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„Junger Herr, zeichnen sie mir das Ende?“


 
 
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Hoody
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Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag23.10.2009 15:35
„Junger Herr, zeichnen sie mir das Ende?“
von Hoody
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„Junger Herr, zeichnen sie mir das Ende?“

Durch den Luftzug wehte es  Grashalme zur Seite. Staubkörner flogen in das helle Blau, gemischt mit weiß und ein herzroter Vogel schoss direkt auf die alte Dame zu.
Wissende Augen bewunderten das Bild. Lachfalten bildeten sich und sie sah mich an wie ein kleines Kind was zum ersten Mal aufrichtige Liebe empfand.
Sie wollte etwas sagen, stattdessen hustete sie laut und entschuldigte sich. Einzelne Haarsträhnen berührten ihre Schultern und große Altersflecken bedeckten ihr schmales  Gesicht und ihre dürren Arme.
„Junger Herr, zeichnen sie mir das Ende?“
Etwas verwundert fragte ich was denn das Ende sei? Wie sie das Ende fand und wie sie sich das Ende vorstellte.
„Junger Herr… sie stehen noch am Anfang ihres Lebens. Doch ich bin eine Blume deren Blüten bereits alle verwelkt auf der Erde liegen und nur noch darauf wartet; vom Fuß des Todes erquetscht zu werden.“
Ich fragte sie ob ich einen Sensenmann zeichnen sollte, der den Tod in vielen Fällen charakterisierte.
„Nein Junger Herr, ich habe keinen Angst vor dem Sterben, ich habe davor Angst wie es danach weitergeht.“
Etwas ratlos sah ich in ihre Augen. Wie ging es denn nach dem tot weiter?
Lächelnd sah sie sich noch einmal das Bild an und wieder erschienen diese traurigen Lachfalten.
Was denken denn sie wie es weitergeht, wollte ich wissen und schaute auf dem Boden, zu schwach ihrem Blick standzuhalten. Ihre Augen wurden glasig, doch das kindhafte Lächeln behielt sie auf.
 Zitternde Hände überreichten mir ein Bild. Darauf war ein alter Mann  zu sehen.



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Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.

"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant

"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer
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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag23.10.2009 15:49

von Enfant Terrible
Antworten mit Zitat

Ein Hubitext ohne Blut, wo gibt's denn sowas? lol

Nein, im Ernst:

Starker Text. Stellenweise für meinen Geschmack schon am Kitsch schrammend, aber sehr melancholisch und berührend, gerade, weil du hier nicht ausuferst und dich um einen entsprechend leisen Ton bemühst.

Bei den Satzverknüpfungen und den Beschreibungen könntest du vielleicht noch abwechslungsreicher agieren, ansonsten entwickelst du schon ein recht gutes Sprachgefühl, deine Wortwahl ist schön und deine Charakterisierungen insgesamt lebendig.

Ein paar konkrete Anmerkungen noch:

Das "Sie" im Titel und überall, wo es als Ansprache fungiert, musst du groß schreiben.

Zitat:
Durch den Luftzug wehte es Grashalme zur Seite.

Hier ist die Passivkonstruktion mit "es" eigentlich überflüssig, du könntest doch genausogut den Luftzug zum Akteur machen: Der Luftzug wehte Grashalme beiseite. Sonst machst du es dir unnötig kompliziert, finde ich.

Zitat:
Staubkörner flogen in das helle Blau, gemischt mit weiß und ein herzroter Vogel schoss direkt auf die alte Dame zu.

Orthographie: "weiß" gehört hier als Farb-Substantiv groß geschrieben, danach sollte ein Komma folgen.
Überhaupt finde ich den Einschub "gemischt mit weiß" unglücklich platziert, er bringt die Satzstruktur durcheinander und liefert eigentlich keine wirklich notwendige oder anschauliche Information.
Herzrot als Adjektiv macht mich auch nicht so ganz glücklich, aber das ist wohl Geschmackssache.

Zitat:
Wissende Augen bewunderten das Bild. Lachfalten bildeten sich und sie sah mich an wie ein kleines Kind was zum ersten Mal aufrichtige Liebe empfand.

"was" als Relativpronomen liest sich sehr unschön, finde ich.
Hier ist die Verbindung der Sätze insgesamt ein wenig abgehackt. Wäre es nicht besser, die Augen und die Lachfalten zu verknüpfen? Mein Vorschlag wäre in etwa:
Lachfalten bildeten sich um ihre wissenden Augen, während sie das Bild bewunderte. Sie blickte zu mir auf wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal aufrichtige Liebe erfuhr.

Zitat:
„Junger Herr, zeichnen sie mir das Ende?“
Etwas verwundert fragte ich was denn das Ende sei? Wie sie das Ende fand und wie sie sich das Ende vorstellte.

Ich verstehe nicht, weshalb du hier die Frage des Protagonisten in indirekter Rede wiedergibst. Da läufst du Gefahr, dich mit dem Konjunktiv zu verzetteln.

Zitat:
„Junger Herr… sie stehen noch am Anfang ihres Lebens. Doch ich bin eine Blume deren Blüten bereits alle verwelkt auf der Erde liegen und nur noch darauf wartet; vom Fuß des Todes erquetscht zu werden.“

In Sachen Realismus frage ich mich, ob je jemand so von sich sprechen würde. Aber nachdem deine Geschichte sowieso von einem angenehmen, nicht zu aufdringlichen märchenhaften Pathos umgeben ist, lasse ich das mal gelten, denn schön ist der Satz allemal. Daumen hoch
Kleinigkeiten: nach "und" würde ich noch ein "die" einfügen, damit der Bezug vollständig wird. Bei "zerquetschen" ist dir ein z entlaufen, fange es schnell wieder ein. Der Semikolon ist nicht ganz korrekt gesetzt; ein normales Komma täte es hier auch.

Zitat:
Wie ging es denn nach dem tot weiter?

"Tod" musst du hier wieder als Substantiv schreiben; du hast es vorhin schon richtig gemacht.

Das sind wirklich Peanuts, und während ich die Story korrigiere, gefällt sie mir immer besser. Eine nette kleine Geschichte, leicht philosophisch und sehr menschlich. Ich bewundere es, wie es dir gelungen ist, hier wirklich sanfte, bescheidene Töne anzuschlagen, das steht dir viel besser als gekünstelte Epik, finde ich. Weiter so! Hier steckt sehr viel drin.


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Gast







Beitrag23.10.2009 16:25
Re: „Junger Herr, zeichnen sie mir das Ende?“
von Gast
Antworten mit Zitat

GHallo Hubi,

Krümel hat ansich alles gesagt. Dein Sprachgefühl hat einen enormen Entwicklungssprung gemacht. Deine Beharrlichkeit hat sich also gelohnt. Nun könntest du dazu übergehen auch die Feinheiten zu polieren. Dialoge in Anführungzeichen uws.

Eines noch. Krümel hat es bereits aufgegriffen.

Zitat:
Etwas verwundert fragte ich was denn das Ende sei? Wie sie das Ende fand und wie sie sich das Ende vorstellte.


der obige Satz ist m.E. wirkt durch die indirekte Rede recht gut. Nur wurde sie nicht konsequent gehalten. Den Teil: "Wie sie das fand", würde ich streichen. Er ist schwammig und fehlplatziert. Zudem hat sie das Ende noch nicht gefunden. Der letzte Teil: "Wie sie sich das Ende vorstellte", weicht von der indirekten Rede ab. "vorstelle", müsste es heißen. Ob das "Ende" wirklich wiederholt werden sollte,  wäre zu überlegen.

Grüße

Bobbi
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Einherjer
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 545



Beitrag23.10.2009 16:43

von Einherjer
Antworten mit Zitat

Ein sehr ruhiger, gefühlvoller Text.

Gefällt mir.


Bobbi und Krümel haben ja schon einiges angemerkt.

Was mir nochaufgefallen ist:

Zitat:
Etwas verwundert fragte ich was denn das Ende sei?

Hier sollte kein Fragezeichen stehen.

Zitat:
Ich fragte sie ob ich einen Sensenmann zeichnen sollte,

Das ist natürlich nicht sehr empathisch. Deshalb bin ich einen Moment an dieser Stelle hängengeblieben. Bin unentschlossen ob es mir gefällt oder nicht.

Zitat:
und wieder erschienen diese traurigen Lachfalten


Bisher waren die Lachfalten durchaus positiv besetzt. Daher stört mich das "wieder" etwas.





Gruß

Einherjer


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Hoody
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Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag24.10.2009 09:46

von Hoody
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Hallo Leute  Very Happy

OH! Ein Lob von Krümel...

Zitat:
Bei den Satzverknüpfungen und den Beschreibungen könntest du vielleicht noch abwechslungsreicher agieren, ansonsten entwickelst du schon ein recht gutes Sprachgefühl,

Hätte gleich eine Frage. Bobbi hat das ja auch mit dem Sprachgefühl geschrieben. Bei deinen anderen Gedicht Krümel ,raube Untoten die ledrige Haut, haben auch ein paar geschrieben du hättest ein unglaubliches Sprachgefühl.   Was bedeutet genau Sprachgefühl?

Zitat:
Das "Sie" im Titel und überall, wo es als Ansprache fungiert, musst du groß schreiben.

Upps. Dankeschön =)
Zitat:

Durch den Luftzug wehte es Grashalme zur Seite.

Hier ist die Passivkonstruktion mit "es" eigentlich überflüssig, du könntest doch genausogut den Luftzug zum Akteur machen: Der Luftzug wehte Grashalme beiseite. Sonst machst du es dir unnötig kompliziert, finde ich.

Ja stimmt du hast recht. Klingt besser und nicht so steif oder gewollt.

Da mit dem Weiß war ich mir unsicher. Weil wenn man : Wie ist etwas? Weiß sagt, dann schreibe ich es immer klein...
Aber ich glaube ich werde das Weiß sowieso ganz raushauen. Eigentlich wollte ich da ein BIld zeichnen, aber es ist mir nicht gut gelungen. Es kommt raus.

Zitat:
Wissende Augen bewunderten das Bild. Lachfalten bildeten sich und sie sah mich an wie ein kleines Kind was zum ersten Mal aufrichtige Liebe empfand.

Ja bei dem Satze habe ich mir schwer getan. Der wurde sicher sechs(sieben Mal umgheschrieben, aber ich kam einfach nicht auf die passende Lösung. Er klingt einfach nicht lebendig, sondern erzählt vom Autor. Aber mir ist nichts eingefallen wie ich das verbessern könnte. Aber deine Korrektur ist gut. Vielleicht werde ich mir sogar beide Varianten ausdrucken und irgendwo hinheften. Vielleicht merke ich es mir dann.

Danke. Der Satz gefällt mir auch sehr gut. Ist mein Lieblingssatz in der Geschichte.
Zitat:
Der Semikolon ist nicht ganz korrekt gesetzt; ein normales Komma täte es hier auch.

Semikolon...Sailermoon...Salomon, schon ein lustiges Wort.
Also um ehrlich zu sein: Ich war mir nicht sicher ob da ein Komma passen würde. Dann habe ich einfach dieses Sailermoonzeichen reingeworfen. Aber ich habe keine Ahnung was es eigentlich bewirkt oder bedeutet.

Vielen Dank Krümel. =)


Oh, Hi Bobbi =)

Dann müsste er so besser sein, oder?

Zitat:
Etwas verwundert fragte ich was denn das Ende sei? Wie sie das Ende fand und wie sie sich das Ende vorstellte.


Etwas verwundert fragte ich was denn das Ende sei und wie sie es sich vorstelle?/.
(Muss da jetzt ein Fragezeichen? Ist ja eine Frage... aber irgendwie kommt es mir falsch vor.)

Auch dir Danke ich =).

Hallo Einherjer:
Zitat:
und wieder erschienen diese traurigen Lachfalten


Bisher waren die Lachfalten durchaus positiv besetzt. Daher stört mich das "wieder" etwas.

Mh da muss ich mir überlegen ob ich das ändere. Mir gefällt die Stelle. Mal schauen. Aber Danke für deine Anmerkungen.

Lg Hubi und ein schönes Wochenende noch.


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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag24.10.2009 09:58

von Enfant Terrible
Antworten mit Zitat

Jarda hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Bei den Satzverknüpfungen und den Beschreibungen könntest du vielleicht noch abwechslungsreicher agieren, ansonsten entwickelst du schon ein recht gutes Sprachgefühl,

Hätte gleich eine Frage. Bobbi hat das ja auch mit dem Sprachgefühl geschrieben. Bei deinen anderen Gedicht Krümel ,raube Untoten die ledrige Haut, haben auch ein paar geschrieben du hättest ein unglaubliches Sprachgefühl.   Was bedeutet genau Sprachgefühl?.

Sprachgefühl bedeutet in meinem Verständnis das Talent, das richtige Wort an der richtigen Stelle passend zu verwenden, sodass sich der Text insgesamt schön und gleichmäßig liest. Es ist auch die Fähigkeit, Sätze geschickt aufzubauen und zu verknüpfen; Fluss in einen Text zu bringen. Und natürlich, keine groben Fehler zu machen. Man braucht ein gewisses Talent (wie für alles eigentlich) aber vorrangig ist es Übungssache. Und wie man sieht, lohnt sich dein unglaublicher Fleiß, denn dein Sprachgefühl hat sich durch die kontinuierliche Arbeit merklich gebessert.

Zum Sailermoonzeichen *g* (was habt ihr alle damit, erst kommt Rosi mit Sailer Moon, jetzt du ... bin ich umzingelt? Blink): Zeichen einzustreuen, nur weil sie schön wirken, ohne zu wissen, was sie bedeuten, ist keine gute Taktik. Das Semikolon ist, wie du schon an dem Zeichen selbst siehst, ein Mischling zwischen Punkt und Komma, heißt, es kann beide Funktionen übernehmen. Wenn ein Komma nicht streng genug gliedert und ein Punkt den Satz doch zu abgehackt wirken lässt, kann man das Semikolon nehmen. Nur, wenn der Satz nach einem Komma verlangt (grammatikalisch) ist das Semikolon falsch. Kleiner Beispielsatz:
Als mein Sklave bist du verpflichtet, meinen Haushalt in Schuss zu halten; ferner musst du mir jeden Wunsch erfüllen.
Okay, komisches Beispiel, aber kannst du nachvollziehen, warum ich hier das Semikolon verwendet habe? Ich könnte genauso gut Punkt oder Komma setzen. Es ist ein bisschen Gefühlssache - womit wir wieder bei Sprachgefühl wären.  Laughing


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1x1x1x1
Gast






Beitrag24.10.2009 10:12

von 1x1x1x1
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Sehr guter Text. Das meiste, was mir aufgefallen ist, wurde schon erwähnt. Hätte da nur noch eine Sache:
Eine Blume, deren Blüten ...
Blütenblätter klingt hier besser. Die meisten denken bei Blume automatisch an sowas wie Rose, Tulpe ...
Die haben bekanntlich alle nur eine Blüte, die fallen könnte.
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Hoody
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Wohnort: Alpen


Beitrag24.10.2009 10:37

von Hoody
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Krümel: Danke für die Erklärung des Sprachgefühls und Sailermoonzeichen.
 Aber den Semikolon werde ich von nun an meiden. Aber das Beispiel ist lustig  Laughing

Hallo Buffy:
Aso ich bin mir da nicht ganz so sicher. Erst einmal Danke für deinen Kommi.
Blüten und Blätter sind ja fast das Gleiche, oder? Ich kenn mich mit Blumen nicht so aus.
Aber wäre das dann nicht doppelt gemobbelt wenn ich Blütenblätter schreibe?
Habe Rosen echt nur eine Blüte  Shocked ?


Mal schauen ob ich das überarbeite.

lg Hubi


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EdgarAllanPoe
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Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag24.10.2009 11:09

von EdgarAllanPoe
Antworten mit Zitat

Hallo Hubi!

Wie meine Vorkommentatoren schon gesagt haben: Du entwickelst dich stetig weiter, und dieser Text ist eine weitere Verbesserung nach oben. Die Todesproblematik beschreibst du sehr einfühlsam, aber nicht zu aufdringlich, was, denke ich, einen guten Autor ausmacht. Einige Fehler hast du noch gemacht, worauf ich kurz eingehen möchte - sie sind eher im orthographischen und grammatikalischen Bereich zu finden als im stilistischen. Allerdings habe ich nicht die Rezensionen der anderen gelesen, weswegen einige Fehler jetzt wohl doppelt erwähnt werden.

1.) Rechtschreibung/Grammatik:

Zitat:
Staubkörner flogen in das helle Blau, gemischt mit weiß, und ein herzroter Vogel schoss direkt auf die alte Dame zu.


Zur besseren Gliederung des Satzes würde ich hinter "und" ein Komma setzen.

Zitat:
Lachfalten bildeten sich, und sie sah mich an wie ein kleines Kind, was zum ersten Mal aufrichtige Liebe empfand.


Bei dem "und" greift die gleiche Geschichte wie weiter oben.
Vor "was" steht außerdem ein Komma, da es sich um einen Relativsatz handelt. Dieses "was" würde ich außerdem durch "das" ersetzen, das klingt nicht so umgangssprachlich. (Alternativ dazu kannst du auch "welches" nehmen, aber das wiederum klingt in meinen Ohren zu geschwollen. Entscheide dich einfach für das, was du besser findest.)

Zitat:
Einzelne Haarsträhnen berührten ihre Schultern, und große Altersflecken bedeckten ihr schmales Gesicht und ihre dürren Arme.


Bei dem "und" wieder die gleiche Geschichte mit der Satzgliederung.

Zitat:
„Junger Herr, zeichnen sie mir das Ende?“


"Sie" muss man als Anrede großschreiben, was hier ja auch schon mehrfach erwähnt worden ist. Im Folgenden werde ich die entsprechenden Textbereiche nur noch kurz zitieren und das kleingeschriebene "sie" fett markieren.

Zitat:
Etwas verwundert fragte ich, was denn das Ende sei?


Hier haben wir wieder einen Relativsatz, also steht vor "was" ein Komma.

Zitat:
"Junger Herr… sie stehen noch am Anfang ihres Lebens.


Hier hast du wieder die Anrede, also "sie" großschreiben.

Zitat:
Doch ich bin eine Blume, deren Blüten bereits alle verwelkt auf der Erde liegen, und [die] nur noch darauf wartet; vom Fuß des Todes zerquetscht zu werden.“


Vor "deren" muss ein Komma stehen, da hier die "Blume" näher beschrieben wird. Vor "und" würde ich zur besseren Gliederung des Satzes wieder ein Komma setzen. Das Semikolon passt übrigens gar nicht - wie schon von anderen Rezensenten angemerkt -, da es sich hier um einen Infinitivsatz handelt ("... zu ...").

Zitat:
Ich fragte sie, ob ich einen Sensenmann zeichnen sollte


Vor "ob" steht immer ein Komma. Die Regel dazu habe ich zwar grade nicht parat, aber ich habe noch nie einen Satz mit "ob" gesehen, in dem kein Komma stand.

Zitat:
„Nein, Junger Herr, ich habe keinen Angst vor dem Sterben, ich habe davor Angst, wie es danach weitergeht.“


Hinter "nein" gehört ein Komma. "Junger" wird kleingeschrieben, da es sich hier um ein Adjektiv handelt. Und vor "wie" setzt man ein Komma, weil du da die "Angst" der Frau näher definierst.

Zitat:
Wie ging es denn nach dem tot weiter?


Wie von anderen schon angemerkt, handelt es sich hier nicht um das Nomen, sondern das Adjektiv. Du musst demzufolge "Tod" statt "tot" schreiben.

Zitat:
Was denken denn sie, wie es weitergeht, wollte ich wissen und schaute auf dem Boden, zu schwach, [um] ihrem Blick standzuhalten.


"Sie" als Anrede musst du wieder großschreiben, vor "wie" musst du ebenso wieder ein Komma setzen. Nach "schwach" steht außerdem ein Komma, da es sich hier wieder um einen Infinitivsatz handelt. Das "um" für die Erfüllung der vollständigen Konstruktion "um ... zu" habe ich dir eingefügt wie oben schon auch ein "die".

2.) Stil

Gehen wir nochmals durch den Text, da ein paar stilistische Schnitzer aufgetreten sind, die du aber leicht ausbügeln kannst.

Zitat:
Durch den Luftzug wehte es Grashalme zur Seite


Das klingt unschön. Dieses "es" stört meinen Lesefluss ganz gewaltig. Wie wäre es denn, wenn du Folgendes schreiben würdest: "Der Luftzug wehte Grashalme zur Seite."? Dann ist es eine schlichte, wunderbare Beschreibung, die ohne das störende "es" auskommt.

Zitat:
Wie sie das Ende fand und wie sie sich das Ende vorstellte.


Die Wiederholung des Endes liest sich unschön. Du könntest diese ganz einfach durch ein "es" ersetzen: "Wie sie das Ende fand und wie sie es sich vorstellte."

Zitat:
"Doch ich bin eine Blume deren Blüten bereits alle verwelkt auf der Erde liegen und nur noch darauf wartet; vom Fuß des Todes erquetscht zu werden.“


Das hier ist in meinen Augen ein enormer Stilbruch, denn der nüchterne Aspekt des Textes ist in diesem kleinen Redeanteil der Frau nicht mehr enthalten. Du könntest es auch einfacher ausdrücken. Ich weiß, dass die Frau mit ihrem Alter immer weiser geworden ist, aber du musst diesen Sachverhalt nicht so geschwollen ausdrücken, denn das liest sich nicht schön. Stattdessen könntest du schreiben: "Aber sehen Sie mich nur einmal an, meine Haut ist bereits verwelkt wie eine Blume. Inzwischen warte ich nur noch darauf, dass mich der Tod holt." Das ist aber nur ein unverbindlicher Vorschlag von mir, du kannst es gerne anders handhaben, wenn du möchtest.

Zitat:
Ihre Augen wurden glasig, doch das kindhafte Lächeln behielt sie auf.


Das "auf" ist in diesem Falle unnötig.

3.) Zur Wirkung des Textes

Diese kleine Geschichte finde ich trotz der orthographischen und grammatikalischen Schnitzer sehr gelungen, da du stringent ein kleines, aber nicht gerade unerhebliches Ereignis erzählst, das sich im Leben deines Ich-Erzählers ereignet. Beginnend mit der Beschreibung des Bilds -übrigens ein sehr guter Einstieg, so befindet sich der Leser gleich in einer Art Galerie -, entfaltest du in einer Art "Rücktrittsprozess" die Entfernung der alten Frau zum Leben. Zur näheren Erläuterung: Sie ist bereits alt, ihre Zeit auf der Erde neigt sich dem Ende zu. In diesem Bild, das sie vor sich hängen hat, sieht sie noch einmal das Leben selbst: die Natur, der vor Kraft strotzende Vogel, der auf sie "zurast". Sie verweilt in einem anderen Zustand.
Der Ich-Erzähler ist unvoreingenommen, er muss noch nicht sehr viel erlebt haben, was mit dem Tod zusammenhängt, und deswegen ist er wohl schockiert, als er die abgezehrte Frau sieht. In ihrer Aufforderung, das "Bild" zu Ende zu zeichnen, das sie ihm am Ende übergibt, steckt neben dem Willen der Vollendung eines Werkes auch ein Anliegen, dass er von nun an mit dem Tod zurechtkommen muss. In ihrer Gestalt ist er mit ihm in Kontakt getreten. Das mag sich vielleicht sehr esoterisch und an den Haaren herbeigezogen anhören. Jedoch weiß der Ich-Erzähler von nun an, dass der Tod überall lauert. Er kann dann wohl nicht mehr so unvoreingenommen durchs Leben gehen wie bisher und die Natur betrachten, wie er das mit dem Bild getan hat. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dieses kleine Ereignis ihn geprägt hat, weil er am Ende des Textes ihrem Blick ausweichen muss, was für mich darauf hindeutet, dass er dieses Wissende in ihrem Blick nicht mehr ertragen kann, diese Gewissheit, dass sie bald sterben wird.
Kurzum: sehr guter Text!

Liebe Grüße,

Eddie


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Angst
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Beitrag24.10.2009 12:18

von Angst
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Hm … ich weiss nicht, vielleicht bin ich jetzt überkritisch, aber mir verdirbt dein Stil jeglichen Spass am Text. Es wurden ja nun schon sehr viele Dinge angemerkt. Mag sein, du hast dich verbessert. (Kann ich nicht beurteilen.) Aber dieses Werk für sich gesehen haut mich absolut nicht um. Es steht noch auf zu wackeligen Beinen. Sehr gut finde ich diesen Text nicht. Er ist bestenfalls durchschnittlich. Nur meine Meinung, natürlich.

Liebe Grüsse,
Scheinheilige


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Kleka
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K
Beitrag24.10.2009 12:44

von Kleka
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Zitat:
„Junger Herr… sie stehen noch am Anfang ihres Lebens. Doch ich bin eine Blume deren Blüten bereits alle verwelkt auf der Erde liegen und nur noch darauf wartet; vom Fuß des Todes erquetscht zu werden.“

Ich kan mich ehrlich gesagt denanderen nich, der Text ließt sich nicht schön...
er wirkt als hättest du immer wieder Sätze gestrichen und andere eingefügt. Das Gesamtbild passt in meinen Augen nicht.


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Wenn du jemandem vertraust musst du hoffen das der Preis hoch genug ist aber es ist dumm und naiv...
zu glauben es gäbe ihn nicht.

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Hoody
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Beitrag24.10.2009 13:06

von Hoody
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Eddi:
Vielen Dank für deinen sehr ausführlichen Kommentar.
Besonders der Tipp mit dem Komma vor ob ist gut. So etwas kann ich mir leichter merken als irgendwelche regeln.


Zitat:
Das klingt unschön. Dieses "es" stört meinen Lesefluss ganz gewaltig. Wie wäre es denn, wenn du Folgendes schreiben würdest: "Der Luftzug wehte Grashalme zur Seite."? Dann ist es eine schlichte, wunderbare Beschreibung, die ohne das störende "es" auskommt.

Jop werde den Satz anders schreiben. Krümel hat das auch kritisiert.

Zitat:
Das hier ist in meinen Augen ein enormer Stilbruch, denn der nüchterne Aspekt des Textes ist in diesem kleinen Redeanteil der Frau nicht mehr enthalten. Du könntest es auch einfacher ausdrücken. Ich weiß, dass die Frau mit ihrem Alter immer weiser geworden ist, aber du musst diesen Sachverhalt nicht so geschwollen ausdrücken, denn das liest sich nicht schön. Stattdessen könntest du schreiben: "Aber sehen Sie mich nur einmal an, meine Haut ist bereits verwelkt wie eine Blume. Inzwischen warte ich nur noch darauf, dass mich der Tod holt." Das ist aber nur ein unverbindlicher Vorschlag von mir, du kannst es gerne anders handhaben, wenn du möchtest.

Sorry den Satz werde ich so lassen. Der gefällt mir sehr gut. Er ist auch recht stark finde ich. Besonders wegen dem zerquteschen am Ende. Wieso sollte ein Mensch nicht so reden? Wenn man nachdenklich ist oder etwas ruhiger ist spricht man immer etwas seltsamer. Ich spreche auch manchmal so - natürlich nur zum Spaß. Aber eigentich gefällt es mir so zu sprechen. Wenn ich 60 bin rede ich nur noch so Laughing
Ne, der Satz  bleibt.

Zitat:
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dieses kleine Ereignis ihn geprägt hat, weil er am Ende des Textes ihrem Blick ausweichen muss, was für mich darauf hindeutet, dass er dieses Wissende in ihrem Blick nicht mehr ertragen kann, diese Gewissheit, dass sie bald sterben wird.

Du kannst dich echt gut in Charaktere reinversetzen. Genauso war es gemeint. Respekt. =)

Scheinheilige:
Was genau hat dich denn am Stil gestört?
Klar es kommt kein Show Dont Tell vor, keine fünf Sinne, keine Ortsbeschreibungen, nicht einmal richtige Gefühlsbeschreibungen, keine tausend Metaphern oder Vergleiche etc.
Aber das ist Absicht. Bei solchen Texten schreibe ich gerne etwas schlichter, weil da ist die Geschichte das wichtigere und nicht der Stil bzw das Gefühl ist wichtiger als der Stil.
Wenn ich jetzt alle möglichen Sachen reinbauen würde, fände ich ihn langatmig. So ist er kurz und knackig. Aber trotzdem würde ich gerne wissen was dich genau gestört hat.


Kleka:
Zitat:
Ich kan mich ehrlich gesagt denanderen nich, der Text ließt sich nicht schön...
er wirkt als hättest du immer wieder Sätze gestrichen und andere eingefügt. Das Gesamtbild passt in meinen Augen nicht.

Ich habe nur einen Satz öfters überarbeitet.
Zitat:
Wissende Augen bewunderten das Bild. Lachfalten bildeten sich und sie sah mich an wie ein kleines Kind was zum ersten Mal aufrichtige Liebe empfand.

Mit dem war ich nie richtig zufrieden, aber mir hat die richtige Idee gefehlt. Aber Dank Krümel weiß ich jetzt wie ich es besser schreiben kann. Ansonsten habe ich nur hin und wieder ein kleines Füllwort raus. Ansonsten ist er nicht überarbeitet da ich sehr zufrieden mit der Geschichte war. Würde mich interessieren was für dich das Gesamtbild ist.
Sie ist simpel und der Stil ist auch recht simpel. Aber trotzdem habe ich während des schreiben Trauer für die alte Frau verspürt und das ist ein gutes Zeichen. Ich will ja nicht mit irgendwelchen Vergleichen oder Metaphern oder bombastischen Sätzen den Leser faszinieren, sondern ich will meinen Leser bei der Geschichte berühren. Trotzdem würde ich noch einmal gerne wissen was dich am Gesamtbild gestört hat.

lg Hubi und Danke für eure vielen Antworten =)


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A
Beitrag24.10.2009 14:15

von Angst
Antworten mit Zitat

Hey Jarda,

Es geht mir um die Dinge, die Krümel und Eddie bereits angemerkt haben. Die beiden mögen wohlwollend darüber hinwegsehen, weil sie die Fehler in Relation zu deinen früheren sehen. Mir aber fehlt diese Perspektive. Ich kann nur bewerten, was ich hier und jetzt lese. Und ich finde es halt einfach sehr unsicher geschrieben. Du "beherrschst" die Sprache noch nicht.

Jarda hat Folgendes geschrieben:
Durch den Luftzug wehte es Grashalme zur Seite.

Nehmen wir als Beispiel diesen einen, ersten Satz. Ich finde ihn schlecht. (Muss ich so direkt sagen, sorry.) Nun könnte ich lieb sein und mir denken: "Ach, nicht so schlimm, das wird schon noch besser." Wenn ich aber ein Buch aufschlage und mir dieser Satz entgegenschlägt, bin ich auch nicht lieb. Dann schlage ich das Buch wieder zu. Was die Geschichte danach noch alles hätte sagen können, ist mir herzlich egal. Verstehst du, was ich meine? Ich kann eine Geschichte – mag sie noch so gut sein – nicht geniessen, wenn mir in jedem zweiten Satz ein stilistischer Schnitzer ins Auge fällt.

Überzogene Metaphern will ich gar nicht. Was ich mir wünsche, ist Sprachgefühl. Ein Stil, der sich angenehm lesen lässt. Weisst du, Rowling ist auch nicht die beste Schriftstellerin der Welt, aber sie zu lesen macht Spass. Und hier sehe ich einfach zu viele Unsicherheiten, als dass es mir Spass machen könnte. Doch das ist eine Frage der Routine, also mach einfach weiter :)

Tut mir leid, wenn das jetzt hart klingt, aber mich berührt der Text eben nicht im Geringsten. Bin nur ehrlich.

Liebe Grüsse,
Scheinheilige


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»Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
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Hoody
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Beitrag24.10.2009 14:37

von Hoody
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Was ist denn ein guter Stil für dich?

Ich meine die Version von Krümel:

Zitat:
Der Luftzug wehte Grashalme beiseite

Ist auch recht schlicht und etwas lebendiger als die Alte.

Wie würdest du diesen Satz schreiben?
Das interessiert mich jetzt.


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Hardy-Kern
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Beitrag24.10.2009 16:25

von Hardy-Kern
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" Der Luftzug wehte Grashalme zur Seite." Das ist nun wirklich nichts Weltbewegendes und klingt so: "Gerade habe ich Oma die Treppe runter geschubbst." Die nachfolgende Geschichte soll doch Zärtlichkeit und Menschennähe darstellen, da kann ich nicht mit einem Plumbs anfangen.

Darum soll es mir aber jetzt nicht gehen, kann man besser darstellen wenn man besser nachdenkt.

Formulierungsschwierigkeiten haben viele von uns und mich nehme ich nicht aus. Ich kenne ja nun Hubert schon länger und als ich seine ersten Versuche gelesen hatte, brannten mir die Augen. Er hatte und hat kleine Probleme mit Formulierungen und er weiß das auch. Er ist erst 17 und die Grammatik und die Orthografie wird er auch noch packen, wenn er weiter trainiert. Smile

Trotzdem, versucht er immer wieder seinen Beitrag für unser Forum zu leisten. Er hat sich gut gemacht und eine kleine Kritik, aber auch ein kleines Lob stacheln an seinem Ehrgeiz. Und wenn Krümel und Eddi ihn darin auch bestärken ist das prima.

Und ich habe auch mal wieder eine Auffrischung von Reggy bekommen. Danke. Die Semikolonsetzung hatte ich auch schon fast vergessen, weil ich eigentlich damit kaum arbeite.

Ich denke, dass die Anfragen von Scheinheilige damit auch beantwortet sind, sie kann es ja nicht wissen.

Schönes Wochenende noch,

Hardy und Quasi.Daumen hoch
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Angst
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Beitrag24.10.2009 16:43

von Angst
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Hubi, mich überzeugt dein Stil einfach nicht. Hab da aber kein Patentrezept für. (Will auch nicht behaupten, dass ich die Stilkönigin bin.) Schreib einfach weiter, das wird schon. Ich wollte hier nur meine kritische Stimme einwerfen, da ich die Begeisterung nicht so ganz nachvollziehen konnte.

Nix für Ungut,
Scheinheilige


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Michael Zima
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M
Beitrag24.10.2009 16:47

von Michael Zima
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Jarda hat Folgendes geschrieben:
Wie würdest du diesen Satz schreiben?
Das interessiert mich jetzt.


Servus Jarda,

Eine sanfte Brise beugte Grashalme und wehte Staubkörner… wäre eine Möglichkeit von vielen, aber nicht deine! Selbst wenn du, was nicht rechtens wäre, den Text eines Bestsellerautors verwenden würdest, fänden sich genug, die anders formuliert hätten.
Mir gefällt dein Text

Grüße
Michael


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Hoody
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Wohnort: Alpen


Beitrag25.10.2009 09:21

von Hoody
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Hardy: Da ich weiß das du mir den nächsten Kommentar erst in ein paar Jahren schreibst oder gar ein Lob, will ich ein ganz großes Danke aussprechen =)
Ebenfalls schönen Sonntag noch.

Micheal Zima:
Ja eigentlich hast du recht. Jeder hat seinen Stil. Bei jedem Schreiber würde der Satz anders aussehen.

Vielen Dank  =)

lg Hubi


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Angst
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Beitrag25.10.2009 12:08

von Angst
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Um das klar zu stellen: es geht mir nicht darum, wie ich den Satz schreiben würde. Es geht mir nur darum, wie ich den Satz nicht schreiben würde. Und zwar so, wie er da oben im Original steht. Durch den Luftzug wehte es Grashalme zur Seite ist stilistisch einfach arg unschön. Was du daraus machst, soll dir überlassen sein. Betonen muss ich noch, dass ich die Geschichte ja nicht vollkommen misslungen finde :)

Liebe Grüsse,
Scheinheilige


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Hoody
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Beitrag25.10.2009 18:04

von Hoody
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Hallo Scheinheilige.
Ich schreibe normalerweise etwas bunter, dass ist nicht mein richtiger Stil. (Habe sowieso noch keinen eigenen Stil.)
Normalerweise schreibe ich nicht so "grau".
Ich schreib dir in paar Monaten eine PN, darin steht dann das du meine neue Geschichte lesen sollst. Habe schon seit längerem eine etwas interessantere Geschichte in der Schmiede, aber sie ist noch nicht fertig und wenn sie es ist, wird sie überarbeitet und erst einmal der Lehrerin gezeigt. Die soll dann die Rechtschreibfehler suchen. Weil der Text ist mir wichtig.

lg Hubi habe dich trotzdem noch lieb, auch wenn du meine Geschichten nicht magst  Razz  Laughing


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