Ton.Zeit.Scherben.

[Nachtregen]

Gedanken weben, glänzen
Glimmzigaretten gegen das Licht,
wie umfrorene Regensplitter,
fallen nach Gestern.

Ich bin mir fremdgeworden wie
aus Glas gehauen, gestorben, wie
vergessen im Meer aus
Tonzeitscherben.

[Tatze]

Tolle Bilder.
Gefällt mir sehr gut, das Gedicht.
Meine Lieblingsstellen :
"fallen nach Gestern"
und
"wie
vergessen im Meer aus Tonzeitscherben"


Das ist zwar schon fast die Hälfte des Gedichts...aber trotzdem bleiben sie meine Lieblingsstellen.

Ist dir gut gelungen!

Liebe Grüße
Tatze  

[Traumtänzerin]

Hallo Nachtregen,

ein sehr interessantes Gedicht, das vor allem durch deine Momentaufnahmen-artige Darstellungsweise wirkt. Toll. Das gefällt mir wahnsinnig gut. Sprachlich habe ich nichts zu meckern, bis vielleicht auf diese klitzekleine Stelle:

[Nachtregen]

Dankeschön. Kann zwar im nachhinein
nicht ganz verstehen, was an dem Gedicht so gut war,
aber danke. War eher experimentell.
Eine Art Übung.

liebe Grüße

[Traumtänzerin]

[Nachtregen]

Ok danke. Ich geb ja zu, dass ich so gut
wie alle meine Texte hasse  

[Traumtänzerin]

Nicht gleich so optimistisch.

[Enfant Terrible]

Mir gefällt es, wie konsequent und doch phantasievoll du das Bild der Scherben und Splitter entwickelst. Das einzig Schöne an Scherben ist ja, dass das Licht darin funkeln kann - aber das einzige Licht, das sie im Gedicht reflektieren können, ist das einer Zigarette, die nur noch glimmt. Gleich zu Anfang fand ich diese intelligente Metapher sehr stark, weil sie die Vergänglichkeit, die Ausweglosigkeit bildhaft transportiert und abgegriffene Bilder neu kombiniert und dabei mit Frische und Aussage auflädt.
Kurz, und doch ist in diesem Kleinod so viel drin!