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Am Anfang war die Prämisse - Plotten mit der Schneeflocke

 
 
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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

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Beiträge: 7278
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag15.09.2009 15:48
Am Anfang war die Prämisse - Plotten mit der Schneeflocke
von Enfant Terrible
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Sicherlich geht es euch manchmal so, wenn ihr neues Material für eine Geschichte findet, sei es eine Shortstory oder ein Roman: Die vage Grundidee ist da, aber oft fehlt der rote Faden, um die Einfälle sinnvoll zu verbinden und aufzuziehen.
Für solche Planungsschwierigkeiten eignet sich die vom englischssprachigen Unterhaltungs-Schriftsteller Randy Ingemarsson entwickelte Schneeflockenmethode perfekt, denn bei dieser Strategie wird der Plot in übersichtlichen Schritten aufgebaut und erweitert. So nimmt die Methode die Angst vor der Komplexität eines neuen Plots und hilft, sich zuallererst klar zu werden: Worum geht es in meiner Geschichte?
Das Hauptprinzip der Schneeflockenmethode wird schon aus der Anlehnung des Namens ersichtlich. Eine Schneeflocke hat eine simple Grundform, die sich immer komplexer verflechtet, und genauso geht ihr auch beim Plotten vor: Ein Kern wird über mehrere Schritte immer weiter ausgebaut und verfeinert, wobei ihr, um ein rundes "Bild" zu erhalten, abwechselnd an der Entwicklung der Handlung un der Charaktere arbeitet.
Die Userin DasProjekt war so freundlich, in unserem Leitfaden eine umfassende Erklärung anzufertigen, in der diese Plotting-Art Schritt für Schritt erläutert wird. Wenn ihr beim Plotten partout nicht weiterkommt oder einfach Interesse an einer neuen Arbeitsweise habt - die Schneeflocke ist sehr zu empfehlen.
Ihr könnt sie sowohl auf völlig neue Ideen anwenden, als auch auf bereits entstehende Plots, bei denen vielleicht die Übersicht fehlt. Zur Übung könnt ihr auch "fremde" Bücher auf diese Weise zusammenfassen - das trainiert die Fähigkeit, einen Roman auf den wichtigsten Kern zu konzentrieren.
Frohes Plotten!


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"...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP

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airliner_747
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 66
Beiträge: 316
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Beitrag13.07.2010 18:36

von airliner_747
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Zum Thema "Schneeflocken-Methode" gibt es eine sehr gute, vierteilige, Erklärung im Blog von Schriftsteller-werden.de

Hier der Link:

http://www.schriftsteller-werden.de/kreatives-schreiben/wie-du-einen-roman-schreibst-die-schneeflocken-methode-1/

Lieben Gruß
Jürgen


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THomas_of_Glentworth
Geschlecht:männlichWortedrechsler

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Beitrag16.08.2010 12:17

von THomas_of_Glentworth
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Hört sich an als wäre das genau das richtige für mich. Nur das mit dem Ziel der Personen fällt mir etwas schwer. Muss denn imemr jeder Charakter ein Ziel haben? Die meisten wollen doch einfach möglichst viel in ihrem Leben erreichen haben aber kein festes Ziel oder irre ich mich da?

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Das Universum ist unendlich, und
wir sind so winzig. Es gibt
eigentlich nur eines das wir
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LadyAradia
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Alter: 43
Beiträge: 8



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Beitrag16.08.2010 15:55

von LadyAradia
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Hi,

dein Protagonist sollte wenn möglich ein klares Ziel vor Augen haben. Dabei musst du aber aufpassen - es gibt zwei Arten von Ziel - 1. das bewusste Bsp: Ich will Sänger werden, 2. das Unterbewusste: Bsp: Ich muss die Angst vor großen Menschenmengen überwinden (siehe Axel Rose der panische Angst vor Menschenmengen hat aber gleichzeitig Musiker ist und auf die Bühne muss!) Das unterbewusste Ziel kann man gut mit der Frage nach der größten Angst des Protagonisten finden. Ich selbst habe einen Antagonisten, der kein Ziel hat, was mir die Figur jedoch recht schwer macht. Deswegen kann ich hauptsächlich aus der Sicht meiner Protagonistin schreiben, weil ich nicht weis was genau mein Antagonist mit seinem Verhalten eigentlich erreichen will. Das ist alles eine Frage dann von der Erzählperspektive.

Ich habe eine tolle Plottmethode gelernt letzte Woche bei dem Autorencamp, sehr zu empfehlen. Ron Kellermann bringt das sehr anschaulich und sicher auf den Punkt. Wenn einer von euch das Schneeflockenprinzip also nicht so toll findet - mal nach dem Buch von Ron Kellermann im Buchhandel fragen, der erklärt das echt schön.
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DasProjekt
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Beitrag16.08.2010 17:00

von DasProjekt
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Ich habe echte Probleme mit dem Plotten. Aber eines werde ich ganz bestimmt dennoch nie wieder tun: Schreibratgeber kaufen in der Hoffnung, es dort zu lernen. Es steht in allen nur dasselbe drin, Dinge, die ich ohnehin weiß - und die mir beim Plotten nur im Ansatz helfen, aber nie dabei, den Plot wirklich coherent zu machen. Das habe ich aus den beiden Ratgebern gelernt, die ich gelesen habe (off the mainstream).

Und ganz bestimmt werde ich niemals einen Schreibratgeber auf eine äußerst nichtssagende Empfehlung hin kaufen. "Kauf dieses Buch, der Autor hat eine ganz tolle Methode zum Plotten entwickelt!" - Ja, welche denn? Eine, die ich noch nicht ausprobiert habe? Wie sind die Ansätze dazu? Wie das Prinzip? Könnte es was für mich sein?

Bei der großen Masse an mehr oder weniger völlig fadenscheinigen Schreibratgebern habe ich mit meinen 20-Euro-Scheinen was besseres zu tun, als sie dafür in den Sand zu setzen, dass ich dann doch wieder genau so ahnungslos bin wie vorher. Das muss ich mir nicht geben. Dann lese ich lieber ein gutes Buch und komme vielleicht auf eine Idee.


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25. Mai 2017 - Kim Henry "Be Mine Forever"
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LadyAradia
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Beiträge: 8



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Beitrag16.08.2010 17:32

von LadyAradia
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Die Frage ist, welche Art hast du denn schon ausprobiert? ich kann dir nur sagen das ich mit dem Plotten gut klar komm - das ist für mich einfacher um einiges als das dumme Expose zu schreiben. Er arbeitet mit 6 Abschnitten!

Wenn du magst kann ich dir das gern mal erläutern
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DasProjekt
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Beitrag16.08.2010 17:55

von DasProjekt
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Ich habe alles mögliche ausprobiert. Die meisten Methoden sind absurd genug, sie gleich wieder zu vergessen.

Meine derzeitige Methode ist die von Holly Lisle. Die Karteikärtchen-Methode (aber ohne Kärtchen, nur mit Excel und ywriter). Die hat den ganz großen Vorteil, dass man den Plot nicht streng an einer Linie entlanghangelnd entwickelt, sondern einfach ein Raster bildet daraus, wieviele Seiten das Projekt haben soll, dies in Kapitel einteilt, die Kapitel in Szenen, jede Szene kriegt ein Kärtchen, so viele Kärtchen zähle ich ab - und dann beschreibe ich meine Kärtchen mit Ideen, so lange, bis nur noch ein Zehntel der Kärtchen übrig ist. Und wenn ich damit fertig bin, gehe ich ans Verketteln und Verbinden dieser Szenen, an die chronologische Reihenfolge - und die restlichen Kärtchen nutze ich dann für Verbindungen.

Auf diese Weise habe ich den Umfang eher im Blick als den Inhalt, und ich erkenne, ob ich schon zu ausschweifend werde oder im Rahmen dessen, was ich mir vorgenommen habe. Mit dieser Metholde habe ich mich gerade aus einem kilometertiefen Schreibloch rausgewurschtelt.

Aber Plotten ist einfach nicht meine Stärke. Ich fange erst dann an zu plotten, wenn ich schon lange an einer Geschichte herumgeschrieben habe und wenigstens die Figuren sehr gut kenne.


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25. Mai 2017 - Kim Henry "Be Mine Forever"
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LadyAradia
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Beitrag16.08.2010 18:29

von LadyAradia
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Also gut:

Nur so vll hilfts dir ja - nimm ein großes Blatt papier und mal eine lange linie darauf


in etwa soo

I__(EA1)___X(AE)______(EA2)____X(WP1)_______(EA3)_____X(ZP)_______(EA4)______X(WP2)___(EA5)__X(HP)___(EA6)__I

Das müsste ich aufmalen damit das richtig erkennbar ist sry - hoff es geht so
    


EA = Erzählabschnitt
AE = auslösendes Ereignis
WP = Wendepunkt
ZP = Zentralerpunkt
HP = Höhepunkt

1. EA - Wie sieht die Routine der Hauptfigur aus?
Auslösendes Ereignis: WAS stört diese Routine?
2. EA  - Und wie reagiert die Hauptfigur darauf
3. EA - Was unternimmt die HF um ihr Ziel zu erreichen? Was der Antagonist um es zu verhindern?
Zentraler Punkt: Ändert Ziel oder Charakterhaltung von HF
4. EA - Die HF unternimmt mehr um ihr Ziel zu erreichen - die antagonistische Kraft auch
WP2: Tiester Punkt der HF - sie will aufgeben (dabei immer fragen - was ist das schlimmste was meiner HF passieren kann?) - was passiert das sie doch weiter macht
5. EA - Krisenentscheidungslinie - Die HF muss sich ENTSCHEIDEN! z. B. Liebe oder Geld (diese Entscheidung ist dann der Höhepunkt)
6. EA - Epilog


Also mir hat das sehr geholfen und zu den einzelnen EA's hab ich nur jeweils max 4 Sätze hingeschrieben - Z. B. Bauer auf Hof Alltag - Auslösendes Ereignis - Hund kommt beist ihn - Reaktion - Bauer sauer jagd Hund, Zentraler Wendepunkt Bauer findet Hundebabys von Hund ...... nur so ich kannst schlecht erklären - aber so in der Richtung - Das funkt aber nur!! Wenn du weist was für ein Ziel deine Figur hat!!! Confused  Confused
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DasProjekt
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Beitrag16.08.2010 18:41

von DasProjekt
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Naja und wie ich sagte, genau das ist nichts bahnbrechend neues, das kennen wir, die wir seit Jahren mit dem Plotten kämpfen, mindestens genau so lange. Das pressen die Schreibratgeberautoren nur immer in ein neues, "clever aussehendes" Schema, aber inhaltlich ist das genau dasselbe.

Und genau das ist wahrscheinlich der springende Punkt. Es gibt nur eine Art des Plots. Wichtig ist, was der Schreibende draus macht. Und da wird es dann eng, denn da ist dann die Fantasie gefragt, und die Fähigkeit, Stränge miteinander zu verknüpfen, Verbindungen herzustellen. Der Instinkt, die Figuren, die irgendwann mal eine wichtige Rolle spielen werden, an der richtigen Stelle in die Handlung einzuführen, und sie lange genug im Hintergrund brodeln zu lassen, damit ihr Eingreifen ins Geschehen als Überraschung, aber nicht als Deus Ex Machina kommt. Jede Figur muss ihre Geschichte haben. Und diese Geschichte jeder Figur muss Einfluss nehmen auf den Plot. Aber dazu gibt es keine Diagramme und Schemen. Das muss jeder für sich selber herausfinden, das lehrt einen kein Schreibratgeber. Dass eine Figur, die keine Geschichte hinter der Geschichte hat, das ganze Plotkartenhaus zum Einsturz bringen wird, auch wenn ihr Eingreifen ins Geschehen noch so kurz ist (das betrifft nicht die Statisten - es betrifft Figuren, die an irgendeiner Stelle auf die Hauptfigur zugreifen, und sei es nur zwei Seiten lang).

Es sind diese Verknüpfungen, diese Vorgeschichten der einzelnen Figuren, die das Plotten so schwierig machen, weil sie sehr zeitaufwendig sind und man dort gerne Abkürzungen fährt. Und das ist etwas, "where you want to spend money, not save money".

Aber wenn du dich umschaust - darauf eingehen tun Schreibratgeber eigentlich nie.

(Übrigens ist das auch der Grund, weshalb ich mich bei der letzten Folge von "Lost" dann trotz aller Melancholie ein bisschen veräppelt gefühlt habe - das ganze Plotkartenhaus ist zusammengestürzt, weil die Verknüpfungen der Vorgeschichten zum Hauptplot, die über sechs Staffeln so gut vorbereitet schienen, am Ende sich in Luft auflösten. Es sah nicht gut aus.)


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25. Mai 2017 - Kim Henry "Be Mine Forever"
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Circum
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Beitrag16.08.2010 18:46

von Circum
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DasProjekt hat Folgendes geschrieben:
Meine derzeitige Methode ist die von Holly Lisle. Die Karteikärtchen-Methode (aber ohne Kärtchen, nur mit Excel und ywriter). Die hat den ganz großen Vorteil, dass man den Plot nicht streng an einer Linie entlanghangelnd entwickelt, sondern einfach ein Raster bildet daraus, wieviele Seiten das Projekt haben soll, dies in Kapitel einteilt, die Kapitel in Szenen, jede Szene kriegt ein Kärtchen, so viele Kärtchen zähle ich ab - und dann beschreibe ich meine Kärtchen mit Ideen, so lange, bis nur noch ein Zehntel der Kärtchen übrig ist. Und wenn ich damit fertig bin, gehe ich ans Verketteln und Verbinden dieser Szenen, an die chronologische Reihenfolge - und die restlichen Kärtchen nutze ich dann für Verbindungen.


Hallo DasProjekt,

diese Methode scheint mir sehr interessant. Ich werde sie ausprobieren. Danke für den Hinweis. Mit der Schneeflockenmethode war ich zuvor nicht wirklich glücklich geworden.
Ich habe nur immer das Problem, dass ich schlecht abschätzen kann, wie viele Seiten aus einer Kapitel-Idee resultieren. Im Prinzip weiß ich also, was in dem Kapitel stehen soll, aber ich weiß nicht, ob aus diesen Ideen für das Kapitel letztlich 5 oder 15 Seiten resultieren. Daran muss ich noch arbeiten. smile
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DasProjekt
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Beitrag16.08.2010 19:05

von DasProjekt
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Hallo Circum,

für eine Szene rechne ich immer im Durchschnitt 1500 Wörter. So ist das jedenfalls bei mir. Manche, besonders gefühlsintensive Szenen kommen auch schon mal auf 3000 Wörter, andere bleiben bei unter 1000. Aber 1500 als Durchschnitt ist ein Wert, mit dem ich rechnen kann.
Wenn ich jetzt ein Kapitel aus 5 Szenen bestehen lasse, komme ich auf durchschnittliche Kapitellängen von 30 Normseiten. Das ist für mich auch wieder ein gut schaffbarer Mittelwert.

Und das Schöne daran, die Arbeit VOR dem Plotten so zu "rastern", ist, dass man Wendepunkte in der Handlung leichter setzen kann. Ein Wendepunkt (oder ein Cliffhanger, wober die nicht identisch sein müssen, aber können) soll sich ja idealerweise immer ans Ende eines Kapitels setzen. Ich rastere also 5 Szenen pro Kapitel, dann weiß ich, als fünfte Szene brauche ich einen echten Kracher. Und dann kann ich die ganze Handlung viel besser abschätzen und einteilen.

Aber ich verstehe auch, dass man, um mit einem solchen Raster arbeiten zu können, schon verdammt viel geschrieben haben muss (längere Sachen, Kurzgeschichten eignen sich nur bedingt), denn man muss sich selbst recht gut einschätzen können, wie ausschweifend oder knapp man gewöhnlich erzählt, um eine Geschichte rüberzubringen. Sonst funktioniert das nicht.

Aber ich freu mich, wenn ich dir einen Denkanstoß geben konnte. Google einfach mal nach Holly Lisle. Ist zwar alles englisch, aber sie hat die eine oder andere sehr brauchbare Idee für Autoren auf ihrer Webseite (sie schreibt Fantasy).


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Circum
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Beitrag16.08.2010 19:15

von Circum
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Dass Informationen über Holly Lisle nur in englisch zu finden sind, ist für mich nicht weiter tragisch. Englisch ist eine sehr fraszinierende Sprache.

Ja, du hast recht. Wenn man diese Methode vernünftig anwendet bzw. anwenden kann, ist es deutlich effektiver, die Cliffhanger zu positionieren und den Inhalt entsprechend darauf zuzuschneiden. Ich denke, ich werde "meine" ideale Art des Plottens noch finden müssen. Aber ich nähere mich dem an. smile
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LadyAradia
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Beitrag17.08.2010 05:13

von LadyAradia
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Aus diesem Grund - um Stoff zu besprechen und so weiter und mir Anregungen zu holen - von anderen hab ich mich hier auch angemeldet - es hilft viel wenn man sich mit anderen über sein Thema austauschen kann - BRAINSTORMING machen kann - Ich hab gestern in meinem Buchladen einen Aushang gehangen, dass ich einen Schreibzirkel aufmachen will - eben um solche Sachen dann zu bequatschen. Je mehr unterschiedliche Leute dabei sind - umso interessanter wird die ganze Geschichte dann - oder um so skuriler, vll kann man sowas auch über Skype oder so ins Leben rufen - man ist mit dem Internet ja eigentlich viel näher an anderen dran.
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Nordlicht
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Beiträge: 3755



Beitrag17.08.2010 23:15

von Nordlicht
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Wie macht ihr das eigentlich mit dem Tempo? Plant ihr das gleich mit ein?
Das kann einem auch wieder einiges durcheinander werfen.
Ich hab mich völlig unbedarft an meinen Erstling gemacht, von Plottheorien und sonstigem know-how übers Buchschreiben absolut ignorant, aber anscheinend nach der Holly-Methode, wie ich das so lese. Jedenfalls hab ich all die Szenen, die mir wichtig waren, erst aufgelistet und dann mit dem Schreiben begonnen. Abgesehen davon, das das gute Stück plotlos ist (aber zum Glück, so hab ich gelernt, fällt es wohl unter die Sparte "character development"), hab ich dann beim Zusammenstricken meiner x Szenen gemerkt, dass das wegen dem Tempo nicht geht  hmm Hat einen total unbalancierten Text ergeben: Action, action, action, langsaaaaaam, action, action. Nun schnippel ich es wieder auseinander und bau es um, damit es vom Tempo her lesbarer ist  Rolling Eyes

Für die Zukunft werde ich, denke ich, erst den Plot und Nebenplots grob umreißen und dann eine Gliederung der wichtigsten Szenen schreiben, in der die Gewichtung der verschiedenen Kapitel, was das Tempo angeht, schon mal drin ist.


_________________
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Beeblebreed
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Beitrag03.10.2010 22:57

von Beeblebreed
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DasProjekt hat Folgendes geschrieben:

für eine Szene rechne ich immer im Durchschnitt 1500 Wörter. So ist das jedenfalls bei mir. Manche, besonders gefühlsintensive Szenen kommen auch schon mal auf 3000 Wörter, andere bleiben bei unter 1000. Aber 1500 als Durchschnitt ist ein Wert, mit dem ich rechnen kann.
Wenn ich jetzt ein Kapitel aus 5 Szenen bestehen lasse, komme ich auf durchschnittliche Kapitellängen von 30 Normseiten. Das ist für mich auch wieder ein gut schaffbarer Mittelwert.


Das kommt mir sehr komisch vor. 3000 Wörter sind bei mir gerade mal drei Seiten? Ich habe mir diese openoffice-Normseite runtergeladen. Habe ich einen Denkfehler gemacht?
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sleepless_lives
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Beitrag03.10.2010 23:42

von sleepless_lives
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Beeblebreed hat Folgendes geschrieben:
Das kommt mir sehr komisch vor. 3000 Wörter sind bei mir gerade mal drei Seiten?

Normseiten?


_________________
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Beeblebreed
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Beitrag03.10.2010 23:47

von Beeblebreed
Antworten mit Zitat

sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:
Beeblebreed hat Folgendes geschrieben:
Das kommt mir sehr komisch vor. 3000 Wörter sind bei mir gerade mal drei Seiten?

Normseiten?


Ja.
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DasProjekt
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Beitrag04.10.2010 06:39

von DasProjekt
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Gehörst du zu denen, die absatzresistent sind????

Wer keine Absätze macht und nur einsilbig schreibt (im wahrsten Sinne), da denke ich, dass man mit etwas Fantasie auf 1000 Wörter pro Normseite kommen könnte. Aber in normaler Manuskriptform, mit Dialogen, Kurzabsätzen zu Beschleunigung des Tempos, eben allem, was ein Buch hat, passen im Durchschnitt 250 Wörter auf eine Norm- wie auch auf eine Buchseite. Ich hab das sehr oft angetestet und nachgeprüft, habe Seiten aus Taschenbüchern auf eine Normseitenvorlage abgetippt und die Wörter gezählt. Knapp unter 250 war immer der Durchschnitt (bei Büchern gibt es je nach Schriftsart und Broschur auch Ausnahmen, eines meiner Lieblingsbücher bringt es auf im Durchschnitt 400 Wörter pro Seite, was das Lesen gleich mal erschwert).

Frage: Bist du sicher, dass du nicht Wörter mit Anschlägen verwechselst?


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Beitrag04.10.2010 09:13

von Beeblebreed
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Sorry, Leute. Ich habe den Fehler entdeckt. Ich hatte die Passagen, die ich zählen wollte, markiert. Openoffice hat aber die Wörter des ganzen Dokuments gezählt.

Das war wohl nicht so clever.

@DasProjekt: Wie viele Kapitel nimmt du dir üblicherweise für ein Buch vor?
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Beeblebreed
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Beitrag04.10.2010 09:16

von Beeblebreed
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LadyAradia hat Folgendes geschrieben:

I__(EA1)___X(AE)______(EA2)____X(WP1)_______(EA3)_____X(ZP)_______(EA4)______X(WP2)___(EA5)__X(HP)___(EA6)__I

Das müsste ich aufmalen damit das richtig erkennbar ist sry - hoff es geht so
    


EA = Erzählabschnitt
AE = auslösendes Ereignis
WP = Wendepunkt
ZP = Zentralerpunkt
HP = Höhepunkt

1. EA - Wie sieht die Routine der Hauptfigur aus?
Auslösendes Ereignis: WAS stört diese Routine?
2. EA  - Und wie reagiert die Hauptfigur darauf
3. EA - Was unternimmt die HF um ihr Ziel zu erreichen? Was der Antagonist um es zu verhindern?
Zentraler Punkt: Ändert Ziel oder Charakterhaltung von HF
4. EA - Die HF unternimmt mehr um ihr Ziel zu erreichen - die antagonistische Kraft auch
WP2: Tiester Punkt der HF - sie will aufgeben (dabei immer fragen - was ist das schlimmste was meiner HF passieren kann?) - was passiert das sie doch weiter macht
5. EA - Krisenentscheidungslinie - Die HF muss sich ENTSCHEIDEN! z. B. Liebe oder Geld (diese Entscheidung ist dann der Höhepunkt)
6. EA - Epilog


Wie sehe denn diese Struktur, runtergebrochen auf Kapitel und Sznen aus?
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Beitrag06.10.2010 07:31

von DasProjekt
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Beeblebreed, das kommt auf die Geschichte an - derzeit plane ich einen 600- oder 700-Seiter, da plane ich auf 25 Kapitel, es werden je nach Bedarf ohnehin mehr ...

_________________
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Beeblebreed
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Beitrag25.11.2010 00:33
Struktur eines Kapitels - funktioniert das so?
von Beeblebreed
Antworten mit Zitat

Zitat:
1. EA - Wie sieht die Routine der Hauptfigur aus?
Auslösendes Ereignis: WAS stört diese Routine?
2. EA  - Und wie reagiert die Hauptfigur darauf
3. EA - Was unternimmt die HF um ihr Ziel zu erreichen? Was der Antagonist um es zu verhindern?
Zentraler Punkt: Ändert Ziel oder Charakterhaltung von HF
4. EA - Die HF unternimmt mehr um ihr Ziel zu erreichen - die antagonistische Kraft auch
WP2: Tiester Punkt der HF - sie will aufgeben (dabei immer fragen - was ist das schlimmste was meiner HF passieren kann?) - was passiert das sie doch weiter macht
5. EA - Krisenentscheidungslinie - Die HF muss sich ENTSCHEIDEN! z. B. Liebe oder Geld (diese Entscheidung ist dann der Höhepunkt)
6. EA - Epilog


Ist es eigentlich in Ordnung, wenn innerhalb eines Kapitels der Antagonist eine unterschiedliche Person ist?

Ich stelle mir das so vor:
- Progagonist ist genervt von seinem Job, macht Mist. Sein Chef (Antagonist) schmeißt ihn raus.
- Protagonist trifft sich mit seinen Freunden in der Kneipe. Sie schmieden besoffen den Plan, gemeinsam ein waghalsiges Unternehmen hochzuziehen.
- Zu Hause erzählt er von dem Plan seiner Freundin (Antagonist), die ist entsetzt und legt ihm nahe, sich einen Job zu suchen.
- Protagonist hadert, er geht zum Arbeitsamt, will bei seinen Freunden kneifen, obwohl er schon Lust hätte, das Unternehmen hochzuziehen.
- Neuer Job kotzt Protagonist noch mehr an als der alte. Riesenstreit mit seiner Freundin (Antagonist). Sie zieht aus.
- Protagonist ist am Boden, entschließt sich aber doch, bei seinen Freunden anzurufen, damit sie das Unternehmen starten können.
- Sie richten in seiner Wohnung die Firmenzentrale ein.

Noch eine Frage: Kann der Antagonist vielleicht auch eine Geisteshaltung oder Angst sein, die der Protagonist überwinden muss?
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