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Simarot- Insel der Verdammten


 
 
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Scritoressa
Geschlecht:weiblichGraue Hexe

Alter: 29
Beiträge: 686



Beitrag09.01.2010 17:42
Simarot- Insel der Verdammten
von Scritoressa
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Spielt auf einem SChmugglerschiff...
Was meint ihr? Zu übertrieben?




Ayda sass in ihrer Kabine und starrte gegen eine Wand. Sie wunderte sich, wieso auf einem Schmugglerschiff Gästekabinen zu finden waren. Und dann gleich drei oder mehr! Natürlich hatte sie Barba danach gefragt, bei den Essen hatte sie ja genug Zeit, doch er hatte nur gegrinst und gemeint, sie wolle das bestimmt nicht wissen. Diesen Morgen war ihr zum ersten Mal das sehr solide Schloss in der Tür aufgefallen und als sie noch genauer hinsah, konnte sie eine Klappe erkennen, durch die bequem eine Schale mit Essen gereicht werden konnte.
Nehmen Schmuggler manchmal Geiseln?
Eigentlich war es auch egal. Nur einer von ungezählten Versuchen, die Langweile zu bekämpfen, die sich ihrer bemächtigte. Auf dem Schiff gab es für sie nichts zu tun, schon gar nichts sinnvolles. Mior suchte immer wieder den Horizont mit einem Fernrohr ab, doch er schien nichts zu sehen. Vial sprach gegen ihren eigenen Rat oft mit ein paar Seemännern, vor allem mit dem Steuermann, doch Ayda konnte sich nicht dazu überwinden, es ihr gleich zu tun. Wenn sie ehrlich war, fürchtete sie sich sogar ein bisschen von den Schmugglern mit ihren zernarbten, von Wind und Sonne gegerbten Gesichtern und den Goldringen, die sie an den Ohren trugen. Barba hatte gesagt, sie würden vor Geistern schützen, die unter den Wassern keine Ruhe fanden. Eine kräftige Welle griff nach dem Schiff und rüttelte es ordentlich durch. Inzwischen hatte sich Ayda daran gewöhnt und es machte ihr nichts mehr aus. Gemächlich stand sie auf und machte sich auf den Weg an Deck. Rufe drangen herunter und sie wollte sehen, was los war.
Im ersten Moment war da nur das Meer, weit und breit kein Land. Doch dann, als sie genauer hinsah erkannte sie in der Ferne einen dünnen Streifen, schwarz gegen den Horizont. Er wurde jetzt rasche grösser, als ein kräftiger Westwind sie darauf zu trieb. Ayda hielt sich an der Reling fest und versuchte mehr zu erkennen. War das Cir Nevial?
Nein. Das liegt auf dem Festland, an der Ostküste. Das muss eine Insel sein!
Etwas klatschte gegen den Bug des Schiffes und sie sah nach unten. Dort trieb eine in graue Säcke oder Lumpen gehüllte Leiche im Wasser. Das aufgedunsene Gesicht war mit violetten Geschwüren bedeckt, die Augen fehlten. Entsetzt zuckte Ayda zurück. Ihr wurde etwas übel. Wieder drückten die Wellen den Toten gegen das Schiff, doch Ayda riskierte keinen zweiten Blick.
Mior trat neben sie und begegnete ihrem fragenden Blick.
„ Simarot. Die Strafkolonnien. Dort bringen sie die meisten unbegabten Gefangenen hin. Dieser hier wurde wohl krank. Friedhöfe gibt es dort nicht.“
Aydas Magen sackte ab. „ Kann es sein, dass meine Familie dort ist?“
Mior nickte grimmig. „ Leider ja.“
„ Wir müssen helfen! Der Mann da im Wasser könnte mein Vater sein.“
Sie klang nicht überzeugt. Vielmehr mutlos, auf einen Schlag aller Kraft beraubt. Tränen erkämpften sich langsam den Weg ihre Kehle hinauf, doch sie erstickte sie. Nicht hier. Nicht jetzt.
Mior legte ihr einen Arm auf die Schulter. „ Du weisst, dass das unmöglich ist. Wir werden vorbei fahren müssen, wieder einmal. Es ist zu viel für uns alleine, Simarot ist eine Festung aus Eisen und Angst.“
Ayda nickte und wandte sich vom Meer ab.
„ Es wird einen Sturm geben“, meinte Mior leise. „ Ich habe nur darauf gewartet. Bis dann müssen wir weg von dieser Insel sein, wenn nicht spült es uns vielleicht zu nahe heran. Das wäre ein Fang! Zwei Wisper, dich und jede Menge Gesetzlose!“



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SchreibeOhneStift
Geschlecht:männlichEselsohr

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Beiträge: 213
Wohnort: Hannover


Beitrag10.01.2010 02:56

von SchreibeOhneStift
Antworten mit Zitat

Moin Scritoressa

Hier mal meine Meinung:

Also den Schreibstil finde ich sehr solide, aber dazu kann ich relativ wenig sagen, da gibt es hier im FOrum Leute die sich eindeutig besser damit auskennen.

Zur Story:
Ich kenne mich mit Schmugglerschiffen nicht besonders aus und hoffe ich werde nie in so einem Sitzen, aber deine Geschichte weicht bei der Beschreibung betwas von meinen Vorstellungen ab.
Erstmal zu meinen Vorstellungen: Voll, klein, altes, kaputtes Boot,vielleicht mit einer Kabiene für die 30 Geschmuggelten, zumeist kurze Reisen, deshalb kein Essen und 2,3 Crewmitglieder mit einer Waffe. Das muss natürlich nich der Wahrheit entsprechen.
Jedoch habe ich von deiner Geschichte den Eindruck, dass der Prota ziemlich einsam in einer Kabine hockt, jedoch kaum Beschwerden. Es scheint mir, als hätte die Hauptfigur eine ziemlich positive Einstellung auf einer ziemlich negativen Kulisse.

Mein zweites Problem ist, dass ich dem Handlungsstrang nich ganz folgen kann. Der Prota möchte zu einem bestimmten Ort. Dann entdeckt dieser einen Ort, der zwar nich das Ziel darstellt, aber wo aufeinmal die Eltern drauf gefangen sind. Dass dann ihr Vater aufeinmal vor dem Schiff schwimmt, wo ich mir nich ganz sicher bin ob die Aussage vllt auch einfach nur ne Lüge war, reißt die Geschichte auseinander.

Ausserdem verstehe ich den Zusammenhang zwischen Ende und Geschichte nicht.

Ich finde nicht das die Geschichte übertrieben ist, aber du solltest dir überlegen worauf diese Story hinausläuft und versuchen dies dem Leser so klar wie möglich zu machen.

Aber vielleicht bin ich auch selber einfach ein wenig schwer von Begriff;)


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Scritoressa
Geschlecht:weiblichGraue Hexe

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Beiträge: 686



Beitrag10.01.2010 13:11

von Scritoressa
pdf-Datei Antworten mit Zitat

hmmm naja...

erstens mal ist es ein Ausschnitt aus einer längeren GEschichte (hätte ich vielleicht schreiben sollen)...

das SChmugglerschiff ist auf den ersten BLick keines, es werden normalerweise auch keine Menschen geschmuggelt und so. Mehr eine Art Piraten oder so...

die Prota ist eben nicht allein auf dem SChiff, sondern mit zwei Begleitern. Das mit dem Vater hast du glaube ich nicht ganz verstanden. Es geht darum, dass dort diese LEiche im Meer treibt und von der GEfängnisinsel (eine Art Arbeitslager) gegen das SChiff. Da die ELtern der PRota wohl auf dieser Insel sind, denkt sie darüber nach, dass es geradesogut ihr Vater sein könnte oder so...


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SchreibeOhneStift
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Beitrag10.01.2010 23:01

von SchreibeOhneStift
Antworten mit Zitat

Ja, dass es ein Ausschnitt ist sollte kenntlich gemacht werden.

Zitat:
das SChmugglerschiff ist auf den ersten BLick keines, es werden normalerweise auch keine Menschen geschmuggelt und so. Mehr eine Art Piraten oder so...


Du solltest dir sicher sein mit deiner Umgebung. Wenn es kein Schmugglerschiff ist, beschreib es nich als Schmugglerschiff. Du könntest auch dem Leser die Aufgabe übertragen, zu bewerten auf was für einem Schiff der Prota sich befindet. Natürlich bedarf es dann auch einer ausführlicheren Beschreibung dieser Umgebung.

Zitat:
die Prota ist eben nicht allein auf dem SChiff, sondern mit zwei Begleitern.


Es ging mir auch eher um das Gefühl beim Lesen. Dein Prota hat viel Platz und Freiraum und ich stelle mir ein überfülltes Schiff vor, wegen dem Profit, in dem mehr Menschen in eine Kabine gesteckt werden, als Platz vorhanden ist, weswegen auch manche vielleicht im Sitzen, angelehnt an eine spröde Kabinenwand, die droht, während der Nacht zu brechen und den Gast ins kalte Meer zu ziehen, zu schlafen oder übereinander liegend, sodass manche Passagiere im Schlaf ersticken.

Ausserdem erkenne ich die Beziehung zwischen den Begleitern nicht, was vllt daran liegen wird, dass es wie gesagt nur ein Ausschnitt ist.

Zitat:
Das mit dem Vater hast du glaube ich nicht ganz verstanden. Es geht darum, dass dort diese LEiche im Meer treibt und von der GEfängnisinsel (eine Art Arbeitslager) gegen das SChiff. Da die ELtern der PRota wohl auf dieser Insel sind, denkt sie darüber nach, dass es geradesogut ihr Vater sein könnte oder so...


Ist auf jeden Fall keine schlechte Idee und passend. Aber die Umsetzung ist meiner Meinung nach nicht gelungen.

Zitat:
Etwas klatschte gegen den Bug des Schiffes und sie sah nach unten. Dort trieb eine in graue Säcke oder Lumpen gehüllte Leiche im Wasser.Das au fgedunsene Gesicht war mit violetten Geschwüren bedeckt, die Augen fehlten.


Sie sah nach unten. Etwas klatschte gegen den Bug des Schiffes

Ich denke damit wäre doch die Aufmerksamkeit auf die folgende Szene gerichtet und die Spannung aufgebaut. Vielleicht ist es andersherum auch besser. Aber ich finde die Konjunktion unpassend. Ich richte mich da nach dem Prinzip: Zwei unterschiedliche Handelnde = Zwei Sätze.

Zitat:
Dort trieb eine in graue Säcke oder Lumpen gehüllte Leiche im Wasser


In einem Satz die Spannung aufgebaut und sofort wieder entwertet.
Das es eine Leiche ist, können sich die meisten zwar schon denken, aber verraten werden muss es ja trotzdem noch nicht.

Zitat:
Das au fgedunsene Gesicht war mit violetten Geschwüren bedeckt, die Augen fehlten


Schon ein wenig mit Gleichgültigkeit beschrieben. Als wenn so eine Erscheinung alltäglich wäre. Kann ja auch sein. Aber wenn ich diese Leiche mit meinem Vater in Verbindung bringen würde, würde ich sie genauer unter die Lupe nehmen. Und gleichzeitig, um den Leser einen besseren Einblick in die Gedanken zu geben vielleicht ein paar Vergleiche:

Ihr Vater hatte deutlich mehr auf den Rippen, als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, aber in 2 Jahren verändert sich einiges. Auch von Falten...

Nun ist es ja so, wüsste ich alles besser, hätte ich über sowas schon ein Buch geschrieben;)
Diese Kritik soll dich nicht in Frage stellen. Es ist ein interessanter Plot und nach einer kleinen Überarbeitung lässt es sich sicher sehr gut lesen


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