Jenseits der Stille

[Nihil]

Sprachlich ist dieser Text einwandfrei, was schon mal ein großes Plus bedeutet. Aber auch inhaltlich gefällt er mir gut. Die Schilderung des trostlosen Lebens des alten Ehepaars ist nachvollziehbar und anschaulich gelungen und das kurzzeitige Aufblühen der Beziehung in der Mitte der Geschichte hebt sich schön davon ab. Außerdem finde ich, dass sich der Text sehr flüssig liest und eine gemütliche Atmosphäre aufbaut, trotz der Thematik. Man liest einfach gerne und kann sich auch vorstellen, über den Text hinaus zu lesen. Vorausgesetzt, es gäbe eine Fortsetzung. Zudem gefällt mir, dass kein Happy End erzwungen wurde, so bleibt die Geschichte realistisch und versucht nicht, zu belehren und sie driftet auch nicht ins Kitschige ab. Trotz dieser guten Kritikpunkte fehlt mir für eine 8 irgendwie ein Funke, der die Geschichte besonders macht und sie im Gegensatz zu den anderen hevorhebt. Deswegen leider nur

7 Federn

[halcyonzocalo]

Habe meine Wertung übrigens noch auf 8 Federn erhöht.

[Valeska]

Nette Geschichte, auch wenn sprachlich ein paar Sachen noch unrund sind.

[Biggi]

Eine Frau im Innenhof als Ehetherapie, leider nur kurzfristig wirksam.
Ein interessanter Ansatz.
Mich haben die vielen "doch"s gestört.

[versgerber]

Hey,

Das ist für mich eine der wenigen inhaltlich ansprechenden Geschichten des Festivals.
Das ganze ist nicht auf irgendeine haarsträubende Überraschungs - Pointe ausgelegt, sondern schildert unaufdringlich und stilistisch gut, wie das Leben der Protagonisten von der Frau im Innenhof beeinflusst wird, die du glücklicherweise nicht zu Prinzessen Leia, Pipi Langstrumpf oder der bösen Hexe des Westens gemacht hast.
Gute Arbeit.

[Murmel]

MIr gefällt die Idee sehr gut, nur die Ausführung ist mir zu oberflächlich. Es ist flüssig zu lesen, aber zu erzählt. Man muss Show don't tell nicht zum persönlichen Credo machen, aber etwas mehr Show hätte der Story gutgetan.

Danke fürs Schreiben und Lesenlassen.

Murmel.

[Enfant Terrible]

Hinter der Alltäglichkeit dieser Geschichte verbirgt sich tiefe Menschlichkeit, etwas Wehmütiges, Drückendes. Nicht die Obdachlose steht hier im Vordergrund, sie ist nur der Mittel zum Zweck, um die Isolation der Beobachter darzustellen. Schlicht und berührend, überzeugt diese Geschichte durch Nachfühlbarkeit.

[Bananenfischin]

Sehr solide geschrieben, gibt einen guten Einblick in die Tristesse eines Ehealltags. Und es ist schön bitterböse, wie das Schicksal eines anderen zum Instrument gemacht wird, um dem eigenen - zumindest kurzfristig - zu entfliehen.
Kleine Mankos: Das "beten" am Schluss ist mir etwas zu stark und dass der anfangs so desinteressierte Ehemann dann doch seiner Frau auf den Balkon folgt, kann in seiner Plausibilität auch hinterfragt werden. Und zwischendurch wird es mir ein bisschen sehr, ähem, frauenromanmäßig, was einfach nicht so sehr mein persönlicher Fall ist.

[sleepless_lives]

Ein bisschen klischeehaft die Figuren, aber nicht zu schlimm, definitiv eine sehr ansprechende Ausgangsidee (dass die Obdachlose zu einer Art Katalysator wird). Leider trägt sie nicht ganz, es bleibt einfach unglaubwürdig, dass das Beobachten der Obdachlosen zu so einer starken Veränderung im Verhalten des Paares führt. Das hätte irgendwie in ihrem Charakter oder dem Charakter ihrer Beziehung oder ihrer Vorgeschichte angelegt werden müssen., sagen wir, dass sie eine Tochter in dem Alter der Obdachlosen haben oder hatten.

[Olifant]

Hallo FFF-Teilnehmer,
aufgrund der erstaunlich hohen Anzahl an Beiträgen, musste ich mir für die Bewertung ein einfaches, einheitliches Schema zurechtlegen.
Für meine Feststellungen fehlen daher meistens die Begründungen oder Beispiele. Falls mehr Details gewünscht sind, einfach bei mir melden!

Sprache/Rechtschreibung/Stil:
Perfekte Rechtschreibung, sehr gutes Deutsch. Keine Mängel.

Was mir besonders auffiel?
Die Story hat leider relativ wenig Aussagekraft und ist sogar ein bisschen moralisierend. Dass man immer wieder ein Thema braucht, über das man mit dem Partner sprechen kann, ist ja eigentlich jedem bewusst. Dass ausgerechnet eine Obdachlose das Liebesleben eines Paars wieder belebt, klingt einfach ein bisschen zu weit hergeholt.

Mein Gesamteindruck
Ordentlich, dennoch rein inhaltlich ganz knapp an einer Augenweide vorbeigeschrammt, weil's insgesamt ein bisschen unlogisch ist
 

[m-chen]

Ooooh, und ich hatte schon so Angst, weil mein Text zum Schluss ganz unten stand.
Na ja, freut mich, dass es den meisten gefallen hat.


Es war übrigens pure Absicht, dass es keinen Dialog gibt. ^^