ein Ziel

[ZYS]

Keuchen begleitet dein Atmen. Die Oktoberluft brennt in deinen Lungenflügeln wie Feuer. Den Mund aufgerissen saugst du sie trotzdem immer wieder gierig ein, als stünde dein Leben auf dem Spiel. Als du sie wieder ausstoßt bilden sich kleine Wölkchen vor deinen Lippen, die bald hinter dir verschwinden.

Dein Kopf rötet sich vor Anstrengung. Der Schweiß versucht verzweifelt deine Haut zu kühlen. Dein Verstand fleht dich an, damit aufzuhören.

Du weißt, dass du es zu Ende bringen musst. Deine Arme schnellen vor und zurück. Die Beine folgen ihrem Rhythmus. Bei jedem Schritt spannen sich deine Muskeln bis zum Zerreißen. Bald brennen sie, als Zeichen, dass sie die Bewegung verweigern wollen. Doch du gönnst ihnen nicht ihre verdiente Pause. Die Schreie von außen lassen es nicht zu. Stattdessen spornst du sie an, noch schneller zu arbeiten und ignorierst die Hilferufe in deinem Geiste.

Wie als eine Warnung legt sich ein Schleier über deine Augen. Du schüttelst den Kopf und siehst verschwommen dein Ziel.

[Traumtänzerin]

Hallo ZYS,

dein Text gefällt besonders aufgrund der detaillierten Beschreibung der Gefühle des Protagonisten. Um genau zu sein sind jene Empfindungen der Hauptteil des Textes, die eigentliche Handlung wird durch sie beschrieben. Die Schnelligkeit, die Hast der Flucht sind gut nachzuempfinden. Allerdings fände ich es besser, würdest du die Szene nicht in der "Du"-Anrede, sondern aus der Ich-Perspektive schildern. Dadurch kommst du näher an den Leser heran und die Gefühle sind eindringlicher.
Insgesamt hat mir deine kurze Szene - denn es ist ja augenscheinlich nicht eine ganze Geschichte - gefallen. Du setzt geschickt die Empfindungen zur Beschreibung des Geschehens ein, vielleicht wäre es noch schöner, würdest du partielle und minimale Anmerkungen zur eigentlichen Umgebung des Protagonisten - wie bspw. Licht (Tag o. Nacht), Feld o. Wald etc. noch zusätzlich einsetzen.

Außerdem sind mir noch ein paar klitzekleine stilistische Sachen aufgefallen.

[ZYS]

Vielen Dank Traumtänzerin!

nichts ist schlimmer als das Warten auf eine Rezession ^^

[Osti20]

Zunächst einmal hat mir dein Text sehr gut gefallen. Die Gefühle waren sehr gut beschrieben. Alles wurde kurz und knapp gehalten und man konnte sich als Leser gut in die Situation einfühlen.
Gut hast du auch gekonnt schon im zweiten Satz die Handlungszeit mitangebracht.

"Die Oktoberluft" so weiß der Leser sofort wann die Handlung spielt und wird nicht mit einem Datum oder einem unnötigen Satz gequält.

Das mit dem Schweiß finde ich auch gut gelungen. Mit dieser tollen Umschreibung

"Der Schweiß versucht verzweifelt deine Haut zu kühlen"

hast du gekonnt einen Satz umschrieben, dass man schwitz! Also diese Umschreibung finde ich wirklich gelungen. Jetzt weiß der Leser, dass man schwitzt und der austretende Schweiß versucht die schwitzende Haut zu kühlen.

Dann machst du den Leser neugierung und baust Spannung auf! Mir drängt sich die Frage auf

"mit was aufhören, was zu Ende bringen??"

gut, die Umschreibung "bis zum Zerreisen" finde ich nicht so gut! Hier würde ich etwas anderes nehmen

"Wie als eine Warnung legt sich ein Schleier über deine Augen"
Hier würde ich das als rausstreichen
"Wie eine Warnung legt sich ein Schleier über deine Augen"

Außerdem wirkt dein Text noch spannender wenn er in der "Ich" Form geschrieben wird.

Ich wünsche dir noch viel Spaß beim Schreiben!!!

Mich würde es ja brennend interessieren, wie es bei deiner Geschichte weitergeht

[ZYS]

Hey Osti20! Danke für deinen Kommentar!

[Jules Verne]

Hallo ZYS

Der Text gefällt mir. Du weißt es wirklich, Gefühle gut rüber zu bringen. Ich konnte mich gut  in den Protagonisten hineinversetzem  und mit ihm leiden.

  

[Alogius]

Hi,

ich möchte mich Traumtänzerins Detailanmerkungen anschließen.

Der Text an sich ist sehr dicht und atmosphärisch geschrieben. Mit den erwähnten Ausbesserungen würde er sich tatsächlich verbessern. Es ist "nur" eine kleine Szene, aber diese ist gut eingefangen. Der Text ist nicht unnötig gefüllt, sondern "spielt" mit dem Wesentlichen.

Gern gelesen

Gruß
Tom

[ZYS]

Hey !!
Vielen Dank Alogius und Jules Verne für die Bemerkungen (und Federn )!