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Luchsopus Teil 1 !


 
 
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Hanna1984
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 40
Beiträge: 44
Wohnort: Dortmund


Beitrag26.10.2009 18:32
Luchsopus Teil 1 !
von Hanna1984
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Luchsopus

Zu dieser Jahreszeit wirkte die Felsenlandschaft sehr verlassen. Von den gewaltigen Bewohnern war nichts zu sehen, obwohl die Euklamusfelsen der einzige Zufluchtsort für Riesen waren. Sie waren auch die einzigen Wesen, für die die steilen Hänge und der tiefe Schnee keine gefährliche Herausforderung darstellte. Louisanna reckte die Schnauze zum strahlenden Himmel, der gerade den letzten Schnee aus den Wolken schüttelte. Mit zusammengekniffenden Augen beobachtete die Chimäre, wie die letzte Flocke sanft auf der Spitze eines Felsens landete. Nichts passierte.
Plötzlich hallte ein erschütterndes Brüllen durch die Felsen. Der Riese hatte den Louisanna entdeckt und richtete sich auf. Mit seinen kräftigen Fäusten schlug er gegen seine Brust, wie ein Affe, während sich ein lautes und dumpfes Dröhnen aus der Brust löste und sich an die Oberfläche bahnte. Es wurde von den Felsenwänden derat wiedergegeben, dass die Wände zu wackeln schienen. Prüfend schnüffelnd hielt Louisanna ihre Schnauze in die Luft. Wenn sie bloß in der nasenbetäubenden Kälte seinen Geruch fand, würde sie wenigstens sagen können, wie weit der Riese von ihr entfernt war. Für einen Moment hielt sie inne. Der strenge Mundgeruch im nahen Umkreis war wie ein Schlag vor die Nase. Er war ganz dicht hinter ihr. Die Chimäre drehte sich ängstlich um und sah direkt in das zerknautschte Gesicht, das dem eines Gorillas ähnelte.

Vorsichtig erhob sie sich von ihrer liegenden Position. Sie rannte einfach los. Der Fluchtreflex trieb sie voran. Mit Verwunderung stellte sie fest, dass der Riese kaum mithalten konnte. Der Schnee wirbelte auf, als sie hindurchpreschte.  Voller Energie rannte sie einen schneebedeckten Hügel hinauf und an der anderen Seite wieder hinunter. Der Riese folgte ihr schnaubend, weil er sein Revier verteidigen wollte. Schnee löste sich durch sein Gewicht in einer Lawine, das er hügelabwärts rutschte. Gerade noch rechtzeitig spürte sie den kalten Windzug hinter sich. Ein kalter Windzug begleitete das Abrutschen, Louisanna bemerkte ihn gerade noch rechtzeitig und warf sich zur Seite. Der Riese wurde vom stürzenden Schnee mitgerissen und glitt geradeaus weiter. Aufgebracht sah sie sich immerfort um. Zu ihrer rechten Seite fand sie einen geeigneten Felsen, um sich zu verstecken. Sie warf sich darunter, in Deckung. In Sicherheit.

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Gast







Beitrag27.10.2009 12:50

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo Hanna,

deine Geschichte transportiert die wichtigsten Komponenten, so mein Eindruck. Du möchtest mystische Gestalten agieren lassen, kommst in der Gestaltung der Wesen aber noch ein wenig hilflos rüber. Die Chimäre namens Lousianna, die offenbar Attribute eines Hundes in sich birgt, auf der anderen Seite der Riese, der ganz offensichtlich ein Riesenaffe sein muss. Er sieht so aus und verhält sich so. Also könnte man sagen, wo Affe drauf steht, ist auch Affe drin. Macht also keinen Sinn sich weiter um den Begriff zu drücken. Gehen wir mal in den Text.

Zitat:
Zu dieser Jahreszeit wirkte die Felsenlandschaft sehr verlassen. Von den gewaltigen Bewohnern war nichts zu sehen, obwohl die Euklamusfelsen der einzige Zufluchtsort für Riesen waren. Sie waren auch die einzigen Wesen, für die die steilen Hänge und der tiefe Schnee keine gefährliche Herausforderung darstellte. Louisanna reckte die Schnauze zum strahlenden Himmel, der gerade den letzten Schnee aus den Wolken schüttelte. Mit zusammengekniffenden Augen beobachtete die Chimäre, wie die letzte Flocke sanft auf der Spitze eines Felsens landete. Nichts passierte.


Du eröffnest mit „zu dieser Jahreszeit und kommst über Füllworte zum Schnee. Eigentlich hätte gleich der Winter eingeführt werden können. Die Eklamusfelsen, so schreibst du, seien der einzige Zufluchtsort für Riesen. Also wirst du noch liefern müssen, warum sie einen Zufluchtsort benötigen. Vor wen flüchten sie? Das Fabelwesen beobachtet mit verkniffenen Augen wie die letzte Schneeflocke fiel. Wirklich? Die allerletzte? Warum tut es das? Als sie gefallen war, geschah nichts. Hm, was hat die Chimäre erwartet? Einen Tusch? Das ging aus den Zeilen nicht hervor.

Zitat:
Plötzlich hallte ein erschütterndes Brüllen durch die Felsen. Der Riese hatte den Louisanna entdeckt und richtete sich auf. Mit seinen kräftigen Fäusten schlug er gegen seine Brust, wie ein Affe, während sich ein lautes und dumpfes Dröhnen aus der Brust löste und sich an die Oberfläche bahnte. Es wurde von den Felsenwänden derat wiedergegeben, dass die Wände zu wackeln schienen. Prüfend schnüffelnd hielt Louisanna ihre Schnauze in die Luft. Wenn sie bloß in der nasenbetäubenden Kälte seinen Geruch fand, würde sie wenigstens sagen können, wie weit der Riese von ihr entfernt war. Für einen Moment hielt sie inne. Der strenge Mundgeruch im nahen Umkreis war wie ein Schlag vor die Nase. Er war ganz dicht hinter ihr. Die Chimäre drehte sich ängstlich um und sah direkt in das zerknautschte Gesicht, das dem eines Gorillas ähnelte.


Hier gerätst zu ziemlich stark ins Stelzen. Das erschütternde Brüllen hallte durch die Felsen? Wie ist es mit der Erzählperspektive? Wir bekommen beschrieben, wie sich der Riesenaffe auf die Brust schmettert. Doch wer sieht das? Die Chimäre offenbar nicht, denn sie wird später durch den Riesen überrascht. Der Erzähler muss auktorial sein.

Das Geräusch, das sich aus der Brust löst, ist ebenso wackelig beschrieben, wie das erste Brüllen. Im nächsten Satz versuchst du zu beschreiben, was du oben bereits wenig nachvollziehbar beschrieben hast. Die Felsenwände werfen den Hall zurück. Zwei Partizipien hintereinander. Prüfend schnüffelnd, geht nicht. Im Zweifel hätte das erste gereicht, weil klar ist, dass ein Tier die Schnauze nicht erhebt, um zu lauschen.

Wenig glaubwürdig ist, dass ein lärmender Riese unbemerkt durch den Schnee stampfen könnte, und von einem durch Lärm sensibilisierten Wesen mit hundeähnlichen Eigenschaften erst entdeckt wird, als es unmittelbar hinter ihm ist. Erst Affe, dann Gorilla. Wie Anfangs geschrieben. Sträube dich nicht länger gegen den Riesenaffen.

Zitat:
Vorsichtig erhob sie sich von ihrer liegenden Position. Sie rannte einfach los. Der Fluchtreflex trieb sie voran. Mit Verwunderung stellte sie fest, dass der Riese kaum mithalten konnte. Der Schnee wirbelte auf, als sie hindurchpreschte. Voller Energie rannte sie einen schneebedeckten Hügel hinauf und an der anderen Seite wieder hinunter. Der Riese folgte ihr schnaubend, weil er sein Revier verteidigen wollte. Schnee löste sich durch sein Gewicht in einer Lawine, das er hügelabwärts rutschte. Gerade noch rechtzeitig spürte sie den kalten Windzug hinter sich. Ein kalter Windzug begleitete das Abrutschen, Louisanna bemerkte ihn gerade noch rechtzeitig und warf sich zur Seite. Der Riese wurde vom stürzenden Schnee mitgerissen und glitt geradeaus weiter. Aufgebracht sah sie sich immerfort um. Zu ihrer rechten Seite fand sie einen geeigneten Felsen, um sich zu verstecken. Sie warf sich darunter, in Deckung. In Sicherheit.


Den Einstieg der Fluchtszene solltest du ebenso überdenken, wie den Verlauf. Du tauchst zeitgleich ins Bewusstsein der Chimäre (Verwunderung, das eh schon skurril wirkt) und zeitlich in das des Riesen, indem du seine Angriffsmotivation preis gibst.
Dann dieser wirklich verunglückte Satz:

Zitat:
Schnee löste sich durch sein Gewicht in einer Lawine, das er hügelabwärts rutschte. Gerade noch rechtzeitig spürte sie den kalten Windzug hinter sich.


Oha, da wäre eine Korrekturlesung fällig. Auch der nächste liest sich recht unglücklich.

Zitat:
Gerade noch rechtzeitig spürte sie den kalten Windzug hinter sich. Ein kalter Windzug begleitete das Abrutschen, Louisanna bemerkte ihn gerade noch rechtzeitig und warf sich zur Seite.


Der Riese wird durch die Schneemaßen mitgerissen. Zu Anfangs hieß es, dass der Schnee für die Riesen keine Herausforderung sei. Obendrein steht nun die Frage im Raum, wenn die Schneemassen so gewaltig sind, dass sie einen Riesen mit reißen, wie könnte sich ein sehr viel kleineres Wesen dort bewegen? Würde es nicht mindestens bis zum Bauch versinken? Wie stünde es dann aber um die wilde Flucht?

Insgesamt fand ich schon einen interessanten Ansatz, aber zum großen Wurf reicht es nicht. Es müsste schon noch einiges nachgebessert werden.

Grüße

Bobbi
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Hanna1984
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 40
Beiträge: 44
Wohnort: Dortmund


Beitrag27.10.2009 13:17

von Hanna1984
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Du,

herzlichen Dank für deine Kritik. Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass sich jemand meinen Text ansieht und kommentiert. Eigentlich sollte der Riese nur eine Affengesicht haben. Der Rest des Körpers sieht aus, wie beim großwachsigen Menschen.

LG Hanna
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag27.10.2009 16:15

von Mardii
Antworten mit Zitat

Hallo Hannah,

dein Text hat mir vom Ansatz her gut gefallen, obwohl ich Bobbi in seinen Kritikpunkten zustimme. Er hat mich soweit neugierig gemacht, dass ich wissen möchte, wie die Geschichte von dem Wesen Louisanna weitergeht. Aber es gibt auch Punkte, die für mich zu Irritationen geführt haben.


Zitat:
Louisanna reckte die Schnauze zum strahlenden Himmel, der gerade den letzten Schnee aus den Wolken schüttelte.


Hier stört mich ein wenig der Widerspruch zwischen dem strahlenden Himmel und den Wolken, aus denen dann doch noch Schnee geschüttelt wird.


Zitat:
Der Riese hatte den Louisanna entdeckt und richtete sich auf.


Ich hatte den Eindruck, Louisanna wäre ein Name, aber hier gebrauchst du das Wort als eine Gattungsbezeichnung.


Zitat:
Es wurde von den Felsenwänden derat wiedergegeben, dass die Wände zu wackeln schienen.


Derart, Schreibfehler. Die Felswände geben ein Echo wieder, von dem die Wände wackeln. Gut, es ist eine phantastische Erzählung, man mag es für möglich halten.


Die Charakterisierung Louisannas hättest du noch etwas mehr ausarbeiten können. Aufgrund deiner Verhaltensbeschreibung dachte ich dabei an einen Hund. Aber vielleicht wolltest du das auch offen lassen.
Soweit erstmal von mir.

Es grüßt dich
Mardii.
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