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Kristina


 
 
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Inkognito
Eselsohr


Beiträge: 471



Beitrag29.12.2009 11:39
Kristina
von Inkognito
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Dieser Beitrag wurde auf Wunsch des Autors inkognito eingestellt.

So, ich fänd es nett, wenn ihr diesen kleinen Ausschnitt aus meinem neuesten Werk mal kurz unter die Lupe nehmen würdet. Sorry, wenn ein bisschen viel Umgangssprache drin ist   Cool
Viel Spaß beim Lesen


1. Kapitel


Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem ich einen ausgewachsenen Bären sah. Und mit ausgewachsen meine ich ausgewachsen. Es war ebenfalls der Tag, an dem ich meinen ersten Kuss bekam – und der Tag, an dem ich das erste Mal so richtig eine ins Gesicht gepfeffert kriegte.
Um es kurz zu sagen: Es war der erlebnisreichste Tag in meinem bis jetzt hundelangweiligen und bemitleidenswerten Leben. Wirklich. Mein Leben war nichts Besonderes. Ich war so was wie das nette Mädchen von neben an, die sterbenslangweilige Kristina, mit der niemand was zu tun haben will.
Ich hatte tatsächlich nicht viele Freunde, und bei denen, die ich hatte, konnte ich nie sicher sein, ob sie nicht am nächsten Tag schon wieder über mich herzogen. Wenn nicht sogar schon am gleichen Tag. Mein bester (bzw. einziger) Freund war mein Labrador Kai, der ironischerweise nach meinem gegen Hundehaare allergischen Onkel benannt worden war. Kai (der Hund) hörte mir immer zu und spielte mit mir, wenn ich Langeweile hatte. Was nicht selten vorkam, denn ich hatte außer meinem Keyboard, für das ich leider keinen Unterricht bekam, keine Hobbies.
Während meinen zahlreichen Spaziergängen mit Kai dachte ich immer über mein Leben nach, was ich bis jetzt erreicht hatte, was ich noch für Ziele hatte und kam am Ende leider immer zu dem Schluss, dass mein Leben ein einziger Schrotthaufen war und ich komischerweise tatenlos unter genau diesem Schrotthaufen klemmte. Mir war klar, dass das so nicht weitergehen konnte und ich dringend was aus meinem Leben machen musste. Doch immer wieder warfen Leute noch mehr Dreck auf meinen Schrotthaufen und das machte es noch schwerer, daraus hervor zu krabbeln und den Held zu spielen.

Etwas Hartes traf mich am Kopf und ich schreckte aus meinem Nickerchen hoch. „Hey, Schlafmütze, die Physikstunde ist gleich vorbei!“, zischte eine Stimme erschreckend nahe neben meinem Kopf. Leises Gelächter brandete um mich herum auf und ich realisierte, dass ich mitten im Schulunterricht eingeschlafen war. Neben meinem Mäppchen lag ein Spitzer, der nicht mir gehörte und somit anscheinend das Wurfobjekt war, das mich aus meinem Schlaf gerissen hatte. Auf dem Platz links von mir saß der hämisch grinsende Daniel Dressler.
Wir hatten leider das Pech gehabt, dass unsere gesamte Lehrerschaft aufgrund von Störungen im Unterricht für dieses –tschuldigung- beschissene Sitzsystem war. Nun saßen wir immer abwechselnd Junge, Mädchen, Junge… Dummerweise waren wir auch noch dazu 13 Mädchen und 14 Jungen, sodass diese Rechnung der Lehrer ausnahmsweise mal aufging.
In dem Moment klingelte es und alle stürmten aus dem Raum, bevor unser Physiklehrer Herr Thaissen auch nur „Stühle hoch“ sagen konnte.

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_narrative
Eselsohr


Beiträge: 210
Wohnort: Augsburg


Beitrag29.12.2009 19:12

von _narrative
Antworten mit Zitat

Hallo Ikognito.

Der Abschnitt hat mir nicht besonders gefallen.

Anfangs erzeugst du noch ein wenig Spannung, in dem du kurz den ereignisreichen Tag umreißt. Der Kuss, der Bär, die Ohrfeige. Aber dann kommt das langweilige Leben. Und damit wird auch dein Text langweilig. Es reicht zudem, den Hund mit nur einem Satz zu erwähnen, falls er später keine wichtigere Rolle mehr spielt. Fasse mehr zusammen.

Zitat:
Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem ich einen ausgewachsenen Bären sah. Und mit ausgewachsen meine ich ausgewachsen.


Ich nehme an, der Bär sollte riesig sein. Ein ausgewachsener Bär muss nicht groß sein, deshalb würde ich anstatt "ausgewachsen" ein anderes Adjektiv nehmen, riesig beispielweise.

Zitat:
..und der Tag, an dem ich das erste Mal so richtig eine ins Gesicht gepfeffert kriegte.


Umgangsprache. Vorschlag: .. und der Tag, an dem ich das erste Mal zu Boden geschlagen wurde/ an dem ich einen heftigen Schlag abbekam/ oder ähnliches.

Zitat:
Mein Leben war nichts Besonderes. Ich war so was wie das nette Mädchen von neben an, die sterbenslangweilige Kristina, mit der niemand was zu tun haben will.


Wortwiederholung. Zweimal "war". Zudem wechselst du die Zeit: die langweilige Kristina, mit der niemand etwas zu tun haben wollte.

Den letzten Abschnitt kannst du ebenfalls kürzer fassen.

Dass sie "aus ihrem Nickerchen aufschreckt" und erst später realisiert, dass sie überhaupt geschlafen hat, ist unwahrscheinlich.

Die Sitzordnung kannst du wirklich anders beschreiben. Umgangsprache lässt den Leser den Text in den meisten Fällen weniger ernst nehmen.

Gute Ansätze sind vorhanden, arbeite an deiner Sprache!

lG, Socke
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Sun Wukong
Geschlecht:männlichEselsohr
S

Alter: 44
Beiträge: 459

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S
Beitrag29.12.2009 20:47

von Sun Wukong
Antworten mit Zitat

Hallo,
ich schließe mich der Meinung an, dass es den Leser nicht gerade fesselt, wenn die Ich-Erzählerin so ausschweifend darüber redet, wie langweilig sie doch sei und wie doof alles ist:
Zitat:
...in meinem bis jetzt hundelangweiligen und bemitleidenswerten Leben. Wirklich. Mein Leben war nichts Besonderes. Ich war so was wie das nette Mädchen von neben an, die sterbenslangweilige Kristina, mit der niemand was zu tun haben will. Ich hatte tatsächlich nicht viele Freunde...
Redet sie wirklich so mit sich selbst? Neben Mitleid möchten viele Leser sicherlich noch aus anderen Gründen bei Kristina am Ball bleiben. Irgendein unentdecktes Talent oder eine geheimgehaltene Leidenschaft oder so, damit wir es auch schade finden, dass ihr Leben ein einziger Schrotthaufen ist.

Andererseits würde ich aber sagen, dass gerade etwas originellere Formulierungen der Sache mehr Pep geben könnten.
Statt
Zitat:
an dem ich das erste Mal so richtig eine ins Gesicht gepfeffert kriegte.
würde ich einfach
Zitat:
an dem ich das erste Mal richtig eine ins Gesicht gepfeffert bekam.
schreiben. Denn du scheinst ja schließlich keine bierernste Geschichte schreiben zu wollen.
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Kampfgemuese
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 36



Beitrag05.01.2010 01:18

von Kampfgemuese
Antworten mit Zitat

Hallo Inkognito,

ich bin noch sehr ungeübt im schriftlichen Bewerten, drum verzeih mir bitte, wenn ein "blöder Ton" mitschwingen sollte - denn der ist absolut nicht beabsichtigt.

Mir geht es mit der Einschätzung Deines Auszuges ähnlich: am Anfang ist es fesselnd (Bär, Ohrfeige, ein spezieller Tag) und dann wird der Spannungsfaden immer durchhängender.

Zitat:
Es war ebenfalls der Tag, an dem ich meinen ersten Kuss bekam – und der Tag, an dem ich das erste Mal so richtig eine ins Gesicht gepfeffert kriegte.


Hier würde ich "ebenfalls" weglassen. Wenn Du einen lockeren Schreibstil für dieses Projekt anwenden möchtest, klingt "ebenfalls" in meinen Ohren zu bieder.

Schade, dass Kristina sich so im Detail miesmacht, auf mich macht sie in den ersten Sätzen eher einen frechen Eindruck, und davon hätte ich gerne mehr  Wink

Bei diesem Satz musste ich mental nach Luft schnappen, weil sie mir sonst beim Lesen ausgegangen wäre:

Zitat:

Während meinen zahlreichen Spaziergängen mit Kai dachte ich immer über mein Leben nach, was ich bis jetzt erreicht hatte, was ich noch für Ziele hatte und kam am Ende leider immer zu dem Schluss, dass mein Leben ein einziger Schrotthaufen war und ich komischerweise tatenlos unter genau diesem Schrotthaufen klemmte.


Die Metapher finde ich gelungen und gefällt mir. Meinereiner würde nach dem Gedankengang über die Ziele einen Punkt setzen und einen neuen Satz beginnen.

Bitte unbedingt weiter schreiben, Spannungsfaden wieder anziehen und mir Bescheid geben. Ich muss doch noch wissen, warum Kristina sich eine Ohrfeige eingefangen hat  Wink

LG
Kampfgemuese
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