicht identisch mit alles zu spät, oder?
Sinntechnisch gesehen stimmt's aber, was Du anmerkst... ^^

Zitat:
Habe mich bewusst auf Kritik beschränkt, das Lob sei dir (aufgrund des Stils) sicher.  

Hoffe, ich konnte dir ein wenig mit meinen Motzereien "weiterhelfen" (soweit ich das kann).

Danke - ja, hast Du. smile


Vielen Dank

Lg

Tom


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Traumtänzerin
Fähnchen Fieselschreib

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Beitrag28.01.2010 21:26

von Traumtänzerin
Antworten mit Zitat

Zerfieselung Nummero 5. Letzter Teil. Dopplungen möglich.
Inhaltliche Bewertung im Fazit (das ich heute nicht mehr schaffen werde).

Zitat:
Erst jetzt sah er das Elend der Stadt in seiner wahren Größe.
Die Größe des Elends. Puh. Gefiele dir nicht auch "das Elend der Stadt in seinem wahren Ausmaß" besser?

Zitat:
Irgendwo hinter dem Rauch lagen die Herrenhäuser auf grünen Hügeln und umgeben von blühenden Gärten.
Anstelle von "und" ein Komma? Bei "und" dachte ich, es käme ein eigenständiger Nebensatz. Dabei hast du nur eine weitere Beschreibung geliefert, die man keineswegs durch ein "und" samt Ellipse extra abtrennen müsste. Insofern:
Entweder ein Komma setzen anstelle von "und" oder ein "war" nach "umgeben" einfügen.

Zitat:
Er spürte die Verachtung, die er für die Herrschenden empfand. Sie trieb ihn weiter voran, sein Ziel zu erreichen.
Kleinlicher Vorschlag: "spürte" mehr beschreiben, damit das "vorantreiben" noch mehr zum Ausdruck kommt. Vielleicht mit "spürte... in sich aufsteigen" ergänzen? Ist aber nicht wirklich nötig.

Zitat:
Er wollte nicht schlafen, aber der Körper dachte anders, denn er zitterte, ließ sich nicht mehr kontrollieren und taumelte gegen die Hauswände.
Ein Körper denkt nicht. Zumindest nicht, wenn man es kleinlich nimmt und das Gehirn als zwar im Körper fest verankerten, aber als den dennoch bestimmenden Bestandteil einer Person sieht, den Sitz der Persönlichkeit. Wenn du also schreibst "er wollte nicht", dann ist das sein Verstand/sein Gehirn, der das nicht will. Also: Anderes Verb als "dachte" verwenden. Bitte. Meinetwegen das zugegebenermaßen etwas plumpe "wollte".

Zitat:
Sein Ziel hatte er immer noch vor Augen, doch die Melodie traf ihn wie ein sanfter Donner.
Hatte ja ursprünglich vor, mich nur auf Motzereien zu beschränken, aber hier konnte ich mich nicht zurückhalten: Tolle Formulierung! smile

Zitat:
Kaum hatte er die Augen geschlossen, lag er schon auf dem kalten Pflaster und träumte.
Ich weiß, es ist pingelig. Aber ich würde hier statt Aktiv Passiv verwenden, um noch mehr zu verdeutlichen, dass er/sein Vernunft das gar nicht will und nur sein Körper handelt.

Zitat:
Fette Wurzeln schlängelten sich über moosigen Grund, und riesige Bäume wankten im seichten Wind.
Habe eine nicht erklärbare Antipathie gegen dieses Wort. Fett. Hmpf. Weckt in mir sehr starke Assoziationen zum üblichen "S-Bahn-Jargon": "End fette Karre, Alter." Confused Wah. Insofern: Wäre "dicke" sooo schlimm anstelle von "fette"?

Zitat:
Es schien Karl, als würden sie miteinander tuscheln.
Klitzekleinigkeit: "Erschien" anstelle von "schien"? Kein Unterschied, reine Haarspalterei.

Zitat:
Karl trat hastig mit dem anderen Fuß gegen das Wurzelwerk, doch es war vergeblich. Eine große Kröte sprang aus dem Dickicht hervor. Auf dem Kopf trug sie eine schiefe Krone.
„Ja, da haben wir aber ein Problem“, gluckste sie.
„Hilf mir doch!“, rief Karl.
Die Kröte lachte. „Nicht ohne einen sanften Kuss!“
Karl verdrehte die Augen. Eine weitere Wurzel hatte schon den anderen Fuß ergriffen. Und jetzt sollte er auch noch eine ekelhafte Kröte küssen.
„Hilfst du mir dann?“, fragte er.
„Aber ja doch“, sagte die Kröte und formte mit den schleimigen Lippen einen glänzenden Kussmund.
Du.... Doch-Liebhaber, du. Stört hier zwar nicht, wollte es trotzdem erwähnt haben.

Zitat:
Ohne Körper, sondern an Stäben angebracht, umwickelten sie das Menschenfleisch mit Teig.
Karl weinte.
Anhand dieses grausigen Geschehens erscheint mir "weinte" ein wenig zu zahm, zu nett/adrett. Würde es heftiger beschreiben. Zum Beispiel mit "wurde von Schluchzern geschüttelt" oder ähnlich.

Zitat:
Eine schwarze Katze hatte ihm in die Waden gebissen, dass er die Metallstäbe fallen ließ.
Ihn.

Zitat:
Als die Menschen sahen, wie sich einer befreite, sprangen einige mutige Burschen von den Rollbrettern und kämpften gegen ihre Wachen, während der Doktor kreischend nach seinen Augäpfeln tastete.
"Einer" ist mir zu ungenau. Präzisieren mit "einer der Gefangenen"(?).

Zitat:
Die Menschen trampelten ihn zu Boden. Einer von ihnen, der Hutträger, warf seine Kopfbedeckung über das Kaninchen.
Wieder "einer". Hm. Alternative beim ersten "einer (befreite...)": "der Gefangene", dann "einer von ihnen" so lassen?

So. Das war's auch "schon".
Sehr grausiges, brutales Ende. Brr. *schüttel*

Fazit schaffe ich heute nicht mehr. wink

LG,
Traumtänzerin


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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag29.01.2010 12:09

von Alogius
Antworten mit Zitat

zu 5:

Zitat:
Erst jetzt sah er das Elend der Stadt in seiner wahren Größe.
Die Größe des Elends. Puh. Gefiele dir nicht auch "das Elend der Stadt in seinem wahren Ausmaß" besser?

Gegenfrage: Was stört an der Größe?^^

Zitat:
Anstelle von "und" ein Komma? Bei "und" dachte ich, es käme ein eigenständiger Nebensatz. Dabei hast du nur eine weitere Beschreibung geliefert, die man keineswegs durch ein "und" samt Ellipse extra abtrennen müsste. Insofern:
Entweder ein Komma setzen anstelle von "und" oder ein "war" nach "umgeben" einfügen.

Gekauft - sinnvoll! Glaub, das war sogar schon so.^^

Zitat:
Zitat:
Er wollte nicht schlafen, aber der Körper dachte anders, denn er zitterte, ließ sich nicht mehr kontrollieren und taumelte gegen die Hauswände.

Ein Körper denkt nicht. Zumindest nicht, wenn man es kleinlich nimmt und das Gehirn als zwar im Körper fest verankerten, aber als den dennoch bestimmenden Bestandteil einer Person sieht, den Sitz der Persönlichkeit. Wenn du also schreibst "er wollte nicht", dann ist das sein Verstand/sein Gehirn, der das nicht will. Also: Anderes Verb als "dachte" verwenden. Bitte. Meinetwegen das zugegebenermaßen etwas plumpe "wollte".

Mir gefällt daran aber die bizarre Aufteilung des Ganzen.
Bös, wenn ich das so lasse?^^

Mag ich auch sehr:
Zitat:
Zitat:
Sein Ziel hatte er immer noch vor Augen, doch die Melodie traf ihn wie ein sanfter Donner.

Hatte ja ursprünglich vor, mich nur auf Motzereien zu beschränken, aber hier konnte ich mich nicht zurückhalten: Tolle Formulierung!

Danke fürs Hervorheben!

Zitat:
Zitat:
Fette Wurzeln schlängelten sich über moosigen Grund, und riesige Bäume wankten im seichten Wind.

Habe eine nicht erklärbare Antipathie gegen dieses Wort. Fett. Hmpf. Weckt in mir sehr starke Assoziationen zum üblichen "S-Bahn-Jargon": "End fette Karre, Alter." Confused Wah. Insofern: Wäre "dicke" sooo schlimm anstelle von "fette"?

Kann die Antipathie nachvollziehen in diesem Zusammenhang. Andererseits ist die Neudeutung des Wortes "fett" nicht das Problem des Autors.^^
"Dick" ist jedoch okay. wink

Zitat:
Zitat:
Ohne Körper, sondern an Stäben angebracht, umwickelten sie das Menschenfleisch mit Teig.
Karl weinte.

Anhand dieses grausigen Geschehens erscheint mir "weinte" ein wenig zu zahm, zu nett/adrett. Würde es heftiger beschreiben. Zum Beispiel mit "wurde von Schluchzern geschüttelt" oder ähnlich.

Ich weiß, was Du meinst. Aber Karl weint eben "nur", er verkrampft nicht in Höllenleiden, Du verstehst?

Übersehen:
Zitat:
Zitat:
Eine schwarze Katze hatte ihm in die Waden gebissen, dass er die Metallstäbe fallen ließ.
Ihn.


Zitat:
Fazit schaffe ich heute nicht mehr.

Dann harre ich gespannt der kommenden Ereignisse.^^

Bis dahin meinen ergebensten Dank für die Menge an Arbeit, die Du Dir gemacht hast!

Lg

Tom


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Traumtänzerin
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Beitrag02.02.2010 23:07

von Traumtänzerin
Antworten mit Zitat

Hallo Tom, jetzt also das Fazit.
Entschuldige bitte, ich hab wirklich lange damit warten lassen. Embarassed

Inhalt 1: Hier weckst du die Neugierde und somit Aufmerksamkeit des Lesers auf gelungene Weise. Sehr subtile Gestalten, diese Zauberer. Geheimnisvoller "Cliffhanger" nach real gehaltenem Beginn.

Inhalt 2: Sehr ausführlicher Dialog zwischen dem Graf und Karl. Dann eine längere Sequenz, in der Karls Liebe zur Malerei deutlich wird. Kapitel, das die Hauptprotagonisten sehr gut beschreibt.

Inhalt 3: Zunehmend abstrakter Teil mit relativ langer Traum-Sequenz. War mir ehrlich gesagt teilweise zu surreal und zu lang. "Offenbarung" der Zauberer. Die Neugierde des Lesers wird hier (zwar auf ebenso geheimnisvolle Weise, aber immerhin ein wenig genauer) über die Zauberer und ihr Anliegen (teilweise) aufgeklärt.

Inhalt 4: Augusts grausiges Ende. *schüttel* Ich muss zugeben, war nicht angenehm, sich das vorzustellen, aber ich konnte die Bilder leider nicht verdrängen. Embarassed Spricht für die bildnerische Qualität deines Stils... ist mir aber zu brutal.

Inhalt 5: Sehr brutale Darstellung der dunklen Machenschaften des Grafen und seiner Handlanger. Uh. Und mir leider zu brutal. Wäre dies kein Märchen, würde ich das "Ende gut, alles gut"-Ende kritisieren, aber da es nun mal eines ist... wink Schöne Einbeziehung/Fortführung des Traumes.

Fazit: Teil eins bis drei haben mir wesentlich besser gefallen als die letzten beiden, was daran liegt, dass mir jene zu brutal sind. Subjektives Empfinden, Märchen sind meistens brutal, ich weiß ja. wink

Stilistisch gibt's nichts zu meckern außer den Kleinigkeiten, die ich dir aufgemotzt hab. wink

LG,
Traumtänzerin


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Beitrag04.02.2010 12:39

von Alogius
Antworten mit Zitat

Danke smile

Wenn ich halbwegs oben auf bin, antworte ich genauer.


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Beitrag04.02.2010 14:47

von Traumtänzerin
Antworten mit Zitat

Keine Ursache.
Werd wieder gscheit gsund. wink Und erhol dich gut.


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Heidi Christina Jaax Selbstveröffentlichung/Eigenverlag 2 28.10.2017 11:52 Letzten Beitrag anzeigen

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