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Virane
Leseratte
 Alter: 30 Beiträge: 145
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 17.11.2009 22:08 Wie man die Welt verändert von Virane
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Ich gehe durch die Stadt. Es ist ein grauer, aber, wie ich finde, dennoch schöner Samstagnachmittag. Mein Ziel ist es ein Geschenk für meinen Vater zu kaufen.
Alleine gehe ich durch lange Einkaufsmeilen, laufe an vielen jungen Leuten vorbei, die ebenfalls ihr Ziel suchen.
Ich betrete ein Kaufhaus und laufe zielstrebig in die CD-Abteilung. Mein Blick wandert über die Regale, alles fein säuberlich sortiert und mit „Out now“ oder „Buy it“ - Schildern zugekleistert.
Erfolglos verlasse ich die Musikabteilung und wende mich der Süßwarenabteilung zu. Ein paar Pralinen für meinen Vater wären auch nicht falsch gewesen.
Schweigend lausche ich einigen Gesprächen der Leute um mich herum. „Oh, Shit. Ich hab den falschen Player gekauft“ oder „Fuck, ich muss noch einmal at home anrufen“.
Nachdem ich auch in der Süßwarenabteilung unter den ganzen „Candys“ und „Fruit Gums“ nichts gefunden habe, gehe ich in die Technikabteilung. Riesige „High Definition“ Fernseher scheinen mich förmlich schon zu erwarten und anzustarren. Überall „All inclusive“ Schilder oder auch „Home Service“ Hinweise, falls man zu faul ist und sich den Fernseher nicht gleich mitnehmen will, sondern andere dafür schuften lassen möchte. Auch hier glaubte ich nichts zu finden. Ich bin bei den Handys angekommen. Verschiedene Anbieter locken die Kunden mit ihren „Make the most of now´s“ oder ihren „can do´s“. Ich kaufe ein Handy für meinen Vater, mit allen möglichen "Functions", "Playern" und "Cyber-Shot".
Danach gehe ich aus dem Kaufhaus hinaus, zurück durch die „City“- Passage. Meine Suche nach dem Geschenk ist nicht gerade erfolgreich verlaufen, aber etwas besseres habe ich für meinen Vater nicht finden können.
Enttäuscht steige ich in den Bus. Nächste Haltestelle: Platz der deutschen Einheit. Auf einmal höre ich einen dumpfen Schlag, welcher den Gelenkbus erzittern lässt. Ich schaue auf. Durch die blutverschmierte Frontscheibe des Busses sehe ich das zerquetschte und leblose Gesicht meines Vaters.
...
Eure Meinungen sind gefragt!
Weitere Werke von Virane:
_________________ Das Leben ist kein Ponyhof |
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Einherjer
Klammeraffe

Beiträge: 554
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 17.11.2009 23:46
von Einherjer
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Hallo Virane.
Zitat: | Eure Meinungen sind gefragt! |
Wenn du Meinungen und Kritiken erwartest, setze deinen Text besser in die Talentschmiede, unter bellestrische Prosa.
Dort ist er meiner Meinung nach auch besser aufgehoben.
Deine Rechtschreibung ist relativ solide, aber sowohl im Satzbau als auch im Inhalt deines Textes zeigen sich deutliche Schwächen.
Erst dachte ich, du wolltest die Anglizismen im Alltag kritisieren, dann fährt der Bus aufeinmal den Vater an.
Was soll das?
Würde ich dich kennen, und es dir zutrauen, könnte ich jetzt eine Interpretation hervorzaubern, dass du unsere Kultur kritisierst, in der wir uns über triviale Dinge wie Anglizismen und Konsumverhalten aufregen und dabei die wichtigen Dinge, wie Familie und Leben aus den Augen verlieren.
Aber das wäre sehr, sehr weit hergeholt. Und entschuldige bitte, das kaufe ich dir nicht ab.
So muss ich leider sagen, das war noch nichts.
Dranbleiben! Lesen, schreiben, sich verbessern.
Das wird schon!
Gruß
Einherjer
_________________ Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt (Jean Cocteau)
Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist der gleiche wie zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen. (Mark Twain) |
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Enfant Terrible
alte Motzbirne
 Alter: 29 Beiträge: 10245 Wohnort: München

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 18.11.2009 08:43
von Enfant Terrible
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Eine Frage: Ist dies ein kompletter Text, oder kommt noch irgendeine Art von Fortsetzung? Er wirkt auf mich nämlich sehr abgehackt, gerade gegen Ende, als wolltest du nur schnell irgendeinen Abschluss finden.
Es ist im Grunde keine wirkliche Geschichte, denn was für einen Plot hat sie? Teenager geht ein Geschenk kaufen, sieht kurz darauf Papa (auf eine viel zu knapp beschriebene, zudem unlogische Weise) ums Leben kommen. Das reicht einfach nicht.
Stilistisch ohne viele Fehler, aber leblos geschrieben; der Einkaufs-Part liest sich bestenfalls wie ein Schulaufsatz. Sehr alltägliche Beschreibungen, ohne besondere Atmosphäre, ohne Witz. Vielleicht wäre es interessanter, dem Einkauf lesend zu folgen, wenn man wenigstens etwas über die Protagonistin oder ihren Vater, oder, noch viel wichtiger, das Verhältnis zum Vater wüsste. Aber das gibst du an keiner Stelle wieder, weil es so gut wie keine innere Handlung gibt - nicht einmal an der Stelle, wo sie ihn sterben sieht! (die Sterbeszene mit dem an der Frontscheibe gequetschten Gesicht fand ich übrigens enttäuschend, weil extrem unrealistisch und cartoon-mäßig dargestellt. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen)
Bestenfalls ist dieser Text ein Entwurf, ein Warmschreiben, aber noch extrem unfertig, denn hier fehlen die essentiellen Elemente, die die Story vollständig und nachvollziehbar machen würden. Genau wie Einherjer verstehe ich weder die Botschaft deiner Geschichte, noch ihre Idee, auch schon der Titel bereitet mir Kopfzerbrechen.
Ich würde auch empfehlen, diesen Text in der Talentschmiede zu bearbeiten, denn "fest auf dem Eis" wirkt er auf mich nicht gerade. Es tut mir leid, dass ich so hart sein musste, fass es nicht als böse auf!
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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MosesBob
Gehirn²
 Administrator Alter: 43 Beiträge: 20120
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 18.11.2009 09:09
von MosesBob
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Hallo Virane!
Ich schließe mich Einherjer und Enfant Terrible an. Der Text macht einen noch unfertigen Eindruck und wirkt schriftstellerisch noch nicht sicher. Ich sehe nichtsdestotrotz keine Probleme, die durch entschlossene Arbeit nicht ausgebügelt werden können. Ein erster Schritt könnte ein Blick in unsere Schreibwerkstatt sein: *klick*
Falls dir daran gelegen ist, deine Geschichte zu verbessern, komme ich gerne nochmal darauf zurück.
Den Thread habe ich in die Talentschmiede verschoben.
Viele Grüße,
Martin
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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Andrea F. Leseratte
A
Beiträge: 154 Wohnort: München
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A 18.11.2009 09:13
von Andrea F.
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Hallo Virane,
ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was du mit diesem Text ausdrücken wolltest oder beabsichtigt hast. Da passt irgendwie gar nichts zusammen. Im ersten Moment dachte ich auch, es geht um die übertriebene Häufung der Anglizismen in unserem Sprachgebrauch. Dein Titel lässt zudem eine Erklärung erwarten, die zeigt, wie man die Welt denn nun verändert. Da kommt aber nix. Außer der Vater, der plötzlich an der Windschutzscheibe klebt. Es tut mir leid, aber damit kann ich jetzt gar nichts anfangen. Vielleicht kannst du ja erklären, worauf du eigentlich hinaus wolltest.
LG
Andrea
_________________ Lesen ist in einer immer schneller lebenden Welt die einzige Methode der Verlangsamung. |
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Virane
Leseratte
 Alter: 30 Beiträge: 145
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 18.11.2009 17:50
von Virane
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Hallo
Erstmal vielen Dank an eurer Kritik, die ich teils schon, teils aber nicht nachvollziehen kann
Einherje hat den richtigen Ansatz des Anglizismus ins Spiel gebracht, der auch das Thema des Textes ist. Zentrale Rolle spielt der Vater. Ich habe ihn als unsere deutsche Sprache verkörpert, die nach und nach durch Anglizismen ersetzt wird. Er ist nicht Grundlos am Platz der deutschen Einheit überfahren worden. Mit ihm meine ich einfach unsere deutsche Sprache. Das Handy, das gekauft wurde, ist ein weiteres Obejekt, die deutsche Sprache zu vernichten. Mit anderen Worten: Wieder wurde ein kleiner Teil unserer deutschen Sprache "getötet", was auch mit dem Tod des Vaters ausgedrückt werden sollte. Vielleicht hättest du dich noch etwas intensiver mit dem Text einlassen sollen
Mein Stil benötigt in der Tat einen Schliff, daher hast du nicht unrecht wenn du sagst, das die Sätze noch schöner formuliert werden können
Nun zu Enfant Terrible: Das Ende ist absichtlich abbrupt gewählt, um einfach noch einen kleinen Spannungsmoment und einen plötzlichen Handlungsumschwung zu verdeutlichen.
Nochmal: Der Vater ist allgemein bezogen das Deutsche. Eine friedliche Handlung schlägt derartig ins Gegenteil um, womit ich meinen Appell gegen den Anglizismus herausbringen wollte. Aber einen Punkt von dir finde ich sehr interessant: Das Verhältnis zum Vater=Das Verhältnis zur deutschen Sprache. Da hätte ich in der Tat ein Wort verlieren können.
Vielleicht ist der Text zu verschlüsselt geschrieben
Und keine Angst ich bin nicht böse, vielen Dank für deine so ausführliche Rezension an dieser Stelle
@ Moses Bob: Ja das Werk ist ferit
@ Andrea F.: Lese dir nochmal Text und meine Kritik durch. Vielleicht wirst du dann schlüssiger
Trotz allem. Vielen Dank für eure Kritik
Auf Antworten würde ich mich freuen
LG
VIRANE
_________________ Das Leben ist kein Ponyhof |
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femme-fatale233
Füßchen
 Alter: 30 Beiträge: 2097 Wohnort: München
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 18.11.2009 18:18
von femme-fatale233
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Zu erst einmal muss ich loswerden, dass ich diese dauernde Anglizismuskritik nicht besonders interessant finde. Sprache verändert sich ob wir wollen oder nicht - wahrscheinlich waren Leute in anderen Zeiten genauso bestürzt, als plötzlich französische Wörter in unseren Sprachgebrauch überschwappten, aber geschadet hat dem Deutschen nicht.
In dem Zusammenhang möchte ich anmerken, dass der Vater, der die deutsche Sprache ausdrücken soll, in der realen Geschichte schon tausendmal hätte sterben müssen, wenn man die Sprachveränderung von dem Moment an betrachten, an dem man selbst ein Gefühl dafür entwickelt hat. Außerdem was ist denn "deutsche Sprache"? Wir haben so viele Lehnwörter, die schon lange in unserem Sprachgebrauch etabliert sind, dass wir es gar nicht mehr merken, wenn wir sie benutzen.
Nun aber zum Text selbst:
Ich finde ihn ein wenig langweilig geschrieben. Es reißt mich nichts mit, ich bleibe nirgendwo wirklich dran hängen. Da ist kein Gefühl - und vor allem keine Spannung. Klar, das Ende ist unerwartet, aber nicht spannend - das ist ein Unterschied.
Der Tod des Vaters wirkt so lieblos hingeschludert - schade, weil du in deinem Text ja eigentlich die Anglizismen kritisierst und man somit eigentlich auch Gefühle geschildert bekommen sollte, wenn das Gegenkonzept - die "deutsche Sprache" - stirbt.
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Maria
Evolutionsbremse
 Alter: 51 Beiträge: 7718
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 18.11.2009 18:23
von Maria
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Hallo Virane,
hatte ebenfalls zuerst die Anglizismen im Verdacht, hab das dann aber verworfen weil die Tonart des restlichen Textes nicht dazu passt. Die ist zu "getragen".
Der Vater der dann am Ende völlig abrupt und beinahe nebenbei überfahren wird, als "deutsche Sprache". hm ^^ Ein schöner Gedanke, aber dann hättest Du ihn nicht im ersten Satz schon als Deinen Vater vorstellen sollen, für den Du ein Geschenk suchst sondern schon einmal den Fokus anders legen. So erwartet man ein Tochter-Sohn/Vater-Geschichtchen.
Die Geschichte in Kürze, wie sie bei mir ankommt (scheinbar nicht nur bei mir): Figur sucht Geschenk für Vater, ist im Kaufhaus überfordert von all den Dingen und 'fremden Worten', auf dem Heimweg wird ihr Vater überfahren.
Der Fokus liegt einfach auf den Dingen die Du suchst, das Geschenk das Du nicht findest. Das sollte dann eher in den Hintergrund rücken. Nebenbei outnow, buy it festzustellen reicht mir hier nicht. Hättest Du die Anglizismen nicht in "" gesetzt, wären sie hinten über gefallen oder hätten mich - noch schlimmer - genervt. So aber dachte ich, da kommt noch was - aber statt dessen passiert eine Familientragödie.
Tut mir leid. Muss mich den anderen anschließen.
VG
Maria
PS. habe mich auf die Geschichte eingelassen - versprochen
_________________ Give me sweet lies, and keep your bitter truths.
Tyrion Lannister |
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Virane
Leseratte
 Alter: 30 Beiträge: 145
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 18.11.2009 18:25
von Virane
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Jeder hat seine eigenen Meinungen über den Anglizismus
Ich persönlich finde es eben schade, das sich unsere Sprache sehr verändert hat und es auch noch tun wird.
Der Vater ist nur ein kleiner Teil. Würde man die jetzige Situatuon sehen, würden die Väter nur so ausgerottet werden
Aber deine Kritik zur Spannung muss ich sagen: Da hätte man vielleicht etwas mehr Gefühl und Beziehungen, evtl gerade das Sohn-vater Verhältnis mehr berücksichtigen sollen.
Vielen lieben dank auch dir
LG
VIRANE
_________________ Das Leben ist kein Ponyhof |
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Virane
Leseratte
 Alter: 30 Beiträge: 145
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 18.11.2009 18:28
von Virane
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Und auch an Maria einen herzliche Dank
Es ist ja nicht mein letztes Werk
Meine Kritik an alltäglichen Dingen soll noch in viel mehr Texten zum Ausdruck kommen Dieser hier ist vielleicht nicht ganz so gut angekommen, der Apell ist ein wenig untergegangen, aber das nächste Thema wird besser behandelt, versprochen Eure Kritik geht nicht bei mir unter, sie motiviert mich umso mehr
LG
VIRANE
_________________ Das Leben ist kein Ponyhof |
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femme-fatale233
Füßchen
 Alter: 30 Beiträge: 2097 Wohnort: München
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 18.11.2009 18:31
von femme-fatale233
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Zitat: | Meine Kritik an alltäglichen Dingen soll noch in viel mehr Texten zum Ausdruck kommen |
Dann habe ich einen Tipp: Einige bekannte Schreiber machen uns etwas vor, das wir uns zum Vorbild nehmen können: Wer Kritik an "alltäglichen Dingen" üben will, tut dies am Besten, in dem er die Situation in seinem Geschichten ins Absurde münden lässt. Nicht in den Klamauk, sondern wirklich ins Absurde.
Liebe Grüße,
Caro
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Virane
Leseratte
 Alter: 30 Beiträge: 145
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 18.11.2009 18:32
von Virane
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Auch hier danke für einen Tipp
_________________ Das Leben ist kein Ponyhof |
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