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Soufflierblatt

 
 
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Tanni Booke
Gänsefüßchen
T


Beiträge: 17



T
Beitrag23.02.2006 16:58
Soufflierblatt einer Figur als Hilfe
von Tanni Booke
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Soufflierblatt der Figur

Name:
Alter:
Größe:
Gewicht/Statur:
Geburtsort:
Haar- + Augenfarbe:
Physische Besonderheiten:
Erziehung/Ausbildung:
Sexualleben:
Beste Freunde/-innen:
Feinde:
Familie:
Kernbedürfnis:
Krankhafte Verhaltensweisen:
Absichten und Ziele im Leben;:
Gesten beim Reden:
Gangart:
Stärkster Charakterzug:
Schwächster Charakterzug:
Lacht oder macht sich lustig über:
Weltanschauung:
Politische Richtung:
Hobbies:
Was anderen zuerst an ihr/ihm auffällt:
Was die Figur macht wenn sie alleine ist:
Charakterisierung:
Wird der Leser die Figur mögen oder nicht:
Ändert sich die Figur in, bzw. während der Geschichte:
Bedeutendes Ereignis, welches ihren/seinen Charakter geprägt hat:
Bedeutendes Ereignis, welches die Persönlichkeit der Figur illustriert:
(Quelle: "Wort für Wort" von Elizabeth George)

Nur wer die Figuren in- und auswendig kennt, weiß wie sie reagieren, sich verhalten, was sie mögen und was nicht und wie sie auf und in dem Plot Einfluss nehmen können. Deshalb ein paar Hilfen, woran man denken könnte, was zu einer Figur dazugehört. Diesen Hilfen dienen auch dem Schreibfluss, denn wer beim Schreiben die Figuren nicht genügend kennt, kommt ins Stocken, um zu überlegen, was nun zu tun ist, wie das Verhalten sein soll, etc.

Wem dazu noch was einfällt, der kann natürlich gerne ergänzen, anregen und hinzufügen. Sind nur Hilfen von mir und evtl. für den ein oder anderen nützliche Ideen, die sicherlich erweitert werden können!

VG Tanni
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Faghul
Schneckenpost
F


Beiträge: 6
Wohnort: CH, Oensingen


F
Beitrag03.04.2007 19:19
Soufflierblatt einer Figur wie ausfüllen?
von Faghul
Antworten mit Zitat

Hallo,

Ich habe ein wenig recherchiert und Informationen gesammelt und bin auf das Soufflierblatt gestossen.
Ich bin mir überhaupt nicht sicher wie detailliert es ausgefüllt werden muss, z.B.
Haar- + Augenfarbe:
Reicht da kurz ein blond/blau?
Genauso bei Gangart, Sexualleben oder Gesten beim Reden etc.
Besonders bei Charakterisierung weiss ich nicht was zu schreiben ist...

Bin ich da der einzige der unfähig ist so etwas auszufüllen? Wenn ja, diejenigen die Erfahrung mit diesem Schema haben, könnte mir jemand ein bereits ausgefülltes zeigen, ich hab so etwas noch nie gemacht deswegen bräuchte ich hier kurz einmal Eure Hilfe.

Danke im voraus
MfG
Faghul
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Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6398
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag04.04.2007 00:58

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Ich denke mal, das bleibt dir selbst überlassen. Für Hauptfiguren sollte es aber gründlicher sein als wie für Nebenfiguren.
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MosesBob
Geschlecht:männlichGehirn²

Administrator
Alter: 44
Beiträge: 18344

Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor



Beitrag04.04.2007 08:10

von MosesBob
Antworten mit Zitat

Hallo Faghul!

Wenn du eine Figur bzw. einen Charakter erschaffst, solltest du dir natürlich Gedanken darüber machen, welche Eigenschaften, Macken und besonderen Kennzeichen er/sie hat. Du musst dir über seine Physiognomie im Klaren sein, um dich im Verlauf einer Geschichte nicht in Widersprüche zu verstricken, und um das Handeln, das Sprechen und die Gebärden deiner Protagonisten glaubwürdig und authentisch darzustellen.

Von solchen Listen halte ich persönlich aber relativ wenig - zumindest in der "vorgeschriebenen und vorgefertigten Form". Wenn ich einen Charakter erschaffe, setz ich mich hin und mach ein bisschen Brainstorming oder gehe raus an die frische Luft, schau mir die Leute an, die mir über den Weg laufen und mache mir Notizen.

Für jeden Charakter eine Liste mit Geburtstag, alkoholischem Lieblingsgetränk, Geburtsmerkmalen, sexuellen Präferenzen, etc. zu erstellen, finde ich überzogen. Ich picke mir heraus, welche Informationen für welchen Charakter sinnvoll sind und welche überflüssig. "Nebenrollen" kreiere ich im Kopf. Die "Hauptrolle" ebenfalls, weil ich mit ihr verwachse. Alles andere läuft über Liste.

Das wird aber von jedem anders gehandhabt.

Zu deiner Frage: Wenn du meinst, dass mit "kurz" und "blond" alles zum Haar gesagt ist - fein! Wenn du nicht gerade einen Roman über die Friseur-Innung in Castrop-Rauxel schreibst, muss man über die Haare nicht unbedingt mehr erfahren. Du darfst allerdings nicht in Versuchung kommen, jedes Kriterium so lieblos und detailarm nach Schema-F abzuarbeiten, sprich, die "üblichen verdächtigen" Merkmale und Eigenschaften zu verwenden. Hier kommt es auf Persönlichkeit an. Du musst einen Wiedererkennungswert erreichen!

Was hat der Charakter Besonderes an sich, das ihn unverwechselbar macht (z. B. Sprachfehler oder eine permanent juckende 3. Brustwarze )?


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Das Leben geht weiter – das tut es immer.
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Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
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Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse)
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Andri Cuort
Geschlecht:männlichSchneckenpost
A


Beiträge: 10



A
Beitrag22.03.2009 14:45

von Andri Cuort
Antworten mit Zitat

Die Idee kann hilfreich sein. Ich selber habe mein jüngstes Werk ohne derartige Regieanweisungen verfasst, allerdings war ich deshalb "gezwungen", meine Helden quasi in- und auswendig zu kennen oder - genauer formuliert - im Verlaufe der Geschichte kennen zu lernen. Cool
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Brynhilda
Felix Aestheticus

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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag22.03.2009 15:02

von Brynhilda
Antworten mit Zitat

Andri Cuort hat Folgendes geschrieben:
allerdings war ich deshalb "gezwungen", meine Helden quasi in- und auswendig zu kennen oder - genauer formuliert - im Verlaufe der Geschichte kennen zu lernen. Cool


Da kommt man nie drum herum.
Egal, wie genau man plant und festlegt und ausarbeitet, ich habe erfahren, daß auch fiktive Figuren so etwas wie Leben und Willen haben. Wie sie wirklich sind, erleben wir erst, wenn wir sie laufen lassen.
Das ist der Unterschied zwischen einem ausgestopften Löwen im Zoo und dem Löwen in der Savanne.
 Wink
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DasProjekt
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Beitrag22.03.2009 15:11

von DasProjekt
Antworten mit Zitat

Du kennst einen Zoo mit ausgestopften Löwen?

Ich muss meinem Helden gerade wieder einen Maulkorb anlegen, weil er sonst meinen Lesern nicht mehr gefällt, wenn ich ihn lasse, wie er will...  Rolling Eyes


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25. Mai 2017 - Kim Henry "Be Mine Forever"
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Andri Cuort
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Beiträge: 10



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Beitrag22.03.2009 15:23

von Andri Cuort
Antworten mit Zitat

Es ist so: Geschichten leben. Durch die Augen des Schriftstellers erschliesst sich dem Leser eine neue Welt, eine Welt, die sich ihm dank der Phantasie des Schreibenden öffnet, eine Welt, die sich von jener des Lesers unterscheidet, die ihm vielleicht sogar etwas umheimlich ist, ihn gleichzeitig aber auch fasziniert und hoffentlich bis zur letzten Zeile in den Bann zieht.

Meine jüngste Geschichte, nämlich jene des Erik Hort und seiner Freunde ist mein erster Politthriller und gleichzeitig auch mein erstes Hörbuch. „Liebe ist käuflich, Rache auch!“ spielt in einer Welt, die den meisten von uns unbekannt ist. Diese Dinge passieren aber mitten in unserer Normalität, allzu oft verdrängt und verharmlost. Ich bin mir bewusst, dass jeder Leser die Geschichte des Erik Hort anders erfährt, sich die Heldinnen und Helden so vorstellt, wie es ihm liegt oder es zu seiner Stimmung passt, und dass dies bestimmt nicht mit meinen Vorstellungen als Autor übereinstimmt. Dies stört nicht, im Gegenteil.

Der Reiz von Geschichten ist, dass sie bei den Zuhörern und Leserinnen in unzähligen Varianten ankommen und unterschiedliche Gestalt annehmen können. Der Erzähler, der Schreiber wie auch der Vorleser sind nichts anderes als Vermittler einer Realität, die sich in den Köpfen der Zuhörerinnen und Leser bildet.
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Pünktchen
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Ei 9


Beitrag22.03.2009 16:43

von Pünktchen
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Ich werde mir dieses "Soufflierblatt" auf jeden Fall ausdrucken smile
Kann ja nicht schaden, vielleicht lässt sich so verhindern, dass meine Figuren sich während des Schreibens oft in das genaue Gegenteil dessen verwandeln, wie ich die ursprünglich haben wollte.
Mir kommt es sogar oft so vor, dass sie das absichtlich machen um mir zu sagen: Ich lass mich nicht verbiegen, ich bin mein eigener Herr.
Ich finde das eigentlich schade, vor allem, wenn ich den besten Freund der Hauptperson nachher nicht mehr leiden kann, so wie es im Moment in einer meiner Geschichten der Fall ist  Sad

Mir hat dieses Blatt auf jeden Fall sehr geholfen, doch ich würde noch den "Kleidungsstil" hinzufügen.

Liebe Grüße
Pünktchen


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Brynhilda
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag22.03.2009 17:07

von Brynhilda
Antworten mit Zitat

DasProjekt hat Folgendes geschrieben:
Ich muss meinem Helden gerade wieder einen Maulkorb anlegen, weil er sonst meinen Lesern nicht mehr gefällt, wenn ich ihn lasse, wie er will...  Rolling Eyes


Mach das nicht!
Leute, die aalglatt sind und nur nette Dinge tun, die mag doch keiner.
Ich mag die lieber, die sich auch mal in die Nesseln setzen und keine Angst davor haben, mal anzuecken.

Laß ihn doch reden. Solange es keine politisch oder ideologisch verqueren Sachen sind, geht doch alles in Ordnung.
 Wink

Übrigens gibt es bestimmt ausgestopfte Löwen in Zoos. Ich meinte eigentlich Museum. Aber was soll's?
Was machen die denn mit den Tieren, wenn die sterben?
Gibt es in jedem Zoo einen Tierfriedhof?

Also, würde mich verstören, aber ich fände es auch gut.
Es ist doch schön, eine Erinnerung zu bewahren.
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DasProjekt
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Beitrag22.03.2009 18:18

von DasProjekt
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Tierfriedhof? Naja, ich denke irgendwo ein Platz, wo die Urnen von der Einäscherung eingegraben werden...

Naja er (der Held) eckt gerade ganz fürchterlich an - bei Leuten, die eigentlich seine Freunde sind. Gestern abend auch schon. Er verscherzt es sich gerade auf der ganzen Linie. Langsam muss ich ihn bremsen...  Wink


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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag22.03.2009 18:23

von Enfant Terrible
Antworten mit Zitat

Ist es denn so wichtig, einen Protagonisten auf strahlender Romantikheld zu trimmen? Leicht anti-heldisch angehaucht würde mir Martin persönlich sehr gut gefallen.

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DasProjekt
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Beitrag22.03.2009 18:29

von DasProjekt
Antworten mit Zitat

Terrorkrümel hat Folgendes geschrieben:
Ist es denn so wichtig, einen Protagonisten auf strahlender Romantikheld zu trimmen?


Wenn man das Projekt irgendwann an einen Verlag bringen und in Buchform im Laden stehen sehen will, muss die Antwort für einen Erstling leider "JA" heißen - tief und von ganzem Herzen. Ich beneide alle Schreiber, die so fest im vertraglichen Sattel sitzen, dass sie ihren Helden unsympathische Züge geben, sie "kaputtmachen" können.

Zitat:
Leicht anti-heldisch angehaucht würde mir Martin persönlich sehr gut gefallen.


Mir auch, aber siehe oben. Erstmal muss er ritterlich und gut und geradezu unfehlbar sein. Ich begebe mich in der zweiten Hälfte des Projektes schon auf sehr sehr dünnes Eis mit ihm...


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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag22.03.2009 18:33

von Enfant Terrible
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Stimmt das wirklich, das der Markt nur strahlende Helden verlangt? Abgefuckte Versager, Egoisten, Irre aller Art sind doch recht beliebt in der modernen Literatur. Warum dann nicht ein charakterlich etwas eingetrüber Held in einem Histo-Roman?

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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag22.03.2009 18:42

von Brynhilda
Antworten mit Zitat

Also, ich finde diese Strahlemänner eigentlich erst richtig unsympathisch.
 Wink
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Beitrag22.03.2009 18:45

von DasProjekt
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Der Histo-Roman dieser Tage verlangt den strahlenden Helden. Zumindest wird er von der Mehrzahl der Leserinnen verlangt. Histos mit "kaputten" Helden, da trauen sich die Verlage nicht recht ran, weil die Leserinnen den kaputten Helden nicht haben wollen. Leider ist der Histo in dieser Hinsicht sehr in den Sog des flachen LiRos geraten. Und deshalb tun sich Schreib-Neulinge einen großen Gefallen, wenn sie dem Schema F folgen und der Held strahlt.

Ich habe gerade "Das Haus Gottes" gelesen. Ein ziemlich "kaputter" und hässlicher Held, verstümmelt obendrein, entsprechend kommt das Buch, das in wundervoller Sprache mit viel Stimmgewalt geschrieben ist, in Histo-Benotungen schlechter weg als die sehr flachen "Hebammen" und "Wanderhuren" und so, was ich selbst erschütternd finde.

Als nächstes wollte ich den "Stern der Theophanu" lesen (ich liebe Kaiserin Theophanu), aber schon auf den ersten Seiten wird klar, neben der strahlenden Heldin steht auch hier ein strahlender Held - der Kaise Otto II wahrscheinlichst aber nicht gewesen ist. Hab das Buch weggelegt.

Freue mich jetzt auf "Gargoyle", mit drogensüchtigem, alkoholabängigem und in der Eingangssequenz bei einem Autounfall völlig verunstalteten Helden, den im Krankenhaus nur der Gedanke an seinen Selbstmord bei Entlassung am Leben erhält - ich verspreche mir viel davon. Aber verdammt viel Mut gehört dazu - und wahrscheinlich auch der Fakt, dass der Schreiber männlich ist, spielt auch eine Rolle  Wink

Lass mich mal erst in die Lage kommen, wenn ich mir den Mut leisten kann  Twisted Evil


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Brynhilda
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag22.03.2009 18:52

von Brynhilda
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"The Gargoyle" ist wirklich ein großartiges Buch. Ich hätte es gleich zweimal hinter einander gelesen, wenn mir nicht in Leipzig John Kalman Stefansson über den Weg gelaufen wäre.

Also, ich lese keine Romane mit Strahlemännern. Ich weigere mich.
Da lese ich lieber zehnmal hinter einander "Ivanhoe".  Laughing
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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag22.03.2009 18:57

von Enfant Terrible
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Wenn ich mir die Begründung so durchlese (die etwas traurig wahres an sich hat), sollten wir ein Dankesgebet sprechen, dass Thomas Harris nicht auf die Idee gekommen ist, seine Lecter-Stories ins Mittelalter zu versetzen.  Laughing Dann wäre Hanni bestimmt ein höflicher, charmanter, überbegabter und voll korräckter Hofkoch geworden.

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Sunebaer
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Beitrag25.04.2009 10:02
ich finde Helden klasse
von Sunebaer
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Hallo allerseits,

ich Neuling gestehe: ich liebe LiRos. Ich lese sie. Und ich habe einen in Bearbeitung. Ich ärgere mich über platt gezeichnete Schema F Figuren - aber ich habe gern strahlende Helden. Meiner wird auch Einer. Oder Eine. Mein Leben und das Leben vieler meiner Freunde ist anstrengend, kompliziert, in der Liebe völlig verfahren - und genau deswegen lesen diese so wie ich gern Geschichten, die einen aus der Realität holen und die "wahre" Liebe zeigen, die es so natürlich nicht gibt, aber die einen zumindest zeitweise dieses Gefühl vermittelt.

Ist ja auch egal. Jedem das Seine. Meins sind definitiv strahlende Helden.....

lg, Su
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Brynhilda
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag25.04.2009 10:50
Re: ich finde Helden klasse
von Brynhilda
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Sunebaer hat Folgendes geschrieben:
ich Neuling gestehe: ich liebe LiRos.


Gemäß der Regel, daß es keine dummen Fragen gibt, sondern nur dumme Antworten, stelle ich eine Frage, die nicht dumm ist.
Vielleicht bin ich dumm. Die Möglichkeit besteht.

Deshalb: Was sind den LiRos?
Ich habe es gegooglet, bin aber nur auf einen mobilen Sonnenschirmständer gestoßen.
 Embarassed
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Rheinsberg
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Alter: 64
Beiträge: 2251
NaNoWriMo: 35000
Wohnort: Amman
Bronzenes Messer


Beitrag25.04.2009 10:53

von Rheinsberg
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Ich rate mal: Liebes-Romane!

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"Books are written with blood, tears, laughter and kisses. " - Isabel Allende

"Die größte Gefahr ist die Selbstzensur. Dass ich Texte zu bestimmten Themen gar nicht schreibe, weil ich ahnen kann, welche Reaktionen sie hervorrufen." - Ingrid Brodnig
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DasProjekt
Geschlecht:weiblichExposéadler


Beiträge: 2904
Wohnort: Ørbæk, Nyborg, Dänemark


Beitrag25.04.2009 10:57

von DasProjekt
Antworten mit Zitat

Das ist die in Schriftstellerkreisen hundertprozentig anerkannte Abkürzung für den guten alten Liebesroman.

Wer sich im Literaturgeschäft auskennt, sollte sowas durchaus wissen!  Laughing


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25. Mai 2017 - Kim Henry "Be Mine Forever"
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