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Was ist die Welt?

 
 
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Mana
Mensch

Alter: 39
Beiträge: 2227
Wohnort: Düsseldorf


Apollon
Beitrag27.09.2009 22:01
Was ist die Welt?
von Mana
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Was ist die Welt?

Für mich begann die Welt jeden Morgen mit einem extra starken Kaffee. Ich kam mir dabei wie ein besonders guter Mensch vor, weil es Öko-Kaffee war, und ich damit immerhin dem Regenwald in Peru half. Als ich eines Morgens dann mit meiner Tasse am Fenster stand, sah ich sie zum ersten Mal. Mehr oder weniger, denn ich sah wie sie gerade, mit heruntergelassener Hose und gebückter Haltung, ihr Geschäft an der Hecke verrichtete. Es war so früh, dass man sich durchaus unbeobachtet fühlen durfte, und ich bereute es gleich überhaupt aus dem Fenster geschaut zu haben. Im nächsten Augenblick dachte ich an die Kinder. Auf der anderen Seite des Busches befand sich ein Spielplatz, und es war Samstag. Im nächsten Augenblick wurde mir bewusst, dass die Welt der Kinder in unserem Haus, mit Zeichentrickserien begann. Selbst Erdbeben oder Tornados hätten sie nicht davon wegbekommen. Der Spielplatz war teil eines Parks, der quer durch unsere Wohngegend verlief. Überhaupt, überlegte ich weiter, hingen die Menschen ständig vor der Glotze, und deswegen war der Park eher so etwas wie der koffeinfreie Kaffee in unserer Gegend. Jeder wusste er war eine gute Sache, aber trotzdem mied man ihn.

Einige Tage später, als ich abends von der Arbeit kam, hörte ich wie sich ein paar Leute über eine Obdachlose unterhielten, die anscheinend in unserem Park leben würde. Erst als ich in meiner Wohnung war, wurde mir bewusst, dass es die Frau war, die ich beim verrichten ihres Geschäfts gesehen hatte. Ich schaltete den Fernseher ein, fuhr den Rechner hoch, und spielte ein wenig im Netz. Es war ein Ballerspiel, dass mich bereits seit einigen Tagen auf trab hielt. An diesem Abend spielte ich es durch. Es war irgendwie unbefriedigend. Ich hörte eine weile Musik, rauchte vier oder fünf Zigaretten, und konnte nicht einschlafen. Plötzlich hörte ich ein paar Jugendliche. Das war eigentlich Alltag in unserem Slum, und ich weiß nicht was mich an diesem Abend wieder an das Fenster trieb. Ich sah, wie sich eine Gruppe Halbstarker unter einer Laterne an der Frau vergriff. Eigentlich hätte es mir gleichgültig sein müssen. Eine Runde perzen hätte mir wohl auch alle weiteren Gedanken an die Frau weggequalmt. Aber ich nahm den letzten Zug von meiner Zigarette und stürmte aus meiner Wohnung. Als ich auf den Spielplatz zuging. War es das erste Mal, dass ich die Frau aus der Nähe sah. Sie hatte es sich auf einer Bank neben dem Sandplatz eingerichtet. Zwei der Jungs hielten sie im Schach, während die anderen drei die Habseligkeiten der Frau durch die Gegend warfen. Es war kalt, erst jetzt formte ich mir die Vorstellung bei dieser Temperatur schlafen zu müssen. Es war recht einfach die Kids davon zu überzeugen zu verschwinden, Schaden hatten sie immerhin schon genug angerichtet. Unter der Laterne betrachtete ich sie. Sie starrte mich an. Kein Zeichen von Dankbarkeit. Vielmehr war da so etwas wie Zorn zwischen ihren schmutzigen, rauen Falten. Ein feistes, verdrecktes Gesicht. Mehrere Schichten zerrissener Lumpen, auf einem alternden Körper einer übergewichtigen Vierzigjährigen. In diesem Moment fragte ich mich, was ihre Welt war. Ich schaute mir ihre Sitzbank an, es war ihre, schließlich schlief sie darauf. Mit alter Zeitung und Pappkartons hatte sie so etwas wie Bett. Darunter lagen einige Konserven. Sogar Hunde- und Katzenfutter war dabei. Ich bemerkte, dass sie mich genauso angestarrt hatte, wie ich sie. Ich weiß nicht ob es mir peinlich war, von ihr dabei erwischt worden zu sein, wie ich sie Anstarrte. Vielleicht war es mir insgesamt unangenehm ihr überhaupt Aufmerksamkeit zu schenken, und um diesen Moment endlich zu beenden sagte ich:
„Ist alles in Ordnung?“

„Pah“, zischte sie, und begann in den Büschen nach ihren Sachen zu wühlen.
Ich half ihr, ich weiß nicht warum. Sie roch streng, am schlimmsten aus dem Mund, darum versuchte ich nicht all zu nah an sie heran zu treten, aber irgendwann tat ich es trotzdem. Versteht mich nicht falsch, sie hat mich nicht angewidert. Vielmehr war ich es gewöhnt Obdachlose und Penner so zu sehen. Aber in dieser Nacht änderte es sich. Ich hüpfte über meine Mauer aus Ignoranz, die ich mir mein Leben lang aufgebaut hatte.

Was ist die Welt? Für die Meisten besteht sie aus Geld und Konsum. Möglichst viel Kaffee, möglichst viel fernsehen. Und am wenigsten über den ganzen Scheiß nachdenken der um uns herum passiert. Ich brachte der Frau die nächsten Abende Kaffee. Sie meinte Ökokaffee würde nach Katzenpisse schmecken, aber das störte sie nicht weiter. Sie erzählte mir von den Dingen, die sie interessierten. Von den Sadhu, die in Indien leben und das weltliche Leben völlig ablehnen. Sie ziehen genau wie sie von Ort zu Ort und leben von dem was von den anderen übrig bleibt. Aber anders als hier werden die Sadhus in Indien respektiert und in Frieden gelassen. Sie erzählte mir von ihrem Traum dort zu leben. Ich fragte sie wie man ein Sadhu wird, und sie erklärte mir, dass man das einfach wird. Man schmeißt alles hin, und wird Schüler eines anderen Sadhus. Aber so einfach war es nicht. Es kostet große Überwindung sein Leben derart umzukrempeln. Einige Abende später saß ich in meiner Wohnung. Ich fühlte eine Leere. Was war meine Welt? Kaffee, Bier, ein Job in einem Fastfood Restaurant, manchmal etwas Kiffen, etwas Fernsehen und ganz viel Computerspiele zocken. Ich schaute auf die Uhr. Dann schaute ich aus dem Fenster und hielt Zwiesprache mit mir selbst. Während ich die alte Frau anstarrte Meditierte ich, und ich fühlte eine Sehnsucht wie noch nie zuvor nach etwas so einfachen und simplen, dass aber nichts weiter war, als ein eigenes Leben leben zu wollen. Ich ging zu ihr rüber, und wurde ihr Schüler. Ich begenete der Welt mit einem Lachen



_________________
Der Verstand schreibt mit Tinte, das Herz mit Leidenschaft...

Wissenschaft ist ein stahlharter Metalldildo zum umschnallen.- Vince Masuka

Mein Lieblingsepigramm:
"Ich selbst bin Ewigkeit, wenn ich die Zeit verlasse
Und mich in gott und gott in mich zusammenfasse." von Johannes Scheffler
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yt
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 49
Beiträge: 703
Wohnort: Sittensen
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Beitrag28.09.2009 11:15

von yt
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Ein neutraler Kommentar.

Mit asketischen Gruessen,
yt
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Gast







Beitrag28.09.2009 11:21

von Gast
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Hier hakt es desöfteren an Rechtschreibung und Zeichensetzung, was das Lesen doch ziemlich erschwert. Die Idee (jugendlicher "Ghetto-Bewohner" lässt sich von obdachloser Frau bekehren) finde ich ganz nett, die Umsetzung gefällt mir hier aber leider nicht so gut.
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Daydreamer
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 44
Beiträge: 106
Wohnort: Wien


Beitrag28.09.2009 11:22

von Daydreamer
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Schade, dass wegen der Zeitvorgabe die Geschichte so kurz ausfallen musste. Derart plötzlicher Lebenszielwechsel des Protagonisten wirkt dadurch etwas unglaubwürdig. Der Gesamtgedanke bzw. Zusammenhang mit indischen Sadhus hat mir gefallen, die Frau müsste aber demnach eigentlich nicht mürrisch sondern eher in sich ruhend sein?
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DasProjekt
Geschlecht:weiblichExposéadler


Beiträge: 2904
Wohnort: Ørbæk, Nyborg, Dänemark


Beitrag28.09.2009 11:33

von DasProjekt
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Zum Ende ging entweder die Zeit oder die Puste aus, kann das sein? Da schlichen sich dann doch vermehrt Fehler ein. Ansonsten aber solide und auch eine gute Idee, an das Thema heranzugehen.

_________________
25. Mai 2017 - Kim Henry "Be Mine Forever"
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag28.09.2009 13:48

von Alogius
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Hi,

erst beginnt der Text mit einer relativ realistischen Alltagsbeschreibung, einfachen Beobachtungen, Gedanken und "Ritualen". Dann, nach einer Weile, als die Frau ins Spiel kommt, hatte ich erst einen Text über Zivilcourage erwartet.
Die Hauptfigur hilft der Frau, man kommt ins Gespräch und die "Mauer der Ignoranz" (ein gutes Bild) wird überwunden. Interessant finde ich, wie Du die Sadhu eingebaut hast - hier nennen wir die Menschen Penner oder Obdachlose, in Indien ist es ein echter anerkannter Ritus. Das ist wohl einer der Unterschiede in der Welt, die hier vom Innenhof bis nach Indien ausgebreitet wird, für einen Moment.
Dass am Ende die Figur ihr Schüler wird, ist natürlich nicht unbedingt ohne weiteres nachvollziehbar (es fehlt ein wenig die Entwicklung), aber hätte den Rahmen vielleicht gesprengt.
Vielleicht braucht es das auch nicht, denn es ist wie es ist.
Sprachlich ist der Text solide. Hier und da ist es mir zu explizit (zB wenn es um den Konsum geht), aber an sich passt der Stil zum Inhalt. Am Ende ist es vom Realismus halb ins Träumerische gegangen.
Gefällt.

Danke
Gruß
Tom


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Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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Tatze
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T

Alter: 32
Beiträge: 279
Wohnort: Esslingen


T
Beitrag28.09.2009 14:12

von Tatze
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Hammer! Bin sprachlos! Sehr, sehr, sehr gut! Einfach genial!
Ich bringe gerade gar keine anständige Kritik zustande.
Ich weiß einfach nur, dass dieser Text mich unglaublich angesprochen hat. Ich wurde einfach "hineingezerrt". Super, welche Gedanken, Bilder und Emotionen du hervorrufst. Einfach nur WOW!

Liebe Grüße
von der überwältigten
Tatze ohh


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dann fallen die Schatten hinter dich!
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Noelia
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Alter: 39
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Wohnort: Villa Kunterbunt
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Beitrag29.09.2009 00:07

von Noelia
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Huhu!

Ok, ich versuche es mal.

Schwierig.

Die Grundidee finde ich gut. Die Umsetzung gefällt mir noch nicht.
Wenn wir jetzt einmal den Zeitrahmen betrachten, also die 2 Stunden, finde ich deinen Text schon verdammt gut.
Ab etwa der Mitte deines Textes merkt man, dass die Zeit knapp wurde, und die Entwicklung, die Gedanken und die "Bekehrung" deines Protas kommt zu kurz.

Sehr schön finde ich die Szene in denen du die Sadhu einbaust. Tolle Idee.

Bitte verfolge diese Idee und schreibe auf, was da in deinem Kopf entstanden ist. Es würde sich lohnen, denke ich.


Tolle Leistung!

Danke für deine Teilnahme!!

LG
Noelia



(Von mir gibt es selbstverständlich keinerlei Befederung, denn ich bin ja befangen und Boro schmeißt mich achtkantig raus wenn ich mitbewerte, aber ein Kommentar ist ja drin.  wink )
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SylviaB
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Beitrag29.09.2009 12:40

von SylviaB
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Hi Du,

eins hast du mit deiner Geschichte geschafft, du hast mich nachdenklich gemacht.

Allerdings empfinde ich die Geschichte als ein bisserl unglaubwürdig. Aber es hat Spaß gemacht sie zu lesen. Es war mal etwas anderes. Es gab keine "Obdachlose" sondern jemanden dem sein Leben genau so wie es war gefiel. Und das macht deine Geschichte so interessant.

Lieben Gruß
Sylvia


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femme-fatale233
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Das Bronzene Pfand


Beitrag29.09.2009 15:27

von femme-fatale233
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Das ist der erste Text, bei dem ich glaube zu wissen von wem er ist.

Den Plot ist schön, besonders das Ende hat es mir angetan. Die Umsetzung finde ich jedoch manchmal etwas zu flach und ungenau. So hätte ich mir z.B. gewünscht zu erleben wie er den Konflikt mit den pöbelnden Jugendlichen löst. Das hast du leider nur sehr knapp dargestellt.
Vom Schreibstil her finde ich gab es sehr starke Stellen, wie z.B. der Vergleich von koffeinfreiem Kaffee mit dem Park, aber auch weniger gelungene, was vor allem den vielen Wiederholungen zuzuschreiben ist.
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EdgarAllanPoe
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Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag29.09.2009 15:32

von EdgarAllanPoe
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Du erzählst jede Menge über Kaffee, Computerspiele usw., und das ist mir in Verbindung mit der Obdachlosen ein bisschen zu wenig. Dazu gesellen sich ebenso einige Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler. Der Text wirkt wegen teils fehlender Überleitungen auf mich leider wie runtergeschrieben, weshalb ich einer besseren Wertung als Durchschnitt kaum etwas hinzuzufügen weiß. Ach so, eins noch: Die Leichtigkeit, mit der ich diese Geschichte lesen konnte, bringt dir Pluspunkte ein, und auch der Aspekt mit den Sadhus, die, wie ich finde, recht originell in den Verlauf der Story eingebettet sind.

Eddie


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Jocelyn
Bernsteinzimmer

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Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag30.09.2009 19:00

von Jocelyn
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Die Brücke zwischen Pennerleben und spirituellem Leben, die gelingt mir hier nicht.
Es kann ja dann nur an dem Text liegen.
Deshalb: nicht gut bewertet.


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Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

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mondblume
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Wohnort: Costa Brava


Beitrag30.09.2009 21:32

von mondblume
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Die Geschichte einer Selbstfindung... Mir ist noch ein wenig unklar, woher die Motivation kommt, hinauszustürmen und die Jugendlichen zu vertreiben. Dass er/sie dann von der Frau gewissermassen fasziniert ist, ist eher nachvollziehbar, angesichts des leeren Lebens des Progagonisten (ich denke, es ist ein Mann, oder?). Und schön finde ich den Gedanken, dass die Obdachlose in irgendeiner Form eine Art (Lebens-)Weisheit auszustrahlen scheint, die ihn dazu bewegen, ihr Schüler zu werden.

Gefällt mir.


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MrPink
Geschlecht:männlichLyromane

Alter: 53
Beiträge: 2431
Wohnort: Oberbayern
Der Bronzene Wegweiser


Beitrag30.09.2009 21:44

von MrPink
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Gut geschrieben, liest sich flüssig. Schlüssige Handlung, allerdings wenig packend, aber für die Kürze der Zeit absolut akzeptabel.

schönen Abend
andi


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„Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk)
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag01.10.2009 19:27

von Mardii
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Von der reinen Aussage her kann ich diesem Text zustimmen: Es gibt starke und schwache Menschen. Hier mal ein Millieu, in dem nicht gleich die Polizei geholt wird. Man ahnt aber, dass ein paar Meter weiter der selbe Wind weht wie anderswo. Anschreckend sind die vielen Fehler.
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m-chen
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 93
Wohnort: Berlin


Beitrag01.10.2009 22:31

von m-chen
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Schade, dass das Ende so knapp gehalten war, du warst sicher in Zeitnot, oder?
Ein sehr flüssiger Stil, gut zu lesen. Allerdings ist es hauptsächlich Beschreibung. Was denkt die Protagonistin? Was fühlt sie? Ist sie so abgestumpft durch Koffein und PC?
Eine sehr zynische Sicht des Lebens.


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Maria
Geschlecht:weiblichEvolutionsbremse

Alter: 52
Beiträge: 6000

DSFo-Sponsor Ei 1
Ei 4


Beitrag02.10.2009 13:47

von Maria
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7

Solide (entschuldige, ein saublödes Wort), aber das trifft es gerade für mich. Motivationen des Erzählers sind ein bisschen lauwarm, dennoch mag ich die Geschichte. Die Sehnsucht am Ende kauf ich nicht 100%ig ab wink

VG, Maria


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shao
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Alter: 41
Beiträge: 106
Wohnort: Norddeutschland


Beitrag02.10.2009 22:54

von shao
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Für mich wird hier eine zu krasse Wende im Leben zu schnell und wenig reflektiert beschrieben.

So eine Entscheidung braucht in meinen Augen mehr Erklärung, mehr Hintergrund, auch wenn die Idee zur Geschichte grundsätzlich nicht schlecht ist.

Lg
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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8676
Wohnort: Bayern
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Beitrag03.10.2009 14:44

von Merlinor
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Hallo Verfasser

Bei diesem Text bin ich sehr zwiegespalten.
Er ist sauber und flüssig geschrieben, aber die Chance, aus der Begegnung mit der Frau etwas Lebendiges zu machen, hast Du verstreichen lassen.
So ist es bei einer kleinen philosophischen Betrachtung geblieben.
Sicher legitim, aber nicht wirklich prickelnd.

LG Merlinor


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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag04.10.2009 12:06

von Hoody
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Mir hat die Geschichte nicht gut gefallen.
Ich hoffe ich sag jetzt nichts falsches, aber ich glaube du bist noch ein etwas jüngerer Schreiber  Embarassed
Falls nicht, tut mir Leid.
Man merkt das am Stil und an der Geschichte.
Stil: Es kommen sehr viele Wortwiederholungen vor und man hätte einige Sätze streichen können, da ein paar das gleiche Aussagen.

Geschichte: Gegen Ende wurde sie interessant. Besonders die letzten zwei Sätzen sind gut. Aber der Rest der Geschichte ist eher Mittelteil und daher nur 4 Federn von mir.

lg Hubi


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Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D

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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag04.10.2009 13:52

von Nihil
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Diesen Text finde ich sehr gut und abwechslungsreich geschrieben, noch dazu  sind mir keine sprachlichen Fehler aufgefallen. Gut gemacht finde ich ebenfalls, dass der Kaffee später noch eine Bedeutung erhält und quasi der Anfang der Infragestellung der Welt ist. Auch ist es schön, dass Erzähler und Obdachlose nicht nur wegen eines unerklärlichen Interesses zusammenfinden, sondern dass mit dem Übergriff auf die Frau auch ein Grund dafür geliefert wird. Zudem finde ich den kurzen Einschub über die indischen Sadhus sehr interessant und passend, sowas habe ich bei keinem anderen Text gelesen. Trotz all der guten Kritik hat mich die Geschichte nicht so sehr gefesselt, dass ich über 7 Punkte vergeben könnte. Außerdem geschieht mir der Wechsel der Weltsicht am Ende zu abrupt und ist daher unglaubwürdig. Daher

7 Federn
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halcyonzocalo
Geschlecht:männlichEinsamer Trancer

Alter: 34
Beiträge: 1202
Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo


Beitrag06.10.2009 17:51

von halcyonzocalo
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Naja..

Der Text kann mich ehrlich gesagt nicht packen. Der Stil ist größtenteils sehr betulich, es wird zuviel beschrieben anstatt gezeigt und manche Sätze lassen mich unfreiwillig lachen ("Kaffee, Bier, ein Job in einem Fastfood Restaurant, manchmal etwas Kiffen, etwas Fernsehen und ganz viel Computerspiele zocken.").

Wörter wie "Katzenpisse" finde ich im Textzusammenhang auch sehr unpassend.

Die Story mit den "Sadhu" gefällt mir auch nicht so Recht... ich finde es nicht sonderlich realistisch, dass eine Frau unter diesen Umständen ausgerechnet in einer Großstadtsiedlung leben will und sich dann beschwert, sie werde nicht in Ruhe gelassen.

Leider nur 4 Federn.


_________________
Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum.
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