Im Dickicht eines verlorenen Kampfes

[Alogius]

Im Dickicht eines verlorenen Kampfes

Nur ein Sprung trennt mich von der Beute. Meine Krallen drücken sich tief in den Boden; mein Atem geht erst schnell, dann hält er inne; bevor ich ausatmen kann, muss ich den Satz wagen, mein Opfer umwerfen, erdrücken, bis die Verzweiflung es tötet.
Was, wenn es sich zur Wehr setzt, wenn es nicht allein ist, stärker ist als ich? Wenn es einen Hilferuf krächzen kann, bevor meine Hände jeden Schrei erwürgen?
Ich atme aus, dass ich nicht selbst ersticke an meiner Ratlosigkeit.
Die Beute verlässt den Schauplatz.
Wie sie ahnungslos verschwindet, will ich meine eigene Kehle aufschneiden.

[Biggi]

Hi Tom,
ein bedrückender Text ist das.
Dieser Kampf ist schon im Ansatz verloren, bevor er stattfindet. Das Nachdenken allein erstickt ihn im Keim. Die Beute bleibt unerreicht und geht ihren eigenen Weg.
Mutlosigkeit, wo einmal Mut war.
Am Schluss die pure Resignation und Verzweiflung.
Gar nicht gut.
Das Ende des einstigen Raubtiers, dem seine Zähne genommen wurden und das seine Krallen auch nicht mehr einsetzt, ist absehbar.
Aber das ist wohl der Lauf der Dinge... und ohne Zweifel aus der Verfremdung zurück auf den Menschen übertragbar.

Lieben Gruß,
Biggi

[Alogius]

Hi,

vielen Dank.

Ja, das ist natürlich übertragbar - und auch so geschrieben.

Gruß
Tom