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Übung: Personenbeschreibung

 
 
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MosesBob
Geschlecht:männlichGehirn²

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Beiträge: 18344

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Beitrag27.10.2009 13:08
Übung: Personenbeschreibung
von MosesBob
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Hans Hermann – die ganze Firma rief ihn aus unerfindlichen Gründen Hannes Hermannes – war eine knuffige Erscheinung: Asphaltgraue Haare, Teddybärengesicht, untergewichtig und von eher kleinem Wuchs; wenn er sich auf die Zehenspitzen wuppte, überschritt er gerade so die eins siebzig. Dreimal hatte er mit dem Rauchen aufgehört und dreimal wieder angefangen. Er war in erster Ehe verheiratet, dreifacher Vater und chronisch kerngesund. Nächsten Sommer würde er in den Ruhestand gehen. Verdientermaßen, denn wer vier Jahrzehnte in der Kfz-Werkstatt ausgehalten hatte, ohne den Verstand zu verlieren, hatte sich den Ruhestand redlich verdient. Hannes Hermannes arbeitete als Meister an vorderster Front, also im Servicebereich, sprach stets mit tiefer, trockener Stimme und war Urheber solch niederschmetternder Kommentare wie:

„Sind Sie mit dem Auto noch hierher gefahren?“
„Ja.“
„Respekt.“

Und:

„Sie wollen zum Ölwechsel?“
„Ja.“
„Meinen Sie, das lohnt sich noch?“
„Warum?“
„Hören Sie das Klappern?“
„Ja.“
„Das sind die Hydrostößel. Der Motor ist im Arsch.“

Oder:

„Der TÜV-Mann liegt neben Ihrem Auto und weint.“

Oder auch:

„Wenn Ihr Auto ein Pferd wäre, müssten wir es erschießen.“

In der Mittagspause setzte sich Hannes Hermannes an den Tisch ganzen hinten links in der Ecke. In den ersten fünf Minuten aß er drei Scheiben Schwarzbrot – zweimal Leberwurst, einmal Käse –, trank einen Becher Kaffee aus seiner Thermoskanne und rauchte die erste Zigarette des Tages (die erste Zigarette machte ihn immer schläfrig). Danach faltete er die Unterarme auf dem Tisch übereinander, bettete seine Stirn darauf und machte ein halbstündiges Nickerchen. Wenn er aufwachte, wischte er mit den Händen über den Tisch, um die Hinterlassenschaften seines Speichelflusses zu beseitigen, warf einen Blick auf seine Armbanduhr, rieb sich die Augen, glättete die Knautschzone, in die sie sich sein Gesicht verwandelt hatte, schaute in die Runde und fragte: „Was los?“ Manchmal erzählte er Geschichten von damals. Als man für Trunkenheit am Arbeitsplatz noch einen Schulterklopfer kassierte anstelle einer Abmahnung. Wie sich die Polizisten mit einer Flasche Schnaps bestechen ließen, wenn man Fahrzeuge vom Güterbahnhof aus ohne rote Nummern überführte. Und als Kfz-Meister noch keine Bürohengste hinter Papierbergen waren.

Ansonsten war er aber eher unauffällig.

Hannes Hermannes war eines jener stummen Denkmäler, die einem wahrscheinlich erst dann richtig fehlten, wenn sie nicht mehr da waren.


_________________
Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)

Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)

Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse)
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag27.10.2009 13:30

von Alogius
Antworten mit Zitat

Moin,

der Hannes ist ein Typ, wie man sie (leider) nur noch selten trifft. Manch jüngerer Zeitgenosse kennt sie vielleicht gar nicht, was schade ist (und keine Altersweisheit ausdrücken soll^^).
Er ist ein Jedermann, liebenswert, einfach und doch mit etwas Sehnsucht geschlagen, was die (natürlich) besseren Zeiten (= früher) angeht. Ja, sie werden einem fehlen, das ist gewiss.

Eine schön ausgefeilte und stimmige Beschreibung, die sich eben nicht nur auf Äußerlichkeiten und ein paar Fragmente verlässt, sondern eine Minihandlung in die Beschreibung einfügt, wenn sein Tagesablauf, seine Marotten und sein Verhalten beschrieben werden.
Lustig, aber an manchen Stellen auch nachdenklich genug.

Gut gemacht,

Gruß
Tom


_________________
Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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MosesBob
Geschlecht:männlichGehirn²

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Alter: 44
Beiträge: 18344

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Beitrag27.10.2009 16:10

von MosesBob
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Moin Tom!

Danke fürs Kommentieren. Wenn man die "Alteingesessenen" manchmal reden hört (über damals, bloß nicht über heute, denn wenn sie über heute sprechen, wird's unerträglich) wünsche ich mir manchmal, auch zu der Zeit gearbeitet zu haben. Nicht unbedingt, weil es besser war (vielleicht war es das, vielleicht war es das nicht), sondern weil es anders war. Und scheinbar irgendwie lockerer, trickreicher und nicht so anonym. Kommt auf den Beruf an.

Eines Tages sind wir Hannes Hermannes. Very Happy

Beste Grüße,

Martin


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Noelia
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Beitrag27.10.2009 16:12

von Noelia
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Martin- die ganze Firma nannte ihn aus unerfindlichen Gründen nur den Bob- war ein seltsames Werk Gottes. Er muss ziemlich abgelenkt gewesen sein, als er ihn erschuf. Bob trug seine blonden Haare meist in einer nicht definierbaren Länge, denn er konnte sich seit Monaten nicht entscheiden, ob er sie lieber kurz oder doch lang tragen sollte. Blonde Strähnchen waren sein eigentliches Ziel, ja er ist ein Mann, aber nicht mal auf der Hälfte der Wegstrecke verliess ihn regelmäßig die Geduld, und somit saß er doch wieder beim Friseur um die Ecke.
Seine stechenden Augen könnten bedrohlich wirken, wenn sein Gesicht nicht ständig strahlen würde, und er diese vielen Grübchen nicht hätte. Er selbst hielt seine Statur für Adonis-verdächtig, mindestens aber Brad-Pitt-würdig. Er war einer dieser Raucher, die man auf den Tod nicht ausstehen konnte. Über die erste Zigarette wurde erst mal in aller Ausführlichkeit gesprochen, und eigentlich wollte er ja gar nicht rauchen, tat es aber trotzdem wie ein Schornstein. Das schlimmste war jedoch, dass er grundsätzlich keine Kippen dabei hatte und sich lieber durchschnorrte. Zumindestens was den Arbeitsplatz betraf.
Er arbeitete in einem Autohaus als indirekter Kollege von Hannes Hermannes. Doch anders als Hannes, musste der Bob noch mindestens 35 Jahre dort aushalten. Er hatte den Ruhestand auch noch nicht verdient, seine direkten Arbeitskollegen sicherlich schon. Egal welchen Alters.

Martin verbrachte seine meiste Zeit mit Unsinnigkeiten, Wortakrobatik, Schlagabtäuschen mit Hannes oder eben mit einem Schriftstellerforum, ganz zum Dank seiner Kollegen. Viel brachte er zumindestens nicht auf die Kette an einem Arbeitstag.

Manchmal, wenn Bob müde oder lustlos war, verkroch er sich in das angrenzende Lager, rauchte ein bis zwei Zigaretten, von denen er anschließend natürlich berichtete, oder schaufelte sich unter einer Werkbank einen Schlafplatz aus. Auf alten Rädern und sonstigem Unrat.

Seine Mittagspause verbrachte er meist mit irgendwelchem Fast-Food welches schneller verschlungen war als es zubereitet wurde. Das nachfolgend schlechte Gewissen verdrängte er erfolgreich damit, nach der Arbeit noch mindestens drei Sportarten hintereinander durchzuführen.

Hannes sagte einmal zu ihm.

„Bob, alter Haudegen, mach dir das Leben doch nicht selbst so schwer..“

Recht hatte Hannes, das wußte auch der Bob, aber... Irgendwann wird er begreifen.
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Noelia
Geschlecht:weiblichPippi

Alter: 39
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Beitrag27.10.2009 16:14

von Noelia
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Shocked  Moooooment. Der gelbe Admin hat Knöpfe, die man ihm schleunigst wegnehmen sollte.

*schluck*

Du kannst doch nicht einfach einen Text veröffentlichen unter meinem Namen.. Hallo? Heeeee!!

BOOOOOROOOOO!!!
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MosesBob
Geschlecht:männlichGehirn²

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Alter: 44
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Beitrag27.10.2009 16:23

von MosesBob
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Embarassed

Du hattest die Wahl. Twisted Evil


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MosesBob
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Beitrag27.10.2009 16:52

von MosesBob
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Sehr geehrte Frau Langstrumpf,

nachdem ich Ihre PN mit o. g. Text erhalten und Ihnen die Pistole auf die Brust gedrückt habe, den Text nicht als PN versauern zu lassen, sondern ihn statt dessen der Öffentlichkeit zu präsentieren, sah ich mich veranlasst, ihn auf eigene Faust hier zu posten.

Das hat vielerlei Gründe.

Zum einen ist er witzig. Aber der Text ist kein typisches Nölchen, ganz im Gegenteil. Vielmehr ist es Ihnen gelungen, meinen Schreibstil zu kopieren, was mich staunend dazu veranlasste, mehrmals zu überprüfen, ob ich mir die PN nicht selber geschickt habe. Des weiteren legt der Text gnadenlos eine Arbeitsmoral offen, die ich so drastisch noch gar nicht gesehen habe. Was übrigens auch das Rauchen betrifft. Ja, ich rede über die erste Zigarette. Manchmal rede ich sogar mit der ersten Zigarette: Soll ich dich rauchen - oder soll ich nicht? Ich betrachte es als einen Von-Mann-zu-Mann-Dialog mit dem Marlboro-Mann. Auch über bzw. mit nachfolgenden Zigaretten spreche ich beizeiten. Psychologisch betrachtet ist das wohl auf mein schlechtes Gewissen zurückzuführen, das manchmal mit dieser verfluchten Raucherei einhergeht, obwohl ich sie auf der anderen Seite doch so sehr mag.

In einem Punkt jedoch, Frau Langstrumpf, haben Sie sich getäuscht. Sehr sogar. Ich war seit Jahren nicht mehr beim Friseur. An meine Haare kommt nur Mama. Die war nämliche mal Friseuse.

Mit freundschaftlichem Gruß,

der Martin, der Moses, der Bob

PS: Ihr Text hätte auch aus meiner Feder stammen können, ohne dass es jemandem aufgefallen wäre. Ihre Verkleidungskünste sind also bemerkenswert ... und auch ein kleines Bisschen furchterregend, wenn ich das an dieser Stelle anmerken darf.


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Maria
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Beitrag27.10.2009 17:37

von Maria
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Zitat:
Das schlimmste war jedoch, dass er grundsätzlich keine Kippen dabei hatte und sich lieber durchschnorrte.


Der Bob würde nie... ich wiederhole: NIEMALS keine Zigaretten nicht dabei haben. Das ist doch gelogen. Jetz mal ehrlich. Hier hat sich der Ghostwriter enttarnt, jawohl!


Und der Hannes Hermannes - das ist schon einer zum gern haben, Freund sein wollen.
Das ist eine schöne, sehr subtile Ode. Du liebst den doch, sei ehrlich

LG
HB-Männchen


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Noelia
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Beitrag27.10.2009 17:41

von Noelia
Antworten mit Zitat

Maria hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Das schlimmste war jedoch, dass er grundsätzlich keine Kippen dabei hatte und sich lieber durchschnorrte.


Der Bob würde nie... ich wiederhole: NIEMALS keine Zigaretten nicht dabei haben. Das ist doch gelogen. Jetz mal ehrlich. Hier hat sich der Ghostwriter enttarnt, jawohl!


Oh nein, liebe Nebelkrähe. Er hat keine bei der Arbeit. Nein, hat er nicht. Mittlerweile hat er eine Schachtel in der Schreibtischschublade, die er aber nur höchst selten anrührt. Er schnorrt. Er schnorrt. Er ist ein Schnorrer!!!
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MosesBob
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Beitrag27.10.2009 19:46

von MosesBob
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Kuckuck!

Maria hat Folgendes geschrieben:
Und der Hannes Hermannes - das ist schon einer zum gern haben, Freund sein wollen.
Das ist eine schöne, sehr subtile Ode. Du liebst den doch, sei ehrlich

Absolut! Auch wenn der Hannes Hermannes hier in Wahrheit aus drei Menschen zusammengeleimt wurde, die ich aber alle liebe ... und deren Ähnlichkeit mit real existierenden Personen natürlich rein zufällig *hust*

Danke fürs Lesen! smile

Noelia hat Folgendes geschrieben:
Er schnorrt. Er schnorrt. Er ist ein Schnorrer!!!

Das ist eine schamlose Lüge! Aber wo wir gerade beim Thema sind: Hast du mal ne Kippe?  Embarassed

Verräucherte Grüße,

der Lachs


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Noelia
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Beitrag27.10.2009 22:07

von Noelia
Antworten mit Zitat

Pippi nochmal.

Ich will ja nicht nur Unsinn hier verzapfen, sondern muss dan wohl auch mal ernsthaft ran.

Ich hab da was für dich. Mag sein, dass es etwas kleinkariert ist in der Schreibübung so eine welle zu machen, aber ich habe zu dem Text eine ganz eigene Meinung, die nicht so mit den anderen übereinstimmt.

Denn anders als Alogius finde ich die Szene nicht stimmig.

Ich sag dir was mich stört:

Zitat:
war eine knuffige Erscheinung: Asphaltgraue Haare, Teddybärengesicht,


Das Wort knuffig mag ich mal generell nicht, aber das ist Geschmacksache. (*schüttel*), aber was ich mit diesem Zitat sagen will:

Du beschreibst einen Mann. Äußerlich aber auch Charakterlich und diese beiden Beschreibungen passen für mich nicht zusammen.

Aufgrund seiner Kommentare zu einigen Kunden, ich schmeiß mich weg, ist er ein Urgestein von KFZ-Meister mit trockenem Humor, der beim Raushauen seiner Sprüche nicht einmal den Mund verzieht. Ein sachlicher Typ, realistisch und konsequent. Ein liebenswürdiger, überhaupt keine Frage aber ich finde eben das die Wörter knuffig und Teddybärgesicht einfach nicht zu dieser Type passen.

Er ist vielleicht knuffig und hat ein Teddybär-Gesicht, aber ich hätte das aufgrund seines Charakters anders beschrieben. Deshalb ist es für mich nicht stimmig.

Ansonsten: Joa da könntest du einen absatz machen, nach:

Zitat:
„Was los?“


Ansonsten ist das natürlich, um das mal klarzustellen, ein handwerklich gutes Ding. Du weißt, dass du schreiben kannst und es mag penibel erscheinen mich an der Sache festgebissen zu haben, aber nun ja. Ich bin auch nur ein Leser. wink

Liebe Grüße
Noelia



Ach, bevor ich es vergesse:

Zitat:
die erste Zigarette des Tages


Mich hauts aufs Brett. You made my day.. lol

Ist eigentlich ein Insider aber da hatte ich mit meiner Version der Personenbeschreibung mal wieder ins Schwarze getroffen..

Siehe oben:
Zitat:
Über die erste Zigarette wurde erst mal in aller Ausführlichkeit gesprochen,



Männer sind herrliche Geschöpfe.
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MosesBob
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Alter: 44
Beiträge: 18344

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Beitrag28.10.2009 22:35

von MosesBob
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Hey Nölchen!

Kritik zur Kenntnis genommen. Wenn du durch die Tür kommst, höre ich meine Buchstaben erzittern. Es klingt wie Eiskristalle und Säbelrasseln. Das ist gut. Solange sie zittern, die bangen Wörter und Sätze, schlafen sie nicht ein. Du bist mein Nackenschlag und meine Ohrfeige, die Faust auf dem Tisch und der Aschtritt. Man könnte auch sagen: Meine schärfste Kritikerin. Dafür danke ich dir. Du hilfst mir, nicht einzuschlafen.

Einen schönen Abend vom norddeutschen Bierserker!

Martin

PS: Wenn du diese Zeilen liest, bist du mindestens noch angeheitert, nicht wahr?


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Akachi
Geschlecht:männlichSchneckenpost


Beiträge: 11
Wohnort: Hessen


Beitrag06.10.2010 14:37

von Akachi
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Der Chef rannte wieder einmal brennend durch die Werkstatt, nachdem er versucht hatte, seinen Altölofen mit dem Autogenschweissgerät anzuzünden.
Thom hatte ihn noch versucht zu warnen, aber der Chef wusste wieder einmal alles besser.
Mit dem Resultat das Hannes Herrmanes, einen Eimer Wasser in den Händen haltend, dem Chef hinterher rennen musste.
Ja, der Hannes.
Er war immer für seine Kollegen und leider auch für den Chef da wenn man ihn brauchte, darauf konnte man sich verlassen.
Nachdem der Chef erfolgreich wieder gelöscht wurde, verzog sich Thom in das angrenzende Reifenlager um eine zu Rauchen.

Das Reifenlager -ein Ort an dem er für kurze Zeit vergessen konnte, dass er auf der Arbeit ist.
Er dachte dann immer an Zuhause und an seine Liz.
Liz -dieses wunderbar anmutende graziele Wesen mit ihrem lieblich wirkenden Gesicht, welches man einfach lieben musste.
Ok, er hatte sie nicht so ganz freiwillig geheiratet. Ihr Vater hatte ihm das auf unmissverständliche Weise in seinem Heuschober klar gemacht. Er hatte die beiden beim Akt des Beischlafes erwischt und war alles andere als Glücklich darüber.
Bis auf ein paar Prellungen und einem verlorenen Backenzahn hatte er keine weiteren Schäden davongetragen.
Liz war jeden Schmerz wert den er an jenem Tage erfuhr, dessen war er sich sicher. Im Nachinein fand er es sogar gut, dass er vor den Altar geprügelt wurde.

"Thom!" rief Hannes plötzlich ins Reifenlager
"Frau Mayer braucht neue Zündkerzen. Sei so lieb und mach das doch bitte einmal schnell für mich, Dankeee!"
Thom schnickte gekonnt die Zigarette auf den Boden und trat sie mit seinen Stahlkappenschuhen aus.
In sich gekehrt und mit einem Lächeln auf den Lippen, steckte er seine Zigarettenschachtel wieder in seine Brusttasche der Latzhose und schlurfte Richtung Werkstatt.
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MosesBob
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Beitrag06.10.2010 16:55

von MosesBob
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Heini und Hannes Hermannes sind gleichen Alters, allerdings haben sich die beiden soweit ich weiß nie kennengelernt. Das liegt daran, dass sie in unterschiedlichen Filialen arbeiteten. Heini reichte zwei Meter in die Höhe und mindestens genauso weit in die Breite. Er hatte ein Faible für ausgeblichene Caro-Hemden und Hochwasser-Cordhosen, trug seine nikotingelben Haare immer kurz und bewegte sich von Jahr zu Jahr schwerfälliger. Durch seine Nase und Wangen zogen sich violette Äderchen, und viel zu häufig blickten seine Augen durch diesige Schleierwolken. Im Sommer schwitzte er zudem sehr stark.

Heinis Auto stand jeden Morgen pünktlich um sieben Uhr zehn auf dem Firmenparkplatz. Arbeitsbeginn war um halb acht. Um sieben Uhr neunundzwanzig verließ er das Auto, weil er wusste, dass er nicht länger als eine Minute zu seinem Arbeitsplatz brauchte, und nach all den Jahren kam es ihm immer noch nicht in den Sinn, der Firma auch nur eine Minute mehr zu schenken als unbedingt nötig. Roboterhaft spulte er dann sein Programm ab: Wareneingang, Warenausgang, gelegentlich ein Kunde am Teiledienst-Tresen, hier und da ein Telefongespräch. Die meiste Zeit jedoch stand er einfach nur herum und grinste benommen.

Ob er sich mal überlegt habe, nebengewerblich als Begrenzungspfahl zu arbeiten, habe ich ihn mal gefragt, als ich ihn im Lager habe stehen sehen.

Heini grinste nur, und viel zu spät antwortete er: Dir juckt wohl das Fell. Dann grinste er wieder.

Heini war Alkoholiker, aber nicht jeden Tag, nein, nein, nur mindestens drei-, viermal die Woche. Auch deswegen kostete er morgens im Auto wohl immer die neunzehn Minuten bis zum Arbeitsbeginn aus: Um ein bisschen klarer im Kopf zu werden. Und jedes Mal, wenn ich ihn irgendwo herumstehen sah und das eingeschlafene Grinsen in seinem blassrosa Gesicht beobachtete, fragte ich mich, ob er wirklich glücklich war.


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