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Das T.A.B.U.


 
 
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Herbert von Assenstein
Geschlecht:männlichSchneckenpost
H


Beiträge: 7



H
Beitrag19.09.2009 17:11
Das T.A.B.U.
von Herbert von Assenstein
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

Kafka, den wir gerade in der Schule behandeln, hat mich dazu inspiriert eine völlig sinnlose Geschichte zu schreiben. Sagt mir bitte, ob sie euch gefällt und ob sie auch geeignet ist, um Schüler damit zu quälen^^:

-----------------------------------------------------------------------------------
Das T.A.B.U.

Ich blieb noch eine Weile im Bett. Eigentlich hatte ich meiner Erbtante versprochen, ihr gleich morgens in der Frühe die Küche neu zu Tapezieren. „Was soll’s“ - dachte ich- Sie wird so oder so schimpfen und mich verfluchen für meine Faulheit, doch Fleißigere waren nicht zu beerben.

 Ich warf einem Blick auf den Wecker: 6 Uhr 66. Das schien mir viel zu früh um aufzustehen. Andererseits: Ich sollte heute noch viel erleben, deshalb stand ich auf, zog meinen Schlafanzug an und trieb meine Schritte in Richtung Bad. Ich begann mir gerade die Paste in die Zahnbürste zu betten, da hörte ich es Klingen.
Es war ein ganz normales Klingeln, so wie es von einer ganz normalen Klingel kommt, aber heute war es ein anderes Klingeln. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Wenn es nun der Eiermann war? Wie sollte ich ihm nur erklären, dass ich um des Cholesterins wegen meine Essgewohnheiten verwerfen wollte?

Ich ging zurück in mein Schlafzimmer und zog vorsichtig das Gesundheitsmagazin unter dem Kopfkissen hervor und rollte es fest zu einer Keule. Mit Wissen bewaffnet – ich hatte dennoch große Furcht - schlich ich mich auf leisen Sohlen an die Türe.  Obwohl ich durch das Guckloch nichts erkennen konnte – das gab mir Hoffnung - entschloss ich mich zu öffnen.
Ich erschrak zu Tode.

Vor meiner Türe stand, groß, schwarz und gefährlich:
Gevatter Tod mit der blankgeschliffenen Sense.

Als ich vom Tod aufwachte sah ich, dass alles geblieben war, wie es gewesen war, als ich zu Tode erschrocken war. Mich überkam große Angst - der Tod war doch nichts anderes als Myriaden von cholesterinbringenden Eiermännern. Ich wich aus.
Meine Verzweiflung fuhr ihn an:

 „Werde ich sterben?" -  Fragte ich ihn, "Was wird mich danach erwarten?“

Der Tod ließ seine schwarzen Augen – man konnte sie nicht sehen – gelangweilt im Flur herum schweifen:

 „Niemand spricht über den Tod. Lass uns lieber über Sex reden."
-----------------------------------------------------------------------------------
 Fortsetzung folgt...

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Herbert von Assenstein
Geschlecht:männlichSchneckenpost
H


Beiträge: 7



H
Beitrag19.09.2009 17:14

von Herbert von Assenstein
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Fortsetzung:

Meine Angst verwandelte sich in Bosheit, dann ich hatte erwartet von einem Meister seines Faches genaue Auskunft zu bekommen.

„Du musst dein Leben genießen, solange du es noch hast.“ ,sagte der Tod. "Ich glaube, ich muss dir viel erklären."
Meine schlotternden Beine und meine Klapperden Zähne tadelten mein Gemüt für seine feindschaftliche Gesinnung gegenüber dem großen Gleichmacher und befahlen, den Fremden um Einlass zu bitten.

Die Höflichkeit verbot es mir, meine Mundhygiene in Anwesenheit eines solch hohen Besuches fortzusetzen, dennoch erwies sich Bruder Hein als sehr zuvorkommend und bat mich eindringlich, ich solle doch so verfahren, als ob ich ganz alleine wäre. Die Erkenntnis kam schnell, dass sich seine Majestät der Tod allein deswegen so nachsichtig zeigte, weil er sich selbst das Recht erwerben wollte, die Sittsamkeit mit einem Sensenstreich nieder zu metzeln.

Ohne dass er um Erlaubnis gefragt hätte, bestrich er die Fläche innerhalb der Kapuze, welche sein Gesicht sein sollte, mit meiner hart erarbeiteten Rasiercreme und schabte sich das Barthaar davon ab und ließ es in die dunklen Abgründe seiner  Kapuze fallen. Ich fragte den Tod, was er eigentlich damit bezwecken wolle. Er antwortete mir, dass er mich zu erkennen lassen beabsichtigte, dass nichts niemals zu spät sei.

Als ich verstand, was er mir beizubringen gedachte, sprang ich in die Höhe, ich jauchzte laut auf, denn ich betrachtete mein Leben von neuem. Mir wurde offenbar, dass alles Versagen einen Sinn gehabt hatte.

Nun wollte ich mich nicht länger mit dem Tod befassen. Ich gab ihm die Anschrift meiner Erbtante und sprang ins Leben.

 Am nächsten Morgen hörte es an der Türe klingeln. Es war ein ganz normales Klingeln, so wie es von einer ganz normalen Klingel kommt, aber heute war es ein anderes Klingeln.

Es klang verheißungsvoll. Ich hatte für mich und die, die um mich gewesen war, frische Eierwaffeln zum Frühstück bestellt. Mein glücklicher Zustand ließ es nicht zu, dass ich zuerst den Schlafanzug mir überstülpte, als ich in sehnsüchtiger Erwartung der Türe entgegeneilte.
Ich öffnete.
Ich war enttäuscht zu Tode.
 Derselbe wartete vor der Tür.

„Was suchst du bei mir?“, belehrte ich ihn „Ich habe alles schon alles gelernt, was ich lernen kann.“
Der Tod blickt mich mit seinen Schwarzen Augen –man konnte sie nicht sehen – ernsttrunken an:

 „Deine Erbtante ist mir zuvorgekommen, nun fehlt mir etwas das ich nicht fehlen lassen kann“
Und seine Sense trennte ab vom Kopfe, was durch den Schlafanzug hätte verdeckt werden sollen.
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag19.09.2009 18:10

von Alogius
Antworten mit Zitat

Moin,

gut und weitgehend sauber geschrieben, Dein Text. Inhaltlich passieren durchaus bizarre Dinge, aber einen tieferen Sinn sehe ich nicht. Ist auch nicht der Anspruch des Textes, weiß ich wohl. Er steht im Trash, weiß ich auch.

Leider ist er aber nicht witzig. Und leider erkenne ich den Zusammenhang zu Kafka nicht so richtig... wink

Gruß
Tom


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