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Die Geschichte von Matt Davis


 
 
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Zebrahead
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 33
Beiträge: 26



Beitrag24.11.2009 16:50
Die Geschichte von Matt Davis
von Zebrahead
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

So, ähm, das hier ist meine erste Geschichte, die ich reinstelle, und da ergab sich auch schon die erste Frage :s
Ich schreibe seit längerem an eine umfangreiche Geschichte, bin mir aber jetzt nicht ganz sicher, ob ich sie hier richtig poste...
Die goldenen Regeln hab ich mir durchgelesen, deshalb entschuldige ich mich im Vorfeld, dass mein Post mehr als 500 Worte aufweisen wird, aber ich poste mal das ganze erste Kapitel, was zusammenhängend sein soll.
Angenommen, es war richtig, dass ich das hier gepostet habe, wie soll ich dann später fortfahren? Das zweite Kapitel ebenfalls hier posten? Oder einen neuen Thread eröffnen? Tut mir leid, aber ich bin noch etwas unerfahren :/
Nun ja, hier gehts dann mal mit der Geschichte los:

Die Geschichte von Matt Davis

Kapitel 1, Ein normaler Tag eines normalen Jungens


Es war ein schöner Samstagvormittag, als Matt die Augen aufschlug. Es war Anfang Juli. Matt schlug die Bettdecke zurück und richtete sich auf. Ein wenig verschlafen streckte er sich und gähnte einmal herzhaft. Er stieg aus dem Bett und ging ans Fenster, um einen Blick nach draußen zu werfen. Sich über das schöne Wetter freuend zog sich Matt seine am Boden liegende Jeans an und schlüpfte anschließend in ein schwarzes T-Shirt, welches in seinem Schrank hing.
Matts Zimmer war nicht gerade groß. Ein Bett, ein Schrank, ein Schreibtisch und ein kleiner Hocker nahmen den Großteil des Zimmers ein. Das Zimmer befand sich im ersten Stock des Hauses. Das Haus der Familie Davis war am Rand eines kleinen Vororts von London und somit nicht weit vom Zentrum selbst entfernt.
Matt verließ sein Zimmer und ging hinunter ins Esszimmer, indem bereits der Rest seiner Familie am Tisch saß. Emma Davis, Matts Mutter, bereitete ein paar Dinge für den Unterricht am Montagmorgen vor. Sie war Lehrerin an der Darwin-High-School in London. John Davis, Matts Vater, saß am Tisch und las die Zeitung. Er mochte es nicht, wenn man ihn beim Zeitunglesen störte. Zuletzt saß Scott Davis, Matts Bruder, am Tisch und stocherte mit seinem Löffel ein wenig im Müsli vor sich herum.
 „Morgen“, sagte Matt, als er den Raum betrat und setzte sich auf den letzten freien Stuhl. „Na, auch schon wach?“, meinte Scott grinsend und reichte ihm die Müslipackung.
„Jaah, danke“, antwortete Matt, schüttete sich ein wenig Müsli in die Schüssel, die vor ihm auf dem Tisch stand, nahm sich die Milchtüte und übergoss damit sein Müsli. Seine Mutter packte ihre Schulsachen zusammen, stecke sie in eine Tasche, stand auf und sagte: „So, ich fahr' nun in die Stadt. Ich treff' mich dort mit einer alten Freundin. Soll ich dich mitnehmen, John?“ John Davis, der offenbar mit dem Zeitunglesen fertig geworden war, legte diese zusammengefaltet vor sich auf den Tisch und stand auf.
„Danke, Schatz, aber das ist nicht nötig. Tom wird mich in ein paar Minuten ohnehin abholen, da er mit mir heute ins Labor fahren will.“ Matts Vater war ein Biologe und erforschte Erbkrankheiten und solche Dinge, die Matt noch nie interessiert haben. Emma nickte und verließ den Raum. Kaum hatte man die Haustüre zugehen hören, klingelte es auch schon und John warf sich seine Jacke über.
„Nun gut, Jungs, das wird Tom sein. Stellt ja nichts an!“, sagte John, zwinkerte und verließ ebenfalls das Esszimmer. Als Scott und Matt den Tisch abgeräumt hatten, fragte Scott: „Wollen wir rausgehen und ein wenig Football spielen?“ Scott war ein hervorragender Footballspieler, weswegen er auch in der Schulmannschaft spielen durfte. Er spielte als Linebacker. Matt wollte auch unbedingt in die Schulmannschaft aufgenommen werden, doch er war noch zu jung. „Man muss mindestens 16 Jahre sein…“ hatte sein Sportlehrer und Coach der Footballmannschaft immer gesagt. Matt Davis war erst 14 Jahre alt und somit zu jung, um in die Schulmannschaft aufgenommen zu werden. Sein Bruder Scott hingegen war bereits diesen Frühling 17 geworden.
 „Ja, und in zwei Jahren spiele ich mit dir in der Schulmannschaft!“, sagte Matt fröhlich und sie gingen durch die Hintertür in den Garten.
Eine ganze Weile warfen sich die beiden den Football so stark und so fest zu, wie sie konnten. Damit wollte Scott die Wurf- und Fangtechnik seines Bruders verbessern. Plötzlich hörte Matt ein paar Meter hinter sich ein Rascheln in den Sträuchern und er drehte sich um. Ein kleiner, schwarzer Vogel war der Verursacher des Raschelns.
„Pass auf!“, rief Scott, gerade als sich Matt wieder umdrehte und den ledernen Ball direkt vor seinen Augen ihm entgegen fliegen sah. Matt hechtete sich gerade noch beiseite, denn ansonsten hätte ihm der Ball womöglich sogar die Nase gebrochen.  
„Wow, das war ja knapp!“, sagte Matt. Scott ging verdutzt auf seinen Bruder zu.
„Knapp? Das war mehr als knapp! Unglaublich! Ich sah dich schon vor mir: mit einer gebrochenen Nase und einem Abdruck vom Football mitten im Gesicht! Ich war mir sicher, dass dich der Ball im nächsten Bruchteil einer Sekunde trifft. Aber irgendwie hast du es doch geschafft, noch rechtzeitig auszuweichen! Was für eine Reaktion...“, sprach Scott und wirkte ziemlich erstaunt.
„Du wirst immer besser“, sagte Scott, „ich bin mir sicher, dass dich der Coach in zwei Jahren sofort in die Schulmannschaft aufnehmen wird!“ Scott warf einen Blick auf seine Armbanduhr, „wolltest du nicht um Sechs Uhr zu deinem Kumpel? Wir haben ziemlich lange trainiert, es ist schon nach Fünf.“
Matt flitzte ins Haus, sprang unter die Dusche und wurde auf halb Sechs Uhr fertig. Er ging hinaus in die Garage, wo sein Fahrrad stand. Schon befand er sich auf den Weg zu Marc, einem Schulkameraden. Auf halbem Wege kamen ihm drei Jungs aus seiner Jahrgangsstufe entgegen: Brad, Will und Luke. William und Luke waren beide 15, sie mussten beide eine Klasse wiederholen. Brad jedoch, der Anführer der Bande, war bereits 16 geworden und wiederholte schon zum zweiten Mal eine Klasse. Außerdem spielte er in der Footballschulmannschaft, da er sehr stämmig und breit gebaut war. Die drei waren sozusagen die Schlägerbande der Schule und da sie alle drei so hohl und dumm, wie sie auch stark und groß waren, war es nicht klug, sich ihnen in den Weg zu stellen. Matt hatten sie bisher noch nie verprügelt, da sich Brad nicht traute, ihn zu vermöbeln, da Matts Bruder Scott ebenfalls in der Schulmannschaft spielte und auch weitaus muskulöser war. Als Matt den dreien immer näher kam und ihn Brad erblickte, rief er lauthals: „Na sieh an, wen wir hier haben! Das kleine Milchbubi, das es nicht schafft, in die Schulmannschaft aufgenommen zu werden!“ Matt wusste, dass es am Besten sei, ihn einfach zu ignorieren und weiterzufahren. Gerade, als Matt an ihnen vorbeifuhr, setzte Brad noch einmal nach: „Hübsches Rad hast du da, Davis. Ist das von deinem Bruder, diesem Möchtegernfootballspieler?“ Matt hasste es, wenn jemand etwas Schlechtes über seine Familie sagte, also wurde er langsamer und hielt schließlich an. Er war bereits ein paar Meter hinter den dreien, drehte sich zu ihnen um und sagte zornig: „Mein Bruder ist kein 'Möchtegernfootballspieler'! Er spielt um Welten besser als du, und jeder weiß, dass dich der Coach nur in die Mannschaft aufgenommen hat, weil zu viele Offense-Linespieler verletzt sind!“ Das hörte Brad offenbar gar nicht gern und er marschierte auf Matt zu. Mit einer Kopfbewegung machte er seinen Kumpeln Will und Luke klar, dass sie ihm folgen sollten. Als Brad direkt vor Matt angekommen war, baute er sich mächtig auf und sah auf Matt herunter. Brad war in etwa einen ganzen Kopf größer als Matt und mindestens zweimal so breit.
„Soso, Davis Junior meint, er kann mich blöd von der Seite anmachen?“ Will kicherte und Luke grinste Matt dumm an und fletschte dabei seine gelblichen Zähne.
„Ich sage nur die Wahrheit.“, sagte Matt, sogar für seinen Geschmack ausgesprochen ruhig. Vermutlich hatte ihm Scotts Lob Mut gemacht.
„Nur-“, sagte Brad und grinste hämisch, „es ist wirklich zu dumm, dass dein starker Beschützer, Scottyboy nicht da ist. Oder, Jungs?“ Wieder grinste Luke und auch Will grinste und auch seine gelblichen Zähne kamen zum Vorschein. Matt wandte sich von ihnen ab und wollte ohne ein weiteres Wort zu sagen auf sein Rad steigen und wegfahren, doch als er zum Lenker griff, stieß ihn Brad beiseite und kickte das Fahrrad um. Matt sah das Rücklicht zerbrechen und er kochte vor Wut. Er ging auf Brad zu, welcher jetzt zufrieden grinste, und brüllte: „Was soll die Scheiße?!“
„Du wolltest doch nicht etwa abhauen, du Feigling?“, grinste Brad. Das war zu viel für Matt. Er holte aus und wollte auf Brad einschlagen, doch der hatte schon seine Faust in der Hand abgefangen und holte nun ebenfalls aus.
„Du willst mir eine reinhauen? Versuch's doch!“, sagte Brad und ließ seine Faust auf Matt zufliegen. Doch kurz bevor diese Matt zu Boden schlagen konnte, wurde sie plötzlich sehr langsam, blieb beinahe in der Luft stehen. Matt drehte seinen Kopf gerade noch weg, als im Bruchteil einer Sekunde Brads Faust auch schon wieder in der normalen, ausknockenden Geschwindigkeit heranflog, jedoch Matts Gesicht verfehlte. Brad sah unglaublich überrascht aus, als er sah, dass er Matts Gesicht nicht getroffen hatte, doch gerade als er zum zweiten Versuch ausholen wollte, kam ein Auto angebraust. Brad sah das Auto und bemerkte, dass Matts Mutter darinsaß. „Los, weg hier!“, sagte Brad zu seinen Freunden, ließ Matt los und sie rannten davon.

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Felix
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F

Alter: 36
Beiträge: 338



F
Beitrag24.11.2009 18:32

von Felix
Antworten mit Zitat

Moin Zebrahead,

und erstmal herzlich willkommen im Forum wink. Ich sags gleich schon mal vorab: Deine Geschichte ist zunächst mal besser in der Talentschmiede aufgehoben, dort kommen Texte hin, die noch nicht ausgereift sind.
Wenn du vor hast weitere Teile deiner Geschichte einzustellen, solltest du dich an einen der Admins wenden. Unter der Rubrik Dauerbrenner kannst du dann deine gesamte Geschichte Stück für Stück einstellen, ohne dass die einzelnen Kapitel hier untergehen.
Zuvor gibts aber schon an deinem ersten hier vorgelegten Ausschnitt noch ne ganze Menge zu arbeiten:

Zitat:
Es war ein schöner Samstagvormittag, als Matt die Augen aufschlug. Es war Anfang Juli. Matt schlug die Bettdecke zurück und richtete sich auf. Ein wenig verschlafen streckte er sich und gähnte einmal herzhaft. Er stieg aus dem Bett und ging ans Fenster, um einen Blick nach draußen zu werfen


Auf Anhieb hätte ich an deinem Anfang zwei Dinge zu bemängeln.
1. Die ersten beiden Sätze kannst du getrost zusammen fügen, wirkt flüssiger und nicht so unbeholfen. Außerdem klingt es bei dir so, als würde Matt nicht unbedigt jeden Tag die Augen aufschlagen...
Als Matt an einem Samstagvormittag im Juli...
Nur als Beispiel, wie du es besser lösen könntest. Da gibt es natürlich verschiedene Möglichkeiten.
2. Mein zweites Problem mit deinem Anfang ist eigentlich eines, das sich durch die gesamte Geschichte zieht: Du erzählst viel zu dokumentarisch. Du erzählst jeden einzelnen Schritt von Matts Erwachen. Das kann man machen, sollte diese Beschreibung dann jedoch nicht in abgehackten Sätzen verkümmern lassen.
Matt schlug die Decke zur Seite und reckte sich mit einem ausgiebigen Gähnen, bevor er die Füße aus dem Bett schwang und verschlafen zum Fenster schlurfte.
Und wieder nur ein Beispiel.

Zitat:
Matts Zimmer war nicht gerade groß. Ein Bett, ein Schrank, ein Schreibtisch und ein kleiner Hocker nahmen den Großteil des Zimmers ein. Das Zimmer befand sich im ersten Stock des Hauses. Das Haus der Familie Davis war am Rand eines kleinen Vororts von London und somit nicht weit vom Zentrum selbst entfernt.


Matts Zimmer muss wirklich ziemlich karg sein, erinnert mich eher an eine Gefängniszelle. Dabei bietet sich dir als Autor gerade hier die Möglichkeit den Leser direkt zu Beginn deiner Geschichte möglichst viel über den Charakter deiner Hauptfigur erfahren zu lassen: Hängen Poster von diversen Bands, Filmen etc. an der Wand? Sind seine Regale vielleicht vollgestopft mit Büchern oder Comics oder mit Sportpokalen? Eigentlich spiegelt ziemlich wenig die Persönlichkeit deiner Figuren so gut wieder wie ihre Privatsphären, in denen sie sich voll ausleben können. Auf diese Weise kannst du deine Protas wesentlich besser beschreiben, als wenn du, der Autor, später nebenher erwähnst, dass Matt gerne liest oder sportlich ist oder was weiß ich.
Show, don't tell - Es wirkt immer glaubhafter, wenn Figuren durch ihr Verhalten charakterisiert werden als durch die Beschreibung des Autors.
Auch das Haus kann noch viel bessere Infos über die Familie Davis geben. In einem Vorort von London zu wohnen bedeutet ja nicht nur, dass man möglichst nahe am Zentrum wohnt (das ist eher noch uninteressant) sondern verrät auch viel über sozialen Stand, Herkunft etc.

Zitat:
Matt verließ sein Zimmer und ging hinunter ins Esszimmer, indem bereits der Rest seiner Familie am Tisch saß. Emma Davis, Matts Mutter, bereitete ein paar Dinge für den Unterricht am Montagmorgen vor. Sie war Lehrerin an der Darwin-High-School in London. John Davis, Matts Vater, saß am Tisch und las die Zeitung. Er mochte es nicht, wenn man ihn beim Zeitunglesen störte. Zuletzt saß Scott Davis, Matts Bruder, am Tisch und stocherte mit seinem Löffel ein wenig im Müsli vor sich herum.
„Morgen“, sagte Matt, als er den Raum betrat und setzte sich auf den letzten freien Stuhl. „Na, auch schon wach?“, meinte Scott grinsend und reichte ihm die Müslipackung.
„Jaah, danke“, antwortete Matt, schüttete sich ein wenig Müsli in die Schüssel, die vor ihm auf dem Tisch stand, nahm sich die Milchtüte und übergoss damit sein Müsli. Seine Mutter packte ihre Schulsachen zusammen, stecke sie in eine Tasche, stand auf und sagte: „So, ich fahr' nun in die Stadt. Ich treff' mich dort mit einer alten Freundin. Soll ich dich mitnehmen, John?“ John Davis, der offenbar mit dem Zeitunglesen fertig geworden war, legte diese zusammengefaltet vor sich auf den Tisch und stand auf.
„Danke, Schatz, aber das ist nicht nötig. Tom wird mich in ein paar Minuten ohnehin abholen, da er mit mir heute ins Labor fahren will.“ Matts Vater war ein Biologe und erforschte Erbkrankheiten und solche Dinge, die Matt noch nie interessiert haben. Emma nickte und verließ den Raum.


Ok, das Zitat ist jetzt n bisschen lang geworden, aber hier zeigen sich ein paar Schnitzer nur im Zusammenhang.
1. Stellst du die Familie Davis viel zu flüchtig bzw. platt vor. Mag sein, dass da später noch eine detailliertere Beschreibung kommt, hier aber stört es mich erst einmal. Das fängt damit an, dass du jedes Familienmitglied mit Nachnamen nennst - etwas, was mich vielleicht nur persönlich stört.  Meines Erachtens schafft der Nachname eine gewisse Distanz zwischen Leser und Figur bzw. zwischen verschiedenen Protagonisten. Matts Bruder Scott Davis klingt erheblich distanzierter als Matts Bruder Scott (ganz abgesehen davon, dass dem Leser klar sein dürfte, wie Scott und John und Emma mit Nachnamen heißen).

2. Ist es für den Leser an dieser Stelle wichtig, dass John Davis es nicht leiden kann, wenn man ihn bei der morgendlichen Lektüre seiner Zeitung stört? Eigentlich nicht, da es ja zu keinerlei Störung kommt. Als Charakterisierung einer Figur ist es auch zu flach, da ich so als Leser nur eine bloße Tatsache berichtet bekomme.
Auch hier gilt show, don't tell: Der Vater könnte von Matt beim Zeitungslesen gestört werden, woraufhin er ziemlich ungehalten reagiert. So wird dem Leser auch klar, dass John Davis anscheinend nicht wirklich drauf steht sich beim Lesen der Zeitung stören zu lassen.
Gleiches gilt für den erwähnten Beruf der Mutter. Berichte nicht dokumentarisch, sondern lass Informationen nebenher einfließen. Du brauchst keine Angst zu haben, dass der Leser diese nicht realisiert.

3. Achte mal auf die Dialoge deiner Figuren. Würdest du so im Alltag mit deinen Eltern/Freunden/Geschwistern reden? Ein guter Dialog zeichnet sich durch seine Glaubhaftigkeit aus, das heißt er passt sich den
Umständen und dem sozialen Milieu an.
Bei einem Bewerbungsgespräch drückst du dich anders aus als auf einer Party. Obdachlose reden in der Regel anders als Akademiker (mal ein krasses Beispiel).
Matt scheint zwar auch gut bürgerlichen Verhältnissen zu kommen, aber irgendwie verhält sich seine Familie ja doch ziemlich steif. Lass sie ruhig umgangssprachlicher reden, das ist in Ordnung. Sie können sich gegenseitig im Satz unterbrechen, Schmipfwörter benutzen oder was weiß ich. Und vor allem gibt es mehr Verben des Sprechens als sagen, meinen, antworten - die sagen überhaupt nichts über Tonfall, Stimmung und Charakter einer Person aus.
Deine Protas dürfen ruhig murmeln, flüstern, grummeln, lachen oder was weiß ich. Das ist wichtig, nur so entsteht bei mir als Leser ein lebhafter Eindruck von der Unterhaltung.


Ich bin grad n bisschen in Eile, weswegen ich die Rezension jetzt hier erstmal beende. Im weiteren Verlauf finden sich aber eigentlich die gleichen Stolpersteine, sodass ich hoffe, dass du hiermit schon mal was anfangen kannst.
Beschreibe das Verhalten der Charaktere, nicht ihre Persönlichkeit, das ist ganz wichtig. Ob eine Figur dumm, sarkastisch oder ein Lügner ist möchte ich als Leser noch immer ganz alleine entscheiden. Kein Autor muss mir das vorkauen.
Show, don't tell, merks dir.

Lass dich jetzt nicht von der Tatsache entmutigen, dass du hier keinen positiven Kritikpunkt findest. Sowas ist hart, vor allem fürs Ego, lässt sich aber ändern, indem du an deiner Geschichte arbeitest und deswegen jetzt nicht die Flinte ins Korn schmeißt. Klingt alles furchtbar ausgeleiert, aber angefangen haben wir ja alle irgendwann wink

mfg

Felix


_________________
-Show me a hero and I will write you a tragedy-

F.S. Fitzgerald
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Gast







Beitrag24.11.2009 18:54

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo Zebrahead,

dein Stück ist ein brauchbarer Anssatz und vermittelt auch ein erstes Bild. Allerdings ist das Kapitel durch unnötige Beiwerk überfrachtet und stelzt an einigen Stellen schon schwer. Da gäbe es einiges zu überdenken.

Zitat:
Es war ein schöner Samstagvormittag, als Matt die Augen aufschlug. Es war Anfang Juli. Matt schlug die Bettdecke zurück und richtete sich auf. Ein wenig verschlafen streckte er sich und gähnte einmal herzhaft. Er stieg aus dem Bett und ging ans Fenster, um einen Blick nach draußen zu werfen. Sich über das schöne Wetter freuend zog sich Matt seine am Boden liegende Jeans an und schlüpfte anschließend in ein schwarzes T-Shirt, welches in seinem Schrank hing.


Der obige Abschnitt ist ein gutes Beispiel für mangelnde Zeitraffer und unwichtigen Details. (die Kleinen Zeitraffer)

Beispiel: Er richtete sich auf, reckte sich, schlug die Decke beiseite, ging ans Fenster- dieser Satz auch noch mit der Begründung, dass er hinaus schauen möchte.

Dann wird’s skurril: Sich übers schöne Wetter freuend zog sich Matt SEINE am BODEN LIEGENDE Hose an? Oha, das dürfte ziemlich schräg aussehen. Gleichermaßen dürfte es beim T-Shirt aussehen. Er schlüpfte hinein, obwohl es im Schrank hing?

Das wäre einfacher gegangen. Er sprang aus dem Bett, schlüpfte in Jeans und T-Shirt (…) Das schöne Wetter findet sich bereits im ersten Satz.


Zitat:
Matts Zimmer war nicht gerade groß. Ein Bett, ein Schrank, ein Schreibtisch und ein kleiner Hocker nahmen den Großteil des Zimmers ein. Das Zimmer befand sich im ersten Stock des Hauses. Das Haus der Familie Davis war am Rand eines kleinen Vororts von London und somit nicht weit vom Zentrum selbst entfernt.


Absatz oben. Aufs Maximum aufgebläht. Er bewohnte ein kleines Zimmer (…) nicht jedes Möbelstück ist wichtig, bzw. kann eingeführt werden, wenn es wichtig wird. Das Haus der Familie Davis suggeriert in steifer Manier, dass er als Untermieter bei Fremden wohnt. (Elternhaus) Wortwiederholungen vermeiden.

Zitat:
Matt verließ sein Zimmer und ging hinunter ins Esszimmer, indem bereits der Rest seiner Familie am Tisch saß. Emma Davis, Matts Mutter, bereitete ein paar Dinge für den Unterricht am Montagmorgen vor. Sie war Lehrerin an der Darwin-High-School in London. John Davis, Matts Vater, saß am Tisch und las die Zeitung. Er mochte es nicht, wenn man ihn beim Zeitunglesen störte. Zuletzt saß Scott Davis, Matts Bruder, am Tisch und stocherte mit seinem Löffel ein wenig im Müsli vor sich herum.


Ein weiterer unnötig aufgeblähter Absatz. Er verließ das Zimmer, ging hinunter ins Esszimmer, das dann doch zum Elternhaus gehört. Geht er zum Frühstücken ist automatisch klar, dass er sein Zimmer verlassen haben muss. Die Familie saß bereits am Tisch. Mit Ausnahme der Mutter werden sämtliche Anwesende abermals an den Tisch gesetzt.

Zitat:
„Morgen“, sagte Matt, als er den Raum betrat und setzte sich auf den letzten freien Stuhl. „Na, auch schon wach?“, meinte Scott grinsend und reichte ihm die Müslipackung.


Der obige Satz kann durch gewunken werden.

Zitat:
„Jaah, danke“, antwortete Matt, schüttete sich ein wenig Müsli in die Schüssel, die vor ihm auf dem Tisch stand, nahm sich die Milchtüte und übergoss damit sein Müsli. Seine Mutter packte ihre Schulsachen zusammen, stecke sie in eine Tasche, stand auf und sagte: „So, ich fahr' nun in die Stadt. Ich treff' mich dort mit einer alten Freundin. Soll ich dich mitnehmen, John?“ John Davis, der offenbar mit dem Zeitunglesen fertig geworden war, legte diese zusammengefaltet vor sich auf den Tisch und stand auf.


Aber hier geht’s weiter mit füllenden und unnötigen Erklärungen. Er schütte sich ein Wenig Müsli in die Schüssel, die vor ihm stand – damit sollte was erzählt werden? Er war offenbar mit dem Zeitungslesen fertig? War er es oder nicht? Die Handlung spricht dafür. Füllwort, und erklärender Füllsatz. Er kann die Zeitung einfach beiseite legen.
Das es seine Schüssel war und sie nicht auf dem Nachbarstisch stand? Kann die ulkige Frage verdeutlichen wie schräg die Stelzerei mit den Erklärungen rüber kommt? Konsequenter Weise hätte im nächsten Satz der Löffel kommen müssen.

Er nahm seinen Löffel, der rechts neben seiner Schüssel stand, hob ein (…)
Verstehst du worauf ich hinaus möchte?
Er richtete sich eine Schale Müsli her (…) und damit wäre alles gesagt.


Zitat:
„Danke, Schatz, aber das ist nicht nötig. Tom wird mich in ein paar Minuten ohnehin abholen, da er mit mir heute ins Labor fahren will.“ Matts Vater war ein Biologe und erforschte Erbkrankheiten und solche Dinge, die Matt noch nie interessiert haben. Emma nickte und verließ den Raum. Kaum hatte man die Haustüre zugehen hören, klingelte es auch schon und John warf sich seine Jacke über.


Der Einstiegsdialog stelzt mächtig. So redet doch kein Mensch. Besonders gruselig das „ohnehin“ und das „da“, als Einleitung der uninteressanten Erklärung. Emma nickte und verlies den Raum, kann weg. Ohne Frage ein nutzloser Füllsatz.

Zitat:
„Nun gut, Jungs, das wird Tom sein. Stellt ja nichts an!“, sagte John, zwinkerte und verließ ebenfalls das Esszimmer. Als Scott und Matt den Tisch abgeräumt hatten, fragte Scott: „Wollen wir rausgehen und ein wenig Football spielen?“ Scott war ein hervorragender Footballspieler, weswegen er auch in der Schulmannschaft spielen durfte. Er spielte als Linebacker. Matt wollte auch unbedingt in die Schulmannschaft aufgenommen werden, doch er war noch zu jung. „Man muss mindestens 16 Jahre sein…“ hatte sein Sportlehrer und Coach


Der obige Absatz enthält ein „ebenfalls“, das unmittelbar durch den Füllsatz im vorigen Absatz erzwungen wurde. Auf diese Weise wachsen kleine Problemchen zu beeindruckende Rattenschwänze. Nachdem Scott und XX den Tisch abgeräumt hatten (…)

Zitat:
der Footballmannschaft immer gesagt. Matt Davis war erst 14 Jahre alt und somit zu jung, um in die Schulmannschaft aufgenommen zu werden. Sein Bruder Scott hingegen war bereits diesen Frühling 17 geworden.
„Ja, und in zwei Jahren spiele ich mit dir in der Schulmannschaft!“, sagte Matt fröhlich und sie gingen durch die Hintertür in den Garten.


Die vielen Erklärungen zwischen Rede und Gegenrede sind von der Länge her grenzwertig und drohen den Zusammenhang zu trennen.


Zitat:
Eine ganze Weile warfen sich die beiden den Football so stark und so fest zu, wie sie konnten. Damit wollte Scott die Wurf- und Fangtechnik seines Bruders verbessern. Plötzlich hörte Matt ein paar Meter hinter sich ein Rascheln in den Sträuchern und er drehte sich um. Ein kleiner, schwarzer Vogel war der Verursacher des Raschelns.



Es raschelte hinter Matt – käme weniger steif rüber. Insgesamt wurden hier die Prioritäten vertauscht. Nicht die genaue Distanz zum Vogel noch die Erklärung das er Verursacher des Raschelns war, ist wichtig. Konzentrierst du dich auf den Vogel und dem was er tut, wäre klar gewesen, dass er es war. Wichtiger wäre die Gattung gewesen. Eine Dole hüpfte durchs Geäst – diese Richtung halt.

Zitat:
„Pass auf!“, rief Scott, (gerade als sich Matt wieder umdrehte und den ledernen Ball direkt vor seinen Augen ihm entgegen fliegen sah.) Matt hechtete sich gerade noch beiseite, denn ansonsten hätte ihm der Ball womöglich sogar die Nase gebrochen.


Lass dir mal den eingeklammerten Satz (rot) auf der Zunge zergehen. Er spricht für sich.

Zitat:
„Wow, das war ja knapp!“, sagte Matt. Scott ging verdutzt auf seinen Bruder zu.
„Knapp? Das war mehr als knapp! Unglaublich! Ich sah dich schon vor mir: mit einer gebrochenen Nase und einem Abdruck vom Football mitten im Gesicht! Ich war mir sicher, dass dich der Ball im nächsten Bruchteil einer Sekunde trifft. Aber irgendwie hast du es doch geschafft, noch rechtzeitig auszuweichen! Was für eine Reaktion...“, sprach Scott und wirkte ziemlich erstaunt.


Es ist sehr unglücklich wenn Erzähler und Charakter sich des gleichen Sprachschatzes bedienen. Siehe ein Absatz zuvor „die gebrochene Nase“ und den Dialog dazu im obigen Absatz. Im Grunde wird der gesamte oben erzählte Absatz komplett noch einmal im Dialog abgehandelt.

Zitat:
„Du wirst immer besser“, sagte Scott, „ich bin mir sicher, dass dich der Coach in zwei Jahren sofort in die Schulmannschaft aufnehmen wird!“ Scott warf einen Blick auf seine Armbanduhr, „wolltest du nicht um Sechs Uhr zu deinem Kumpel? (Wir haben ziemlich lange trainiert), es ist schon nach Fünf.“
Matt flitzte ins Haus, sprang unter die Dusche und wurde auf halb Sechs Uhr fertig. Er ging hinaus in die Garage, wo sein Fahrrad stand. Schon befand er sich auf den Weg zu Marc, einem Schulkameraden.


Der eingeklammerte Satz ist ohne Sinn. Streichen. Gleiches gilt für die Beschreibung von Matts Reaktion. Er sauste ins Haus und eine viertel Stunde später (…) hätte es auch getan.

Zitat:
Auf halbem Wege kamen ihm drei Jungs aus seiner Jahrgangsstufe entgegen: Brad, Will und Luke. William und Luke waren beide 15, sie mussten beide eine Klasse wiederholen. Brad jedoch, der Anführer der Bande, war bereits 16 geworden und wiederholte schon zum zweiten Mal eine Klasse. Außerdem spielte er in der Footballschulmannschaft, da er sehr stämmig und breit gebaut war.


Mit dem Satz: da er seht stämmig und breit gebaut war, machst du die körperlichen Attribute zur Schlüsselqualifikation des Footballs. Stimmt nicht.

Zitat:
Die drei waren sozusagen die Schlägerbande der Schule und da sie alle drei so hohl und dumm, wie sie auch stark und groß waren, war es nicht klug, sich ihnen in den Weg zu stellen. Matt hatten sie bisher noch nie verprügelt, da sich Brad nicht traute, ihn zu vermöbeln, da Matts Bruder Scott ebenfalls in der Schulmannschaft spielte und auch weitaus muskulöser war. Als Matt den dreien immer näher kam und ihn Brad erblickte, rief er lauthals: „Na sieh an, wen wir hier haben! Das kleine Milchbubi, das es nicht schafft, in die Schulmannschaft aufgenommen zu werden!“


Verprügeln – vermöbeln. Redundanz, ansonsten Füllworte streichen. (weitaus z.B. )

Zitat:
Matt wusste, dass es am Besten sei, ihn einfach zu ignorieren und weiterzufahren. Gerade, als Matt an ihnen vorbeifuhr, setzte Brad noch einmal nach: „Hübsches Rad hast du da, Davis. Ist das von deinem Bruder, diesem Möchtegernfootballspieler?“ Matt hasste es, wenn jemand etwas Schlechtes über seine Familie sagte, also wurde er langsamer und hielt schließlich an. Er war bereits ein paar Meter hinter den dreien, drehte sich zu ihnen um und sagte zornig: „Mein Bruder ist kein 'Möchtegernfootballspieler'! Er spielt um Welten besser als du, und jeder weiß, dass dich der Coach nur in die Mannschaft aufgenommen hat, weil zu viele Offense-Linespieler verletzt sind!“ Das hörte Brad offenbar gar nicht gern und er marschierte auf Matt zu. Mit einer Kopfbewegung machte er seinen Kumpeln Will und Luke klar, dass sie ihm folgen sollten. Als Brad direkt vor Matt angekommen war, baute er sich mächtig auf und sah auf Matt herunter. Brad war in etwa einen ganzen Kopf größer als Matt und mindestens zweimal so breit.
„Soso, Davis Junior meint, er kann mich blöd von der Seite anmachen?“ Will kicherte und Luke grinste Matt dumm an und fletschte dabei seine gelblichen Zähne.
„Ich sage nur die Wahrheit.“, sagte Matt, sogar für seinen Geschmack ausgesprochen ruhig. Vermutlich hatte ihm Scotts Lob Mut gemacht.
„Nur-“, sagte Brad und grinste hämisch, „es ist wirklich zu dumm, dass dein starker Beschützer, Scottyboy nicht da ist. Oder, Jungs?“ Wieder grinste Luke und auch Will grinste und auch seine gelblichen Zähne kamen zum Vorschein.


Der obige Absatz ist nicht ganz so belastet.

Zitat:
Matt wandte sich von ihnen ab und wollte ohne ein weiteres Wort zu sagen auf sein Rad steigen und wegfahren, doch als er zum Lenker griff, stieß ihn Brad beiseite und kickte das Fahrrad um. Matt sah das Rücklicht zerbrechen und er kochte vor Wut. Er ging auf Brad zu, welcher jetzt zufrieden grinste, und brüllte: „Was soll die Scheiße?!“


Matt war nicht vom Rad gestiegen, sondern nur angehalten!

Zitat:
„Du wolltest doch nicht etwa abhauen, du Feigling?“, grinste Brad. Das war zu viel für Matt. Er holte aus und wollte auf Brad einschlagen, doch der hatte schon seine Faust in der Hand abgefangen und holte nun ebenfalls aus.
„Du willst mir eine reinhauen? Versuch's doch!“, sagte Brad und ließ seine Faust auf Matt zufliegen. Doch kurz bevor diese Matt zu Boden schlagen konnte, wurde sie plötzlich sehr langsam, blieb beinahe in der Luft stehen. Matt drehte seinen Kopf gerade noch weg, als im Bruchteil einer Sekunde Brads Faust auch schon wieder in der normalen, ausknockenden Geschwindigkeit heranflog, jedoch Matts Gesicht verfehlte. Brad sah unglaublich überrascht aus, als er sah, dass er Matts Gesicht nicht getroffen hatte, doch gerade als er zum zweiten Versuch ausholen wollte, kam ein Auto angebraust. Brad sah das Auto und bemerkte, dass Matts Mutter darinsaß. „Los, weg hier!“, sagte Brad zu seinen Freunden, ließ Matt los und sie rannten davon.


oben sind lediglich ein paar unbeholfene Beschreibungen zu beanstanden, die leicht zu korrigieren wären. Deine Geschichte kommt zwar durch,  ist aber in der Gesamtbetrachtung noch hart zu überarbeiten. Ein nicht unwesentlicher Teil sollte gestrichen, einiges umformuliert werden. Vor allem auf die Trennung der Dialog- und Erzählsprache achten. Gleiches gilt für den Inhalt, um Redundanzen zu vermeiden.
Stilistisch könntest du noch einiges nach legen. Vielleicht schaust du mal in die Schreibschulen des Forums. Dort findest du sicher eine Reihe hilfreicher Tipps. Vor allem schärfe deine Sinne für das Wesentliche.

Grüße

Bobbi
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Zebrahead
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 33
Beiträge: 26



Beitrag24.11.2009 19:44

von Zebrahead
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Bobbi, hallo Felix!
Danke für eure umfassenden Kritiken, da war viel hilfreiches für mich dabei!

Ich werde mich demnächst hinsetzen und dieses Kapitel, mit euren Hinweisen, überarbeiten. Kann ich dann die überarbeitete Fassung hier posten oder soll ich meinen ursprünglichen Text ersetzen?
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Noelia
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Beitrag24.11.2009 19:47

von Noelia
Antworten mit Zitat

Hallo und Willkommen Zebrahead!

Deine überarbeitete Fassung kannst du einfach als Antwort hier in diesem Thread posten. Das macht es dem Leser einfacher die Entwicklung deines Textes, ob von dir allein, oder mit der Hilfe der anderen User, nachvollziehen zu können. Denn auch wir können daraus ja lernen.

Sorry, dass ich jetzt nichts produktives zu deinem Text sagen kann, aber ich denke, du hast genug Input gekommen, und kannst dich an die Arbeit machen. wink

Viel Erfolg und Spaß dabei!

Noelia
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Zebrahead
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 33
Beiträge: 26



Beitrag24.11.2009 20:37

von Zebrahead
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Hey Noelia!
Allerdings, gneug Input habe ich bereits bekommen =)

Nun, eine erste Überarbeitung hab ich so eben abgeschlossen. Dann poste ich die mal und hoffe, dass sie besser als das ursprüngliche Kapitel ist Zipped


Es war ein schöner Samstagvormittag Anfang Juli, als Matt die Augen aufschlug. Er stieg verschlafen aus dem Bett und gähnte einmal herzhaft. Ein paar wärmende Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster herein und erhellten die Stimmung des Jungen. Er schlüpfte in seine Klamotten, welche noch vom Vortag am Boden verteilt waren und warf einen Blick auf ein Poster an der Wand, das den Quarterback der Londoner American Football Mannschaft zeigte.
Matt verließ sein Zimmer und ging hinunter um zu frühstücken. Emma, seine Mutter, bereitete ein paar Dinge für ihren Unterricht am Montagmorgen vor. Die Lehrerin musste nicht weit zur Darwin-Highschool in London fahren, da sie in einem kleinen Vorort wohnten. Matts Vater, John, saß am Tisch und las die Zeitung. Er blickte kurz auf, grüßte seinen Sohn freundlich und war auch sofort wieder in die Zeitung vertieft. Zuletzt saß Scott, sein Bruder, am Tisch und stocherte mit seinem Löffel ein wenig im Müsli vor sich herum.
 „Morgen“, begrüßte Matt seine Familie und setzte sich auf den letzten freien Stuhl. „Na, auch schon wach?“, neckte ihn sein Bruder grinsend und reichte ihm die Müslipackung.
„Jaah, danke“, antwortete Matt und schüttete sich ein wenig Müsli in seine Schüssel. Seine Mutter packte ihre Schulsachen zusammen, steckte sie in eine Tasche, stand auf und sagte: „So, ich fahr' nun in die Stadt. Ich treff' mich dort mit einer alten Freundin. Soll ich dich mitnehmen, John?“ Matts Vater legte die Zeitung zusammengefaltet auf den Tisch und stand auf.
„Nein, danke, Schatz, das ist nicht nötig. Tom holt mich in ein paar Minuten ab, weil wir heute ins Labor fahren.“, gab der Berufsbiologe zur Antwort. Emma gab ihrem Mann einen Kuss und verließ den Raum. Kaum hatte man die Haustüre zugehen hören, klingelte es auch schon und John warf sich seine Jacke über.
„Na gut, Jungs, das wird Tom sein. Stellt ja nichts an!“, scherzte John und zwinkerte seinen Söhnen zum Abschied zu. Als Scott und Matt den Tisch abgeräumt hatten, fragte Scott: „Wollen wir rausgehen und ein wenig Football spielen?“ Scott war ein hervorragender Footballspieler, weswegen er auch in der Schulmannschaft spielen durfte. Er spielte als Linebacker. Matt wollte auch unbedingt in die Schulmannschaft aufgenommen werden, doch er war noch zu jung. „Man muss mindestens 16 Jahre sein!“ hatte sein Sportlehrer und Coach der Footballmannschaft immer gesagt. Matt war aber erst 14 Jahre alt und somit blieb ihm nichts anderes übrig, als noch zwei Jahre zu warten. Sein Bruder hingegen war bereits diesen Frühling 17 geworden.
 „Ja, und in zwei Jahren spiele ich mit dir in der Schulmannschaft!“, freute sich Matt und sie gingen durch die Hintertür in den Garten.
Eine ganze Weile warfen sich die beiden den Football so stark und so fest zu, wie sie konnten. Damit wollte Scott die Wurf- und Fangtechnik seines Bruders verbessern. Plötzlich raschelte es ein Stück hinter Matt und er drehte sich um. Eine kleine Amsel war für das Rascheln verantwortlich gewesen.
Scott hatte von Matts Ablenkung nichts mitbekommen und deshalb just in dem Moment, als sein Bruder sich umdrehte, den Ball geworfen.
„Pass auf!“, schrie Scott, als sich Matt wieder seinem Bruder zuwandte und sich das lederne Ei bereits unmittelbar vor seinem Gesicht befand. Er hechtete sich gerade noch beiseite und entging somit einigen Schmerzen.
„Wow, das war ja knapp!“, sagte Matt und Scott ging völlig verdutzt auf seinen Bruder zu.
„Knapp? Das war mehr als knapp! Unglaublich! Ich sah dich schon vor mir: mit einer gebrochenen Nase und einem Abdruck vom Football mitten im Gesicht! Ich war mir sicher, dass dich der Ball im nächsten Bruchteil einer Sekunde trifft. Aber irgendwie hast du es doch noch geschafft, rechtzeitig auszuweichen! Was für eine Reaktion...“, sprach Scott und wirkte ziemlich erstaunt.
„Du wirst immer besser“, sagte Scott, „ich bin mir sicher, dass dich der Coach in zwei Jahren sofort in die Schulmannschaft aufnehmen wird!“ Scott warf einen Blick auf seine Armbanduhr, „wolltest du nicht um Fünf Uhr zu deinem Kumpel? Es ist schon nach Vier.“
Matt flitzte ins Haus und war etwa zwanzig Minuten später fertig. Er ging hinaus in die Garage und bestieg sein Fahrrad.
 Schon befand er sich auf den Weg zu Marc, einem seiner Schulkameraden. Auf halbem Wege kamen ihm drei Jungs aus seiner Jahrgangsstufe entgegen: Brad, Will und Luke. William und Luke waren beide 15, sie mussten beide eine Klasse wiederholen. Brad jedoch, der Anführer der Bande, war bereits 16 geworden und wiederholte schon zum zweiten Mal eine Klasse. Außerdem spielte er in der Footballschulmannschaft, aufgrund seines stämmigen Körpers, wie Matt vermutete. Die drei waren sozusagen die Schlägerbande der Schule und da sie alle drei so hohl und dumm, wie sie auch stark und groß waren, war es nicht klug, sich ihnen in den Weg zu stellen. Matt hatten sie bisher noch nie verprügelt, weil es sich Brad nicht traute, da Matts Bruder ebenfalls in der Schulmannschaft spielte und auch muskulöser war. Als Matt den dreien immer näher kam und ihn Brad erblickte, rief er lauthals: „Na sieh an, wen wir hier haben! Das kleine Milchbubi, das es nicht schafft, in die Schulmannschaft aufgenommen zu werden!“ Matt wusste, dass es am Besten sei, ihn einfach zu ignorieren und weiterzufahren. Gerade, als Matt an ihnen vorbeifuhr, setzte Brad noch einmal nach: „Hübsches Rad hast du da, Davis. Ist das von deinem Bruder, diesem Möchtegernfootballspieler?“ Matt hasste es, wenn jemand etwas Schlechtes über seine Familie sagte, also hielt er an und stieg von seinem Rad. Er war bereits ein paar Meter hinter den dreien, drehte sich zu ihnen um und sagte zornig: „Mein Bruder ist kein 'Möchtegernfootballspieler'! Er spielt um Welten besser als du, und jeder weiß, dass dich der Coach nur in die Mannschaft aufgenommen hat, weil zu viele Offense-Linespieler verletzt sind!“ Das hörte Brad offenbar gar nicht gern und er marschierte auf Matt zu. Mit einer Kopfbewegung machte er seinen Kumpeln Will und Luke klar, dass sie ihm folgen sollten. Als Brad direkt vor Matt angekommen war, baute er sich mächtig auf und sah auf Matt herunter. Brad war in etwa einen ganzen Kopf größer als Matt und mindestens zweimal so breit.
„Soso, Davis Junior meint, er kann mich blöd von der Seite anmachen?“ Will kicherte und Luke grinste Matt dumm an und fletschte dabei seine gelblichen Zähne.
„Ich sage nur die Wahrheit.“, sagte Matt, sogar für seinen Geschmack ausgesprochen ruhig. Vermutlich hatte ihm Scotts Lob Mut gemacht.
„Nur-“, höhnte Brad, „es ist wirklich zu dumm, dass dein starker Beschützer, Scottyboy nicht da ist. Oder, Jungs?“ Wieder grinste Luke und auch Will offenbarte seine gelblichen Zähne. Matt wandte sich von ihnen ab und wollte ohne ein weiteres Wort zu sagen auf sein Rad steigen und wegfahren, doch als er zum Lenker griff, stieß ihn Brad beiseite und kickte das Fahrrad um. Matt sah das Rücklicht zerbrechen und er kochte vor Wut. Er ging auf Brad zu, welcher jetzt zufrieden grinste, und brüllte: „Was soll die Scheiße?!“
„Du wolltest doch nicht etwa abhauen, du Feigling?“, provozierte Brad. Das war zu viel für Matt. Er holte aus und wollte auf Brad einschlagen, doch der hatte schon seine Faust in der Hand abgefangen und holte nun ebenfalls aus.
„Du willst mir eine reinhauen? Versuch's doch!“, keifte Brad und ließ seine Faust auf Matt zufliegen. Doch kurz bevor diese Matt zu Boden schicken konnte, wurde sie plötzlich sehr langsam, blieb beinahe in der Luft stehen. Matt drehte seinen Kopf gerade noch weg, als im Bruchteil einer Sekunde Brads Faust auch schon wieder in der normalen, ausknockenden Geschwindigkeit heranflog, jedoch Matts Gesicht verfehlte. Brad sah unglaublich überrascht aus, als er bemerkte, dass er sein Opfer nicht getroffen hatte, doch gerade als er zum zweiten Versuch ausholen wollte, kam ein Auto angebraust. Brad sah das Auto und bemerkte, dass Matts Mutter darinsaß. „Los, weg hier!“, sagte er zu seinen Freunden, ließ Matt los und sie rannten davon.
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Felix
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Beitrag24.11.2009 23:04

von Felix
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Lass dir mit der Überarbeitung ruhig etwas mehr Zeit. Leg den Text zur Seite und bearbeite ihn erst in ein paar Tagen. Mir ist ja klar, dass du recht schnell Verbesserungen sehen willst, aber so wird das nicht unbedingt klappen.
Man sieht, dass du versuchst die Ratschläge zu beherzigen, aber noch wirkt es so, als hättest du einfach nur einige Sätze gestrichen und andere hinzu gefügt, um den Kritikpunkten gerecht zu werden.
Mir fällt es schwer dasVielleicht drück ich mich ein bisschen wirsch aus.

Auf jeden Fall solltest du dir mit der Überarbeitung Zeit lassen und nicht ungeduldig sein. Jeder will möglichst schnell Lob hören, aber so kommt man dem ganzen nicht unbedingt näher.


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Gast







Beitrag25.11.2009 13:04

von Gast
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Hallo Zebrahead,

Ich zitiere zuerst einen Satz aus der Originalfassung:

Zitat:
Matt verließ sein Zimmer und ging hinunter ins Esszimmer, indem bereits der Rest seiner Familie am Tisch saß. Emma Davis, Matts Mutter, bereitete ein paar Dinge (…)


Zitat:
Mein Statement dazu:
Ein weiterer unnötig aufgeblähter Absatz. Er verließ das Zimmer, ging hinunter ins Esszimmer, das dann doch zum Elternhaus gehört. Geht er zum Frühstücken ist automatisch klar, dass er sein Zimmer verlassen haben muss. Die Familie saß bereits am Tisch. Mit Ausnahme der Mutter werden sämtliche Anwesende abermals an den Tisch gesetzt.


Zitat:
Dein Ergebnis nach der Überarbeitung:
Matt verließ sein Zimmer und ging hinunter um zu frühstücken.


Ist das nun besser? Klar nein. Die Aussage ist nicht nur unverändert, sondern auch verschlimmbessert, nicht zueltzt deshal, weil du obendrein einen der gefüchteten "um zu-Sätze" eingefügt hast, obwohl ich das Beispiel sehr präzise angegangen bin!

Ich weiß um die Ungeduld jener, die sich aus vielfältigen Gründen dem kreativen Schreiben zu wenden, und von der Ansicht, dazu bräuchte es nicht mehr als etwas Fantasie. Schreiben hat man ja in der Schule gelernt. Jetzt kommt die schlechte Nachricht. Das ist purer Unsinn, der lernfaulen Träumern als Placebo dient. Mag sein; es hat welche gegeben, denen das in den Genen lag. Aber deren Werke dürften es dann auch auf Anhieb geschafft haben. Wer das für sich in Anspruch nimmt, dürfte durchweg Superkritiken (von kundiger Seite) ernten und nur selten Absagen kassieren.  

Ich weiß nichts von dir, deshalb sind meine Worte auch nicht als Bewertung deiner Person zu verstehen! Wenn du aus Liebe zum Schreiben schreibst, weil du Lust hast die erdachten Abenteuer zu durchleben und nieder zu schreiben, dann lerne. Ist es die Lust am Schreiben deine treibende Kraft, wird dir das Lernen so spannend erscheinen wie dein bestes Buch. Versprochen. Ist es aber bloßes Geltungsbedürfnis -, also der Wunsch irgendwann den Freunden, der Familie ein selbstgeschriebenes Buch zu präsentieren, dann wird dir das Lernen als überflüssige Quälerei erscheinen, und die ordentliche Veröffentlichung kaum erreichbar.  

Wer erdachte Abenteuer erleben möchte, wird sich gern die Techniken aneignen und sie zur Intensivierung des Erlebnisses nutzen und sich nicht Fragen, ob er überhaupt schreiben kann oder wann sein erstes Buch erscheint. Er ist voll auf seine Geschichte fixiert. Er liebt sein Abenteuer: nicht den Gedanken an Veröffentlichung. Neben den Techniken gilt es zu ergründen was eine Geschichte aus macht. Welche Infos braucht der Leser, welche nicht. Die Vielfalt der zu gewinnenen Einsichten sind dermaßen vielfältig, dass es dich vermutlich umhauen wird. Übrigens, deine derzeit größte Schwäche.


Er liest seine Abenteuer immer wieder gern. Ist das nicht der Fall, scheitert der Autor auch bei der Überarbeitung. Er ist meist nicht willens, oder in der Lage die eigenen Werke zu LESEN. Im Glauben jedes geschriebenen Wort zu kennen, überfliegt er die Zeilen und ärgert sich hinterher, wenn ihm ein Leser offensichtliche Tippfehler unter die Nase reibt, obwohl er in Stücken anderer mit der Präzision eines Trüffelschweines arbeitet. Eine solche Neigung wird immer bestimmender Faktor für die Qualität der Werke bleiben und hat nichts mit der Arbeitsauffassung eines Autors, der mit dem Herzen dabei ist, gemein. Des Pudels Kern ist, dass du ein Problem nur beseitigen kannst, wenn du es als solches Identifizieren kannst. Und das erfordert einiges an Wissen, das du erkennbar noch nicht hast.

Deshalb mein Tipp. Übe dich in Geduld und entdecke die Geheimnisse des Schreibens. Beginne mit den Lektionen in den Schreibschulen des Forums und entscheide dann, ob dir das Schreiben wirklich liegt.

Der Weg, ein Stück alles paar Stunden hastig verändert rezensieren zu lassen, wird dir gar nichts bringen. Das liefe am Ende aufs Ghostwriting hinaus. Nur verinnerlichte Erkenntnisse bringen weiter. Die mangelnde Auswertung meiner Kritik hat es gezeigt. Lerne, und wenn es dir liegt, wird sich der Spaßfaktor vervielfachen, obwohl Schreiben vor allem auch Mühsal bedeutet. Hab Spaß und entdecke die Möglichkeiten.

Grüße
Bobbi
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Zebrahead
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Beitrag25.11.2009 18:30

von Zebrahead
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Danke für eure Kommentare, Bobbi und Felix!
In Zukunft werd ichs etwas ruhiger angehen, aber zuerst werde ich dem Rat von Bobbi folgen und mich mit den Lektionen in den Schreibschulen des Forums auseinandersetzen.

Danke an euch =)
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Zebrahead
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Beitrag26.11.2009 13:10

von Zebrahead
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Ich hätte noch eine Frage an euch, bevor ich nochmal versuche, das Kapitel zu überarbeiten.
Da ich bereits mehrere Kapitel fertiggestellt habe, darf ich das zweite Kapitel posten, nur um eure Meinung davon zu wissen? Vielleicht ist es besser als das erste Kapitel, vielleicht nicht. Überarbeiten werde ich sowieso alles müssen^^
Aber ich bin ja zum lernen hier, wenn alles von Anfang an perfekt wäre, wärs doch langweilig wink
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Felix
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Beitrag26.11.2009 17:52

von Felix
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Wenn du der Meinung bist, dass es dir eine gewisse Sicherheit gibt zu wissen, ob dein zweites Kapitel stilistisch besser geraten ist, dann spricht meines Erachtens nichts dagegen, dass du es auch hier reinstellst.
PAss nur auf, dass du dich nachher nicht um zu viele Kritikpunkte kümmern musst, man kann sich ja auch schnell mal übernehmen.


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Zebrahead
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Beitrag26.11.2009 19:18

von Zebrahead
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Ja, das stimmt^^
Also dann poste ich jetzt mal das zweite Kapitel.
Mit den anderen warte ich aber noch, da es beim zweiten Kapitel sicher auch genug zu verbessern gibt...^^

Kapitel 2, Henry, der Visom


Eineinhalb Jahre später. Es war Winter. Matt war überglücklich, denn er war nun auch endlich in der Footballschulmannschaft. Gleich an seinem 16. Geburtstag vor einer Woche lief er hastig zum Coach und fragte, ob er ihn aufnehmen würde. Da der Coach wusste, dass Matt sehr sportlich und auch ein guter Footballspieler war (er hatte ihn oft mit seinem Bruder spielen sehen), nahm er ihn ohne Bedenken sofort ins Team auf. Matt spielte ebenfalls die Linebacker-Position, genau wie sein Bruder. Jedoch war er zu Beginn nur dessen Auswechselspieler, da dieser immerhin schon seit Jahren im Team war. Inzwischen hatte Matt eine feste Freundin gefunden: Susan. Susan war ein sehr hübsches Mädchen, mit einer langen, blonden Mähne, die glatt und ohne Locken von ihrem Kopf hing und somit ihre freundlichen Gesichtszüge umrahmte. Matt hingegen hatte kurze, strubblige schwarze Haare, wie alle in seiner Familie, mit Ausnahme seiner Mutter. Sie hatte lange, ein wenig gelockte braune Haare. Da Matt sehr kantige Konturen besaß, waren er und seine Freundin sich optisch nicht sehr ähnlich.
Das Footballtraining wurde gerade mit der Schulglocke beendet und Scott und Matt gingen zusammen zum Bahnhof. Sie fuhren schon seit Jahren zusammen mit dem Zug in die Schule nach London. Sie selbst wohnten in einem kleinen Vorort.
„Scott?“
„Ja?“, antwortete Scott und blickte seinen Bruder an.
Die beiden saßen wie gewöhnlich nebeneinander im Zug.
„Sag mal-“, stammelte Matt und suchte nach den richtigen Worten, „heute ist doch unser Jahrestag...also, Susans und meiner. Meinst du, es ist eine gute Idee, sie abends in ein schönes Restaurant in der Stadt einzuladen und dann ins Kino zu gehen?“ Scott, der in dieser Hinsicht mehr Erfahrung als sein kleiner Bruder hatte, überlegte kurz und sagte dann: „Zum Essen einladen ist immer eine gute Idee. Und Kino, hm, das kommt dann auf den Film an.“ Matt sah aus dem Fenster und überlegte, welcher Film seiner Freundin wohl am besten gefallen würde. Auch wenn die beiden optisch nicht perfekt zusammenpassten, ihre Geschmäcker was beispielsweise Filme anging, waren beinahe identisch.
Nachdem Matt mit dem Duschen fertig war und sich auch noch ein wenig Haargel in die Haare gemacht hatte, ging er hinunter ins Wohnzimmer, wo seine Mutter fern sah.
„Also dann, Mum, ich fahr jetzt mit Susan in die Stadt. Ich weiß noch nicht genau, wann ich heimkommen werde. Ist das ok?“
„Natürlich, Matt. Ich wünsch' dir viel Spaß!“, antwortete Matts Mutter. Er verließ das Haus und machte sich zu Fuß auf den Weg zu seiner Freundin, die nur ein paar Straßen weiter wohnte.
 Ein wenig später erreichten die beiden den Bahnhof. Gerade, als man den Zug einfahren hörte, ertönte hinter den beiden eine grimmige Stimme.
„Davis!“ Matt drehte sich um und blickte nach oben in die kleinen bekannten Knopfaugen Brads. „Ach, du bist's nur. Hab' gehört, du bist aus der Schulmannschaft geflogen, weil ich ja nun im Team bin.“, höhnte Matt und grinste verschmitzt in Brads vor Wut kochendes Gesicht. Diesmal war er jedoch allein unterwegs, anscheinend mussten Will und Luke für anstehende Prüfungen lernen.
Er packte Matt am Kragen und zischte zornig: „Halt dein Maul, Davis, oder ich schicke dich direkt ins Krankenhaus!“
„Lass ihn sofort los!“, fuhr Susan Brad zornig an und packte ihn am Arm, doch Brad beachtete sie nicht und stieß sie nur barsch zur Seite. Sie stolperte nach hinten und fiel geradewegs auf die Gleise, auf denen der Zug in der Zwischenzeit immer näher gekommen war und schnurstracks auf das wenige Meter entfernte Mädchen zurollte.
Nun ging alles sehr schnell. Matt riss sich aus Brads Griff los und brüllte „SUSAN!“. Er sprang hinunter auf die Gleise und sah, dass sich seine Freundin den Knöchel hielt. Brad hatte sich mittlerweile aus dem Staub gemacht und war verschwunden. Der Zug war nun direkt neben den beiden und Matt versuchte, Susan von den Gleisen zu bekommen. Verzweifelte Gedanken schossen ihm durch den Kopf, der Zug würde nicht mehr rechtzeitig zum Stillstand kommen und seine Freundin- er mochte den Gedanken nicht zu Ende bringen.
Er packte seine Freundin, sodass sie in seinen Armen lag und brachte sie so von den Gleisen. Im Augenwinkel hatte Matt noch bemerkt, dass der Zug anscheinend doch zum Stillstand gekommen war, denn er hatte sich nicht mehr bewegt, doch just in dem Moment, als beide von den Gleisen herunter waren, rollte der Zug wieder mit derselben Geschwindigkeit wie noch vor ein paar Sekunden weiter. Die Leute um sie herum starrten die beiden verdutzt an. Es kam Matt so vor, als hätte jemand genau in der Sekunde, bevor der Zug sie überrollen konnte, auf Pause gedrückt und eben in dem Moment, als beide in Sicherheit waren, wieder auf Play.
Matt dachte noch tagelang über den seltsamen Vorfall nach. Wie konnte das sein? Der Zug blieb urplötzlich stehen, obwohl er doch gerade noch im Rollen war? Es war, als hätte jemand den Zug einfach gestoppt, irgendwie aufgehalten, und gerade, als die Gefahr gebannt war, den Zug wieder weiterrollen lassen. Aber das war unmöglich. Matt zerbrach sich nachts oft den Kopf darüber, doch auf eine vernünftige Lösung kam er nie. Auch der Vorfall, als er noch 14 war und Brad ihn verprügeln wollte, war eigenartig. Die Faust hatte ihn irgendwie verfehlt, da sie einfach unglaublich langsam geworden war, wie Slow Motion in einem Film. Hatte er sich das damals nur eingebildet?
Der Wecker klingelte. Matt suchte verschlafen mit seiner Hand nach dem piepsenden Gerät und fuchtelte in der Luft herum, bis er es traf und verstummen ließ.
Es war mittlerweile März geworden und das Wochenende war soeben vorüber. Der eben erwachte Junge hatte jedoch nicht die geringste Ahnung, dass genau dieser eine Tag im März sein gesamtes Leben verändern würde.
Er frühstückte ein paar Waffeln und machte sich für die Schule fertig. Montags musste Matt ohne seinen Bruder mit dem Zug zur Schule fahren, da Scott die ersten beiden Stunden frei hatte und somit erst später in die Schule fuhr. In eine warme Jacke gewickelt verließ Matt das Haus.
Er ging auf dem Gehweg die Straße in Richtung Bahnhof entlang, als plötzlich eine Kreuzung weiter vorn ein schwarzer Van mit stark verdunkelten Fensterscheiben um die Ecke fuhr und dem Jungen entgegenkam. „Der fährt doch viel zu schnell.“, dachte sich Matt. Doch je näher der Van kam, desto langsamer wurde er auch. Gerade, als sich Matt fragte, ob er diesen Wagen schon einmal gesehen hatte, öffnete sich das Beifahrerfenster und Matt erstarrte vor Schreck.
Eine Pistole war auf den Jungen gerichtet und es gab einen lauten, markerschütternden Knall. Matt kniff reflexartig die Augen zusammen. Der Fremde in dem schwarzen Wagen hatte auf ihn geschossen! Durch seine Furcht rührte sich Matt nicht, doch dann öffnete er die Augen und konnte kaum glauben, was er sah: der Van, der gerade eben in rasender Geschwindigkeit die Straße entlang preschte, war plötzlich so langsam, dass man kaum sah, dass er sich überhaupt noch bewegte. Dann sah Matt eine kleine schwarze Kugel einen guten Meter vor sich langsam auf ihn zu fliegen. Er trat einen Schritt beiseite und schon war alles wieder in normaler Geschwindigkeit: der Van schoss in der üblichen rasanten Geschwindigkeit um die Ecke und verschwand.
Die Pistolenkugel, die sich eben noch ganz langsam durch die Luft geschraubt hatte, steckte den Bruchteil einer Sekunde später schon in dem Baum, der sich hinter Matt befunden hatte, bevor er einen Schritt zur Seite getreten war. Immer noch starr vor Schreck stand der Junge da und wusste nicht, was so eben passiert war. Natürlich ‚wusste‘ er, was passiert war, nur konnte er es nicht verstehen. Matt war sich sicher: irgendetwas stimmte nicht. Für ein paar Sekunden war so eben schon wieder alles langsam. Schon wieder. Wie der Vorfall vor ein paar Tagen mit dem Zug. Oder der Vorfall mit Brad, vor etwa 18 Monaten. Oder waren es schon 20 Monate? Matt wusste es nicht mehr genau. Aber was machte das schon. Dieses Mal war sich Matt ganz sicher: irgendwie wurde alles um ihn herum unglaublich langsam, nur eben er nicht, wodurch er dieses Mal sein eigenes Leben retten konnte. Aber was sollte er davon halten? Hatte er nun einfach den Verstand verloren? Oder sich alles nur eingebildet? Gerade, als er sich, immer noch völlig verdutzt, den Schweiß von der Stirn wischen wollte, hörte er eine warme, freundliche Stimme hinter sich.
„Du bist Matt, nicht wahr?“ Matt wirbelte herum und vor ihm stand ein großer Mann mit kurzen dunkelbraunen Haaren und dunklen, nett aussehenden Augen. Vermutlich war er in etwa 25 Jahre alt. Matt wollte gerade den Mund öffnen und antworten, als ihn der Mann unterbrach.
„Mein Name ist Henry.“
„Ähm, hallo Henry.“, stammelte Matt und wusste nicht recht, was er dazu sagen sollte.
„Ich habe dich nun schon länger beobachtet und nun bin ich mir endgültig sicher. Du bist einer von uns!“, freute sich Henry strahlend, „du bist ein Visom!“
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