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Fragments of Death - 15 Parts


 
 
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Autor Nachricht
Samuray
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 31
Beiträge: 12
Wohnort: Filderstadt


Beitrag19.10.2009 22:05
Fragments of Death - 15 Parts
von Samuray
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Leute,

ich hab Jarda mit meinen Texten so heiß gemacht dass er alle 15 haben will. Ich weiß dass ich damit gegen die goldene Regel verstoße und es tut mir auch leid, aber ich kann Jarda einfach keine Bitte aabschlagen. Ich würde mich trotzdem über weitere Rezenten und Lesermeinungen freuen. Immer her mit der Kritik...ich brauche sie!

I
Zitat:
Ein Bürogebäude. Der automatische Türöffner summt, als ich die Eingangshalle betrete. Mein Blick wendet sich zum Aufzug, vorbei an der Sekretärin. Ich setze mich in Bewegung. "Wo bitte wollen sie...?" "Ich habe einen Termin." Zehn Minuten später betrete ich den zehnten Stock. Ich gehe den Gang entlang, vorbei an Arbeitern, die mich erstaunt anstarrten. Soviel zum Thema nicht auffallen, denke ich mir. Ich laufe weiter den Gang herunter.
Vorbei an den Büros 208, 209,210,211. Ich erreiche mein Ziel, das Büro Nummer 212 und betrete es.
Ein Mann sitzt an einem Schreibtisch und blickt auf, als ich den Raum betrete. Er blickt direkt in meine Augen und schreckt, vor der unendlichen Leere, die in ihnen herrscht zurück. Trotzdem scheint er die kleine Ausbeulung in meinem Jackett zu bemerken.
Er steht auf.
„Wer sind sie?“
„Ihr Tod“
Ich trete auf ihn zu. Nur noch wenige Zentimeter Abstand von Gesicht zu Gesicht. Ich spüre seinen Atem in meinem Gesicht. Angsterfüllter Atem.
„Ich meinte damit den Namen ihrer Person“
„Das war mir bewusst, doch mein Name tut hier nichts zur Sache“
„Natürlich. Warum sollte es auch? Um zum Thema zurück zu kommen…warum genau sind sie mein Tod?“
„Gewisse Taten in ihrer Vergangenheit, ihre jetzige Stellung in der Bruderschaft…es gibt unendliche Fakten, die zu dem führen, was gleich passieren wird.“
„Sie werden es nicht wagen mich umzubringen! Die Bruderschaft wird mich rächen!“
„Darauf hoffe ich…“
Er zuckt zusammen. Die Kugel durchdringt ihn und reißt Kreise  in das Fenster hinter ihm. Ich entferne mich aus dem Büro. Die Sekretärin grüßt mich als ich das Gebäude verlasse. "Einen schönen Tag wünsche ich ihnen." "Wünsche ich ihnen auch." Sobald ich die Straße betrete, bin ich wieder ein Teil der Gesellschaft. Niemand wird jemals ahnen, dass ich mit den Geschehnissen im zehnten Stock zu tun hatte...



II
Zitat:
Ein verlassenes Wohnhaus. Ich sitze im dritten Stock in meinem Zimmer. Um mich herum liegen mehrere Männer. Alle tot. Präzise exekutiert mit einem einzelnen Kopfschuss. Ihr Blut besudelt den Teppich in akkuraten, beinahe kunstvollen Kreisen. Irgendwie hatten sie erfahren wo ich mich aufhielt. Das durfte mir nicht noch einmal passieren. Ich erhebe mich und betrete den Gang vor meinem Zimmer. Auch hier liegt ein lebloser Körper. Ich gehe in Richtung Treppenhaus und höre drei Stimmen, ungefähr einen Stock unter mir.  
„Wir haben ihn lokalisiert“
„Wo?“
„Dritter Stock“
„Wie viele?“
„Neun“
„Zustand?“
„Alle tot“
„Er hat neun Männer ausgeschaltet?!“
„Wir wussten von Anfang an, dass dies eine Herausforderung werden würde“
„Unsere Erfolgsaussichten?“
„Zunehmend schlechter“
Während sie reden, löse ich das Magazin meiner Waffe und schiebe ein neues hinein. Es klickt befriedigend, als die Kugeln in den Schaft fließen. Ich lasse das alte, leere Magazin fallen und als es auf dem Boden aufschlägt, begann ich mein Werk. Alles um mich herum ist still und ich habe das Gefühl, alles würde in Zeitlupe ablaufen. Meine Muskeln spannen sich  und ich beginne die Treppe hinab zu rennen. Als die drei Männer mich sahen greifen sie in ihre Jacken und holen Pistolen hervor. Ich höre gerade noch, wie die Verzüge ihrer Waffen klicken, dann färben sich ihre weißen Hemden schlagartig rot. Hinter ihnen zersplittert der Wandbelag, unter dem Kugelhagel meiner Pistole. Sie fallen zu Boden. Sonnenbrillen zerbrechen unter der wucht des Aufschlags. Ich stehe vor ihnen und betrachte ihre leblosen Körper. Sie sehen aus wie ich. Mein Blick füllt sich mit Verachtung für diese niederen Wesen, diese Diener der Bruderschaft. Mein einziges Ziel ist es momentan, lebend aus diesem Gebäude zu entkommen. Sie haben sicherlich bereits Verstärkung angefordert. Der Hauptausgang ist blockiert, doch als ich mich umdrehe sehe ich im hinteren Bereich des Hauses eine Tür, die zu einem verlassenen Lagerhaus führt. Durch das Schlüsselloch sehe ich einen Mann in der Mitte des Lagerhauses stehen. Ich atme ein. Tief. Während ich atme mache ich mir bewusst, dass nur einer dieses Gebäude lebend verlassen wird. Ein Gedanke den ich nur zu gut kenne.



III
Zitat:
Ich öffne die Tür und betrete die Halle. Der Mann unternimmt nichts, sondern schaut mich nur erwartungsvoll an. Ich nähere mich ihm. Langsam. Immer bereit meine Waffe zu ziehen. Ich bin Misstrauisch. Warum greift er mich nicht an?
"Wir haben das Ziel verfehlt, er ist soeben geflohen. Das Search-Programm läuft aber die Aussichten stehen gegen uns"
Er schien mich für einen ihrer Agenten zu halten. Er muss eine der Neueinstellungen der Bruderschaft zu sein. Eine gute Gelegenheit, meinen Gegner etwas näher kennen zu lernen. Ich spreche mit ihm. Die Tarnung aufrecht erhalten. Genau wie im Lehrbuch.
"Wer war das eigentlich?"
"Unwichtig"
"Möglich"
"Wir wissen es nicht genau"
"Keine Bilder?"
"Die Überwachungskameras liefern keine Ergebnisse"
"Die Männer?"
"Alle die ihn jemals gesehen haben können uns jetzt nicht mehr davon berichten"
"Logisch"
"Das einzige was wir wissen, ist, dass er ein absoluter Profi ist. Er macht keine Fehler"
"Nichts weiter?"
"Schwarzer Anzug, traditioneller Stil."
"Ich liebe es wenn man mich beschreibt"
"Verdammte Schei…?!“
Ich ziehe meine 9-MM Beretta. Zu langsam. Er versucht sie mir zu entreißen und umklammert meine Schusshand. Meine freie linke Hand schnellt hervor, schneller als er reagieren kann. Er schreit auf, als ein Knacken in seinem Handgelenk vermuten lässt, dass es seinen Knochen nicht mehr so gut geht. Ich richte meine Waffe auf ihn und lege die Mündung auf seine Brust. Mein Finger zuckt zurück und vollstreckt das Todesurteil dieses Mannes. Ich habe beinahe Mitleid mit ihm, doch mit dem Beitritt zur Bruderschaft hatte er sein Urteil bereits unterschrieben. Ich sehe auf den toten Mann. Wie er daliegt, die Brust zerfetzt. So unschuldig, so rein…so…friedlich. Doch ich bin mir sicher auch er hat bereits von den Sünden der Bruderschaft gekostet. Was geschehen war geschah mit Recht, sage ich mir. Ich glaube mir.



IV
Zitat:
Ein neuer Auftrag im Dienste der Wahrheit und der Gerechtigkeit bringt mich in einen kleinen Vorort Sydneys. Ich gehe eine Straße entlang und bleibe vor einem Anwesen stehen. Es ist eine riesige Villa mit der Hausnummer 666. Das Opfer dieses Auftrages, ist mir seit geraumer Zeit bekannt. Ich habe begonnen seine Ironie in Bezug auf seine Tätigkeit zu genießen. „Hausnummer 666, einfach köstlich“ denke ich und lache in mich hinein. Ich nähere mich dem Tor. Es ist unverschlossen und keine Wache hält mich auf, als ich das Grundstück betrete. Das ist sehr Untypisch für ihn. Ich werde nervös und führe meine Hand zu meiner Pistole, die in meinem Jackett, in einem Hohlster steckt. Der kalte Stahl beruhigt mich. Ich gehe durch den Garten des Anwesens und nähere mich der Eingangstür. Sie ist ebenfalls unverschlossen. Nun reicht nicht einmal mehr der kalte Stahl meiner Pistole um mich zu beruhigen. Trotzdem trete ich ein. Drinnen ist es dunkel, kein einziger Schein erleuchtet die vollkommene Dunkelheit.
"Ich habe sie erwartet"
Die Stimme kommt vom anderen Ende der riesigen Eingangshalle, in der ich mich befinde.
"Das hatte ich erwartet"
"Vortrefflicher Wortwitz"
"Danke"
"Wollen wir das wirklich hier erledigen, und diese wundervolle Halle besudeln?"
"Uns bleibt keine andere Wahl"
"Möglicherweise"
Schritte. Erneut kommt es mir so vor, als ob sich alles in Zeitlupe abspielen würde. Die Schritte werden schneller. Wir rennen aufeinander zu. Mündungsfeuer erhellt die vollkommene Dunkelheit und gestattet es für wenige Sekunden die Situation zu überblicken. Patronenhülsen fallen zu Boden. Wir prallen aufeinander. Schläge traktieren meinen Körper und ich vergelte sie mit der gleichen Schlagkraft, die sich an meinem Gegner entlädt. Wir fallen zu Boden. In der Dunkelheit spüre ich die Mündung der Pistole des Mannes an meiner Schläfe, genauso wie er meine an seiner Schläfe spürt.
"Ihr Magazin ist leer"
"Genauso wie ihres"
"Mein Magazin mag leer sein, aber mein Schaft nicht"
Der Mann atmet. Ein letztes Mal. Mündungsfeuer blitzt auf. Ein letztes Mal. Ich verlasse die Villa. Als ich die Tür öffne schlägt mir die gleißende Sonne, trotz meiner Sonnenbrille, wie eine Faust ins Gesicht. Ich mische mich unter die Passanten. Niemand würde jemals ahnen, dass ich etwas mit dem zerfetzten Kopf in der Villa hinter mir zu tun habe. Es ist als ob ich niemals dort gewesen bin. Ich bin ein Geist. Dafür werde ich bezahlt.



V
Zitat:
Ich betrete die riesige Eingangshalle der Landesbibliothek in Saigon. Ehrfurcht erfüllt mich, als ich beginne den Duft der alten und kostbaren Bücher zu riechen. Meine Schritte führen mich mit der Präzisen Mechanik der Gewohnheit zu der hintersten Ecke der Bücherei. Die Ecke in der die religiösen und spirituellen Bücher aufbewahrt werden. Zielsicher greife ich in die zweite Ebene des dritten Regals links von mir. Ich halte das Buch „Die vier edlen Wahrheiten und der achtfache Pfad" in meiner Hand. Eines der Lehrwerke des Buddhismus. Wie gewöhnlich finde ich einen Computerchip auf einer der vielen Seiten, dieser wundervollen Lehren. Dieser Computerchip und sein Inhalt unterschreiben das Todesurteil eines weiteren Menschen. Jetzt muss ich ihm dieses Todesurteil nur noch mit Hilfe meines Laptops entlocken. Die Informationen führen mich zu einem Mann, der laut meinen Informationen als äußerst gefährlich und hinterlistig gilt. Ein Mann ohne Ehre, dem nur sein eigenes Leben und sein Erfolg zählen. Sein Leben und sein Erfolg im Dienste der Bruderschaft werden ihm jetzt den Tod bringen. Der Chip verweist mich auf ein Restaurant.

Das Restaurant "Zum Goldenen Kranich". Ich trete ein und bewege mich auf den Hintereingang zu. Verlasse das Restaurant. Auf dem Hinterhof steht ein Mann bei einem Müllcontainer. Mein Ziel. Meine Erlösung. Ich ziehe meine Pistole.
"Es war weise von ihnen mich anzusprechen"
Ich schraube meinen Schalldämpfer auf.
"Sie wissen, das wäre nicht mein Stil"
"Eine Schießerei in einem vollem Restaurant? Nein das ist nicht ihr Stil"
"Also erledigen wir das"
"Nicht so schnell. Warum?"
"Warum?"
"Warum tun sie das?"
"Weil es von mir verlangt wird"
"Wer, wenn ich wissen darf, verlangt das?"
"Nicht wer, sondern was"
"Dann was?"
"Die Ehre, der Spaß, das Geld, Die Rache. Suchen sie ich eins aus"
Magazine klicken in ihren Halterungen. Kugeln fließen in den Schaft. Das Gespann rastet ein.
"Wie wäre es mit einem alten Zehn-Meter Duell?"
Ich nicke. Schritte entfernen sich voneinander. Stille. Außerhalb des Hinterhofs hört man nichts. Nur das leise Rascheln einer Schallgedämpften Waffe.



VI
Zitat:
Obwohl das Licht nur von einer einzigen Lampe kam, ist es mächtig genug meinen Geist explodieren zu lassen. Ich öffne die Augen und gewöhne mich langsam an das Licht. Mein Kopf schmerzt, als ob eine Kugel darin stecken würde. Ich bin in einem Raum, vermutlich ein Keller. Ich sitze auf einem Stuhl, kann meine Hände jedoch nicht bewegen. Sie sind gefesselt, was jedoch zu erwarten war. Mein einst so blütenweißes Hemd war an meiner Schulter durchtränkt von einer roten Flüssigkeit. Blut. Mein Blut. Ich hatte selten eine Gelegenheit es zu sehen. Ein Mann tritt aus dem Schatten.
"Danke, für die Ehre ihres Besuchs"
"Ich denke mein Besuch hier ist nicht gewollt? Weder von mir noch von ihnen?"
"Korrekt"
"Korrigieren sie mich wenn ich mich irre, doch ich dachte, dass die Bruderschaft gute Schützen beschäftigt?"
"Das tut sie, doch Sie sind schwer zu fassen"
"Sie meinen es war Glück, dass sie mich nicht erwischt haben?"
"Wahrscheinlich"
"Dennoch war es mehr als unehrenvoll, mich aus dem Hinterhalt erschießen zu wollen"
"Das muss ich zugeben, aber sie haben bereits zu viele von uns getötet als..."
"...als dass sie mich ehrenhaft töten könnten?"
"Korrekt"
"Ich fasse das als Kompliment auf"
"Ihr Zwangsaufenthalt hier wird ohnehin nicht mehr lange andauern"
"Was anzunehmen war. Dennoch, warum haben sie mich hierher gebracht?"
"Wir sind der der Annahme, dass wir im Recht wären, mit ihnen zu reden, bevor sie aus dieser Welt scheiden"
"Wir beide wissen, dass es irrelevant ist, in welcher Welt ich meine Arbeit erledige"
"Das bleibt dahingestellt"
"Nun aber zum Nenner der Angelegenheit. Warum lebe ich noch?"
"Wie sie bereits bemerkten, ist das warum der Nenner dieser Angelegenheit"
"Wie so oft, doch in welchem Bezug?"
"Warum haben sie getan, was sie taten?"
"Die Gründe dafür müssten ihre Auftraggeber doch genannt haben?"
"Falsche Antwort. Jetzt sterben sie"
"Welch rigorose Verhandlungsart. Ich wünsche ihnen viel Glück dabei mich zu töten"
"Ich glaube kaum, dass dazu Glück notwendig sein wird"
"Ich glaube das sehr wohl, denn wissen sie das Beste an mir ist..."
"Was?"
"...es gibt so viele von mir"
Ein dritter Mann tritt aus dem Schatten. Der Schlitten einer Pistole fährt zurück. Der Schlitten hämmert nach vorne. Hämmert fünf Kugeln aus ihrem Schaft. Alle finden ihr Ziel. Ich bin frei.


VI: Interception
Zitat:
Ich trete aus dem Keller. Hinein ins gleißende Tageslicht.
Ich befinde mich auf einer kiesbedeckten Auffahrt, die zu einer Villa führt.
Der dritte Mann aus dem Keller nähert ich mir.
"Ich danke ihnen"
"Nichts zu danken. Unsere Organisation lässt ihre Agenten nicht so leicht sterben"
"Dieses Problem wäre damit nun beseitigt? Der Auftrag gilt als erledigt?"
"Korrekt, jedoch übergeht ihre Bezahlung für diesen Auftrag an mich"
"Einverstanden"
Ich entferne mich. Weg von der Villa. Ich höre wie sich die Schritte des anderen Mannes auf dem Kies ebenfalls entfernen. In die andere Richtung. Ich muss mich verarzten. Die Wunde blutet immer noch. Was dich nicht umbringt, macht dich härter, hatte mein alter Sensei immer zu sagen gepflegt. Hoffentlich hatte er recht. Ich muss den Schützen finden. Ein Mann meines Ordens lässt solch einen Schuss nicht ungesühnt. Ich werde den Schützen finden...und töten. Ohne Auftrag. Ohne Bezahlung. Ohne Gnade.


VII
Zitat:
Keine Gnade, keine Überlebenden. Das war mein Kredo. Schon seit immer. Seit ich die Ausbildung durchlaufen hatte. Keine Gnade…für niemanden. Ich stand in einer dunklen Seitenstraße in einem Vorstadtbezirk von New York. Von meinem Standort betrachtete ich einen Parkplatz. Auf dem Parkplatz standen drei Autos. Doch nur eines war für mich von Belang. Das für mich wichtige Auto, ist ein unauffällig grau lackierter Mercedes. Unauffällig, dachte ich mir und schnaubte vor Verachtung. In diesem Vorort, der hauptsächlich von der ärmeren Mittelschicht bewohnt wurde, fuhr kein Mercedes herum. Schon gar keiner mit Ledersitzen. Ein Mann näherte sich dem Wagen und macht sich an der Tür des Wagens zu schaffen und ich schleiche mich von Hinten an.
"Weg vom Wagen!"
Ich drücke dem Mann meine Pistole in den Nacken. Der kalte Stahl gräbt sich in sein Fleisch.
"Sind sie es?"
"Möglicherweise"
Ich blicke auf den Rücksitz des Wagens und sehe, was ich erwartet hatte. Ein Beretta Kaliber 50. Scharfschützengewehr mit aufgeschraubtem Schalldämpfer.
"Wissen sie warum?"
"Warum was?"
"Warum sie die Person ausschalten mussten, ihr letzter Auftrag in Saigon?"
"Ich bekomme meine Befehle und mein Geld. Nichts weiter"
"Wissen sie, es hat mich viel Zeit gekostet sie ausfindig zu machen"
"Was bedeutet ich beherrsche meinen Job"
"Ihr Job ist es zu treffen"
"Unter anderem"
"Hat man ihnen bei ihrer Einstellung nicht gesagt, was sie erwartet wenn sie ihren Job nicht gut erledigen?"
"Auf was wollen sie hinaus?"
"Sie haben ihr Ziel verfehlt. Der letzte Auftrag, erinnern sie sich?"
"Verdammte Scheiße!"
In einer schnellen Bewegung wirft sich der Mann herum. Ein Schuss löst sich und zerschmettert eine Scheibe des Autos. Er schlägt mich mit einer ungeheuren Kraft in die Magengrube und ich gehe zu Boden. Der Mann bückt sich und hebt eine Eisenstange auf, die sich in der nächsten Sekunde in direktem Kollisionskurs mit meinem Kopf befindet. Allein aus Reflex vollführe ich eine Rolle rückwärts. Eine Sekunde später bin ich auf den Beinen und der Mann rennt mit der Stange auf mich zu. Ein kurzer Griff hält seine Hand auf, bevor sie die Stange in mein Gesicht lenken kann. Meine linke Hand schnellt zu Boden und hebt die Pistole auf. Mein Finger zieht den Abzug zweimal zurück und die Kugeln zerfetzen den Magen des Mannes. Röchelnd sinkt er zu Boden. Ich richte mich auf und meine Pistole bewegt sich auf seinen Kopf zu, während er sich vor Schmerzen auf dem Asphalt windet. Er hat es verdient, denke ich bei mir und zeihe die Pistole zurück. Ich denke nicht einmal daran ihm den Gnadenschuss zu setzen. Er wird verbluten, ohne dass ihm irgendjemand helfen kann. Ich nehme ihm die Wagenschlüssel ab und steige in das Auto. Dieser schmerzhafte Tod sollte reichen, für die Schusswunde die er mir zugefügt hat, denke ich. Ich mache mich auf den Weg zu einem meiner Verstecke. Ein Auftrag wartet. Im Dienst der Ehre und des Blutgeldes.


VIII
Zitat:
Es ist ein weiter Weg von Amerika nach Russland. Vor allem mit einer Leiche im Gepäck. Doch trotzdem stehe ich hier. In der Nähe von Chernobyl. Ein Auto nähert sich der Lichtung, die ich beobachte. Ein Mann steigt aus und bleibt ein paar Meter vor dem Auto stehen.  Ich richte mein Fernglas auf ihn, um sein Gesicht zu erkennen und bemerke befriedigend, dass es mein Ziel ist. Ein weiteres Auto nähert sich und ein weiterer Mann steigt aus. Ebenfalls das gewünschte Opfer. Nach ein paar Feineinstellungen, gelingt es mir, die Wanzen, die ich bei den beiden Männern angebracht habe, zu aktivieren. Sie beginnen zu sprechen.
"Sie wollten mich treffen?"
"Ja, es geht um eine Angelegenheit äußerster Dringlichkeit"
"Die da wäre?"
"Unsere Männer werden in Feuergefechte verwickelt"
"Mit welchem Ergebnis?"
"Höchstwahrscheinlich tödlich"
"Für wen?"
"Unbekannt"
"Warum, wenn ich fragen darf?"
"Unsere Kommunikation scheint gestört"
"Der Zweck dieses Treffens ist nun?"
"Nachschub. Ich brauche Männer und Waffen"
"Gewährt. Ich muss dennoch sagen die Wahl dieses Treffpunkts ist untypisch für sie"
"Der Treffpunkt stammt doch von ihnen..."
Meine Handmuskeln spannen sich an und ich ziehe den Zeigefinger zurück. Der Verzug zieht sich zurück und hämmert nach vorne. Das Schwarzpulver in der 50. Kaliber-Patrone explodiert als der Spannhahn die Kugel auslöst. Die Patrone wird aus dem Vierundsiebzig-Zentimeter Lauf geschleudert und peitscht über die Waldlichtung bei Chernobyl. Die Patrone trifft ihr Ziel. Der Mann wird herumgeschleudert als die Patrone ihm den Arm abreißt. Die nächste Kugel verlässt den Lauf und zertrümmert dem anderen Mann den Kopf. Der andere Mann rappelt sich auf, doch die dritte Kugel durchbricht seinen Hals. All dies geschieht innerhalb weniger Sekunden. Fünf Minuten später habe ich das Unterholz der Lichtung verlassen und befinde mich auf der Flucht durch die Wälder Chernobyls. Die Polizei, die sehr schnell am Tatort war, scheint mich nicht zu verfolgen. Warum auch? Sie haben den Schützen doch bereits gefunden. Tot, mit zwei Schüssen in den Magen, neben seinem Gewehr liegend. Die Ermittlungen werden schnell geschlossen. Ich erhalte mein Honorar. Niemand wird je wissen, warum die beiden Männer sterben mussten. Niemand wird je wissen, dass ich daran beteiligt war. Keine Beweise. Keine Spuren. Ich bin ein Geist.



IX
Zitat:
Ich höre den Hall der Schritte. Die Schritte zweier Männer, die sich durch ein riesiges unterirdisches Gewölbe bewegen. Nach dem was ich weiß ist es eines der sichersten Hochsicherheitsbereiche der Organisation. Es soll unmöglich sein in diese Bereiche einzudringen. Nicht für mich.
"Sie werden es nicht zulassen, dass ich weiterhin lebe"
"Vermutlich. Es war sowieso Glück, dass sie überlebt haben"
"In der Tat"
"Was haben sie nun vor?"
"Mich verstecken"
"Wie Edel, doch wo?"
"Hier. Ich habe meine besten Männer versammelt um mich zu beschützen"
"Anweisungen für den Rest der Männer?"
"Macht ihn ausfindig"
"Anschließend?"
"Neutralisieren"
"Selbstverständlich"
Die Schritte betreten den nächsten Abschnitt des dunklen Gewölbes. An zwei Säulen lehnt jeweils eine Wache. Schwer bewaffnet und maximal gepanzert. Kniend an die Säulen gelehnt. Blutüberströmt.
"Wie konnte das passieren?!"
Das Klicken eines Verzuges, das Rascheln eines Schalldämpfers. Das Genick des einen Mannes wird zerfetzt, bevor er auch nur reagieren kann.
"Wie sie bereits sagten, würden wir es niemals zulassen, dass sie überleben"
Der andere Mann reißt sich herum und versucht mir die Pistole aus der Hand zu schlagen. Ich rutsche ab und der erste Schuss zertrümmert sein Knie. Er schreit unter Schmerzen auf und sinkt seitlich auf den Boden. Der zweite Schuss trifft seine Schulter und es reißt ihn auf den Rücken.
Ich stelle mich über ihn und lege meine Pistole an, um ihm den Gnadenstoss zu verabreichen. "Ihre Organisation wird bezahlen! Viel zu viele haben der Bruderschaft unendliche Treue geschworen, als dass ihr uns ausschalten könntet! Wir geben nicht auf, wenn der Feind sich preisgibt!" Leere Drohungen eines alten, gescheiterten und vor allem toten Mannes. Der dritte Schuss zertrümmert seinen Schädel.

Überall in dem Gewölbe liegen die Leichen der Angestellten meines Opfers. Schnell und leise zu Fall gebracht. Wie von einem Geist. Genau dafür werde ich bezahlt. Keine Spuren. Perfekt. Ich verlasse das Gewölbe und trete in den Sonnenschein. Seine Kraft raubt mir den Atem. Ich mische mich unter eine deutsche Reisegruppe, die am Eingang zum Gewölbe vorbeizieht. Sie haben keine Ahnung, dass hinter den Mauern dieses Friedhofes der Eingang zu einem Gewölbe liegt, in dem mehrere Leichen liegen. Ich bin ein Teil der Gesellschaft. Erneut.



X
Zitat:
Einen Monat lang. Einen ganzen Monat lang verbrachte ich in diesem Höllenloch. Sie jagten mich... und sie waren gut. Sie hatten viele meiner Verstecke zerstört und mich dazu gebracht mich hier zu verstecken. Die Spezialeinheit der Bruderschaft hatte gute Arbeit geleistet. Zu gute. Meine Klamotten waren unbrauchbar. Meine gesamte Ausrüstung zerstört. Alles was mir geblieben war ist ein Schalldämpfer, ein schwarzer Kapuzenpulli und eine Hose.  Doch diese Zeit war nun vorbei. Ein neuer Auftrag erwartet mich. Ein neues Opfer. Ein neuer Gehaltscheck. Eine Chance mein Leben wieder aufzubauen. Wie es der Zufall wollte, machte dieser Auftrag mich vom Gejagten zum Jäger. Das ziel war der Leiter der Spezialeinheit, die mich gejagt hatte. Ich klettere aus dem Erdloch, das ich derzeit mein Eigen nennen darf. Bekleidet nur mit Hose und Pullover. Welch Schande für einen Meister meines Fachs. Doch im Moment ist diese Tatsache meine allerwenigste Sorge. Ich begebe mich zum Ort meines nächsten Auftrags. Eine Villa am Stadtrand. Das Eingangstor ist halb geöffnet. Auf der Innenseite steht ein Wachposten im Anzug. Perfekt.
Ich näherte mich der Wache und stammele etwas von Almosen. Die Wache nähert sich mir, sichtlich verärgert, um mich zu verscheuchen. In dem Moment in dem er mich vom Grundstück treiben will, ergreife ich sein Handgelenk, drehe es nach links und drücke es in seine Richtung. Ein Knirschen macht ihm überdeutlich klar, dass es gebrochen ist, bevor der gleißende Schmerz sein Gehirn erreicht. In dem Moment in dem sein Körper auf dem Boden aufschlägt, schnellen meine Hände nach vorne und greifen sein Genick. Ein schneller Ruck nach rechts und der befriedigende Klang eines brechenden Genicks erreicht meine Sinne. Ich ziehe seinen leblosen Körper hinter die Hecke des Anwesens und bemächtige mich seines Anzuges und seiner Waffe. Eine schallgedämpfte Pistole. Perfekt. Ich betrete das Anwesen. In der Eingangshalle stehen zwei andere Männer. Alle in traditionellen schwarzen Anzügen und schwarzen Sonnenbrillen. Meine Hand schnellt in Richtung Hardballer, den ich in der Innentasche des Jackets versteckt halte. Doch ich zögere, als sich einer der beiden zu mir umdreht.
"Da bist du ja, Jeremy, der Boss ist bestimmt gleich da, also komm lieber her"
Wie auf ein Kommando springt die Flügeltür auf der anderen Seite der Eingangshalle auf und ein Mann betritt die Halle. Der Mann, den ich als mein Ziel identifiziere, kommt auf uns zu.
"Meine Herren, ihnen ist klar was zu tun ist?"
"Hundertprozentig"
"Seit vermehrt Anschläge durch eine andere Organisation verübt werden, können wir nicht vorsichtig genug sein. Wir sind diesem Monster, das für die Attentate verantwortlich ist zwar auf der Spur, doch Vorsicht ist die Mutter der Papstkiste."
"Korrekt"
"Patrouillengang..."
"...alle 10 Minuten. Wir kennen das Protokoll"
"Perfekt"
Mein Ziel wendet sich ab und bewegt sich in Richtung Hochsicherheitsraum. Meine Hand schnellt zur Pistole in meinem Jacket. Diesmal ohne zu zögern. Der Mann links von mir stirbt, als eine Kugel seinen Kopf in eine undefinierbare Masse verwandelt. Mein Arm schnellt zu dem zweiten Mann, der jetzt beginnt zu reagieren, nachdem er sich von der Überraschung erholt hatte. Mein Arm schlingt sich um seinen Hals wirft ihn nach vorne und zerrt ihn zurück. Ein dezentes Knacken später, ist sein Genick gebrochen. Wie zwei leblose Sandsäcke fallen die beiden Männer zu meiner Seite tot zu Boden. Ich reiße meinen Arm hoch und ziele auf mein Opfer. Der Verzug klickt, als ich ihn in einer fließenden Bewegung nach hinten ziehe. Mein Opfer wirbelt herum und versucht seine Waffe zu ziehen, doch ich bin schneller. Der Verzug meiner Waffe schnellt nach hinten und nach vorne und die austretende Kugel zereist ihm die rechte Hand . Die nächste Kugel trifft seine Schulter, sodass er herumwirbelt. Der Verzug schnellt nach hinten und erneut nach vorne. Zum dritten Mal. Die Kugel durchbricht seinen Hals von hinten und durchtrennt sein Rückenmark. Mein Job hier ist erledigt. Ich verlasse das Anwesen, ohne eine einzige Spur des Verbrechens an meinem Körper. Keine einzige Spur von mir am Tatort.
Nur der Gehaltscheck. Der Gehaltscheck um mein Inventar aufzustocken. Nur so kann ich meinen Pfad weiter verfolgen. Den Pfad des Blutgelds. Den Pfad des Todes. Den Pfad der Ehre.



Soooooo....Das ist zwar schon ein ganz schöner Brocken, aber der Rest wird hier im gleichen Post noch später reingestellt, da die noch nicht überarbeitet sind. Viel Spass beim Lesen!

MfG
Samuray

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Beitrag20.10.2009 16:26

von Hoody
Antworten mit Zitat

Schön das du die Geschichte reingestellt hast. Habe schon angefangen mit der Kritik. Aber ich glaube erst übernächstes Wochenende werde ich damit fertig sein  Laughing
Bin jetzt erst bei der Stelle:
Zitat:
Er blickt direkt in meine Augen und schreckt, vor der unendlichen Leere, die in ihnen herrscht zurück.

Und habe jetzt fast 6 Wordseiten, wird also eine sehr ausführliche Kritik.
Damit du nicht denkst ich halte nicht mein Versprechen Laughing

lg Hubi


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Beitrag20.10.2009 19:14

von Hoody
Antworten mit Zitat

Samuray Kritik
Hi lieber Samuray. Danke das du deine Geschichte reingestellt hast.
Leider muss ich sagen sie ist schlecht. Überall sind Fehler - stilische.
Aber darauf werde ich ja gleich eingehen.
Zuvor: Die Kritik wird dir sicher weh tun. Aber da musst du durch.
Auch musst du selber entscheiden welche Kritik du animmst und was du für totalen Schwachsinn abstempelst. Ich bin den Text sehrr kritisch durchgegangen und habe alles kritisiert was mir nicht gefallen hat, was mich stört und so weiter. Das meiste könnte auch völliger Quatsch sein. Vielleicht gefällt einen anderen User genau diese Stellen.
Also lies dir die Kritik durch, überlege dir was du dir merken willst und für richtig hälst und was du für Unsinn hälst. Also fangen wir einmal an.
Ich werde dir einige Tipps geben und am Ende noch einmal alles zusammenfassen.

Kapitel eins:

Zitat:
Ein Bürogebäude.

Sehr schlechter Satz. Eigentlich ist es ja nicht einmal ein richtiger Satz. Auch keine Umgebungsbeschreibung. Auch zeigst du den Leser nicht wo wir uns befinden. Klar ich weiß was du uns damit sagen willst: Der Prota befindet sich gerade vor einen Bürogebäude und will rein.
Doch was ist ein Bürogebäude? Habe es jetzt einmal gegoogelt. Sieht wie ein großes Hochhaus aus oder Haus. Aber was unterscheidet ein Bürogebäude von normalen Gebäuden? Klar, im Bürogebäude werden wahrscheinlich nur Leute arbeiten die in Büro sitzen und sich einen platten, breiten Popo holen, da sie den ganzen Tag vor ihren Computer hocken und schreiben/abtippen.
Ein Borügebäude, nein so kannst du den Satz nicht lassen.
Besonders weil es der erste Satz ist. Und wenn ich den lese dann denke ich automatisch an an Grundschüler.
Ein Bürogebäude. Ein Killer geht in das Bürogebäude rein etc.
Du könntest durch Handlung uns zeigen das es ein Bürogebäude ist.
Lass deinen Protagonisten ein Schild lesen oder so etwas wo drauf steht wie die Firma heißt und das es ein Bürogebäude ist. Aber eigentlich auch unnötig. Heißt beschreib das Gebäude ein bisschen. In wechen Land befindet sich gerade der Prota? Ist die Firma eine sehr Bekannte?
Wie heißt unser Prota eigentlich.
Die Ich-Form ist sowieso eine sehr, sehr, sehr eingeschränkte Perspektive. Jedoch könntest du hier den Anfang, dank deines Prota spannender gestalten:(Wie heißt dein Prota eigentlich...so viele andere Dinge kamen vor, aber der Name ist mir nicht aufgefallen, und wenn schon, dann kam er wahrscheinlich zu spät dran.
Mach den Anfang doch so:

Mein Name ist Tom, ich stehe gerade vor einem  Bürogebäude, das größte in ganz Amerika und bereite mich auf meinen Auftrag vor.
ist jetzt natürlich ein blödes Beispiel und auch nicht soo spannend, aber besser als: Ein Bürogebäude. Auch wird der Leser hier neugieriger:
Bereite mich auf meinen Auftrag vor.
Was meint unser Prota damit? Ist er ein Angestellter des Büros.
Oder was anderes?
Man könnte es verbessern und den Leser noch neugieriger machen:

Mein Name ist Tom Brüller, ich stehe gerade vor einem Bürogebäude, das größte in ganz Amerika und bereite mich auf meinen kaltblütigen/kaltherzigen/unmoralischen etc Auftrag vor.

Auch solltest du dem Gebäude einen Namen geben, besser gesagt der Firma, wirkt realer und lebendiger. Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit: Du verbindest einfach die ersten zwei- drei Sätze zu einem.

Zitat:
Ein Bürogebäude. Der automatische Türöffner summt, als ich die Eingangshalle betrete.

Bevor ich dir aber zeige was ich mit verbinden meine muss ich leider auch den zweiten Satz kritisieren, der verwirrt mich sehr.
Was ist ein Türöffner, klar ich weiß was du meinst. Aber es gibt sicher einen besseren Ausdruck dafür. Auch das summen irritiert mich, wie summt denn ein Türöffner? Ich würde statt Türöffner einfach Glastür oder so etwas benutzen und statt dem summen ein zischen.
Also so könnte man die zwei Sätze verbinden:

Hinter mir schloss sich zischend die automatische Glastür des  größten
Bürogebäude in ganz Amerika/New York, ab jetzt gab es kein zurück mehr, ich muss meinen kaltblütigen Auftrag erledigen.


Obwohl, man könnte nach New York ein Punkt setzen und dann das "Ab jetzt.." als Gedanken schreiben. Wirkt vielleicht besser.

Hinter mir schloss sich zischend die automatische Glastür des größten Bürogebäude in ganz Amerika und von nun an musste ich meinen kaltblütigen Auftrag erledigen.

Sind zwei schlechte Beispiele, es gibt sicher bessere Varianten. Aber es ist spannender als die ersten beiden Sätze.
Bevor wir zum dritten Satz kommen, der mich auch sehr stört, zeige ich dir wieso dir mein Beispiel besser gefällt als dein eigener Satz.
Wenn du den Satz liest wirst du sicher weiterlesen wollen, nur wegen paar kleinen Wörtern:
kaltblütigen Auftrag erledigen.
Es gibt noch einen zweiten Punkt der dich zum Weiterlesen zwingt und zwar:
Des größten Bürogebäude Amerikas.
Wenn es das größte Bürogebäude in Amerika ist, ist es höchst wahrscheinlich ein wichtiges Gebäude. Kaltblütig wird der Leser automatisch mit einer schlimmen Tat in Verbindung setzen, da kaltblütig sowieso eins ehr abgedroschenes Wort ist. Da findest du sicher ein besseres Wort.
Also mach deine ersten Sätze so das es spannend ist. Zwei Sätze sind wahrscheinlich sowieso zu wenig.

Jetzt kommen wir zum nächsten Problem. Wie heißt dein Charakter. Spätestens nach dem ersten Kapitel sollte der Leser so etwas wissen. AM besten auch noch so früh wie möglich. Stell dir vor du hättest eine Freundin, du besuchst sie jeden Tag, habt Bettsport aber du kennst ihren Namen nicht, das ist das gleiche wie bei deinen Charakter. Wie sieht er eigentlich aus?  Laughing

Zitat:
Mein Blick wendet sich zum Aufzug, vorbei an der Sekretärin.
Der Satz ist ned jut. Er liest sich falsch. Besonders weil du die Sektretärin erst nach dem Aufzug erwähnst. Müsste es nicht eigentlich so richtig sein? Mein Blick wendete sich  an  der vollbusigen Sekretärin vorbei zum Aufzug. [
Naja ist auch falsch. Aber ich hoffe du verstehst was ich meine. Mein Blick wendete sich zum Aufzug, gut und dann erwähnst du auf einmal die Sekretärin, Aufbaufehler, finde ich. Erst Sekretärin, die der Prota nicht beachtet und dann der Aufzug.
Auch könntest du gleich ein bisschen die Sekretärin beschreiben. Könntest zum Beispiel
an der blonden Sekretärin...
an der vollbusigen
an der dürren
an der alten
an der hustenden - eine gute Möglichkeit und so weiter.

Der nächste Abschnitt stört mich auch.
Zitat:
Wo bitte wollen sie...?" "Ich habe einen Termin."

Im nächsten Satz geht der Prota dann gleich zum Aufzug und verschwindet. Das wird den Leser langweilen. Du könntest hier was ganz spannendes noch einbauen. Aber dazu nachher mehr. Erst einmal: Sagt die Sekretärin wirklich nicht mehr? Reicht es wirklich zu sagen: Ich habe einen Termin? Ist schon lustig. Dann werde ich ab heute auch Berufskiller. Ich gehe einfach in ein Geschäftsgebäude rein, sage der Sekretärin ich hätte einen wichtigen Termin und sie lässt mich ohne weitere Zwischenfragen weiterziehen. Lass die beiden bisschen reden und den Prota was denken. Jetzt kommt das was ich vorhin erwähnt habe: Du könntest hier wieder Treibstoff einbauen. Und zwar so einen der den Leser in eine angespannte Situation wirft und neugierig macht.

"Wo bitte wollen Sie...?"
"Ich habe einen wichtigen Termin," sagte ich und hoffte damit wäre es getan.
"Bei wem?"
"Herr Cedric erwartet mich." Ich muss mich beeilen, es muss alles ganz schnell ablaufen, duch solche Nichtigkeiten darf ich mich nicht aufhalten lassen.
"Herr Cedric..."

Und so weiter. Ist wieder kein sehr gutes Beispiel und den Dialog könnte man sicher auch interessanter gestalten. Aber das wichtige hier ist, du zwingst dem Leser zum Weiterlesen. Besser gesagt er wird sich fragen wieso er es so eilig hat. Wir haben ja schon vorher das Wort: Kaltblütig: benutzt, damit wird der Leser sicher denken: Der Typ, der gerade durch die Glastür ging hat etwas schreckliches vor. mit: es muss alles ganz schnell ablaufen: erfährt er au´ßerdem das er in Zeitdruck steht und das er es eilig hat.

Zitat:
Zehn Minuten später betrete ich den zehnten Stock.

Hier ist ein großer Sprung drinnen. Du wechselts vom Dialog auf diesen Satz da oben. Er betrit den zehnten Stock. Doch was ist in den zehn Minuten geschehen? Hat er die Stufen benutzt oder doch den Aufzug? Durch die verlorenen zehn  Minuten hast du deine Chance auf eine Charakterbeschreibung versaut. Lass ihn mit den Aufzug fahren. Vielleicht befindet sich dort ein Spiegel. So könntest du wenigstens schon einmal bisschen das Aussehen des Protas schreiben. Ich weiß nämlich während der ganzen Geschichte nicht wie er aussieht.  Auch könntest du im AUfzug eine kleine Spannung aufbauen. Er denkt über seine bevorstehende Tat nach. Überlegt wie er es genau machen soll. Aber natürlich musst du solche informationen spannend einbauen und möglichst kurz. Wenn du jetzt zehn Seiten lang beschreibst wie er sich im Spiegel betrachtet und am liebsten gleich selber Küssen würde  und dann noch einmal zehn Seiten wie er sich fühlt, ist es lahm. Oder du lässt noch eine zweite Person in den Aufzug steigen. Das könnte auch sehr unangenehm für unseren Prota werden. Vielleicht ist es sogar ein Polizist oder sonst was. Da hast du viele Möglichkeiten die ich auf alle Fälle nutzen würde.

Zitat:
Ich gehe den Gang entlang, vorbei an Arbeitern, die mich erstaunt anstarrten. Soviel zum Thema nicht auffallen, denke ich mir.

Was für ein Gang? Ein normaler Gang an den sich mehrere Zimmertüren befinden? Ein Gang ohne TÜren. Welche Arbeiter? Bauarbeiter? Klar du meinst die Büroarbeiter, aber arbeiten die wirklich auf einen Gang? Ich glaube du meinst etwas anderes, aber die Beschreibung da oben ist nicht präzise genug. Wieso starrten sie ihn erstaunt an? Das stört mich am aller meisten. Weil ab da fragt sich der Leser sowieso wie der Prota aussieht. Aber das beschreibst du leider nicht. Also wieso starren sie ihn so komisch an? Nur deswegen weil er ein Fremder ist? Trägt er außergewöhnliche Klamotten? Jetzt hast du natürlich ein Problem. Als ICH-Erzähler hast du Einschränkungen. Du darfst nich in anderen Köpfen schlüpfen. Da hat es der Er-Erzähler sowieso leichter. Er darf das zwar auch nicht, aber das wird den Leser kaum auffallen das der Autor diesen fiesen Trick benutzt. Der Autor kann bei der Er/Sie Perspektive ruhig so schreiben.

Tom ging  den Gang entlang, vorbei an den Arbeitern, die ihn erstaunt anstarrten. Wahrscheinlich wunderten sie sich darüber das er mit einem offenen Hosenstall hermulief. Doch das interessierte ihm nicht. Er wollte nur so schnell wie möglich seinen Auftrag erledigen: Endlich das verflixte Klo finden.

Ist wieder nicht gut geschrieben aber du siehst: Du merkst kaum den kleinen Perspektivenwechsel. Auch wegen dem Wort Wahrscheinlich wird der Leser anehmen das der Prota das denkt. Auch wenn es gar nicht so ist, sondern der Autor erzählt das.
Trotzdem kannst du in der ICH-Perspektive noch einiges retten.

Haben die noch nie einen Menschen mit offenen Hosenstall gesehen?

Das wäre dann in der Ich Perspektive - bzw das denkt der Prota. So könntest du veranschaulichen  wieso die Angestellten den Prota so erstaunt anstarren. Auch würde ich statt Arbeiter ein anderes Wort benutzen. Arbeiter erinnert mich immer an Handwerke bzw überhaupt an handwerklichen Berufen. Da findest du sicher was besseres.

Zitat:
Ich laufe weiter den Gang herunter.

Wieso läuft er auf einmal? Laufen und gehen sind zwei unterschiedliche Sachen. Ich würde auch gerne hören wenn ich gehe das einer sagt ich laufe, wäre cool. Jedenfalls änder das. Aber auch hier könntest du was tolles einbauen. Wieder Treibstoff und zwar:

Ich beschleunigte meine Schritte und versuchte keinen der Angstellten anzuschauen, währendessen lasen meine Augen die Nummernschilder der Büros ab. Man könnte das währenddessen in einen anderen Satz benutzen bzw in zwei Sätze teilen. Aber du merkst es wirkt bedrohlicher. Er beschleunigt seine Schritte weil sie ihn verwundert anstarren außerdem will er keinen Blickkontak zu einen der Angestellen haben. Außerdem ist herunter sowieso kein schönes Wort. AUch würde entlang besser klingen. Mich stört auch die Wortwiedehrolung. Da du da zum zweiten Mal den Gang erwähnst, obwohl man es mit ein bisschen Umstellen auch ohne schreiben kann.

Zitat:
Vorbei an den Büros 208, 209,210,211. Ich erreiche mein Ziel, das Büro Nummer 212 und betrete es.

Irgendwie eine langweilige Szene. Gib ihr mehr Tempo. Auch finde ich es sehr unschick von ihm das er gar nicht anklopft. Lass ihn anklopfe, kommt frecher rüber, wenn man das Ende kennt. Auch das ablesen der Zahlen stört mich. Hier will ich mehr Atmosphäre.

Zitat:
Ein Mann sitzt an einem Schreibtisch und blickt auf, als ich den Raum betrete. Er blickt direkt in meine Augen und schreckt, vor der unendlichen Leere, die in ihnen herrscht zurück.

Die beiden Sätze stören mich sehr Laughing Also fangen wir einmal an in zu zerlegen. Ich zeige dir was mich da genervt hat und warum ich lachen musste. Die Wortwiederholung stört mich. Das doppelte blickt  ist sehr schwach. Ich glaube sowieso das es stärkere Wörter als BLICK gibt.
Zum Bleistift: äugen, starren, luchsen, linsen, peilen, stieren, betrachten, mustern, einen Blick werfen auf, in Augenschein nehmen, begutachten etc... Auch die andere Wortwiedehrolung, betreten hast du schon im vorigen Satz benutzt, stört mich. Jetzt kommt die Stelle an der ich bisschen lachen musste: Er blickt direkt in meine AUgen - schön und gut - und schreckt, vor der unendlichen Leere die in ihnen herrscht zurück.
Woher weißt der Prota das in seinen Augen unendliche Leere herrscht? Wie sieht so ein Auge aus? Ich glaube das dein Prota in echt in sich selbst verliebt ist und sich täglich im Spiegel mustert ^^.
Nein, das passt nicht. Es würde passen wenn du schreiben würdest das du eiskalt oder so zurück starrst. Also das musst du ändern. Aber jetzt habe ich einen wichtigen Tipp für dich, der dir manchmal das Leben retten kann.

ERSTER WICHTIGER TIPP:
Manchmal sagt die Mimik mehr aus als tausend geschriebene Wörter (d.h. Dialoge, Aktionen oder sonst was.)
Es ist ein typischer Anfängerfehler wenn jemand schreibt: Seine Pupillen wurden klein vor Angst oder groß.  So etwas geht einfach nicht.
Pupillen werden nicht urplötzlich klein und groß vor Schreck, Angst, Liebe, Freude sonst was. Stattdessen könntest du es anders machen.
Lass die Augenbrauen der anderen FIGUR nach oben wandern. Den Mund ein bisschen aufstehen und die Augen (Nicht die Pupillen oder Augenfarbe  Rolling Eyes ) vor Angst/Schreck aufziehen. Das kommt viel stärker rüber als wenn du schreibst: Seine Pupillen wurden vor ANgst ganz klein. Du kannst so etwas auch übe. Setz dich auf eine Bank und beobachte die Menschen. Schau sie grimmig an, lächle ihnen zu, starre sie an und so weiter und beobachte was sie tun. Sie werden dich nicht ansprechen, aber ihr Gesicht verrät dir was sie denken und was sie von dir halten und so etwas musst du auch glaubwürdig in eine Geschichte rüberbringen. Also fang an deine Menschen anzugaffen und schau was passiert. Macht dir sicher Spaß.

Ich hoffe der Tipp kann dir ein bisschen weiterhelfen.

Zitat:
Er blickt direkt in meine Augen und schreckt, vor der unendlichen Leere, die in ihnen herrscht zurück. Trotzdem scheint er die kleine Ausbeulung in meinem Jackett zu bemerken.

Den rot markierten Satz verstehe ich nicht. Besonders wegen dem Satzanfang: Trotzdem. Ich glaube ich weiß was du uns damit sagen willst, aber es passt nicht ganz so gut auf die vorige Reaktion. Eigentlich musste es ihn doch noch viel mehr erschrecken das der Prota eine Pistole mit sich rumschleppt. Würde das noch einmal bearbeiten. Wie gesagt das Jackett, Beschreibung der Kleidung des Charakters, kommt viel zu spät dran.

Zitat:
Er steht auf.

Auch sehr lahm. Außerdem ist das erzählt, das hätte man lebendiger schreiben können. Auch fehlt mir die Beschreibung des Chefs? Wie sieht er aus, wie groß ist er? Ist er dünn? Dick? Wie sieht eigentlich der Raum aus, den der Prota betrat? Wie ist die Luft?
Es fehlt mir also:
Die Beschreibung des Chefs.
Beschreibung des Raumes.
Die fünf Sinne.
Statt er steht auf könntest du es so schreiben:
Langsam stüzte sich die dürre Gestalt  am Tisch ab und hob sich aus dem Bürostuhl.
Man könnte es noch etwas verschönern und ein: aus dem Bürostuhl der daraufhin um sich selbst drehte und leise quietschte. Aber ist Geschmackssache. Und man könnte es sowieso besser machen. Ich hoffe du verstehst was ich meine.

Zitat:
„Wer sind sie?“
Würde immer am Anfang eines Dialoges noch so etwas dazuschreiben:
"Wer sind sie?", fragte der Chef.
"Ihr Tod!", antwortete ich ...
das ist eine kleine Orientierunghilfe für den Leser. Man weiß zwar wer den ersten Satz spricht, aber trotzdem sollte man es verdeutlichen. Sicher ist sicher.

Zitat:
Ich trete auf ihn zu. Nur noch wenige Zentimeter Abstand von Gesicht zu Gesicht. Ich spüre seinen Atem in meinem Gesicht. Angsterfüllter Atem.

Auch dieses Stelle hättest du besser gestalten können, aufregender. Es ist eine spannende Szene eigentlich, aber durch die stilischen Fehler verliert sie einiges an Spannung. Sorry.
Ich trete auf ihn zu. Das liest sich komisch und ist nicht stark. Es ist nicht bedrohlich, das muss bedrohlicher sein. Viel bedrohlicher.
Auch der zweite Satz ist zu schwach. Nur noch wenigte Zentimeter Abstand von Gesicht zu Gesicht. Das musst du ändern. Ich würde die Stelle ganz rauslassen. Der dritte Satz ZEIGT uns ja das sie sich gegenüber stehen. Aber der letzte Satz ist auch nicht sehr schön. Nach was riecht sein Atem? Auch der Satzanfang ist schlecht. Zweimal ich so kurz hintereinander stört mich zwar jetzt nicht so, aber wenn so etwas öfter vorkommt, und das kommt öfters bei dir vor, kann so etwas ganz schön nervig sein. Sein Fastfood Atmen schlug mir ins Gesicht. Klingt besser. Ist zwar jetzt Klischeehaft aber du verstehst was ich meine. Lass den Leser selber den Geruch des Mannes riechen.
Und der allerletzes Satz ist sowieso großer Quatsch. Wie riecht denn bitteschön Angst bzw nach was riecht Angst? Nach gar nichts. Lass lieber seine Lippen zittern oder so etwas, ist besser und wirkungsvoller.

Zitat:
„Ich meinte damit den Namen ihrer Person“

Das ist doch irgendwie seltsam. Stell dir vor eine fremde Person würde zu dir sagen das sie dein Tod wäre. Was würdest du dann sagen? Sicher nicht: ICH meinte eigentlich den Namen ihrer Person.
Zitat:
„Das war mir bewusst, doch mein Name tut hier nichts zur Sache“
Noch seltsamer.
Zitat:
„Natürlich. Warum sollte es auch? Um zum Thema zurück zu kommen…warum genau sind sie mein Tod?“

Warum fragt er dann?
Zitat:
„Gewisse Taten in ihrer Vergangenheit, ihre jetzige Stellung in der Bruderschaft…es gibt unendliche Fakten, die zu dem führen, was gleich passieren wird.“
„Sie werden es nicht wagen mich umzubringen! Die Bruderschaft wird mich rächen!“
„Darauf hoffe ich…“

Ne du der Dialog ist schlecht geworden. Lies dir den Dialog einmal selber laut vor, dir werden die Fehler sicher selber aufallen. Und versetze dich in die Situation. Der Dialog erinnert mich an bisschen an die Bullyparade:
http://www.youtube.com/watch?v=tOFrToWlu-4
Also geh noch einmal über die Dialoge rüber. Da hackt es leider sehr

Zitat:
Er zuckt zusammen. Die Kugel durchdringt ihn und reißt Kreise in das Fenster hinter ihm. Ich entferne mich aus dem Büro.

Würde schon beschreiben wie der Prota seine Waffe zieht und abdrückt. Würde auch beschreiben wie der Mann zusammen fällt oder sonst was.
Eigentlich fehlt der Ballerszene - die ja im ersten Kapitel der Höhepunkt ist, sehr viel.
Er zuckt zusammen. Wieso zuckt er zusammen? Zuckt er zusammen wegen der Antwort des Protas (Dialog) oder wegen der Kugel?
Wo durchdringt ihm die Kugel? Kopf; Brust, Hals oder Eier?
Das mit den Kreise ist eigentlich ein schönes Bild, aber es ist wieder zu unpräzise. Es ist stilisch schlecht und zeichnet kein Bild, sondern verwirrt eher. Geh da noch einmal drüber. Mir fehlt aber am aller meisten die Emotionen der beiden.
SCHREIT DER Chef? Sagt er noch was?
Was fühlt der Mörder? Du musst beim Mörder nicht hinschreiben: "Ich fühle nicht mit ihm, er hat es verdient, ich bin eiskalt."
Sondern zeig uns das er eiskalt ist.
Ohne noch ein Blick auf die Leiche zu werfen trete ich aus dem Zimmer und verschwinde. Oder irgendwie so. Außerdem wundert es mich das er einfach so davon kommt. Immerhin ist ein Pistolenschuss laut. Und du hast nicht beschrieben das der Prota einen Schalldämpfer benutzt hat. Wieso kommen keine Angestellen dazu und schauen was los ist? Auch Frage ich mich wie der Mörder unentdeckt bleiben möchte? Die Leiche wird doch so oder so entdeckt. Die anderen ANgestellten haben deinen Prota ja gesehen und können ihn dann wahrscheinlich auch beschreiben. Von daher wird er wohl nicht so einfach entkommen können.
Überleg dir da was.

Zitat:
Die Sekretärin grüßt mich als ich das Gebäude verlasse. "Einen schönen Tag wünsche ich ihnen." "Wünsche ich ihnen auch."

Die Stelle verwirrt mich.
Besonders das hier: Einen schönen Tag wünsche ich ihnen noch.
Wünsche ich ihnen auch.
Mir war anfangs nicht klar wer das zu wem sagt.
Auch ist mir die Stelle nicht fies genug. Hier könntest du eine schöne fiese Stelle schreiben, so zum Beispiel:
"Haben sie alles mit Herrn Cedric geklärt?" fragte mich die Sekretärin als die Glastür sich öffnete.
"Ja natürlich. Er war aber anscheinend nicht so begeister von meinen Besuch...".
Du verstehst was ich meine, oder? Sei da ein bisschen fies, das ist dann eine schöne Schlusspointe.
Mir ist noch aufgefallen das du gar nicht den Namen des Chefs erwähnt hast. Das wäre auch eigentlich wichtig. So etwas macht eine Geschichte lebendiger. Also denk dir einen guten Namen aus. Auch für den Hauptprota. Tom würde nicht so gut passen.
Zitat:

Sobald ich die Straße betrete, bin ich wieder ein Teil der Gesellschaft. Niemand wird jemals ahnen, dass ich mit den Geschehnissen im zehnten Stock zu tun hatte...

Wie gesagt. Die Polizei würde sicher draufkommen. Wenn sie die ANgestellten ausfragen werden sie den Mörder auf die Schliche kommen. Entweder du machst den Mord perfekt und änderst es so das es wirklich schwer wird den Prota auf die Pfoten zu treten oder du schreibst den letzten Satz anders. Aber hier ist mein Lieblingssatz, mein Lieblingssatz des ersten Kapitels: Sobald ich die Straße betrete, bin ich wieder ein Teil der Gesellschaft. Sehr schön.
 
Zweiter wichtiger Tipp:C
Der Charakteraufbau und Charakterisierung fällt dir noch schwer. Die Figuren in deiner Geschichte sind neben dem Stil und Geschichte das wichtigste - wenn nicht das wichtigste. Ohne Charaktere würde es keine Geschichte geben. Mir ist aufgefallen das deine Charaktere "keine Gesichter tragen". Der Prota hat ein bisschen Farbe und ist ein bisschen berührbarer für den Leser aber die ganzen Nebenfiguren sind nur Puppen, ohne Namen, Gesicht. Einfach nur Opfer die getötet werden, für mehr sind sie nicht da. Dein Prota is auch so eine Puppe, jedoch hat sie einen SMile auf dem Gesicht, statt Gesichtlos. Deine Figuren müssen besser ausgearbeitet sein. Sie müssen den Leser in ihren schlimmsten Momenten zum Weinen bringen. In ihren schönsten Momenten zum Lachen und bei ihren ersten Mal muss der Leser einen Ständer bekommen. So sehr müssen deine Charaktere ausgebaut sein.
Besonders  bei den vielen Nebenfiguren hast du tolle Möglichkeiten.
Es gibt zwei Typen von Nebenfiguren.
Einmal den nicht so wichtigen: Kellner, Tankwirt und so weiter.
Einmal den etwas wichtigeren.
Die nicht so wichtigen müssen genauso gut ausgearbeitet sein, in ihrer Funktion, wie der Hauptprota. Natürlich geht da die Erstellung viel schneller. Da sie meistens nur ein paar Zeilen für sich haben. Aber mit solchen Charakteren kannst du die Geschichte lebendiger gestalten. Nicht so wichtige Nebenfiguren haben einen kurzen Auftritt, aber während ihren Auftritt sollten sie den Leser schocken, zum Lachen bringen, zum Weinen und so weiter. Das ist ihre Stärke.
Nehmen wir einmal den Kellner:
Tom und Sylvia wollen in einen sehr noblen Restaurant etwas essen. Das ist Toms großer Abend. Er will ihr heute Abend einen Heiratsantrag machen. Beide sind schick angezogen. Der Abend scheint perfekt zu laufen. Beide haben Spaß. Dann als Tom langsam in die Gänge kommt und ihr den Ring geben will schüttet der Kellner, der schon vorher etwas tollpatschig war, ihr Rotwein über die Bluse. So etwas hätte der Leser nie erwartet, da der Abend bis dahin perfekt ablieb - wäre der Abend schon vorher eine Katastrophe dann hätte es den Leser nicht mehr überrascht. Dann hätte er gesagt: War ja klar das so etwas jetzt kommt. Natürlich geht es auch andersrum. Der Abend läuft total schief, die Frau ist wütend, der Mann schlecht gelaunt, trotzdem macht er ihr ein Antrag und die Frau nimmt ihn an - dann könte der Leser auch überrascht sein.
Also ich hoffe du verstehst was ich meine- Unwichtige Nebenfiguren haben nur eine kurzen Auftritt, aber der kann die ganze Geschichte ändern. Man muss sie gezielt einsetzen.
Jetzt kommen die etwas wichtigeren Nebenfiguren, zum Beispiel der Chef aus deiner Geschichte. Er ist eine etwas wichtigere Nebenfigur, die Sekretärin ist nur eine unwichtige Nebenfigur.
Solche Nebenfiguren haben eigentlich das gleiche Prinzip wie die anderen. Bloß sie haben eine längere Lebensspanne und wenn sie tot sind können sie immer noch wichtig für die Geschichte sein oder die Geschichte an sich komplett verändern. Das meinte ich mit dem Chef. Du solltest ihn ein bisschen wichtiger machen, genauso wie die anderen Nebencharaktere in deiner Geschichte.
Jetzt zu deiner Hauptfigur. Die mus perfekt ausgearbeitet sein. Du musst sie besser kennen als dein Körper, als deine Eltern oder Freunde. Sie muss du sein und du musst sie sein, der Leser muss sie sein. Es gibt viele Tipps um einen Charakter aufzubauen, darum werde ich dir nicht alles erzähen sondern nur das was ich für richtig gut finde und was ich schon selber ausprobiert habe.
1. Du schreibst eine Biografie. Aber aus der Ich-Perspektive. Lass deinen Prota sein Leben erzählen. So zum Beispiel:
1986 wurde ich in einer kleinen Stadt namens Rosenheim geboren. Dort hatte ich auch zum ersten mal Sex...
Du verstehst was ich meine, ne?! Natürlich erzählst der Prota in seiner Biografie auch von aktuellen Ereignissen (Geschichte die du schreibst) und erklärt seine Ziele, Motive, Sorgen und alles. So eine Biografie kann mehrere Seiten haben. Natürlich muss der Leser das alles nicht wissen, das meiste ist nur Hintergrundinformation für den Autor.
2. interview. Führ ein Interview mit deinem Charakter durch, das ist auch sehr hilfreich. Eigentlich muss ich da kaum was erklären. Versuch aber den Charakter eine Struktur zu geben. Dein Prota ist kaltherzig,lass ihn dann auch so rüberkommen. Das ist besonders wichtig. Wenn du schreibst er ist kaltherzig und das tausendmal würde sich der Leser langweiligen. Zeig uns lieber durch sein Verhaten oder durch seine Redensart das er kaltherzig ist. Und das kannst du mit einem Interview perfekt üben.
3. Bevor ich das jetzt schreibe will ich klarstellen ich bin nicht schwul.
Sol Stein hat mal geschrieben, wenn man sich seinen Charakter nackt vorstellt, dann wirkt er viel lebendiger für den Autor und er kann ihn besser "analysieren. So wird auch der Leser automatisch merken, dass der Charakter lebendig ist, da du deine Erfahrungen mit deinen Charakter, wenn er nackt ist, in deine Geschichte einbaust.
Ist ja logisch. Stell dir vor du willlst das dein Charakter dir etwas über seine Vergangenheit oder sonst was erzählt. Er streikt, er tut es einfach nicht. Klingt verrückt, aber passiert öfter als du denkst. Besonders wenn du dich wirklich mit dem Charakteraufbau beschäftigst. Dann stell dir vor dein Charakter wäre weg. Kleidung ist Schutz. Wer Kleidung anhat, der ist offen, der kann nichts verbergen, der hat nichts zuverlieren und genau dasmusst du mit deinen Charakter machen. Entkleide ihn und baue ihn auf. Ich will das mal verdeutlichen:
Stell dir vor du und irgendeine gute Freundin von dir sitzen auf deiner Coutch. Ihr beide seits angezogen. Ihr redets und redets. Du hast schwere Probleme, du ritzt dich heimlich, machst Frustsaufen sonst was, sie hat ähnliche Probleme. Doch ihr beiden traut euch nicht darüber zu reden. ihr redet nur über Schule, alte Sachen oder macht einfach dumme Witze. Aber im Grunde wollt ihr euch gegenseitig eure Probleme erzählen und trösten. Jetzt stell dir vor ihre beiden seit nackt. Splitternackt. Du kannst nichts verstecken. Vielleicht kriegst du einen Ständer, vielleicht wird sie freucht, vielleicht ziehst du immer deinen Bauch ein wenn du läufst aber eigentlich bist du fett, vielleicht hat sie eine verkrüppelte Brustwarzze etc. Ihr beiden seit jetzt "frei" und offen. Und auf einmal könnt ihr über eure Probleme reden. Ihr vertraut euch alles an. Jede Scheiße. Und seither ist eure Freundschaft noch intensiver als früher.
Das musst du mit deinen Charakter genauso machen. Er wird dir angezogen nicht alles verraten. Ich will aber noch einen Schritt weitergehen als Sol Stein. Er sagt dein Charakter soll sich ausziehen. Ich meine beide sollten nackt sein, Autor und Prota, nur so kann man intensiv zusammen arbeiten und das wird der Leser merken. Wenn Autor und Prota zusammenspielen und sich kennen. Also ab heute schreibst du deinen Charakteraufbau in Boxershorts oder ganz nackt.


Zusammenfassung des ersten Kapitels:
Da hackt es überall. Du hast lauter Brüche drinnen. Dein Charater springt einfach von A nach B und dann nach C und dann nach D und etc....
Du verheimlichst den Leser wichtige Informationen. Die Charaktere sind schlecht ausgebaut und so weiter.
Da musst du unbedingt noch einmal drüber.

Also ich werde hiermit aufhören, jeden einzelnen Satz zu kritisieren. Da du eigentlich immer die selben Fehler machst und ich mich dann nur wiederhole. Werde dir jetzt eine kleine iste geben was mich noch an den anderen Kapiteln besonders gestört hat und dann wirst du ja schon einige Tipps haben um deine Geschichte zu verbessern. Ist echt anstrengend so eine Geschichte vollends zu kritisieren. Habe jetzt für das bisschen jetzt knapp 6-7 Stunden gebraucht. Und ich will wieder Leben
 Laughing

Was hat mich gestört?
Brüche: Ja du hast viele Brüche. Man merkt das du noch nicht lange schreibst. Hatte früher die selben Probleme. Deine Geschichte ist eher ein "gefühlsloser" Plot. Er erzählt wie der Charakter seine Aktionen durchführt, jedoch ohne Gefühle. Ohne Beschreibung. Ohne fünf Sinne. Ohne Lebendigkeit. Mir kommt es so vor als würdest du die ganze Geschichte wissen, aber nur die Hälfte hinschreiben, die andere Hälfte vergisst einfach hinzuschreibe. Doch genau diese Hälfte ist wichtig. Sonst ist es kein ganzes mehr.

Handlung: Die Geschichte hat gute Ansätze, leider ballerst du mir zuviel herum. Lass deinen prota die Gegener doch einmal anders töten. Statt sie immer zu enthaupten oder abzuballern. Auch finde ich es Schade das man eigentich gar nichts über die Hauptfigur herausfindet. Und in jeden Kapitel befindet sich der Prota irgendwo anders. Jedoch gibst du keine richtigen Gründe an wieso er da ist. Paar mal schreibst du das er von irgendjemand hingeschickt wurden ist. Der Leser will live dabei sein, wenn der Prota den Anruf oder den Auftrag bekommt dahin oder dorthin zu fliegen und dort den einen zu Killen. Du hast zuviel Action drinnen. Du lässt den Leser nicht durchatmen. Du musst auch mal ruhige Stellen einbauen.

Dialog: Die Dialoge sind leider fast alle schecht. Wie gesagt lese sie dir laut vor und überlege was du in so einer Situation sagen würdest bzw was der Charakter sagen würde und was zu ihm passt.

Charaktere: Leider schlecht ausgebaut, ohne Gefühl und so weiter.

Stil: Leider schlecht. noch sehr viele Wortwiederholungen drinnen Keine fünf Sinne. Und achte auf deine Satzanfänge. Sehr viele fangen immer gleich an und so etwas ermüded und langweilit.

Fazit: Da musst du noch einmal drüber. Aber richtig. Am besten fängst du noch einmal von vorne an. Überlege dir ob du aus der Ich-Perspektive schreiben willst und ob du statt der Gegenwart nicht lieber die Vergangenheit hernimmst.

Also das wäre alles. Ist ja einiges. Bei den weiteren Kapiteln hast du halt diese Fehler drinnen. Am besten du liest dir die Kritik zum ersten Kapite ausführlich durch, dann noch einmal: Was hat mir nciht gefallen und schaust wie du es verbessern könntest.
Jetzt noch ein paar Links die dir helfen könnten:

Ralphis Schreibwerkstatt:
http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=2067

Ahrimans Schreibwerkstatt:
http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=9914

Dsfo-Leitfaden:
http://www.dsfo.de/leitfaden/index.php/Spezial:Allpages

Jackys Schreibblog:
http://www.schreibwerkstatt.de/schriftsteller-werden-t1674.html

Lese dir alles aufmerksam durch. Wenn du merkst das du noch mehr über das Schreiben lernen willst dann schau mal in diesen Thread vorbei, da gibt es gute Buchtipps. ich persönlich kann James N Frey und Sol Stein empfehlen.
http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=19085

Ganz wichtig: Glaub den Autoren nicht alles. Du musst am Ende immer selber entscheiden was für dich richtig und falsch ist, genauso wie bei meiner Kritik.


lg Hubi und ich hoffe ich konnte dir helfen.
Und jetzt erst einmal essen lol2


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Bananenfischin
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Beitrag20.10.2009 20:03

von Bananenfischin
Antworten mit Zitat

Hallo Samuray,

ich habe bisher nur Teil 1 gelesen und melde mich hauptsächlich deshalb zu Wort, weil ich Hubis ausführlicher Kritik in einigen Punkten widersprechen möchte.

Der nüchterne, karg anmutende Erzählstil, der wenig Details preisgibt, passt sehr gut zu der Tatsache, dass hier ein Auftragskiller unterwegs ist, wie ich finde. Ob die Sekretärin z.B. vollbusig ist, tut daher nichts zur Sache.

Gerade die ersten beiden Sätze haben mir besonders gut gefallen. Der elliptische erste Satz bringt mich an den Ort, der zweite bringt mich zusammen mit dem Erzähler in Bewegung. "Türöffner" ist als Begriff durchaus gebräuchlich, und dass die Dinger summen können, kann ich bestätigen.  Very Happy

Beim dritten Satz und bei dem Zeitsprung stimme ich Hubi vollauf zu, das müsste überarbeitet werden.

Zitat:
Ein Mann sitzt an einem Schreibtisch

Dass der Killer selbst namenlos bleibt, finde ich im Gegensatz zu Hubi in Ordnung, allerdings weiß der Killer doch sicher, auf wen er angesetzt wurde. Statt "Ein Mann" würde ich also hier einen Namen einsetzen und aus "einem" "seinem Schreibtisch" machen.

Zitat:
„Ich meinte damit den Namen ihrer Person“
„Das war mir bewusst, doch mein Name tut hier nichts zur Sache“
„Natürlich. Warum sollte es auch? Um zum Thema zurück zu kommen…warum genau sind sie mein Tod?“


Dieser Teil des Dialogs liest sich für mich zu gestelzt und unrealistisch, besonders das "Um zum Thema ..."
Wichtig wäre auch, die Anredepronomen groß zu schreiben, ich weiß nicht, ob Hubi das erwähnt hat.

Zitat:
Niemand wird jemals ahnen, dass ich mit den Geschehnissen im zehnten Stock zu tun hatte...

Das erscheint mir unlogisch. Immerhin ist er der Sekretärin doch aufgefallen. Sie wird sich also an ihn erinnern, ob man seine Identität ermitteln kann, ist natürlich eine andere Frage.

Zum Abschluss: Direkt 10 Texte auf einmal zu posten, war sicher keine so gute Idee, Hubis Bitte hin oder her. Nach und nach im selben Thread einstellen wäre doch auch gegangen, dann wäre die Chance auf ausführliches Feedback (Hubi hattest du ja quasi in der Pflicht) einfach größer.

Liebe Grüße
Bananenfischin


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Hoody
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Beitrag20.10.2009 20:23

von Hoody
Antworten mit Zitat

Wegen der Namenssache.
Gut wenn man das erste Kapitel als Prolog/Einstieg sieht dann wäre es nicht so schlimm. Aber spätstens im zweiten Kapitel will ich dann schon den Namen wissen, egal ob Deckname oder echter. Das Gleiche beim Aussehen. Aber der Name kam in keinen der Kapitel vor, genauso wie das Aussehen - nur im Dialog wurde einmal auf die Kleidung eingegangen. Wenn ich nicht weiß wie der Prota aussieht klappe ich das Buch spätestens beim zweiten oder dritten Kapitel zu.

Die ersten zwei Sätze:
Ist wahrscheinlich Geschmackssache. Ich fand es , wie es oben steht, nicht gut. Da es mir sowieso zu langweilig wäre einen perfekten Killer zuzuschauen. Ist es nicht spannender einen eiskalten Killer zuzuschauen der auch Probleme hat? Sie kommen zwar in den späteren Kapiteln vor, aber erst sehr langsam und man merkt es auch gar nicht. Einmal war er Eiskalt, dann hat er bisschen Selbstzweifel und dann wieder Eiskalt und dann keine Selbstzweifel. Das ist einfach ein falscher Aufbau.

Das mit der Sekretärin und ihren Busen war ein kleiner Spaß. Habe dann ja noch mehrere Beispiele angegeben. Ich finde man sollte schon erwähnen wie sie ungefähr aussieht oder zumindest das sie alt oder jung ist. Sonst ist es einfach eine Puppe. Dann könnte er die Sekretärin gleich rausstreichen.

Das er die 10 Kapitel reingestellt hat ist meine Schuld, damit hat er nichts zu tun. Aber es ist gut das er sie reingestellt hat. Habe zwar nur das erste Kapitel ausführlich kritisiert. Aber die anderen Kapiteln haben mir gezeigt das die Schwächen vom ersten Kapitel bleiben.

lg Hubi


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Beitrag20.10.2009 21:07

von Bananenfischin
Antworten mit Zitat

Huhuhubi!  Very Happy

Zitat:
Die ersten zwei Sätze:
Ist wahrscheinlich Geschmackssache. Ich fand es , wie es oben steht, nicht gut.


Ist doch auch ok. Ist doch auch nur meine Meinung, und die kann genauso in Frage gestellt werden wie alles andere.
Es ist sicher einerseits Geschmackssache, andererseits eben auch eine Sache des Stils, den der Autor bevorzugt.

Zitat:
Das er die 10 Kapitel reingestellt hat ist meine Schuld, damit hat er nichts zu tun.

Oh, du bist also sein Herr und Meister? Very Happy
Abgesehen davon, dass ich einfach nur anmerken wollte, dass es eben etwas ungünstig ist, soviel Text reinzustellen, und es nicht um "Schuld" geht, so kann man aber doch wohl vermuten, dass der Autor problemlos selbst die Verantwortung dafür tragen kann. Wünsche können erfüllt werden, müssen aber nicht ...  Wink

Liebe Grüße
Bananenfischin


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Beitrag22.10.2009 18:17

von Samuray
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Danke, für die riesenaufwendige Kritik, Leute! Freue mich auf wirklich jede Kritik und werde sie jetzt langsam verwerten, jedoch ist mein Terminplan relativ voll und es wird seine Zeit dauern...
Nur eine Anmerkung zu Jarda's Kritik:
Zitat:
Danke das du deine Geschichte reingestellt hast.
Leider muss ich sagen sie ist schlecht.
Der zweite Satz ist höchstgradig unnötig und bischen doof formuliert, was nichts an seiner Richtigkeit ändert. Aber ansonsten ist deine Kritik ja relativ freundlich gehalten.
Danke nochmal.

MfG
Samuray


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Beitrag03.11.2009 09:20

von Samuray
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Nicht den Mut verlieren, Kollegen...ich mach schon noch weiter...tut mir jedoch leid dass ich euch solange hab warten lassen, aber meine Schule stresst gerade tierisch mit Arbeiten und Mittagsschule sad Habt ihr noch ein wenig Geduld?

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Beitrag07.11.2009 22:21

von Samuray
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OH MEIN GOTT

Ich habe gerade realisiert, dass meine ganzen Aufschriebe weg sind...das bedeutet, alle Verbesserungen von Vorne nochmal machen ... sorry Leute aber das wird dauern lol2 Naja ich stürz mich sofort rein ... nur noch ein bischen brauchbare Musik auflegen und es kann los gehen.
Wünscht mir Glück.


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Beitrag08.11.2009 00:57

von Bananenfischin
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Viel Glück!  Very Happy

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Beitrag24.11.2009 18:45

von Samuray
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Zitat:
Ein Bürogebäude. Der automatische Türöffner summt, als ich die Eingangshalle betrete. Mein Blick wendet sich zum Aufzug, vorbei an der Sekretärin. Ich setze mich in Bewegung. "Wo bitte wollen sie...?", stottert die Sekretärin, als ich mich an ihr vorbei zum Aufzug laufe.  "Ich habe einen Termin!", schnauze ich sie an und drücke sie etwas grob zur Seite. Sie scheint noch nicht lange angestellt zu sein und wird hoffentlich nicht den Sicherheitsdienst des Gebäudes kontaktieren, dass würde nur zu ungewollten Komplikationen führen.
Im Aufzug ist ein Spiegel an der Wand angebracht. Ich nutze die Gelegenheit um ein allerletztes Mal mein Äußeres auf seine Perfektion zu überprüfen. Meine dunkelrote Krawatte sitzt perfekt. Ich mag diese Krawatte, sie ist sozusagen meine Lieblingskrawatte. Ihre dunkelrote Farbe erinnert mich an die Farbe von Blut und somit auch an meine Pflicht, die ich zu erfüllen habe. Unter allen Umständen. Das graue Hemd unter der Krawatte, erfüllt ebenfalls alle Voraussetzungen der Perfektion. Keine Bügelfalte, kein Knick und kein Fleck auf der makellosen Oberfläche meines Hemdes. Das einzigste was es zu bemängeln gibt, ist die kleine Ausbeulung auf der linken Seite in Bauchhöhe. Aber diese ausbeulung lässt sich nicht vermeiden, sie ist notwendig für meine Bestimmung. Meine Erlösung. Während ich mein Aussehen im Spiegel überprüfe, beobachte ich gleichzeitig wie die Nummern der Stockwerke auf der Aufzugsanzeige vorbeirauschen. Ein letzter Druck mit dem Handballen an die unteren Ränder der kreisrunden Gläser meiner Sonnenbrille, und ich verlasse den Aufzug im zehnten Stock.
Ich gehe den Gang entlang, vorbei an Arbeitern, die mich, womöglich auf Grund der Tatsache dass ich bei Regenwetter eine Sonnenbrille trage, verwundert anstarrten. Soviel zum Thema nicht auffallen, denke ich mir. Mein Gefühl sagte mir, dass es unter anderem vielleicht angebracht wäre meinen Schritt zu beschleunigen.
Ich beschleunigte meine Schritte vorbei an den zahllosen Büros auf dieser Etage. Mein Blick huscht von rechts nach links und entziffert die Nummern, an den Türen der Büros. Vorbei an den Büros 1039, 1040 und 1041. Ich erreiche mein Ziel, das Büro Nummer 1042 und betrete es.
Ein Mann sitzt an einem Schreibtisch und blickt auf, als ich den Raum betrete. Das Namensschild an seinem Schreibtisch identifiziert ihn als einen gewissen John Dakrado. Er hat schwarze Haare, ist soweit ich es beurteilen kann, recht athlethisch gebaut und hat einen Verband um seinen linken Arm. Innerhalb von Sekunden reagiert meine Routine, die ich in vielen Jahren des Trainings erlernt habe und registriert tausende Feinheiten an dem Mann. Seine Augenfarbe, sein Kleidungsstil, es passt alles zu der Beschreibung und den Bildern, die ich von meinem Meister erhalten hatte. Er blickt direkt in meine Augen und ich registriere, wie der Ausdruck in seinen Augen von überrascht zu angsterfüllt wechselt. Er scheint zu wissen, warum ich hier bin, doch ich weiß, dass er nie erwartet hätte, dass ich so früh hier auftauche. Trotzdem scheint er, als sein Blick sich nach unten wendet, die kleine Ausbeulung in meinem Jackett zu bemerken.
Er steht auf, versucht gefasst und selbstsicher zu wirken, doch ich blicke hinter diese Fassade und erkenne die Angst.
„Wer sind sie?“
„Ihr Tod“
Ich trete in einer raschen Bewegung auf ihn zu. Nur noch wenige Zentimeter Abstand von Gesicht zu Gesicht. Ich spüre seinen Atem in meinem Gesicht. Angsterfüllter Atem.
"Überaus interessant, doch warum stellen sie sich hier als mein personifizierter Tod dar?"
„Gewisse Taten in ihrer Vergangenheit, ihre jetzige Stellung in der Bruderschaft…es gibt unendliche Fakten, die zu dem führen, was gleich passieren wird.“
„Sie werden es nicht wagen mich umzubringen! Die Bruderschaft wird mich rächen!“
„Darauf hoffe ich…“
In einer fließenden Bewegung ziehe ich meine schallgedämpfte Pistole, drücke sie meinem Opfer in den Bauch und lasse meinen Abzugsfinger nach hinten springen. Er zuckt zusammen. Die Kugel durchdringt ihn und reißt Kreise in das Fenster hinter ihm. Ich entferne mich schnell aus aus dem Büro, bevor irgendjemand auf die Idee kommt Mr. Dakrado einen Besuch abzustatten. Die Sekretärin grüßt mich als ich das Gebäude verlasse. "Einen schönen Tag wünsche ich ihnen."  Der  sarkastische Unterton ist überdeutlich bemerkbar, doch ich ignoriere ihn. "Wünsche ich ihnen auch." Sobald ich die Straße betrete, bin ich wieder ein Teil der Gesellschaft. Niemand wird jemals ahnen, dass ich mit den Geschehnissen im zehnten Stock zu tun hatte...



so endlich da ist der 1te Teil vollkommen überarbeitet .. falls ihr noch lsut zum kritiesieren/durchlesen habt wünsch ich viel spass


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