Ich möchte - Eine Art Brief ins Nichts

[femme-fatale233]

Ich möchte dich küssen und auf diese ganz spezielle Weise umarmen, dass man einen Moment lang das Gefühl hat, der Geruch unserer Körper vermische sich zu einer ganz eigenen Duftspur.

Ich möchte mich von dir ein bisschen beschützen lassen, auch wenn ich eigentlich nicht das Mädchen bin, von dem man meinen könnte, es bräuchte einen Beschützer. Aber manchmal ertrinke auch ich im Lebensmeer.

Ich möchte morgens aufwachen und dir dabei zusehen, wie du neben mir liegst und träumst und einfach nur du bist, ohne zu wissen, dass ich da bin – dass ich mit dir du bin.

Ich möchte auf dich an Bahnsteigen warten ohne mich fragen zu müssen, ob du gleich wirklich aus dem Zug steigst, oder du es dir vielleicht doch im letzten Moment anders überlegt hast.

Ich möchte mich von dir ansehen lassen und dabei das Gefühl haben, dass du nur mich auf diese Art ansehen kannst, obwohl ich eigentlich wissen müsste, dass es Schwachsinn ist, weil du vermutlich schon viele Menschen vor mir so angeblickt hast.

Ich möchte dich fragen können, ob du je heimlich geweint hast, ob du es je geschafft hast, einem Mädchen aufrichtig zu sagen, dass du sie nicht liebst und ob du je Angst hattest vor dem was kommt. Und ich möchte dich all das fragen und dir dabei in die Augen sehen, ohne zu fürchten, dass du meine Gedankengänge belächeln könntest.

Ich möchte unsere gemeinsamen Stunden wie einen Farbfilm belichten und mir die Negative immer und immer wieder anschauen, nur um zu wissen, dass es auf dieser Welt noch etwas Echtes gibt.

Ich möchte über Dinge mit dir lachen, die nur wir beide verstehen und an die wir uns in diesen seltsamen Momenten erinnern, in denen man sich melancholisch und vergangenheitsschwummrig fühlt.

Ich möchte dir Gedichte vorlesen und an denselben Stellen weinen, lächeln oder stutzen wie du.

Ich möchte mal kitschig, mal schrullig, mal kleinbürgerlich, mal exzentrisch, mal seltsam und mal schrecklich normal mit dir sein können und dabei spüren, dass es richtig ist, so wie wir gerade sind.

Ich möchte so vieles, aber eigentlich möchte ich nur dich. So ist das, mit den seltsamen Dingen im Leben.







Ja, es ist kitschig.  

[Noelia]

Liebe Caro!

Ich überlese das Wort kitschig, weil es eine gefühlssache ist.
Was bedeutet das eigentlich?
Egal.

Berühren muss es, und das hat es. Mich auf jeden Fall.

Aber ich habe da doch ein paar Sachen, die ich anmerken möchte.

[Noelia]

Ich habe ein Problem mit der Taste S! Ja ja

[femme-fatale233]

Hallo Pipi!
Vielen Dank für diese sehr ausführliche Rezension und die viele Mühe, die du dir gemacht hast.

[Noelia]

[gepuzzelt]

Wenn du die Variante übernehmen möchtest, dann aber besser so:

zu einem ganz eigenen Duft

damit es auch grammatisch stimmt.

Ein schönes neues Jahr!!!

puzz

[Jocelyn]

Hallo femme,

ein schön gefühlter und erfüllter Text.

Aber schau nochmal über die Adjektive.
Ganz speziell, vergangenheitsschwummrig, seltsam, seltsam und nochmal seltsam.
Nur als Beispiele.
Sicher sind es noch zu viele.
Wenigere könnten den Text noch schlichter und eindringlicher werden lassen.

Lieben Gruß, Jocelyn

[Traumtänzerin]

Hi Caro,

kann mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen (übrigens großes Lob an Pippi, schön zerfieselt! Danke, dass du mir die Arbeit abgenommen hast! ).

Gefällt mir. Ich finde es gar nicht (all zu) kitschig.

LG und ein frohes neues Jahr,
Traumtänzerin

[femme-fatale233]

Hallo alle miteinander und frohes neues Jahr!
Ich danke für eure Meinungen und freue mich, dass der Text ankommt, es ist der letzte, den ich in 2009 geschrieben habe.
Die Vorschläge werde ich mir zu Herzen nehmen (vielleicht ist da echt ein bisschen zu viel "seltsam" drin)
Liebe Grüße,
Caro

[Andrea F.]

Hallo Caro,

kitschig ist ja nicht automatisch etwas Negatives. Schon gar nicht, wenn es sich um so einen gefühlvollen und ansprechenden Text handelt, der mir ausgesprochen gut gefällt. Ich würde lediglich den letzten Satz streichen, der m. M. überflüssig und auch irgendwie unpassend ist.
„Ich möchte so vieles, aber eigentlich möchte ich nur dich.“ – empfinde ich als perfekten Schlusssatz.

Liebe Grüße
Andrea

[femme-fatale233]

Guten Morgen Andrea!
Es freut mich, dass Dir der Text gefällt und er dich anspricht. Deinen Vorschlag, den letzten Satz zu streichen, hatte ich auch schon angedacht und dann auch schon in meine neuere Version übernommen.
Wenn ich irgendwann finde, dass er perfekt ist, dann kommt der Text in der verbesserten Version hier noch mal rein. (Ich bewege mich in kleinen Schritten auf mein Ziel zu.)
Vielen Dank für die Mühe, die du dir gemacht hast.
Liebe Grüße,
Caro

[BlueNote]

***

[femme-fatale233]

Hallo BlueNote!
Entschuldige Bitte, dass ich erst jetzt antworte.
Ich verstehe zwar nicht, warum da, wo vorher dein durchaus sinnvoller Beitrag war, jetzt drei Sternchen stehen, aber ich glaube ich weiß noch, was drin stand und werde mir den Text anhand der Gesichtspunkte noch einmal angucken.
Danke auch für deine Meinung.
Liebe Grüße
und frohes Neues, falls ich dir das noch nicht gewünscht habe,
Caro

[BlueNote]

Ich hatte das aus Wut gelöscht
Dachte, du ignorierst mich (Leute im Sternzeichen Löwen vertragen das nicht). Sorry für die Konfrontation

Das war der Text:
Hi ff.,

wenn du erlaubst, gehe ich auch mal kurz über deinen Text.

Die einschränkenden Formulierungen könntest du etwas reduzieren: "ein bisschen beschützen", "wenn ich eigentlich nicht das Mädchen bin", "Aber manchmal ertrinke auch ich", "obwohl ich eigentlich wissen müsste", "eine Art Brief"

Genauso die Formulierungen, die etwas Unbestimmtes, Vages ausdrücken "auf diese ganz spezielle Weise", "und einfach nur du bist", "ob du gleich wirklich aus dem Zug steigst", "es dir vielleicht doch im letzten Moment anders überlegt hast", "aber eigentlich möchte ich nur dich",

Dann gehen deine Bezüge, also das, auf was du Bezug nimmst, manchmal ins Leere: "diese ganz spezielle Weise " (Auf welche? Davon war nirgends die Rede.), "Aber manchmal ertrinke auch ich im Lebensmeer" (Wer noch? Es ist von niemandem die Rede.), "auf diese Art ansehen kannst" (Auf welche Art? Es war noch von keiner Art die Rede.). Hier nimmst du richtig Bezug: "in diesen seltsamen Momenten erinnern, in denen man sich melancholisch und vergangenheitsschwummrig fühlt.", "So ist das, mit den seltsamen Dingen im Leben." (Wie ist das mit den seltsamen Dingen? War davon die Rede?).

Und die Duftspur, die sich vermischt: Soweit ich weiß, "vermischt" das menschliche Gehirn keinen Duft (und riecht dabei einen neuen Geruch), sondern es hält die verschiedenen Düfte auseinander. Die Spur setzt natürlich auch eine Bewegung der zwei Menschen voraus ...

Das mag dir alles sehr kleinlich erscheinen - aber überprüfe doch, ob du die angestrichenen Stellen in dieser Häufung in deinem Text so belassen willst.

Ciao

BlueNote