Neujahrsmonotonie

[Jocelyn]

Geh,
meine Zeit,
verlasse den Raum,
Stunde Null,
vorbei ist das Jahr.

Nicht mehr als ein Gedanke,
so wie das Auf und Ab,
Gewinne und Verluste,
nur Wellen einer Welle sind.

Nichts kannst du mir geben,
und nichts kann mir
genommmen werden.

Die Sektkorken fliegen,
Feuerzeuge klicken,
und ich denke schnell:
Komm runter,
lass uns feiern,
bevor es vorbei ist!
Wir sind das Leben.

Ein Knall zerreißt die Luft,
die Kugel verregnet
in tausend Sternen.

Wow!
Die hast du geklaut.

[MosesBob]

Hallo Jocelyn!

Wenn ich deine Prosa mit Zeilenumbrüchen lese, denke ich manchmal, dass du in einer komplett anderen Liga spielst. Ich hatte auch vor, ein Gedicht über Sylvester und Neujahr zu schreiben, allerdings wäre das düsterer ausgefallen, und letzten Endes hat mir die Distanziertheit gefehlt, das Thema ansprechend abhandeln zu können. Am Besten an deinem Gedicht, nach all der feinen Metaphorik (besonders die Wellen gefallen mir sehr gut) finde ich, wie es so häufig der Fall bei mir ist, das Einfache:

[Jocelyn]

Hallo Martin!

Dein Lob, also, ich weiß gar nicht, was ich darauf sagen soll, also nochmal Danke.

Für den Schluss musste ich mir viel Mut zusprechen, eben weil nicht so typisch.
Ich war mir unsicher, ob ihn überhaupt jemand sinngemäß versteht.
Deshalb freue ich mich über diese Hervorhebung von dir besonders.

Liebe Grüße, Jocelyn