Prolog, Präludium & Begrüßungsrede

[MosesBob]

Gemurmel.
Der Redner betritt den Saal. Zielstrebige Schritte Richtung Podium. Zweimal prüfend gegen das Mikrofon getippt. Dumpfes Protestieren aus den Lautsprechern. Das Gemurmel verstummt. Köpfe wenden sich der Bühne zu, Sitzpositionen werden korrigiert. Ein Räuspern. Ein Schluck Wasser. Ein zweites Räuspern. Es geht los.

»Meine sehr verehrten Damen und Herren,

das Wichtigste vorweg: Wir sind ›Du‹. Wir sind nicht ›Sie‹, weil wir hier alle das eine Ziel vor Augen haben: Wir wollen schreiben. Und wir wollen unsere Zeilen veröffentlicht sehen. Ob in einem Buch, einem Gedichtband, einer Zeitschrift oder Zeitung, sei dahingestellt. Doch dieses eine Ziel macht aus dem viel zu förmlichen ›Sie‹ ein kollegiales ›Du‹. Auf Wunsch siezen wir natürlich auch.

Stimmen dafür? Dagegen? Enthaltungen? Wunderbar – einstimmig beschlossen.

Bevor ihr euch auf unserer Seite umschaut, hoffentlich aktiv in das Geschehen eingreift und bereitwillig zulasst, dass sich euer Herzschlag dem Rhythmus der zahlreichen Schreibmaschinenanschläge anpasst, die hier durch die Räumlichkeiten hallen, möchten wir auf zwei Punkte hinweisen, die uns am Herzen liegen.

Da wäre zum Einen die Suchfunktion, die am oberen linken Bildschirmrand ihre Dienste anbietet. Diese Suchfunktion ist ein sehr hilfreiches Instrument, das euch dabei hilft, Beiträge und Themen zu finden, die euch interessieren, Themen, die euch keine Ruhe lassen und Themen, zu denen euch reihenweise Fragen unter den Nägeln brennen. Ob es um die Überwindung einer Schreibblockade geht, um Recherchen zu euren Werken, die Stationen vom Exposé bis hin zum Buch, das Handwerk des Schreibens und des Dichtens oder die gelungensten Werke und Textstellen der Weltliteratur – die Suchfunktion ist der große Bruder, das dritte Auge, der Lauschangriff und das allwissende Archiv unseres Forums. Ihr entgeht nichts.

Der zweite Punkt betrifft das Juwel unserer Seite: Eure Werke. Dieser Bereich ist die Projektionsfläche, an die ihr eure literarischen Ergüsse werfen könnt, um Kritik, Resonanz und Feedback in jedweder Form zu erhalten. Betrachtet es als eine Bewährungsprobe eures Schaffens: Hier wird unvoreingenommen, kritisch, sachkundig und objektiv – bisweilen auch mit einer subjektiven Note – über eure Texte geurteilt, sinniert und getratscht. Grundsätzlich sind wir bemüht, jede Veröffentlichung binnen spätestens einer Woche kommentiert zu haben. Das geschieht sowohl durch unsere zahlreichen Mitglieder, als auch durch das DSFo-Team. Kein Text soll unkommentiert in der Versenkung verschwinden.

Kritik ist von jedem erwünscht – auch von dir!

Beinahe jeder, der schon mal einen Text veröffentlicht und auf Resonanz gewartet hat, weiß um die Ungeduld, mit der man die ersten Reaktionen herbeisehnt. Kommt der Text an? Ist er gut? Ist er spannend, wohl durchdacht, tiefgründig, unterhaltsam, lustig, erotisch, anspruchsvoll, bahnbrechend, weltenbewegend, erschütternd, melancholisch, authentisch, dramatisch? Wie habe ich mich ausgedrückt? Wie ist mein Schreibstil, wie meine Ausdrucksweise? Auch hier seid ihr gefordert – erlöst diese arme Person von ihrer nervlichen Anspannung! Schreibt ihr, ob euch ihr Werk gefallen hat oder nicht und warum genau das der Fall ist. Eure persönliche Meinung ist gefragt!

Bedenkt: Alles, was ihr tut, kommt irgend wann auf euch zurück – ein paar Tage später sitzt vielleicht ihr mit schweißnassen Handflächen vor dem Bildschirm und wartet darauf, dass nur irgend wer irgend etwas zu eurem Werk schreibt.

Das DSFo-Team wünscht euch einen angenehmen Aufenthalt, viel Spaß, viel Inspiration, immerwährende Kreativität und tonnenweise positive Resonanzen.

Begrüßungscocktails bis zum Abwinken gibt es bei jeder persönlichen Vorstellung.

Danke für eure Aufmerksamkeit.«


Tosender Applaus.