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Emicrania - Migräne


 
 
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Kissa
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 630
Wohnort: Saxonia
Der silberne Spiegel - Lyrik Silberne Neonzeit


Beitrag14.05.2012 20:13
Emicrania - Migräne
von Kissa
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

...

Die Krähe bohrt sich durch die rauen Lider,
bevor das letzte Traumgespinst verliert.
Sie schreit und wetzt sich geifernd das Gefieder
und atzt die Aura, die sich inszeniert.
Dann senkt sie ihren Schnabel immer wieder
ins bloße Hirn, die Spitze wohlplatziert
und schneidet, würgt und blendet endlos nieder,
bis sie, noch hungrig wohl, davonstolziert.



_________________
"Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige."

Voltaire (1694 - 1778)
eigentlich François-Marie Arouet,
französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller

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Wasserwaage
Eselsohr

Alter: 107
Beiträge: 224
Wohnort: Terra incognita


Beitrag14.05.2012 21:06

von Wasserwaage
Antworten mit Zitat

Schönen Abend, liebe Kissa,

diese Verse gefallen mir im Verbund ganz gut,
doch bereitet es meinem Vorstellungsvermögen arge Schwierigkeiten,
atzende Krähen annehmen zu können.
Pedantisch will ich nicht sein - verstehen mag ich es vielmehr, wie du gerade darauf kommst, um dein Gedicht auch aus deiner Perspektive betrachten zu können.

mit liebem Gruß
Wasserwaage


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ich vergebe der Sprache, den Worten und mir
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Kissa
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 630
Wohnort: Saxonia
Der silberne Spiegel - Lyrik Silberne Neonzeit


Beitrag14.05.2012 21:53

von Kissa
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Liebe Wasserwaage,
ich freue mich sehr, dass du gelesen und dir Gedanken gemacht hast.
Ja, Vögel atzen, hier insbesondere Raubvögel. Sie füttern ihre Jungen.
Ein Wort aus der Jägersprache. Ich fand dieses sehr passend -
in dem Zusammenhang, dass die Krähe die Aura füttert, sie zum Wachsen bringt sozusagen, die Qual und den Schmerz nährt.
Ich hoffe, ich habe deine Frage beantworten können.

Vielen Dank dir und
alles Liebe
Kissa


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Wasserwaage
Eselsohr

Alter: 107
Beiträge: 224
Wohnort: Terra incognita


Beitrag14.05.2012 22:52

von Wasserwaage
Antworten mit Zitat

liebe Kissa,

danke für dein Antworten.
doch ich mag doch noch einmal in ornitholischer Richtung nachfragen.
Mir ist das Atzen bei Krähen bis jetzt nämlich nicht bekannt. Doch womöglich fehlen mir diesbezüglich versierte Informationen.
Sieh es mir bitte nach,
dass ich dieser Frage derart Nachdruck verleihe.
Dein Gedicht habe ich damit längst nicht aus den Augen verloren.


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Kissa
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 630
Wohnort: Saxonia
Der silberne Spiegel - Lyrik Silberne Neonzeit


Beitrag14.05.2012 23:25

von Kissa
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank für deinen Denkanstoß, liebe Wasserwaage!
Es stimmt-  nur in der Falknerei ist vom Atzen die Rede.
Wollen wir den intelligenten Rabenvögeln nichts absprechen, doch leider sind sie Aasfresser und das habe ich nicht beachtet.
Gerade hier, wo ihre Art wie so oft ungerechterweise negativ belegt ist.


Zitat:
Die Krähe bohrt sich durch die rauen Lider,
bevor das letzte Traumgespinst verliert.
Sie schreit und wetzt sich geifernd das Gefieder
vor jeder Aura, die sich inszeniert.
Dann senkt sie ihren Schnabel immer wieder
ins bloße Hirn, die Spitze wohlplatziert
und schneidet, würgt und blendet endlos nieder,
bis sie, noch hungrig wohl, davonstolziert.  


Was meinst du?

Ich wünsche dir eine gute Nacht!
Kissa


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eigentlich François-Marie Arouet,
französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller

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last-virgin
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 72
Beiträge: 565
Wohnort: Berlin


Beitrag14.05.2012 23:48

von last-virgin
Antworten mit Zitat

Emicrania - was für ein schöner Name für  die gemeine Migräne

Liebe Kissa,
ich finde Dein Gedicht gelungen, es beschreibt den Migränezustand sehr treffend.
Wünsche sie nicht meinem ärgsten Feind.

liebe Grüße

last-virgin


_________________
Das "Ganze" ist mehr als die Summe seiner Einzelelemente.
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wobbegong
Wortedrechsler
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Beiträge: 94



W
Beitrag15.05.2012 00:19

von wobbegong
Antworten mit Zitat

Wenn ich behilflich sein darf, @Kissa: Fast alle Vögel, die Nesthocker hervorbringen, "atzen" (füttern) sie (der Kuckuck z. B. nicht). Nestflüchter wie Hühner, Enten, Gänse und Schwäne werden von den Alten nicht geatzt; der Ausdruck gilt allgemein. Krähen sind keine reinen Aasfresser, ebensowenig wie kein Greifvogel Aas verschmäht. Leibspeise der Krähen und Raben sind Nesthocker aller Art und neugeborene Hasen.

Ich seh in Deinem Gedicht das Lamento des eitlen Schriftstellers über seine Schreibblockade (die Krähe musste hungrig abziehen) und hab über die Sprache geschmunzelt, die wirklich stelzt wie einst Hans Huckebein selig. Gegen Schreibblockaden hilft kein Aspirin. Aber das da:





lg

wobbegong
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Kissa
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 630
Wohnort: Saxonia
Der silberne Spiegel - Lyrik Silberne Neonzeit


Beitrag15.05.2012 14:16

von Kissa
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Liebste Jungfrau,
ich danke schön für deinen schönen Kommi! Ich freue mich sehr darüber!
Zitat:
Emicrania - was für ein schöner Name für die gemeine Migräne
Von der Gedichtform her ist dies hier eine Siziliane, und so dachte ich mir, das Gedicht in italienischer Sprache zu titulieren. Deshalb. wink

Lieber wobbegong,
vielen Dank, dass du das Atzen bestätigst. Ich war mir überhaupt nicht mehr sicher und habe gestern abend noch schnell gegoogled, fand aber nur einen Artikel über die Falknerei und die Rabenvögel an sich. Heute morgen rief ich meinen Vater an, der mir deine Aussage bestätigte, noch bevor ich sie gelesen hatte.
Ich danke dir sehr herzlich dafür und schäme mich ein wenig, dass ich hier nur mit einem Halbwissen zu Werke gegengen bin.

Zitat:
Wenn ich behilflich sein darf, @Kissa: Fast alle Vögel, die Nesthocker hervorbringen, "atzen" (füttern) sie (der Kuckuck z. B. nicht). Nestflüchter wie Hühner, Enten, Gänse und Schwäne werden von den Alten nicht geatzt; der Ausdruck gilt allgemein. Krähen sind keine reinen Aasfresser, ebensowenig wie kein Greifvogel Aas verschmäht. Leibspeise der Krähen und Raben sind Nesthocker aller Art und neugeborene Hasen.

Ich seh in Deinem Gedicht das Lamento des eitlen Schriftstellers über seine Schreibblockade (die Krähe musste hungrig abziehen) und hab über die Sprache geschmunzelt, die wirklich stelzt wie einst Hans Huckebein selig. Gegen Schreibblockaden hilft kein Aspirin. Aber das da:

Was aber meine gestelzte Sprache betrifft- nun, daran möchte ich nichts ändern. Es ist meine Art so zu schreiben. Mag es alt klingen oder aufgewärmt, es ist mir eine Lust, in alten Worten zu schwelgen. Mein Ansinnen ist es, Gedichte zu schreiben, die singen und klingen, gefühlvoll und meinetwegen auch altmodisch sind, weil sie nicht vor Metaphern strotzen.
Ich bin dir sehr zu Dank verpflichtet, mein lieber wobbegong! Und das ziemlich gern!

Alles Liebe euch Beiden!
Kissa

PS: Hans Huckebein war eben Hans Huckebein. Er konnte nicht anders. wink


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wobbegong
Wortedrechsler
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Beiträge: 94



W
Beitrag15.05.2012 14:41

von wobbegong
Antworten mit Zitat

Großes Mistverständnis, liebe @Kissa!

Dass dieses Gedicht "stelzt", war keine Kritik, sondern ein dickes Kompliment: Man hört und sieht das Drecksvieh, das uns im Gedankenfach herumpickt.

Alle Krähen heißen Hans Huckebein. Auch die schreibblockierenden, auraatzenden von der psychosomatischen Sorte. Die sind ganz besonders huckebeinig. Tötet sie, wo ihr sie trefft!!

lg

wobbegong
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palomina
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 197



Beitrag15.05.2012 15:22

von palomina
Antworten mit Zitat

Hallo Kissa,

ein Kompliment möchte ich dir auch machen, nein Kompliment klingt so ein bisschen nach Schönfärberei. Das hat dein Gedicht aber gar nicht nötig: Die Iidee Migräne (Emicrania)direkt bildlich in einer Krähe aufgehen zu lassen, finde ich ganz hervorragend, die Wortwahl bis hin zum "atzen", das ja nun hinreichend geklärt ist, sehr passend. Einzig das "endlos niederblenden" mutet ein bisschen eigenwillig an, jedenfalls ist mir nicht ganz klar, wie die Krähe das bewerkstellig. Von der Migräne hingegen weiß ich das leider nur allzu genau, ich mag gar nicht dran denken!

Sehr gelungen sag ich und ziehe meinen Sonnenhut!
Liebe Grüße, palo  Smile


_________________
Es ist schon Gras gewachsen
über unsren Himmel.
An manchen Stellen ist es blau
und gleich daneben ausgebrannt.
(palo 2011)
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Wasserwaage
Eselsohr

Alter: 107
Beiträge: 224
Wohnort: Terra incognita


Beitrag15.05.2012 16:17

von Wasserwaage
Antworten mit Zitat

und nun, liebe Kissa,
hat sich noch ein Mißveständnis geklärt.
Ich bin, dank des vogelkundlerischen Wissens wobbegongs und deines Vaters, wieder etwas 'schlauer' geworden. Mir waren diese bislang Eigenarten nicht bekannt,
und meine obige Äusserung war mehr eine ungenau und wohl mißverständlich  formulierte Frage als ein Hinweis.

Dein Gedicht gefällt mir übrigens immer besser. Es verführt zu oftmaligem Lesen. So mag ich das. Sehr sogar.
Und den Titel finde ich 1.Sahne!

mit rahmverschlagendem Gruß

WeWe


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Kissa
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 630
Wohnort: Saxonia
Der silberne Spiegel - Lyrik Silberne Neonzeit


Beitrag15.05.2012 21:13

von Kissa
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Lieber wobbegong,
Zitat:
Großes Mistverständnis, liebe @Kissa!
Dass dieses Gedicht "stelzt", war keine Kritik, sondern ein dickes Kompliment: Man hört und sieht das Drecksvieh, das uns im Gedankenfach herumpickt.
Alle Krähen heißen Hans Huckebein. Auch die schreibblockierenden, auraatzenden von der psychosomatischen Sorte. Die sind ganz besonders huckebeinig. Tötet sie, wo ihr sie trefft!!
lg
wobbegong
Diese deine Worte erfreuen mich wohl! Ungemein sogar! wink Vielen lieben Dank!

Hab einen schönen Abend!
Kissa

Liebe palomina,
Zitat:
Hallo Kissa,
ein Kompliment möchte ich dir auch machen, nein Kompliment klingt so ein bisschen nach Schönfärberei. Das hat dein Gedicht aber gar nicht nötig: Die Iidee Migräne (Emicrania)direkt bildlich in einer Krähe aufgehen zu lassen, finde ich ganz hervorragend, die Wortwahl bis hin zum "atzen", das ja nun hinreichend geklärt ist, sehr passend. Einzig das "endlos niederblenden" mutet ein bisschen eigenwillig an, jedenfalls ist mir nicht ganz klar, wie die Krähe das bewerkstellig. Von der Migräne hingegen weiß ich das leider nur allzu genau, ich mag gar nicht dran denken! Sehr gelungen sag ich und ziehe meinen Sonnenhut!
Liebe Grüße, palo

Auch über dein Lob freue ich mich besonders!
Deine Frage wegen des "Blendens" möchte ich wie folgt beantworten:
Ich meine hier das brutale Blenden, mit dem man jemandem das Augenlicht nimmt.
Sie hackt sozusagen auf jedem Nerv herum, insbesondere auf dem Sehnerv. Ich hoffe, dass dir dieser Satz nun verständlicher wird.
Ich bedanke mich mit einem wohligen Schnurren ...

und wünsche dir alles Liebe
Kissa

Liebe Wasserwaage,
Zitat:
und nun, liebe Kissa,
hat sich noch ein Mißveständnis geklärt.
Ich bin, dank des vogelkundlerischen Wissens wobbegongs und deines Vaters, wieder etwas 'schlauer' geworden. Mir waren diese bislang Eigenarten nicht bekannt,
und meine obige Äusserung war mehr eine ungenau und wohl mißverständlich formulierte Frage als ein Hinweis.

Dein Gedicht gefällt mir übrigens immer besser. Es verführt zu oftmaligem Lesen. So mag ich das. Sehr sogar. Und den Titel finde ich 1.Sahne!
mit rahmverschlagendem Gruß
WeWe

Wenn ich Rahm höre, bin ich doch hin und weg! Hmmmmm ....
Ich danke dir von Herzen für dein Lob!
Und - wir haben alle dazu gelernt.  wink

Liebe Grüße Dir
Kissa


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