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Ewige Erinnerung

 
 
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halcyonzocalo
Geschlecht:männlichEinsamer Trancer

Alter: 34
Beiträge: 1202
Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo


Beitrag27.09.2009 23:12
Ewige Erinnerung
von halcyonzocalo
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Ewige Erinnerung


Das Fernglas vor zwei Wochen war wirklich eine gute Anschaffung. Anscheinend hat die Frau das gleiche Gefühl in der Blase wie ich. Von meinem stillen Örtchen aus kann ich den Innenhof genau beobachten. Der Ort, wo sie schläft, wo sie raucht, säuft und pisst. Zeitgleich lassen wir unseren Urin aus dem Körperinneren laufen, ich in das Klosett, sie zwischen die Brombeersträucher. Sie reißt sich ein Stück der Bild-Zeitung ab, die ich seit einiger Zeit immer in den Mülleimer neben der Bank werfe, auf der sie schläft.  Als ob sie mein Haushund wäre und ich ihr Spielzeug zuwerfe. Ironischerweise trocknet sie sich mit dem Titelblatt ab. Schlagzeile heute: „Obdachlose wird von Rechtsextremisten tot geprügelt“. Sie zündet sich eine Kippe an. Die Passanten werfen die Reste ihrer Glimmstängel immer auf den Gehweg. Sie sammelt die Stummel auf und dreht sich aus dem übriggebliebenen Tabak ihre neuen Zigaretten. Da kommt schon einiges zusammen, das will man gar nicht glauben.

Es sind mittlerweile 5 Wochen, seit ich sie das erste Mal gesehen habe. Ich weiß nicht, wo sie hergekommen ist und wieso sie sich gerade hier niederließ. Ihren Klamotten nach zu urteilen schien sie damals gar nicht von der untersten Schublade gekommen zu sein. Sie trug eine schicke Bluse, die Haare waren frischen gewaschen und auch sonst machte sie einen gepflegten Eindruck. Heute allerdings sieht sie aus, wie man sich eine waschechte Pennerin vorstellt: verrotzt, stinkend und schmutzig.

Die Anwohner haben sich schon oft beschwert, sie beschimpft und aus den Fenstern mit Dosen beworfen – doch sie hat den Ort noch nie verlassen. In den Mülltonnen gibt es bei Weitem genug zu essen. Es ist faszinierend, aber gleichzeitig auch unglaublich, wie verschwenderisch die Menschen leben – gerade in dieser sozial eher schwachen Gegend.

---

Ich genehmige mir gerade ein halbes Hühnchen und meine unbekannte Freundin eine volle Dose Ravioli, die sie im Abfallkorb gefunden hat und genüsslich schmatzend verschlingt. Was sie nicht weiß: Diese Dose ist von mir. Im Gegensatz zu den anderen Bewohnern hat sie mich nie gestört - im Gegenteil: Sie hat was: Vollbusig, eisblaue Augen und goldblondes Haar, was natürlich jetzt eher Köterbraun aussieht. Außerdem erinnert sie mich an Jemanden. Leider komme ich nicht drauf, wer genau es ist. An den Knochen lasse ich absichtlich noch etwas Fleisch dran. Es hat was, sie zu füttern. Wenn ich morgen zur Arbeit fahre, lasse ich die Essensreste wieder im Mülleimer liegen.

---

Dieser scheiß Vollmond macht mich total verrückt. Ich konnte kaum schlafen. Schon seltsam… ich fühle mich total schlapp und ausgesaugt. Heute gibt es nur eine Katzenwäsche – und selbst damit bin ich in punkto Hygiene der Dame dort unten weit voraus.

Von meinem Croissant habe ich noch über die Hälfte übrig - Frischfutter für mein Haustier. Als ich aus Haustür gehe, merke ich, dass ich einen ganz unpassenden Augenblick gewählt habe. Der Blick zum Busch offenbart mir einen nackten, knackigen Arsch – nur leider kommen gerade meine Ravioli dort heraus. Den Anblick finde ich aber gar nicht abstoßend im Gegenteil. Der Stuhl ist ziemlich weich, beinahe breiig. Wenn man im Dreck lebt auch kein Wunder. Der Kot platscht leicht, als er auf dem Rasen landet. Fasziniert beobachte ich, wie die Frau mit ihren Fingern im Hintern rumpult und die braune Masse am Rasen abstreift.

Aaaargh.. ich.. es..


Es.. Himmel, sie... sie starrte mich einfach an. Trat in ihren Haufen und blickte mir tief ins Gesicht. Ich.. Nie habe ich ihr so genau in die Augen gesehen. Sie.. ich kenne sie. Ich drehe gerade meinen Autoschlüssel um, als sie sich ihre nächste Zigarette anzündet. An ihrem blanken Fuß hängt noch ihre Kacke. Ich düse davon. Sie scheint mir nicht nachzuschauen. Wer ist sie?

---

Der Hunger treibt alles rein. Bei ihr und bei mir. Ob sie weiß, dass sie mein Hähnchen isst? Morgen bekommt sie nichts von mir.

21:03. Die Tage werden langsam kürzer. Ich kann sie nicht mehr so lange beobachten, denn ihre „Wohnung“ ist schlecht ausgeleuchtet. Fasziniert sehe ich ihr zu, wie sie ihre Lust mit den Fingern bekämpft. Den schmutzigen, vollurinierten Rock hat sie hochgezogen. Unterwäsche trägt sie keine. Sie hat sich vor die Bank gelegt – mit ihren Beinen direkt auf mich gerichtet – ob das Absicht ist? Es ist wie heute Morgen. Ich kann meinen Blick nicht abwenden. Sie liegt einfach da, die eine Hand zwischen den Beinen, die andere auf ihren Brüsten und räkelt sich vor Lust. Und ich, ich sitze nur da und ich sehe ihr zu. Sie geht immer tiefer hinein. Ich öffne das Fenster und lausche – lausche ihrem lustvollen Gestöhne. Es ist wie ein Lied. Ein Lied. Und ich.. es ist widerwärtig- sie singt dieses Lied – ich… ich kann nicht mehr… ich sehe ihr zu, höre sie, sehe sie, fühle sie – ganz dicht bei mir. Und ich lausche dem Lied, wie sie singt mit dieser endlosen Kraft und spüre, wie meine Hand zwischen meinen Beinen liegt und ich mit einstimme. Ein Duett der Lust im Sommerabend.

---

Mein Chef ist manchmal ein echt guter Kerl. 3,4% mehr Geld, bei gleicher Arbeitszeit – mein Fleiß, den ich die letzten Wochen an den Tag gebracht habe, hat sich also ausgezahlt. Ich glaube, ich habe das meiner Freundin zu verdanken. Dennoch spüre ich, wie mein Herz zu pochen anfängt, als ich meinen Wagen abstelle. Ich gehe kurz in mich, öffne das Handschuhfach und greife nach den dort gelagerten Zigaretten.

Sie.. Nein.. Was soll das? Verpiss dich!

---

Wieder singen wir dieses Lied – wieso hat sie das vorhin getan? Als ich die Zigaretten gesucht habe – sie klopfte einfach gegen die Scheibe und lachte mich an. Ich spürte, wie mein Kopf verzweifelt versuchte, sie einzuordnen. Sie ist irgendwo dort gespeichert, das weiß ich, das spüre ich.

Und ich denke immer weiter darüber nach und immer weiter und habe sie direkt vor mir, ihren Kot, der aus ihrem Loch fließt, wie sie das Hähnchen frisst und mit mir zusammen raucht und pisst und ich jetzt komme – gemeinsam mit ihr den Höhepunkt des Liedes schmettere.

---

Aber… ich… sie soll noch mal… sie soll… singen… doch ich… früh… es ist erst… und… der Tee… etwas… in ihm… sing das Lied… sing das… für mich… wir zusammen…

„Tobias, gib’s mir!“
Im Raum riecht es nach Schweiß und Lust. Ich ziehe Vanessa  an den Haaren – sie hatte schon immer eine kleine Vorliebe für etwas Schmerz. Nur wenig später liegen wir eng umschlungen auf dem triefnassen Bett. Sie schaut auf einmal sehr ernst.
 „Tobias, ich muss dir was sagen.“
 „Wieso? Was ist los?“
 „Ich…“


Ich.. es.. nein! Sie.. das kann... nicht… muss wach bleiben… Der Tee… Sie…

„Hey!“  
„Hi!“
„Ganz schön laut hier, was?“
„Allerdings.“
„Ich heiße Tobias.“
„Freut mich. Ich heiße Vanessa.“
„Bist du oft hier?“
„Eigentlich eher selten. Aber den DJ habe ich schon mal in der Nachbarstadt auflegen sehen – der war echt gut, deswegen bin ich heute hier.“
„Ja, echt geile Musik. Darf ich dich auf einen Drink einladen?“

„Du gehst noch mal weg?“
„Ja, Sonja, Sophie und ihre Schwester haben mich auf eine Runde Bridge eingeladen“
„Schon wieder? Das ist schon das dritte Mal diese Woche! Früher war deine Schwester nie so offen. Die hat immer allein in ihrer Bude gehockt. Und nun spielt sie dauernd Bridge mit euch oder macht sonst was.“
„Ach, nun hab dich nicht so. Morgen Abend sind wir ganz für uns allein.“
Sie zwinkert mir mit ihren blauen Augen zu und wirft ihr blondes Haar über die Schultern. Wenn sie nur wüsste…


Sie.. Sonja… sie…  

„Wie feiert ihr beiden eigentlich euren Fünfundzwanzigsten?“
„Überraschung. Das sag ich dir nicht.“
„Schon faszinierend, wie unterschiedlich ihr euch seid.“

„Wie ‚ich…’?“
„Ich… habe ich angelogen.“
„Was? Wann? In welcher Hinsicht?“
„Das Bridge-Spielen“
„Ach so.“
„Du wirkst so desinteressiert.“
„Wirklich?“
„Ja.“
„Überleg mal scharf.“
„Was meinst du?“
„Du lügst, sagst du?“
„Tobias… was soll das?“
„Du lügst, ja?“
„Du machst mir Angst.“
„Ich weiß, dass du lügst. Ich habe euch gesehen.“
Ich hätte nie gedacht, dass es so lange dauert, bis sie aufhört, mich zu kratzen, sich zu wehren. Diese Hure. Betrügt mich mit meinem besten Freund. Zum Bridge-Spielen. Ein Glück bin ich hinterher gefahren. Mit Kusshand hat er sie in seine Wohnung gezerrt. Mit mir kann man viel machen – aber nicht das.

„Whng. in Hchhssdl., 42 qm², 2 Zi.,5. Stck., gem. Innenh., Hstr. erl. , klt. 265 €“
Klingt gut. Hauptsache weg. Aber die wird niemand finden. In Portugal in einem Wald begraben. Das kannst du echt vergessen. Wird wahrscheinlich eh abfackeln – im Sommer brennt es da ja ständig. Offiziell wird sie immer als vermisst gelten. Und ein Alibi hatte ich auch.

„Ich habe dich gesehen.“
„Was?“
„Damals. Wie du Vanessa eingepackt hast. Zerstückelt war sie.“
„Der …Türspion…?“
„Volltreffer, Schwein!“
„Ich…“
„Ja, Schlaftabletten.“
„Du?“
„In deinem Tee.“
„Sonja…“
„Unsere Mutter hat sich das Leben genommen. Sie hat es nicht mehr ausgehalten.“
„Du…“
„Vor 20 Jahren. Du hast mich erkannt, stimmt’s? Als du im Auto gekramt hast. Und ich dich morgens angestarrt habe. Hab ich Recht?“
„Wie.. hast…du…?“


Wie hat sie… mich gefunden?... Der Tee…Sie drückt… ab. Ich …falle…



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DasProjekt
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Beiträge: 2898
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Beitrag28.09.2009 09:05

von DasProjekt
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Handwerklich perfekt, aber mir hat das Lesen des Themas wegen überhaupt keinen Spaß gemacht. Das war dann doch etwas zuviel ... nicht mein Ding.

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25. Mai 2017 - Kim Henry "Be Mine Forever"
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Gast







Beitrag28.09.2009 09:56

von Gast
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Sprachlich finde ich diesen Text für die Kürze der Zeit und seine eigene Länge sehr gut. Auch die Idee, die Auflösung der Geschichte, gefällt mir. Bei manchen Sequenzen frage ich mich jedoch, wieso sie derartig detailliert  den Weg in die Geschichte gefunden haben - sie sind für mich nicht entscheidend und auch nicht nötig, um den Beobachter und sein Trauma zu charakterisieren. (Z.B. die Ravioli-verlassen-den-Körper-der-Frau-wieder-Szene - das ist für mich als Leser einfach zu viel Ekel nur um des Ekels willen...) Ansonsten aber gern gelesen!
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yt
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 49
Beiträge: 703
Wohnort: Sittensen
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Beitrag28.09.2009 10:12

von yt
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Ein neutraler Kommentar.

Mit ordinaeren Gruessen,
yt
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Alogius
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Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag28.09.2009 15:38

von Alogius
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Hi,

geschrieben ist der Text eindringlich und nahezu fehlerlos. Hier und da musste ich erneut lesen, um den Zusammenhang zu erschließen.
Die nach und nach in Fetzen kommende Pointe trifft allerdings zielgenau, muss ich anerkennen.
Eine ungewöhnliche und faszinierende Herangehensweise, die aus dem Thema alles rausholt, was die von Dir ersonnene Idee hergibt.

Zwar im "Showdown" nicht unbedingt glaubwürdig, aber in seiner "eigenen Welt" ist der Text gut aufgehoben, und es wirkt alles nachvollziehbar. Die Gedankenfetzen, Erinnerungen, Rückblenden sind gut dosiert, so dass sich gegen Ende hin das Bild formt.
Das ist ein sehr düsterer Text, der nachwirkt. Gelungen.

Danke
Gruß
Tom


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Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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Daydreamer
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Beitrag28.09.2009 16:16

von Daydreamer
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Positiv: eine interessante Umsetzung von der Idee "Von der Vergangenheit eingeholt"
Negativ: die Dialoge fand ich zu verwirrend

Allgemein ist der Text für meinen Geschmack zu Exkrementenlastig. Detallierte Beschreibungen der Ausscheidungsprozesse sind nicht so mein Fall, die überlagern hier sogar das Psychopathenthema.
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Kleka
Kleine, süße Prinzessin
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Beitrag28.09.2009 16:48

von Kleka
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Zitat:
Sie trug eine schicke Bluse, die Haare waren frischen gewaschen und auch sonst machte sie einen gepflegten Eindruck
frischen gewaschen? Laughing


ansonsten bin ich mir noch absolut nicht sicher ob ich den Text beschissen oder genial finde^^
ich lese ihn später nochmal...


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SylviaB
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Beitrag28.09.2009 20:50

von SylviaB
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Hi und guggs,

über deinen Text musste ich weit länger nachdenken als über viele der anderen. Nicht weil er so schlecht oder so gut ist, sondern wie ich ihn tatsächlich finde. Die Idee finde ich prima, sie Ausführung selbst nicht so doll.

Der Wendepunkt, also der Punkt an dem der Protagonist begreift, er ist das Opfer, ist zu wirr. Es ist nicht wirklich nachvollziehbar. Ich denke da hätten irgendwo noch zwei drei Sätze zwischen gemußt, die erklären was da wirklich passiert.

In Filmen kann man das so machen, aber da hat man das visuelle. Hier ist es nur die Schrift und die macht leider nicht hellseherisch. wink

Ansonsten finde ich die Geschichte angenehm, wenn auch wie gesagt zu wirr, zu undurchsichtig (und nicht psychisch sondern wirklich verwirrend und nicht nachvollziehbar) nicht strukturiert genug.

Ganz lieben Gruß
Sylvia


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mondblume
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Beitrag28.09.2009 21:30

von mondblume
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Die Idee an sich ist interessant; zu denken, sich eine Pennerin als "Haustier" zu halten und zu füttern, und auf der anderen Seite eine so dermassen enge Verbindung einzugehen, dass er ihr beim Toilettengang und der Selbstbefriedigung zusieht.

Trotzdem musste ich den Text zweimal lesen, und leider ist er immer noch ein wenig wirr in meinen Augen. Das hin- und herspringen zwischen kursiv und normal, zwischen den Zeiten, kann ich nicht immer nachvollziehen.


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halcyonzocalo
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Beiträge: 1202
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Beitrag29.09.2009 17:45

von halcyonzocalo
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Brilliant. 9 Federn (die ich nicht vergeben kann Laughing )

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Lady_of_words
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Wohnort: Franken


Beitrag29.09.2009 18:08

von Lady_of_words
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puh, also um ganz ehrlich zu sein hat mir deine Geschichte nicht wirklich gefallen. Zum einen liegt es an dem zerstückelten Aufbau, der wahnsinnig verwirrend ist. Gerne hätte ich auch auf die Details ihres Stulgangs verzichtet. Das Ende war dann zwar eine Überraschende Wendung, doch irgendwo Zusammenhanglos.
Die Grundidee ist nicht schlecht, vielleicht schreibst du die Geschichte ja noch einmal um, mich würde interessieren was du mit mehr Zeit daraus basteln würdest.

LG
Rosi
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag29.09.2009 18:19

von Mardii
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Witziger Text. Aber die Dialoge machen mich etwas konfus. Mir wird nicht so richtig klar, wer wen wann gemeuchelt hat.
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Mana
Mensch

Alter: 39
Beiträge: 2227
Wohnort: Düsseldorf


Apollon
Beitrag29.09.2009 18:20

von Mana
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Liber Guy,

aus nem psychologischen Blickwinkel betrachtet finde ich deinen Text sehr interessant. Er traut sich was. Aber insgesamt bin ich zwiegespalten, weil es zu konstruiert auf mich wirkt. Gib dir trotzdem ne solide Feder, weil du auch handwerklich ganz gut bist.


_________________
Der Verstand schreibt mit Tinte, das Herz mit Leidenschaft...

Wissenschaft ist ein stahlharter Metalldildo zum umschnallen.- Vince Masuka

Mein Lieblingsepigramm:
"Ich selbst bin Ewigkeit, wenn ich die Zeit verlasse
Und mich in gott und gott in mich zusammenfasse." von Johannes Scheffler
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Jocelyn
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Wohnort: Königstein im Taunus
Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag29.09.2009 18:33

von Jocelyn
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Das ist sicher sehr gekonnt.
Aber auch sehr skurril.
Hier kann ich mich hier kaum entscheiden, gehe aber letztendlich danach, dass ich diesen Text nicht so gerne gelesen habe, auch wenn er gut ist, aber ohne Lesegenuss, kann das auch nicht alleine mein Maßstab sein.
Eine gute Federung wird es trotzdem, aber keine sehr gute.


_________________
If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)

Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire)
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femme-fatale233
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Beitrag29.09.2009 18:48

von femme-fatale233
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Shocked  Shocked  Shocked

Es lesen fei auch Minderjährige eure Beiträge, wisst ihr schon, ge?  Laughing

Nein Scherz bei Seite.
Hat mir gut gefallen, denn der Plot hatte was für sich und besonders das Ende hat mich echt... umgehauen.
Vom Stil her ist es etwas gewöhnungsbedürftig... aber ich glaube genau deswegen zu wissen zu welcher Person dieser Text gehört. (Falls die Person nicht Lyrik geschrieben hat) Nun aber zurück zum Stil: Ich habe gerade gegessen, als der Teil mit der Kacke kam. War nicht so angenehm, aber das soll nicht dein Problem sein.
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Tatze
Geschlecht:weiblichEselsohr
T

Alter: 32
Beiträge: 279
Wohnort: Esslingen


T
Beitrag29.09.2009 18:59

von Tatze
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Sehr prägnanter, spannender Text mit vielen Facetten. Sprachlich ist nichts zu bemängeln. Spannend bis zur letzen Zeile.
Die Handlung prägt sich ein. Die Idee mit den Gedankenfetzen ist zwar zuerst etwas wirr, wird aber dann verständlicher und macht das Ganze zu etwas Besonderem (lässt auch die Konzentration nicht abschweifen).
Super gut, was du da in der kurzen Zeit hinbekommen hast.

Ein Gedankenpuzzle aus unglaublicher Spannung, erschreckenden Menschlichen Abgründen und gleichzeitiger Suche nach Verständnis.

Respekt!

Liebe Grüße
Tatze


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dann fallen die Schatten hinter dich!
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

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Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag30.09.2009 15:28

von EdgarAllanPoe
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Diese Geschichte ist etwas verworren, finde ich, und außerdem sind die Dialoge ein wenig schwach, da sie gekünstelt klingen; doch ich habe hier das Gefühl, dass du dir Gedanken darüber gemacht hast, was die "Obdachlose" da im Innenhof tut. Wie raffiniert Tobias in eine Falle gelockt wird, das finde ich wunderbar gemacht. Allerdings muss ich dazu sagen, dass du die Szenen mit der Verdauung und der Selbstbefriedigung nicht so allzu sehr hättest ausweiten müssen. Das wirkt dann irgendwann redundant bzw. ekelerregend. Und auch die Zeichensetzungsfehler stören ein wenig.
Trotzdem gebe ich gerne Federn.

Eddie


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(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
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Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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Hoody
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Wohnort: Alpen


Beitrag30.09.2009 16:16

von Hoody
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Wow. Der Anfang war spitze, naja auch bisschen eklig. Ansonsten gut. Das Ende hat mir auch gefallen, auch wenn es an manchen Stellen etwas verwirrend ist. Trotzdem 8 Federn von mir


lg Hubi


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Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.

"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant

"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer
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i-Punkt
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 46
Beiträge: 512
Wohnort: Baden-Württemberg


Beitrag30.09.2009 16:28

von i-Punkt
Antworten mit Zitat

Ich weiß nicht, wie das klappt mit den Rückblenden, den Erinnerungsfetzen, wörtlicher Rede und Perspektive ausschließlich im Kopf des Ich-Erzählers. Aber man kapiert die Geschichte - und die finde ich ziemlich gut.

Der abstoßende Haustierhalter, die unappetitliche Pennerin und man kann nicht aufhören zu gaffen - äh, zu lesen. Gib zu, das ist gar keine Geschichte, sondern ein Psychotest.

Ich bin reingefallen, oder durchgefallen. Apropos Durchfall, ...ach ne.

Ich bin begeistert. Vor allem, weil ich diesen Stil so gar nicht drauf hätte und immer noch rätsle, wieso ich die Geschichte so gut finde.

I.


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Schreiben ist einfach, man setzt sich nur hin, starrt auf ein weißes Blatt Papier, bis sich Blutstropfen auf der Stirn bilden.
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shao
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 41
Beiträge: 106
Wohnort: Norddeutschland


Beitrag02.10.2009 00:41

von shao
Antworten mit Zitat

Kunst?

Für mich zu.... vulgär.
Und mit logischen Lücken, ich halte es einfach für sehr, sehr unwahrscheinlich.

Lg
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Maria
Geschlecht:weiblichEvolutionsbremse

Alter: 52
Beiträge: 5998

DSFo-Sponsor Ei 1
Ei 4


Beitrag02.10.2009 12:45

von Maria
Antworten mit Zitat

toll...
bis es zu dem Ravioli-Brei kam.

5

Versuch zu erklären, wie es bei MIR ankam: bei RTL würde das Kamerateam ebenfalls voll draufhalten, die Frau in  bekannter Weise entwürdigen und beschämen, aber für den Zuseher im Compositing danach das Bild verzerren oder anonymisieren. Die Bearbeitung erfolgt hier nicht, und das nimmt der Frau ihre Würde; das mag ich nicht lesen wink Der Rest des Textes verdrehte sich ab da zusehends und war leider überhaupt nichts mehr für mich. Falls es lustig gewesen sein sollte (mein ich keinesfalls ironisch!), fand ich den Zugang nicht. Hatte es auch versucht, so zu lesen, aber nun...

VG, Maria


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Tyrion Lannister
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Probber
Geschlecht:männlichBlütenprinzessin


Beiträge: 6717
Wohnort: zz9 plural z alpha
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Beitrag02.10.2009 14:48

von Probber
Antworten mit Zitat

Moin Guy,
du stellst mich vor eine große Herausforderung: Den ersten Teil finde ich eigentlich ziemlich gut gelungen, wenn auch teilweise ein wenig eklig - aber gut, das ist dann eben die implizite Charakterdarstellung.

Aber irgendwann wird's mir zu konfus. An sich eine gute Idee mit den Rückblenden und den zwischengeworfenen Gedanken, allerdings liest es sich stellenweise sehr zäh.

Hm, wie soll ich das jetzt in Federn ausdrücken?
Überarbeite den Text und schicke ihn beim nächsten Wettbewerb nochmal ein. lol
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