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Später-Relativitätstheorie (Hommage)


 
 
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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag03.12.2009 16:16

von Hoody
Antworten mit Zitat

Enfant Terrible hat Folgendes geschrieben:
Wie kommst du auf "tausend Metaphern"? Sicher ist es eine persönliche Lesart, wenn für jemanden Metaphern untereinander zusammenhängend erscheinen oder nicht. Meistens ist aber mit ein bisschen Assoziation schon geholfen, denn so kryptisch ist keine Metapher. Außerdem benutze ich meistens Bilder aus ein- und demselben Feld, unter einem Oberbegriff quasi, sodass sie untereinander verbunden sind und nicht mal eben was total Neues kommt - man kann sich den Sinn erschließen.

@ Scheinheilige: Danke für die Differenzierung.


Aber es gibt auch Menschen die in der Schule noch nie Gedichte gedeutet haben. Edi zum Beispiel- der so etwas sehr oft macht , der macht des ja schon wie ein professor oder so etwas. Der sieht in einer Metapher soviel, aber oft auch unterschiedliches. Klar es macht Spaß über jede Metapher zu grübeln. Aber manchmal möchte man einfach lesen, genießen und verstehen. Aber meistens haben deine Metaphern mehrere Bedeutungen.
Sie sind zwar alle irgendwie miteinander verbunden, aber man könnte da sovieles reininterpretieren. Klar vielen gefällt des, mir auch, weil es mich immer wieder überrascht was da so rauskommt und das ich immer daneben liege, aber manchmal wünsche ich mir ganz klare Gedichte und ganz klare Metaphern. Auch wenn man jetzt sagen könnte: Dann les halt einen anderen Autoren.

Hier einmal ein Beispiel:

Zitat:
Info Dump
Die Technik schnurrt,
zusammengerollt wie eine Katze,
satt geschlürft an Beichten
aus deiner instabilen Schädelschale.

Stellvertretend zuckst du mit den Ohren,
sie schwellen zu Schüsseln an, rotieren
um Echos einzufangen.

Die saltatorischen Stromleitungen
hängen, lahmgetratscht,
unter lebensmüden Brieftauben,
die keine Konkurrenz vertrugen –
gar zu poetisch geröstet,
laden sie Lunatiker ein,
aufzusehen und sich als Souvenir
Federn zu pflücken.

Bleibt nur noch das Fenster,
rein strahlend
wie Sonnenlicht auf einer Glatze.
Unten in den Staubalpen feiern Käfer Pistensaison,
sie fühlen sich den Fliegen überlegen,
die ungedopt in den Ecken rasten,
Erlösung erwarten durch Gelangweilte,
die beiden Parteien recht geben.

Käme doch eine Durchsuchung!
Verdacht und Befehl geknotet
zu uniformierten Tentakeln –
dieser Oktopus würde, wenn nicht Ordnung,
doch sicher etwas Leben aufwirbeln.

Krieg auf allen rauschenden Kanälen.
Schon kriechen bärtige Invasoren
aus Kisten in deinen Spiegel hinein.
Sie schnüffeln und planen hinter Tüchern hervor,
blitzen mit ihren dunklen Äugeln entgegen,
wem immer dies verdächtig scheint.

Quelle: Krümel
http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=19514

Hier blicke ich nicht durch. Wenn ich das Gedicht lese dann denke ich nach einer Zeit lang ich hätte die Richtung gefunden doch dann kommen auf einmal Brieftauben, Invasoren krabbeln aus Kisten und steigen in meinen Spiegel und ungedopte Fliegen. Und das verwirrt mich. Es sind schöne Bilder, aber es ´verwirrt mich irgendwie. Ab der Hälfte des Textes finde ich ist der Text zusammenhängend, aber wenn ich den Anfang dazu nehme dann stehe ich wieder im dunkeln.

Soll jetzt nicht heißen dass das Gedicht schlecht ist, ích könnte das auch gar nicht beurteilen. Aber vielleicht verstehst du jetzt was ich meine. Bei sehr vielen Gedichten von dir verwirrt mich so etwas.

Aber egal, ich lass es schon, ansonsten Streiten wir uns noch.

lg Hubi


_________________
Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D

Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.

"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant

"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer
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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag03.12.2009 16:22

von Enfant Terrible
Antworten mit Zitat

Wir "streiten" uns doch nicht, ich finde es spannend, wie Gedichte gesehen/gelesen werden.
Allerdings ist "Info Dump" eines der Gedichte, wo ich die Metaphern absichtlich etwas chräg gewählt habe, um die Botschaft zu transportieren.


_________________
"...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
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Angst
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Beiträge: 1571



A
Beitrag03.12.2009 16:26

von Angst
Antworten mit Zitat

Ich find die Diskussion auch interessant.

Wenn man ein kompliziertes Gedicht liest, ist man natürlich erstmal versucht, die Hände vors Gesicht zu schlagen und zu rufen: "Scheisse, jetzt bin ich geliefert!" Dann schreibt man als Kritik vielleicht: "Ich kapier's nicht, es ist doof." So funktioniert das aber nicht. Egal, ob ein Werk nun gefällt oder nicht, man muss immer begründen können, weshalb das so ist.

Nun schreibst du, dass dir Reggys Gedichte nicht gefallen, weil ihre Metapherndichte zu hoch ist. Legitim. Ich aber finde, das ist zu kurz gedacht. Wenn man kreuz und quer, ohne Sinn und Verstand Metapher auf Metapher stapelt, ist das natürlich Quatsch. Doch kann man Metaphern  auch überlegt einander anpassen, sodass sie sich in einen grossen Kontext fügen. Verstehst du, was ich meine? Du musst da schon ein wenig differenzieren.

Ausserdem muss man ein Gedicht nicht bis ins Letzte verstehen. Lyrik ist Gefühlssache, mehr noch, als es die Prosa ist. Man könnte sagen, Gedichte sind so unsinnig und widersprüchlich wie das Leben selbst. Und das Leben hat man schliesslich auch zu ertragen. Aber das sage ich jetzt nicht, da ich nicht ins Philosophieren geraten will.

Liebe Grüsse,
Scheinheilige


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— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48.
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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag04.12.2009 15:02

von Enfant Terrible
Antworten mit Zitat

Deinem Statement, liebe Scheinheilige, möchte ich mich anschließen.
Vielen Dank für die aufschlussreiche Diskussion, ihr alle!


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