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deadzoneman
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 35
Beiträge: 80



Beitrag24.12.2009 18:03
Abgesägt
von deadzoneman
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Abgesägt

„Steig ein! Ein falscher Laut und...“
   Juri glitt mit dem Lauf seiner Waffe über ihr dünnes Shirt, tastete nach den weichen Stellen zwischen den Rippenbögen, bohrte die Mündung in ihre zarte Haut. Die Frau war nur einen Handbreit kleiner als Sophie. Sie reichte ihm gerade unters Kinn und doch waren sie sich so ähnlich: Haare wie Sonnenstrahlen, ihre tollpatschige Art zu gehen und ihr Duft, der Juri vertraut umfing, als sie auf dem Supermarkt-Parkplatz an ihm vorbeieilte. Jeder Mensch riecht anders, so hieß es doch. Nur lähmte ihr Geruch nach Rosenwasser, Zitronengras und Körperwärme seine Nerven. Erinnerungen ritten durch sein Herz. Juri hatte keine Wahl. Ein zweites Mal würde er Sophie nicht so einfach entkommen lassen.
   Jetzt oder nie.
   „Bitte... bitte nicht.“, schluchzte die Frau heiser, „Meine Tasche... mein Geld ist -“
   „Kein Geld. Nur du. Steig schon ein.“ Er verstärkte den Druck zwischen ihren Rippen.
   Bis auf einen Penner, der unter dem Dach für die Drahtkäfige auf Rollen kampierte, befand sich niemand so früh vor der Kaufhalle. Um diese Uhrzeit hatte er sonst mit Sophie gefrühstückt. Meist gab es diese Hörnchen mit schwarzen Krümeln obendrauf und Marmelade. Er mochte diese Krümel zwar nicht, aber Sophie liebte sie.
   Der Autoschlüssel der Frau verfehlte mehrmals das Türschloss. Juri fühlte die aufgerichteten Härchen auf ihrem Arm. Er ignorierte ihr Gewinsel. Es musste Schauspielerei sein, denn Sophie war eine starke Frau und winselte nie.
   Sie saßen in ihrem roten Corsa. Tatsächlich gab sie hier, wo sie niemand mehr sehen konnte, ihr Schauspiel auf und umklammerte das Lenkrad.
   „Wo wohnst du jetzt?“, hauchte Juri liebevoll.
   „Bei...bei der B-bücherei.“ Die Frau starrte aus der Frontscheibe. Ihre klar lackierten Fingernägel gruben sich in das Kunstleder des Lenkrads.
   „Seit wann denn das? Du lügst mich doch nicht an? Lass uns zu dir fahren, Sophie. Dann sind wir ungestört.“ Die Waffe noch zwischen ihren Rippen, strich er ihre zerzausten Haare glatt.
   „Sie verwechseln mich! I-ich heiße S-s-sarah.“, sagte sie.
   Juri lächelte. „Das spielt doch keine Rolle, Sophie. Ich weiß, wer du bist.“
   Sie startete den Motor und Juri stopfte seinen Jutebeutel mit dem Besteck auf den Rücksitz. Die Schneiden zweier Messer schabten übereinander und jagten kalte Schauer über seinen Rücken. Er hasste das Geräusch, aber es war seine einzige Chance, Frieden zu finden.
   Da Sophie sich auf die Autofahrt konzentrieren musste, wurde sie immer ruhiger.
   „Was hast du die letzten Wochen so gemacht, mein Liebling? Seit du gegangen bist, musste ich ständig an dich denken.“
   Sophie schüttelte den Kopf. Sie erzählte Juri auf der Fahrt zwar von ihrem Leben, ihrem Ehemann, doch er glaubte ihr keinen Moment. Von einem Ehemann hätte er in all den Jahren schließlich erfahren.
   „Wir sind gleich da.“
   Sie wohnte tatsächlich nahe bei der Stadtbücherei. Sie hatte ein kleines Haus für sich, ein Reihenhaus zwar, doch immerhin. Mit einer richtigen Diele und einem Garten, in dem sich eine Person lang legen konnte. Der Garten schien nicht viel Sonne zu bekommen, war aber in einer Ecke mit Azaleen bepflanzt. Ein Obergeschoss gab es auch.
   „Ich war verheiratet, als wir das Haus gekauft haben“, sagte sie. „Den Kredit habe ich von der Lebensversicherung meines Mannes zurückgezahlt. Wir hätten gern Kinder gehabt, für eine Person ist es eigentlich zu groß.“
   „Das muss vor unserer Zeit gewesen sein. Davon hatte ich keine Ahnung. Das tut mir Leid.“, antwortete Juri ehrlich und schob sie durch den Garten. „Mit mir wolltest du aber nie Kinder. Das Thema hatten wir oft.“
   Er verlagerte sein Gewicht von einem Bein aufs andere, bis sie die Haustür aufgeschlossen hatte. Er trug den Jutebeutel in seiner Armbeuge. Eine Metallspitze stach in seine Achsel. Juri schob Sophie durch den Eingang und warf die Haustür hinter sich ins Schloss. Die Tür zum gefliesten Badezimmer stand offen. Es war winzig. Leicht zu reinigen.
   „Wo ist die Küche, Sophie?“
   Sie zeigte ihm den Weg. Er ließ seine Schuhe an der Haustür zurück. Die Kälte der Küchenkacheln schmerzte durch seine Socken hindurch. Er warf seinen Jutebeutel auf den Küchentisch.
   „Setz dich auf den Stuhl dort.“
   Juri stellte sich vor sie. Sophie sah zu ihm auf. Er musterte die Kücheneinrichtung, wühlte nebenbei in seinem Stoffbeutel.
   „Soviel Weiß, da musst du doch ständig putzen. Man sieht jeden Fleck. Du weißt, dass wir beide das Putzen hassen, Sophie.“
   Juri grinste. Er holte ein Küchenmesser mit Sägeklinge aus dem Beutel und legte es auf den Tisch. Sein Grinsen verschwand.
   „Warum hast du mich verlassen, Sophie? Warum?“ Er beugte sich vor, roch ihren sauren Atem, blickte in ihre aufgerissenen Rehaugen.
   „Du hättest mir ruhig Bescheid geben können, bevor du gegangen bist. Wir hätten wenigstens noch frühstücken können.“
   Juri zog zwei Buttermesser aus dem Beutel und legte sie neben das Brotmesser. Darüber platzierte er nach strenger Ordnung Margarine, Hörnchen und Erdbeermarmelade.
   „Lass uns bitte frühstücken. Ein letztes Mal.“
   Er lächelte und setzte sich ihr gegenüber an den Tisch. Er schnitt die Hörnchen mit dem Brotmesser auf und ließ es im Jutebeutel verschwinden.
   „Ich habe sogar an deine Hörnchen gedacht. Mit den Krümeln.“ Sophie griff zögernd nach dem Buttermesser. Dann nach der Margarine. Sophie aß immer Margarine zur Marmelade dazu.
   „Danke.“, sagte sie.
   Zusammen aßen sie ihr Frühstück. Juri sagte kein Wort mehr. Nachdem sie ihre Hörnchen gegessen hatten, stopfte er alles in seinen Beutel. Er stand auf, tappte über die Fliesen und verharrte im Türsturz. Die Frau saß starr auf ihrem Stuhl und sah ihn an. Er drehte sich noch einmal um.
   „Ich danke Ihnen für das Frühstück, Sarah. Sie haben mir sehr geholfen.“
   Dann ging er.

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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag25.12.2009 19:22

von BlueNote
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Hi!

Die Geschichte ist gut geschrieben (wie fast alle Geschichten in diesem Wettbewerb). Einige Einzelheiten in den Beschreibungen finde ich sehr gelungen. Zwei Dinge gefallen mir jedoch nicht:
Der Plot - Juri bedroht die arme Frau mit einer Waffe und meint dann am Schluss "Sie haben mir sehr geholfen". Hmmm ... Die Frau hat jetzt wahrscheinlich einen Knacks fürs Leben.
Außerdem passt die Vorgabe nicht so recht in den Text hinein. Warum erzählt ihm die Frau so vieles aus ihrem Leben und wie sie ihr Haus gekauft hat? Ist doch irgendwie unlogisch.

BN
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Biggi
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 52
Beiträge: 782
Wohnort: BY



Beitrag25.12.2009 23:05
Re: Abgesägt
von Biggi
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Liebe(r) Autor(in),

was Kommas und Groß-/Kleinschreibung angeht, wirkt der Text recht sicher.
Stilistisch bin ich nicht überzeugt. Es sind mir zu viele Beschreibungen darin, die den Lesefluss eher hemmen. Nach dem "gebellten" Eingangssatz hätte ich z.B. niemals mit so ausführlichen und poetischen Beschreibungen gerechnet, was er mit dem Lauf seiner Waffe veranstaltet oder welche Gerüche ihn beeindrucken.

Die Handlung konnte mich nicht mitreißen, weil die Motivation des Täters sehr lang unklar bleibt. Er verwechselt offenbar zwei Frauen, benimmt sich wie ein Irrer, bedroht sie und sie schüttet ihm ihr Herz aus...
Nach dem Frühstück ist der Schub vorbei und er ist wieder ganz normal und spaziert hinaus. Und morgen holt er sich die nächste Frau zum Frühstücken vom Parkplatz?
Das ist leider etwas zu skurril in meinen Augen.

Gruß,
Biggi
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag26.12.2009 12:59

von Alogius
Antworten mit Zitat

Hi Autor,

verstehe ich das richtig? Juri hat einen (vielleicht selbst verschuldeten oder schlimmer: direkt verursachten?) Verlust hinter sich, und Sarah ist für ein kurzfristiger und nicht anhaltender Ersatz?
Ungewöhnliche Idee, ungewöhnliche Geschichte. Dass Sarah ihm schließlich (Textvorgabe) in Angst einen Teil der Vorgeschichte erzählt, halte ich für glabwürdig, aufgrund der Seltsamkeit der Geschichte.
Ja, auf jeden Fall interessant. Sprachlich ist das auch ziemlich gut umgesetzt.
Nur:
Juri wird als eine Figur dargestellt (im Textverlauf), die einen Realitätsverlust "auslebt". In der Zeit mit Sarah scheint er - so kommt es bei mir an - die Wirklichkeit nicht zu akzeptieren. Deshalb wirkt sein Satz am Ende, als er sich förmlich bedankt, nicht im Zusammenhang und weniger glaubwürdig.
Sprich: da fehlt etwas. Mehr Tiefe in den letzten Passagen, vielleicht eine Art Erkenntnismoment, wäre sinnvoll gewesen.
Fazit:
Guter Text, der meiner Meinung nach am Ende aber abbaut.

Gruß

Tom


_________________
Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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Jocelyn
Bernsteinzimmer

Alter: 59
Beiträge: 2251
Wohnort: Königstein im Taunus
Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag26.12.2009 13:59

von Jocelyn
Antworten mit Zitat

Liebe(r) Autor(in) von Abgesägt!

Titel: Sollte wohl das Gruseln lehren, im Rückblick aber dann schlecht passend für mich als Leserin. Dein Titel ist nur Effekthascherei.
1 Punkt

Idee: Am Anfang Thrillerlangeweile, dann ganz originell, bisher wusste ich gar nicht, dass es Buttermesser gibt.
4 Punkte

Einbindung der Vorgabe:
Funktioniert hier nicht gut. Der stilistische Bruch, dein Text ist leider schlechter als dieses Stückchen, ist spürbar.
2 Punkte

Rechtschreibung und Grammatik:
Keine Patzer gefunden.
9 Punkte

Unterhaltung:
Eigentlich hat mich der Text wenig unterhalten. Ich wollte nur das Ende wissen.
3 Punkte

Spannung:
Ich war tatsächlich gespannt, wie es ausgehen wird.
7 Punkte.

Stil:
Hat mir nicht gefallen, die Worte oft unpassend gewählt, zum Beispiel hier:
Zitat:
wühlte nebenbei in seinem Stoffbeutel

Wie kann er wühlen, wenn im Beutel offen die Messer liegen. Oder hier:
Zitat:
blickte in ihre aufgerissenen Rehaugen.

Fantasielose Wendung, und aufgerissen sind die Rehaugen doch sowieso.
2 Punkte

Ende:
Überraschend, da ich tatsächlich mit einem Mord rechnete.
8 Punkte

Durchschnittspunktzahl: 5 Punkte
(eigentlich 4,5, aber das rundet nach oben)


_________________
If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)

Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire)
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femme-fatale233
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Alter: 31
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Das Bronzene Pfand


Beitrag27.12.2009 10:21

von femme-fatale233
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Guten Morgen!

Zu erst einmal wünsche ich Dir frohe Weihnachten.

Dies ist die siebte Geschichte, die ich lese, die dritte zur Textvorgabe "Stadtbibliothek" und alles, was ich hier schreibe sind nur meine ersten Eindrücke.

Ich persönlich kann mich mit der Geschichte nicht anfreunden, sie wirkt zu konstruiert, zu sehr gewollt grausig und Furchteinflößend.
Die Hauptfigur ist mir nicht genug ausgearbeitet, man erfährt nichts über ihn, außer dass er von einer gewissen Sophie verlassen wurde und diese schwarzen Krümel nicht mag. Das ist mir ein bisschen zu wenig Charakter, um entscheiden zu können ob ich Mitleid mit ihm habe, oder ihn für einen kranken Psycho halte.

Außerdem bleibt die Frage warum er, wenn er früh morgens einfach so in der Kaufhalle einkaufen geht und dabei auf Sarah trifft, eine Waffe bei sich trägt.

Fazit: Meins ist die Geschichte leider nicht.

Welche Befederung du erhältst werde ich noch sehen.

Liebe Grüße,
Caro
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Estelle
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 57
Beiträge: 44
Wohnort: Berlin


Beitrag27.12.2009 13:37

von Estelle
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Die Einbindung der Vorgabe ist vom stilistischen sauber. Doch inhaltlich nicht glaubwürdig.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine bedrohte Frau, die nicht weiß was der Mann will- Vergewaltigung – sie gar umbringen- sagt: sie hätte gern Kinder gehabt und durch die Vorgabe signalisiert, dass ihr Mann tot ist. Somit, dem Verbrecher zu verstehen gibt, sie ist allein.
  
Zitat:
Die Schneiden zweier Messer schabten übereinander und jagten kalte Schauer über seinen Rücken. Er hasste das Geräusch, aber es war seine einzige Chance, Frieden zu finden.
Du hast hier eine Fährte gelegt, die im Text nicht zum Tragen kommt. Er nimmt das Messer lediglich zum Brot aufschneiden.
Entweder du deutest am Schluss an, dass er sich vielleicht umbringen will, wenn es so gedacht war oder du solltest diese Stelle umschreiben bzw. rausnehmen.

Die Geschichte für sich gesehen gefällt mir und ist spannend. Und das Ende finde ich gut gelöst. Keine körperliche Gewalt. Ein Verbrecher der auf seine Weise sensibel ist und geht.
Als reine Story ohne Wettbewerb hätte ich 8 Punkte gegeben, obwohl ich den Titel nicht verstehe.

Das es ein Wettbewerb ist, indem es um die Textvorgabe ging, sind es

6 Punkte

LG
Estelle
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Gast







Beitrag27.12.2009 13:52

von Gast
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Hallo liebe(r) Unbekannte(r),

die Idee finde ich interessant, der Text ist zudem fesselnd und spannend geschrieben. Man fiebert dem Ende ziemlich entgegen, leider war das dann nicht der Knaller, den ich erwartet habe. Nicht falsch verstehen, das Ende ist schon schlüssig, aber: Ich hatte einfach irgendwie mehr erwartet.

Die Textvorgabe fügt sich stilistisch ganz gut ein, allerdings finde ich ein wenig unlogisch, dass man zuvor denkt, der Ehemann lebt noch. Laut Textvorgabe tut er das doch aber eigentlich nicht mehr? Inhaltlich sehe ich also hier ein Manko.

Sprachlich ist das jedoch ganz gut, da gibt es für mich kaum etwas zu beanstanden.

LG

Soraya
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*Gast*
Klammeraffe
*


Beiträge: 504
Wohnort: Rheinland-Pfalz


*
Beitrag27.12.2009 14:31

von *Gast*
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Hallo,

eine ausgefallene Idee. Erst war ich etwas befremdet, aber dann hat mir die Geschichte doch sehr gut gefallen. Natürlich hätte Juri sein Trennungstrauma auch in einer Therapie mit Rollenspiel verarbeiten können. Aber, so unrealistisch diese Art Selbsthilfe auch sen mag, sie hat in mir die Neugier geweckt, wie sich Sarah jetzt wohl weiter verhalten wird. Außerdem wusste ich bis zum Ende nicht, worauf die Geschichte hinausläuft.

Ein paar kleine Fehler waren drin, aber nichts Wesentliches.

Gern gelesen.

Gruß
Sabine
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Fao
wie Vendetta

Alter: 33
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Beitrag27.12.2009 22:46

von Fao
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Ahrg, während dem Lesen dachte ich an 8 Federn, aber, die Einbindung der Textstelle erfolgt zwar fließend, doch dieser Satz von wegen "Das Haus haben wir von der Lebensversicherung meines Mannes etc..." passt m.M nach gar nicht in diese Situation. Die Frau ist doch verschreckt, verwirrt, ängstlich, da erzählt man keine Romane.

Aber es ist Spannend erzählt, der erste Satz sehr gut, der fesselt einen sofort.
Vom Ende weiß ich nicht was ich halten soll. Es ist seltsam...Aber auch auf eine gewisse Art und Weise überraschend.
Jetzt würde ich sagen 7 Federn, aber da ich einen anderen Text, der mir noch etwas besser gefällt mit 7 befedert...D.h nochmal vergleichen und darüber nachdenken.
 
Bin mal gespannt wer dahinter steckt.

Fao


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Begrüßt gerechte Kritik. Ihr erkennt sie leicht. Sie bestätigt euch in einem Zweifel, der an euch nagt. Von Kritik, die euer Gewissen nicht anerkennt, lasst euch nicht rühren.
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Taugenichts
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Beitrag28.12.2009 05:12

von Taugenichts
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Auch hier frage ich mich, wie die anderen Kommentare lauten.
Nichtsdestotrotz habe ich derlei Anhaltspunkte nicht und muss meine ganze persönliche Meinung äußern; Und die lautet: Schlecht.
Ich kenne praktisch jeden Satz. Mir kommt es vor, wie ein Potpourrie, aus all den Büchern, die ich in meinem kurzen Leben, gelesen habe. Kein neuer Satz, kein Einfall. Eine Banale Kriminal/Thriller- Geschichte, ohne Charakter. Ich hoffe ich verletze niemanden, aber hier finde ich keinen Charakter, kein Leben, keine Schönheit, keine Individualität. Gar nichts.
Zum ersten Mal seit sieben Geschichten: nicht gerne gelesen.
Verzeihung.


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Beitrag28.12.2009 23:59

von Bananenfischin
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Gut geschrieben, mit glaubwürdigen Dialogen.
Ein bisschen schade finde ich, dass man als Leser sofort weiß, dass Sarah nicht Sophie ist; selbst der Protagonist scheint es ja zu wissen, so dass man sich fragen kann: Wozu dann das Ganze? Wenn er einfach nur dieses Ritual noch einmal braucht, hätte er es sich auch auf gewaltlosere Art beschaffen können, mit einer zurechtgemachten Schaufensterpuppe oder einer bezahlten Schauspielerin oder sonstwas.
Die Einbindung des Zitats ist bzgl. der Bücherei gelungen, aber für meine Begriffe gibt es einen Logikfehler: Im Auto erzählt sie von ihrem Ehemann, obwohl sich doch später zeigt, dass dieser tot ist (gut, es wird nicht erwähnt, WAS sie erzählt, aber als Leser lässt mich das totzdem stutzen). Auch die Erwähnung "Ich war verheiratet" wirkt so doppelt gemoppelt.


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Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge

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Mardii
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Beitrag29.12.2009 22:45

von Mardii
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Am Schluss habe ich erleichtert aufgeatmet und gelacht. Eigentlich mag ich solche Geschichten nämlich garnicht.

Der Vorgabetext ist sehr gut in die Gechichte eingearbeitet. Die inszenierte Spannung des Textes ist auch sehr gut gelungen. Gutes Show bei der Beschreibung der Protagonistin und der Szenerie.

Ein wenig bizarr und verwegen mutet die Motivation von Juri an. Das verstärkt den Witz der Geschichte.

Was mir nicht klar wurde, wie sich der Titel zur Geschichte verhält.
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EdgarAllanPoe
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Beitrag30.12.2009 12:02

von EdgarAllanPoe
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Die ganze Geschichte lang habe ich mich auf ein Ende gefasst gemacht, das mich aus den Socken haut - aber hier sehe ich leider nichts davon. So rücksichtslos, wie Juri Sarah dazu bringt, in das Auto einzusteigen, hätte ich eher eine Eskalation erwartet; dazu kam es aber nicht. Der Schlusssatz kam mir dann etwas lächerlich vor. Er steht im völligen Kontrast zur erwähnten Brutalität. Das stößt m. E. bitter auf und verdirbt die ganze Geschichte, deren Stil doch dem des vorgegebenen Textstücks entsprach. Was der Titel mit dem Text zu tun haben soll, entzieht sich allerdings auch meiner Kenntnis. - Deshalb gutgemeinte  5 FEDERN.

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(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

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Maria
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Beitrag30.12.2009 15:21

von Maria
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Juhu,
Ich … habs nicht verstanden, und bin gespannt was ich hier übersehe. Dass Sarah nicht Sophie ist, ist wohl klar? Aber welche Rolle spielte sie in Juris Leben und wieso schnappt er sich eine Wildfremde. Will er nur im Warmen frühstücken? ^^ Wegen des Titels tippe ich darauf, dass Juri verlassen wurde und sie geflohen, wegen z.B. häuslicher Gewalt. Und nun sucht er sie wieder? Ne.. auch nicht. Ach…   

Daher bleibt mir nur eine technische Bemerkung. Da ich den Inhalt nicht greifen konnte, war es mir natürlich dann zuviel Dialog und ich konnte wenig Stimmung einfangen, konnte mich nicht wirklich einlassen auf den Text. Leider. Denn eigentlich eine Schote, wenn er wirklich nur ein Frühstücksmesser gesucht hätte.
Sprachgebrauch und Formulierungen - überhaupt garnichts zu meckern wink
Trotzdem bleibts nur eine 5


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Beitrag30.12.2009 16:24

von hobbes
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Gefällt mir.
Vor allem: Danke für dieses Ende!
Ein irgendwie sympathischer potentieller Schlächter.

Eins würde ich gern noch wissen: wie sieht ein Hörnchen mit schwarzen Krümeln aus? Genauer: was sind schwarze Krümel „in echt“?

Liebe Grüße,
hobbes
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Parabolo
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P


Beiträge: 24



P
Beitrag31.12.2009 14:05

von Parabolo
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Hi,

ein interessanter Einstieg mit vorgehaltener Waffe und einer erzwungenen Einladung zum Frühstück. Die Idee hebt sich damit von anderen Beiträgen durchaus ab.
Offenbar lag die Klärung der Dinge nur an der Margarine unter der Marmelade. Eine interessante Pointe.
Sprachlich nicht immer ganz stimmig gestaltet, könnte in der Wortwahl abwechslungsreicher sein, was zugegebenermaßen wegen der Frühstückssituation etwas schwierig ist.

Gruß, Parabolo
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Traumtänzerin
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Beiträge: 1178



Beitrag31.12.2009 19:21

von Traumtänzerin
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Schöner Stil. Allerdings finde ich die Stellen der direkten Rede ein wenig zu klischeehaft umgesetzt, ähnlich eines Schulaufsatzes. Das Stottern hat mir nicht so gut gefallen. wink

Ansonsten aber schöne Umsetzung.

LG,
Traumtänzerin


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Nihil
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Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag03.01.2010 20:08

von Nihil
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Durch die wörtliche Rede gleich zu Beginn des Textes befindet man sich direkt im Geschehen, weiß sofort, dass es gleich ungemütlich wird. Man ist gespannt, was passiert ist und was noch passieren wird und vor allem, warum. Der Lesefluss wird durch keine störenden Fehler unterbrochen, die Geschichte gleitet dahin und nimmt den Leser mit. Das finde ich zwar sehr positiv, das Ende kommt allerdings auch zu schnell, es fehlen Details und ein wenig "Schmuck", um die Geschichte zu richtigem Leben zu erwecken. Es ist zwar nicht direkt wenig, aber in zwei Wochen hätte man ein bisschen mehr in die Tiefe gehen können. Neben der Kürze ist das Ende die größte Schwachstelle des Textes.

Denn der letzte Satz führt die vorige Geschichte ad absurdum. Welchen Vorteil erhofft der Entführer sich dadurch, dass er den Wahnsinnigen mimt? Immer wieder ignoriert er Sarahs Andeutungen, dass sie nicht Sophie sei und nennt sie beim Namen seiner Verflossenen. Unverzeihlich ist aber, dass du aus seiner Perspektive erzählst, und ihn auch in Gedanken Psychopath sein lässt (wenn es beispielsweise um Sophies Geruch geht), und am Ende damit brichst. So wird offensichtlich, dass du den Leser nur täuschen wolltest, um Spannung aufzubauen. Zugegeben, dass ist dir auch gelungen, aber die Auflösung zeugt von Ideen- und Ratlosigkeit. Es hätte ja nicht unbedingt blutig enden müssen, aber dass er Sarah unter Gewaltandrohung entführt, um mit ihr zu frühstücken, nur um dann einfach wieder zu gehen, ist ein wenig schwach. Beide Charaktere bleiben zu blass, sind nur als vage Schemen zu erkennen. Sie kann lediglich wimmern, was zwar angebracht ist, aber ein wenig mehr Angst oder Aufbegehren hättest du ihr schon zugestehen können. Größtenteils bleibt sie stumm, hat nur dann Angst, wenn es vom Text her absolut nötig ist. Wie gesagt, vermisse ich hier die Details. Und der Entführer bricht ohnehin brutal mit seiner scheinbaren Persönlichkeit, wird dadurch auch nicht greifbar für den Leser, bzw. dieser fühlt sich veräppelt. Ohnehin ist die Idee mit dem Frühstück eigentlich nichtig, denn wäre er über die Trennung hinweg gekommen, wenn er mit seiner richtigen Freundin nochmal gegessen hätte? So wirkt es, wenn der Kerl mit dem letzten Satz seine "Heilung" bekannt gibt. Der Plot ist unüberlegt und konfus.

Auch bei den Dialogen hätte ich mir mehr Details gewünscht. Du schreibst, dass Sarah über ihren Ehemann sprach, tust das aber in zwei Sätzen ab. Man erfährt noch nicht einmal, dass der Mann gestorben ist, dementsprechend plötzlich dann der Satz in der Textvorgabe, dazu gleich. Das Gespräch zwischen den beiden hättest du den Lesern zeigen müssen, es ist ja egal, worüber sie auch immer sprechen. Der Entführer ist (leider nur noch kurz) ein Psychopath und drückt ihr die Pistole in die Rippen, um sie zum Reden zu bringen. Das wirkt sich dann im Gesagten und in der Sprechweise Sarahs aus. Schon kann man beide Charaktere mehr miteinander verbinden, sie werden greifbarer. Auch beim Frühstück sind beide zu verschwiegen. Was hat dich daran gehindert, sie reden zu lassen? Das ist doch, was der Entführer eigentlich will: Gespräch und Illusion, noch mit seiner Freundin zusammen zu sein. Wie er diese Frau gefunden hat, fand ich im Zusammenhang noch nicht einmal besonders wichtig, aber wie sich die Situation ab der Entführung entwickelt, macht die Qualität der Geschichte aus.

Nun noch zur Textvorgabe: Ich fand sie recht gut eingebunden, weil zum einen Sarah ihren Wohnort vorher schon genannt hatte, wenn auch kurzfristig. Da sie allerdings selbst am Steuer sitzt, vermutet man auch, dass sie lügen könnte oder einen Fluchtversuch unternimmt. Da passt es dann, wenn der Entführer denkt: Sie wohnte tatsächlich nahe der Stadtbücherei. Da weiß man, dass sie sich nicht getraut hat, etwas zu unternehmen und lieber auf Nummer sicher gehen wollte. Schließlich hätte sie auch zu ihrem Gorilla-Freund fahren können, der bei der Bibliothek wohnt. Weniger passend ist hingegen, dass Sarah davon erzählt, dass sie Kinder mit ihrem Mann wollte, der gestorben ist. Ohne erneuten Druck durch den Entführer wäre sie mit Sicherheit nicht so gesprächig, auch wenn eine Unterhaltung angedeutet wurde. Auch der Nachsatz "Das war wohl vor unserer Zeit." wirkt bemüht, die Illusion soll um jeden Preis aufrecht erhalten werden. Das würde zwar zum Charakter passen, aber angesichts der Auflösung sehe ich das nicht als Plus-Punkt für den Autoren an.

Insgesamt war diese Geschichte aber doch eine der besseren. Mehr Dialog und ein anderes Ende wären absolut wünschenswert gewesen.
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Aknaib
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 64
Beiträge: 740
Wohnort: Dresden
DSFo-Sponsor Lezepo IV


Beitrag03.01.2010 23:05

von Aknaib
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Die Vorgabe ist zwar nahtlos in den Text eingefädelt, jedoch sie passt nicht so recht.
Sarah wird, nachdem sie gekidnappt wurde, im Auto als einigermaßen gefasste Frau dargestellt.
Und dann plappert sie zu Hause drauf los-eben die Vorgabe- dass sie die Lebensversicherung zum Abzahlen des Hauses verwendet hat. Und das Haus für eine Person zu groß ist. Was automatisch für den aus ihrer Sicht Verbrecher heißen muss, sie ist allein im Haus. Das scheint mir nicht plausibel.

Wozu sind die Messer gedacht, die Juri einen Schauer über den Rücken jagen und eine Lösung zu welchem Frieden sein sollen? Das wird im Text nicht wieder aufgegriffen; also eine leere nutzlose Spur.

Zitat:
„Was hast du die letzten Wochen so gemacht, mein Liebling? Seit du gegangen bist, musste ich ständig an dich denken.“
Sophie schüttelte den Kopf. Sie erzählte Juri auf der Fahrt zwar von ihrem Leben, ihrem Ehemann, doch er glaubte ihr keinen Moment. Von einem Ehemann hätte er in all den Jahren schließlich erfahren.
Das verstehe ich nicht. Er fragt was sie in den letzten Wochen gemacht hat, seit sie getrennt sind. Und dann heißt es: ...all die Jahre.


Den Titel kapiere ich nicht.

Trotz meiner Kritik, ist das der beste Text zu den Büchereigeschichten.

Mit Grüßen
Bianka

6 Federn
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3913
Wohnort: wien



Beitrag06.01.2010 02:29

von lupus
Antworten mit Zitat

Jawoll,
wunderbare Idee, herrliche Geschichte mit einem wunderbaren Ende. Nix philosophisches, kein Geschwurbel, eine Geschichte eben. Spannung wunderbar gehalten.

sprachlich einwandfrei.

leider trotzdem nur 7 Federn (eigenlich 6 1/2  Wink ): schau dir imletzten Drittel einmal die Sätze an.
er verlagerte
sie zeigte
Juri stellte
Juri grinste
Juri zog
er lächelte

mit abwechslungsreicheren Satzstrukturen wären da locker 8 1/2 Federn drin gewesen. aber die Idee entschädigt.

lgl


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

-------------------------------------------------------
"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
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deadzoneman
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 35
Beiträge: 80



Beitrag07.01.2010 13:03

von deadzoneman
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Erstmal großen Dank für die vielen aufrichtigen Kommentare. Das ist nun mein erster ernsthafter Text im dsfo, zumal ich mich noch nicht solange mit dem Schreiben wirklich intensiv beschäftige. Und ich muss sagen, dass ich überrascht bin, soviel positives Feedback darunter und recht viele Geschmäcker getroffen zu haben (unabhängig von der Befederung).

Ich bin nur sehr erstaunt über die teilweise stark voneinander abweichenden Meinungen. wink

Der Reiz dieser Story lag für mich darin, eine typische Bedrohungssituation zu schaffen, die auf das Klischee hinarbeitet, dass Juri sein Opfer am Ende tötet. (Titel „Abgesägt“ - Küchenmesser mit Sägeklinge. Wortwörtlich).
Das Klischee wollte ich aber durchbrechen, da mich persönlich die Storys langweilen, die diese Erwartungshaltung erfüllen. (Titel „Abgesägt“ im sprichwörtlichen Sinne, eine Person/Beziehung „absägen“).


Ich gebe mir jetzt erstmal redlichste Mühe sämtlich anstehenden Fragen zu beantworten und die Kritikpunkte zu kommentieren. Ich hoffe niemand ist böse, wenn ich nicht speziell ihn/sie zitiere. Meist ähneln sich die Kommentare ja.

Zu allerst möchte ich kurz die Story zusammen fassen, da einige Unklarheiten aufgetaucht sind.

Juri wurde von seiner Freundin Sophie verlassen. Juri ist ein stark destabiler Mensch, der sich zum Schutze seiner Rationalität an seinen Alltag klammert. Da Sophie ihn vor dem rituellen Frühstück ohne weiteres Gespräch verlässt, kann er nicht zu seiner Rationalität zurückfinden und entwickelt Eigenschaften eines Psycho- bzw. Soziopathen.
Beim rituellen Einkauf begegnet ihm schließlich Sarah, die Sophie zum Verwechseln ähnlich ist. Er kann nicht mehr vollständig zwischen beiden Personen unterscheiden und entführt schließlich Sarah mit vorgehaltener Waffe, um seinem neurotischen (Frühstücks-)Drang nachgeben zu können. Das Frühstück besänftigt seine Neurose. Auch wenn er womöglich weiterhin Probleme mit dem Beziehungsende hat, hat ihm das Frühstück geholfen, die Trennungssituation teilweise zu bewältigen. Das verleiht ihm genug klares Bewusstsein, um Sarah zu erkennen und ihr Haus zu verlassen.

Das seine Reaktion nicht vertretbar und unrational ist, sollte klar sein. Trotzdem ist er ein Psychopath der nicht auf körperliche Gewalt aus ist. Auch wenn der Eindruck zunächst entsteht.

Nun zu den Kommentaren:

Jocelyn hat Folgendes geschrieben:

Liebe(r) Autor(in) von Abgesägt!

Titel: Sollte wohl das Gruseln lehren, im Rückblick aber dann schlecht passend für mich als Leserin. Dein Titel ist nur Effekthascherei.
1 Punkt


Ich fand den Titel gerade in seiner Doppeldeutigkeit sehr passend. Ja er ist effekthaschend, wenn man ihn wortwörtlich nimmt. Aber ich versuche ja auch in den ersten 2 Dritteln des Textes eben diese Erwartungshaltung aufzubauen. Am Ende geht ja hervor, dass der Titel anders gemeint sein muss, da schließlich niemand blutig zersägt wird. Im Endeffekt wurde nur Juri abgesägt.

Jocelyn hat Folgendes geschrieben:

Einbindung der Vorgabe:
Funktioniert hier nicht gut. Der stilistische Bruch, dein Text ist leider schlechter als dieses Stückchen, ist spürbar.
2 Punkte

Was speziell (bis auf die deplatzierte Dialogzeile)? Ich habe extra einige Phrasen („zwar..., doch...“, „tatsächlich“ usw.) und Grammatikstellungen des Vorgabetextes übernommen und somit versucht ihn zu tarnen. Dass ich schlechter bin, möcht ich gar nicht abstreiten, da die Vorgabe vom Profi stammt. Aber 2 Punkte stimmen mich denkwürdig.

Jocelyn hat Folgendes geschrieben:

Ende:
Überraschend, da ich tatsächlich mit einem Mord rechnete.
8 Punkte


Dann kann der Stil nicht so schlecht gewesen sein wink

Zitat:

Hallo liebe(r) Unbekannte(r),

die Idee finde ich interessant, der Text ist zudem fesselnd und spannend geschrieben. Man fiebert dem Ende ziemlich entgegen, leider war das dann nicht der Knaller, den ich erwartet habe. Nicht falsch verstehen, das Ende ist schon schlüssig, aber: Ich hatte einfach irgendwie mehr erwartet.


Ja der Höhepunkt liegt auch mehr auf dem Absatz, in dem Juri die Buttermesser aus dem Beutel zieht, anstatt irgendwelcher Folterinstrumente. Dass es danach abflacht, kann ich wohl nicht bestreiten.

Taugenichts hat Folgendes geschrieben:

Ich kenne praktisch jeden Satz. Mir kommt es vor, wie ein Potpourrie, aus all den Büchern, die ich in meinem kurzen Leben, gelesen habe. Kein neuer Satz, kein Einfall. Eine Banale Kriminal/Thriller- Geschichte, ohne Charakter. Ich hoffe ich verletze niemanden, aber hier finde ich keinen Charakter, kein Leben, keine Schönheit, keine Individualität. Gar nichts.
Zum ersten Mal seit sieben Geschichten: nicht gerne gelesen.
Verzeihung.


Überhaupt kein Problem. Zum einen sind Geschmäcker verschieden, zum anderen Stelle ich mir auch nicht die Aufgabe, eine völlig neue Idee zu schaffen. Der Reiz lag hier für mich wiegesagt darin, die standardisierte Erwartungshaltung zu brechen. Den Leser mit dem Buttermesser zu überraschen. Dabei eine Trefferquote von 100% bei den Lesern zu erreichen, hätte mich auch überrascht.
Aber schön soll eine Entführung ja nu auch nicht sein, sprachlich und ideell wink

Bananenfischin hat Folgendes geschrieben:

Gut geschrieben, mit glaubwürdigen Dialogen.
Ein bisschen schade finde ich, dass man als Leser sofort weiß, dass Sarah nicht Sophie ist; selbst der Protagonist scheint es ja zu wissen, so dass man sich fragen kann: Wozu dann das Ganze? Wenn er einfach nur dieses Ritual noch einmal braucht, hätte er es sich auch auf gewaltlosere Art beschaffen können, mit einer zurechtgemachten Schaufensterpuppe oder einer bezahlten Schauspielerin oder sonstwas.


Danke. Die Überlegung, dem Leser anfangs nicht zu verraten, um wen es sich wirklich handelt, hatte ich auch angestellt. Allerdings schien mir die Situation dann insgesamt zu verwirrend, sodass ich mich dagegen entschieden habe.
Ansonsten denke ich, dass Juri in diesem Moment nicht weiter zu solcher Logik befähigt gewesen ist. Außerdem: Wie realistisch wäre ihm diese Situation erschienen, wenn er sich ganz sicher sein konnte, dass es sich bei dieser Person tatsächlich nicht um Sophie handelt? Wäre sie in solch rationaler Form für ihn „hilfreich“ gewesen?

EdgarAllanPoe hat Folgendes geschrieben:

Der Schlusssatz kam mir dann etwas lächerlich vor. Er steht im völligen Kontrast zur erwähnten Brutalität.


Mh ich denke eher, dass dieser Kontrast bereits bei den Buttermessern auftritt. So war es zumindest beabsichtigt.

hobbes hat Folgendes geschrieben:

Eins würde ich gern noch wissen: wie sieht ein Hörnchen mit schwarzen Krümeln aus? Genauer: was sind schwarze Krümel „in echt“?


Die Frage gefällt mir lol2

Juri dachte dabei immer an Mohnsamen wink
(da ich damit auch nix anfangen kann....)

Traumtänzerin hat Folgendes geschrieben:

Schöner Stil. Allerdings finde ich die Stellen der direkten Rede ein wenig zu klischeehaft umgesetzt, ähnlich eines Schulaufsatzes. Das Stottern hat mir nicht so gut gefallen.  

Ansonsten aber schöne Umsetzung.

LG,
Traumtänzerin


Das mit dem Schulaufsatz ist echt harte Kritik. Die geht an die Nieren Razz

Nihil hat Folgendes geschrieben:

Durch die wörtliche Rede gleich zu Beginn des Textes befindet man sich direkt im Geschehen, weiß sofort, dass es gleich ungemütlich wird. Man ist gespannt, was passiert ist und was noch passieren wird und vor allem, warum. Der Lesefluss wird durch keine störenden Fehler unterbrochen, die Geschichte gleitet dahin und nimmt den Leser mit. Das finde ich zwar sehr positiv, das Ende kommt allerdings auch zu schnell, es fehlen Details und ein wenig "Schmuck", um die Geschichte zu richtigem Leben zu erwecken. Es ist zwar nicht direkt wenig, aber in zwei Wochen hätte man ein bisschen mehr in die Tiefe gehen können. Neben der Kürze ist das Ende die größte Schwachstelle des Textes.

Denn der letzte Satz führt die vorige Geschichte ad absurdum. Welchen Vorteil erhofft der Entführer sich dadurch, dass er den Wahnsinnigen mimt? Immer wieder ignoriert er Sarahs Andeutungen, dass sie nicht Sophie sei und nennt sie beim Namen seiner Verflossenen. Unverzeihlich ist aber, dass du aus seiner Perspektive erzählst, und ihn auch in Gedanken Psychopath sein lässt (wenn es beispielsweise um Sophies Geruch geht), und am Ende damit brichst. So wird offensichtlich, dass du den Leser nur täuschen wolltest, um Spannung aufzubauen. Zugegeben, dass ist dir auch gelungen, aber die Auflösung zeugt von Ideen- und Ratlosigkeit. Es hätte ja nicht unbedingt blutig enden müssen, aber dass er Sarah unter Gewaltandrohung entführt, um mit ihr zu frühstücken, nur um dann einfach wieder zu gehen, ist ein wenig schwach. Beide Charaktere bleiben zu blass, sind nur als vage Schemen zu erkennen. Sie kann lediglich wimmern, was zwar angebracht ist, aber ein wenig mehr Angst oder Aufbegehren hättest du ihr schon zugestehen können. Größtenteils bleibt sie stumm, hat nur dann Angst, wenn es vom Text her absolut nötig ist. Wie gesagt, vermisse ich hier die Details. Und der Entführer bricht ohnehin brutal mit seiner scheinbaren Persönlichkeit, wird dadurch auch nicht greifbar für den Leser, bzw. dieser fühlt sich veräppelt. Ohnehin ist die Idee mit dem Frühstück eigentlich nichtig, denn wäre er über die Trennung hinweg gekommen, wenn er mit seiner richtigen Freundin nochmal gegessen hätte? So wirkt es, wenn der Kerl mit dem letzten Satz seine "Heilung" bekannt gibt. Der Plot ist unüberlegt und konfus.

Auch bei den Dialogen hätte ich mir mehr Details gewünscht. Du schreibst, dass Sarah über ihren Ehemann sprach, tust das aber in zwei Sätzen ab. Man erfährt noch nicht einmal, dass der Mann gestorben ist, dementsprechend plötzlich dann der Satz in der Textvorgabe, dazu gleich. Das Gespräch zwischen den beiden hättest du den Lesern zeigen müssen, es ist ja egal, worüber sie auch immer sprechen. Der Entführer ist (leider nur noch kurz) ein Psychopath und drückt ihr die Pistole in die Rippen, um sie zum Reden zu bringen. Das wirkt sich dann im Gesagten und in der Sprechweise Sarahs aus. Schon kann man beide Charaktere mehr miteinander verbinden, sie werden greifbarer. Auch beim Frühstück sind beide zu verschwiegen. Was hat dich daran gehindert, sie reden zu lassen? Das ist doch, was der Entführer eigentlich will: Gespräch und Illusion, noch mit seiner Freundin zusammen zu sein. Wie er diese Frau gefunden hat, fand ich im Zusammenhang noch nicht einmal besonders wichtig, aber wie sich die Situation ab der Entführung entwickelt, macht die Qualität der Geschichte aus.

Nun noch zur Textvorgabe: Ich fand sie recht gut eingebunden, weil zum einen Sarah ihren Wohnort vorher schon genannt hatte, wenn auch kurzfristig. Da sie allerdings selbst am Steuer sitzt, vermutet man auch, dass sie lügen könnte oder einen Fluchtversuch unternimmt. Da passt es dann, wenn der Entführer denkt: Sie wohnte tatsächlich nahe der Stadtbücherei. Da weiß man, dass sie sich nicht getraut hat, etwas zu unternehmen und lieber auf Nummer sicher gehen wollte. Schließlich hätte sie auch zu ihrem Gorilla-Freund fahren können, der bei der Bibliothek wohnt. Weniger passend ist hingegen, dass Sarah davon erzählt, dass sie Kinder mit ihrem Mann wollte, der gestorben ist. Ohne erneuten Druck durch den Entführer wäre sie mit Sicherheit nicht so gesprächig, auch wenn eine Unterhaltung angedeutet wurde. Auch der Nachsatz "Das war wohl vor unserer Zeit." wirkt bemüht, die Illusion soll um jeden Preis aufrecht erhalten werden. Das würde zwar zum Charakter passen, aber angesichts der Auflösung sehe ich das nicht als Plus-Punkt für den Autoren an.

Insgesamt war diese Geschichte aber doch eine der besseren. Mehr Dialog und ein anderes Ende wären absolut wünschenswert gewesen.


Wow,  vielen Dank für eine solch ausführliche Antwort.

Zum einen hast du mich erwischt... Der Text war ein Drei-Tages-Schnellschuss, den ich im Gegensatz zu anderen Kurzgeschichten danach nicht mehr angefasst und ausgebessert habe/ausbessern wollte. Dafür ist er trotzdem noch ganz gut gelungen.

Ich denke, die Hauptpunkte deiner Kritik bilden sich aus der Kürze des Textes (Detaillosigkeit, kurze Dialoge usw.). Da ich mir noch unsicher wegen meines Stils war, wollte ich es nicht riskieren, dass zuviele Leser womöglich von stilloser Länge eingeschläfert werden. Aber ich nehm mir die Punkte zu Herzen und achte nächstes Mal verstärkt drauf.

Aknaib hat Folgendes geschrieben:

Wozu sind die Messer gedacht, die Juri einen Schauer über den Rücken jagen und eine Lösung zu welchem Frieden sein sollen? Das wird im Text nicht wieder aufgegriffen; also eine leere nutzlose Spur.


Du gibst die Antwort auf deine Frage doch bereits selbst.

Juris Schauer stammen vom „Besteck“, womit ich nicht gleich offenbaren will, dass es sich nur um ein paar Buttermesser handelt, die Juri für sein Frühstück benutzen will. Der „Frieden“ mündet in der Befriedigung seiner Zwangsneurose.
Indem du schreibst, wozu die „Messer“ gedacht sind, sagst du doch schon, dass ich es später als Butter- bzw. Brotmesser wieder aufgreife.

Dass ich sie zunächst als „Besteck“ bezeichne, soll nur das Bild von Folterinstrumenten fördern.

Aknaib hat Folgendes geschrieben:

Das verstehe ich nicht. Er fragt was sie in den letzten Wochen gemacht hat, seit sie getrennt sind. Und dann heißt es: ...all die Jahre.


Die Wochen, seitdem sie getrennt sind. Und die Jahre, in denen sie eine Beziehung geführt haben und in denen sie von einem früheren Ehemann erzählt hätte.

lupus hat Folgendes geschrieben:

Jawoll,
wunderbare Idee, herrliche Geschichte mit einem wunderbaren Ende. Nix philosophisches, kein Geschwurbel, eine Geschichte eben. Spannung wunderbar gehalten.

sprachlich einwandfrei.


Also den Kommentar drucke ich mir aus, rahme ihn ein und hänge ihn mir an die Wand. lol2

Vielen Dank.

Wenn ich in der Masse eurer Kommentare was übersehen oder unklar beantwortet habe, dann stoßt mich bitte mit der Nase drauf. Es ist beruhigend, wenn nur Kleinigkeiten wie geringe Abwechslung im Stil gegen Ende oder mangelnde Einbindung der Textstelle beanstandet wird.
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