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Jocelyn Bernsteinzimmer
 Alter: 58 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus

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 18.09.2009 17:25 GOLDSCHNUPPEHIMMEL von Jocelyn
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GOLDSCHNUPPEHIMMEL
Tontauben
fallen wie reife Äpfel
durch den Staub der Nacht.
An den Scheiben
kleben Spuren
von Karamell.
Es wird Zeit, dass
wir bunte Drachen
steigen lassen.
Weitere Werke von Jocelyn:
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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EdgarAllanPoe
Poepulistischer Plattfüßler
 Alter: 31 Beiträge: 2357 Wohnort: Greifswald

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 18.09.2009 19:30
von EdgarAllanPoe
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Das Gedicht bedrückt mich. Obwohl hier alles so chaotisch zugeht, obwohl es aus den Zeilen nach Verfall und Chaos riecht, möchte das Lyrische Wir sich doch noch einer amüsanten Aktivität hingeben.
Paradoxerweise erinnert es mich an Nächte, in denen man Fenster aufreißt und die süße Nachtluft riecht. Zwar sind diese ruhig, dennoch erinnere ich mich während des Lesens an sie. Und hier ist der Bezug Realität/Fiktion: Wie auch im Gedicht spürt man in solchen Nächten den nahenden Verfall. Bloß mit dem Unterschied, dass er hier schon da ist.
Dass ich da nicht depressiv werde ...
Eddie
_________________ (...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan
Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"
Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.) |
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Jocelyn Bernsteinzimmer
 Alter: 58 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus

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 18.09.2009 22:43
von Jocelyn
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EdgarAllanPoe hat Folgendes geschrieben: | Das Gedicht bedrückt mich. Obwohl hier alles so chaotisch zugeht, obwohl es aus den Zeilen nach Verfall und Chaos riecht, möchte das Lyrische Wir sich doch noch einer amüsanten Aktivität hingeben.
Paradoxerweise erinnert es mich an Nächte, in denen man Fenster aufreißt und die süße Nachtluft riecht. Zwar sind diese ruhig, dennoch erinnere ich mich während des Lesens an sie. Und hier ist der Bezug Realität/Fiktion: Wie auch im Gedicht spürt man in solchen Nächten den nahenden Verfall. Bloß mit dem Unterschied, dass er hier schon da ist.
Dass ich da nicht depressiv werde ...
Eddie |
Eddie, das tut mir leid.
Ich habe mich nach dem Schreiben dieser Verse eher leichter gefühlt.
So wie einer der Drachen vielleicht.
Ich möchte der Dunkelheit entkommen.
Das war für mich ein kleiner Schritt.
Lieben Gruß, Caecilia
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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EdgarAllanPoe
Poepulistischer Plattfüßler
 Alter: 31 Beiträge: 2357 Wohnort: Greifswald

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 19.09.2009 11:29
von EdgarAllanPoe
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Danke für deine Rückmeldung, Caecilia.
Dass du dich nach dem Schreiben des Gedichtes leichter fühlst, ist doch schön - ich verwende meine eigenen Texte auch zu Zwecken der Selbsttherapie. Und dass hermetische Lyrik von dem ein oder anderen völlig verschieden interpretiert werden kann, ist doch auch was Schönes - so bewahrt sie ihren Facettenreichtum.
Eddie
_________________ (...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan
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- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"
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Alogius
Kinnbeber
 Alter: 46 Beiträge: 3207

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 19.09.2009 11:35
von Alogius
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Moin,
ich sehe zwar auch die Düsternis und den Verfall, aber am Ende durchaus etwas wie Hoffnung, was auch durch die positiveren Bilder gegen Ende gezeigt wird.
Aus dem Schatten oder dem Verfall heraus kann/soll etwas erwachsen, das - dem Phönix ähnlich - aufsteigt. Wenn der Wunsch Vater des Gedankens ist, dann ist es ein erster Schritt.
Hat mir ausnehmend gut gefallen!
Danke
Gruß
Tom
_________________ Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt. |
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Jocelyn Bernsteinzimmer
 Alter: 58 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus

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 19.09.2009 11:45
von Jocelyn
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Danke auch dir Tom.
Das Gedicht ist für mich ein positives, hat es eben beides.
Lieben Gruß, Caecilia
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
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(Voltaire) |
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mondblume
Reißwolf
 Alter: 45 Beiträge: 1139 Wohnort: Costa Brava
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 19.09.2009 12:35
von mondblume
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Liebe Caecilia
dein Gedich gefällt mir sehr gut, es hat mich sofort angesprochen. Im Gegensatz zu Eddie und Tom sehe ich auch das Düstere nicht.
Das einzige Wort, das für mich irgendwie diese leichte Idylle stört, ist "Staub". Das wirkt für mich im Gegensatz zu den "reifen Äpfeln", dem "Karamell" und dem "Drachen steigen lassen" negativ behaftet... Könntest du das nicht ersetzen? Durch Glanz, vielleicht? (ohne dir in deine Arbeit hineinreden zu wollen, natürlich!!!)
Sehr schön!
_________________ Die Frau des Spatzen
Die Spanien-Saga:
Wir sind für die Ewigkeit - Hoffnung
Wir sind für die Ewigkeit - Erinnerung
Wir sind für die Ewigkeit - Berührung
Dort, wo die Feuer brennen (Tolino Media Newcomerpreis 2022) |
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Jocelyn Bernsteinzimmer
 Alter: 58 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus

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 19.09.2009 13:44
von Jocelyn
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mondblume hat Folgendes geschrieben: |
Das einzige Wort, das für mich irgendwie diese leichte Idylle stört, ist "Staub". Das wirkt für mich im Gegensatz zu den "reifen Äpfeln", dem "Karamell" und dem "Drachen steigen lassen" negativ behaftet... Könntest du das nicht ersetzen? Durch Glanz, vielleicht? (ohne dir in deine Arbeit hineinreden zu wollen, natürlich!!!)
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Hallo mondblume,
das Gold, das könnte auch zerstäuben, ebenso hatte ich, wie Eddie es schön weiter oben beschreibt, an eine warme, staubige Nacht gedacht.
Staub, das ist etwas, was man einatmen kann, etwas, was man nicht loswird, etwas aus der Vergangenheit, der Dunkelheit, der Nacht.
So waren meine Assoziationen, die ich hier so wiedergab.
Schön, dass es dir gefällt.
Caecilia
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
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(Voltaire) |
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