18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Biografisches
(Erz) Noch ohne Titel

 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
oh-evelyn
Erklärbär
O


Beiträge: 3
Wohnort: Norfolk, VA


O
Beitrag13.04.2007 19:46
(Erz) Noch ohne Titel
von oh-evelyn
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo!
ich bin gerade dabei, ein Buch zu schreiben fuer diejenigen, die auswandern oder zumindest darueber nachdenken und wuerde mich sehr ueber eure ehrliche Meinung freuen.



"So, das ist nun das Land der unbegrenzten Moeglichkeiten!" schoss es mir durch den Kopf, als wir in Atlanta landeten und ich mit noch vom Weinen verschwollenen Augen aus dem Flieger kletterte. Der Abschied in Deutschland war sehr dramatisch gewesen. Meine Familie und einige Freunde hat es sich nicht nehmen lassen, zum Flughafen zu kommen und zu winken. Ich war tapfer und laechelte, bis ich ausser Sichtweite war. Dann brach ich zusammen und konnte nur noch schluchzen. Mein Mann war ziemlich hilflos, er hatte mich noch nie so gesehen und fand keine troestenden Worte. Auswandern, was fuer ein grosser Schritt! Alles aufzugeben fiel mir anfangs ueberraschend leicht. Mein Job im Buero, der mir zwar ordentlich Geld einbrachte, aber nicht wirklich befriedigend war. Meine wenigen Freunde, die ich sowieso nicht regelmaessig sah und von denen ich dachte, dass sie mich nicht sonderlich vermissen werden. Die Wohnung, die mir nie richtig gefallen hatte mit den geliehenen Moebeln vom US Militaer, und die ausserdem zu abgelegen war. Mein Sportflitzer, der fuer so einen Randsteinschanzer wie mir zu empfindlich war und nach einem Jahr schon ziemlich an Wert deswegen verloren hatte. Meine Familie, die ich sowieso nur alle paar Monate besuchte. Als es aber langsam daran ging, die Wohnung aufzuloesen, und der Umzug Gestalt annahm, merkte ich, dass das Leben in Deutschland mir doch einiges bedeutete und ich Wertvolles zurueckliess.

Meine Freunde rueckten naeher und ich merkte erstmals, wie wichtig ich ihnen war und dass es doch ganz schoen wehtat, sie zurueck zu lassen. Jeder wollte mich noch so oft wie moeglich vor der Abreise sehen und das ruehrte mich sehr. Auch bei der Arbeit wurde ich traurig verabschiedet und es flossen einige Traenen. 3 Tage spaeter ging es dann los. Wir fuhren mit meinem Auto zum Flughafen, wo ich es schweren Herzens meinem Vater zum Verkauf ueberliess. Ich hatte mich diesbezueglich etwas verrechnet und dachte, ich faende sofort einen Kaeufer fuer mein Schmuckstueck, wenn ich die Anzeige schalte und das hat leider nicht geklappt bis zur Abreise.

Hier war ich nun. Auf dem Flughafen von Atlanta mit einem frischen Visa in der vor Aufregung feuchten Hand. Der mahnende Blick vom Husband, damit ich das wertvolle Stueck nur nicht fallen liesse. Auch wenn wir erst ein paar Monate verheiratet waren, wusste er doch, wie gross mein Geschick war, wichtige Dinge zu verlieren oder sonstwie abhanden kommen zu lassen. Nun mussten wir uns durch den Dschungel der langen Flure und Abfertigungshallen kaempfen, um zur Einwanderungsbehoerde zu gelangen. Wir sahen schon von weitem den Schalter mit den vielen Immigranten, weil es meistens sehr auffaellige Leute waren. Viele dunkelhaeutige Leute, keine Schwarzen, nein, mehr Inder, Bangladeshis oder auch Asiaten. Viele schoben einen Rollstuhl mit uralten Menschen vor sich her, die schnell noch vor ihrem Ableben in die USA ziehen wollten und mit den seltsamsten Gewaendern bekleidet waren. Manchmal sogar mit Turban oder Schleier. Wir sassen etwas verloren dazwischen und hofften, wir wuerden noch den Anschlussflug nach Norfolk, Virginia, unser Endziel erreichen. An diesem ersten Schalter bekam ich zum ersten Mal die nervenraubende Langsamkeit der Behoerden zu spueren. Auf unsere mehrmaligen Hinweise, dass wir unseren Weiterflug nicht verpassen duerfen, wurde nur mit gemuetlichem Nicken reagiert. Endlich waren wir an der Reihe, meine Unterlagen wurde gruendlichst studiert und der nette Beamte verschwand damit im Hinterzimmer. Ich sah mich im Geiste schon mit Handschellen nach Deutschland zuruecktransportiert und wurde etwas panisch. Nach ein paar Minuten und mit Kruemeln im Bart kam der Mann wieder, und gab mir freundlich meine Papiere zurueck, nach dem Roentgenbild meiner Lunge, das angeblich unbedingt herzuzeigen war bei Einreise, wurde gar nicht gefragt und wir konnten endlich weiter. Geschafft! Nun konnte eigentlich nichts mehr schiefgehen. Am naechsten Schalter wurde ich begruesst mit "Herzlich Willkommen in den Vereinigten Staaten von Amerika" und mir stiegen schon wieder Traenen in die Augen. Husband schubste mich schnell weiter, um weitere Dramatik zu vermeiden. Haette unser Weiterflug nicht Verspaetung, haetten wir wohl die Maschine verpasst. Aber so hatten wir sogar noch eine Stunde Zeit, und wir gingen in eins der vielen Fast Food Restaurants, um uns selbst traditionell mit einem Burger willkommen zu heissen. Hier sah ich dann schon die ersten fetten Menschen. Man konnte sie nicht mal mehr mit viel Phantasie als "nur" dick bezeichnen und ich fragte mich, wie die es noch schafften, sich selbst fortzubewegen. Die Antwort sah ich wenige Minuten spaeter, als der erste Uebergewichtige in einem Scooter vorbeiflitzte. Das sind die motorisierten Rollstuehle, die eigentich fuer alte oder kranke Menschen gedacht sind. Aha, man muss sich also nur zu helfen wissen.

Es war auch sehr beeindruckend, wie viele von den Menschen im Flughafengedraenge schwarz waren. Ich bin nicht rassistisch, bei uns gabs nur einfach kaum Schwarze und ich musste mich erst daran gewoehnen, dass das hier nichts besonderes ist. Als ich dann eine Toilette aufsuchte, bzw. den sog. "bathroom" oder "restroom", merkte ich, dass meine Schminke total zerlaufen war und bis zum Kinn runterverschmiert. Und das bestimmt seit meiner ersten Traene in Stuttgart, na super. In der ersten Toilettenzeile war Hochwasser, so ging ich in die Naechste. Auch hier zuviel Wasser im Klo. Nachdem ich in jeder Kabine war und es bei allen gleich war, ging ich davon aus, dass hier ein Rohrschaden vorlag. Ich wusste damals noch nicht, dass in den amerikanischen Kloschuesseln immer so viel Wasser steht und dass das auch seine Vorteile hat. Als ich die Kabine schloss, fiel mir der ca. 1 cm breite Spalt zwischen Tuer und Kabinenwand auf, durch den man ungehindert an die Waschbecken und in den Spiegel blicken konnte, was bedeutete, dass auch derjenige, der sich die Haende wusch, mich bei meinem Geschaeft beobachten konnte. Wie peinlich!

Wieder zurueck auf den langen Fluren mussten wir fast den ganzen Flughafen ueberqueren, um in unser Terminal zu gelangen und schritten ueber den wild gemusterten Teppichboden, der bei jedem modisch bewussten Menschen leichten Brechreiz ausueben musste.

Meine Traurigkeit war nun vorbei, die Abenteuerlust geweckt und voller Aufregung sass ich im Flieger nach Norfolk, unserer neuen Heimat. Es war ein Flug von ca. 2 Stunden und leider konnte ich beim Landeanflug nicht viel sehen, da es schon daemmerte. Was zu erkennen war, waren die Straesschen, von denen jedes Haus eine eigene Einfahrt hatte mit diesem typischen amerikanischen Vorgarten, richtig niedlich sah das aus, wie im Bilderbuch. Ein Fleck wurde zum Pick up und ich jauchzte vor Freude. Ich hatte mir naemlich ausgemalt, mich ueber den Verlust meines Flitzers mit einem hoehergelegten Pick up hinwegzutroesten. Husband meinte, wenn ich bei jedem Pick up so ausflippe, haette ich viel Spass in den USA. Von einem Taxi wurden wir ins Hotel gebracht und auch der Fahrer begruesste mich mit einem freundlichen "Welcome", das so langgezogen aus seinem Mund kam, dass ich mir das Grinsen verkneifen musste. Wenn jeder hier so langsam sprach, brauchte ich mir um meine schlechten Englischkenntnisse keine Sorgen machen. Leider lag ich damit voellig daneben.

Am naechsten Morgen machten wir uns daran, die naehere Umgebung zu erkunden. Zuerst konnte ich mich gar nicht vom Anblick der vierspurigen Strasse abwenden, weil ich zu beeindruckt von den vorbeifahrenden Autos und Trucks war. Da fuhren doch tatsaechlich noch uralte und vermutlich unglaublich spritfressende Oldtimer zwischen den kleinen japanischen Autos und den riesigen Pick ups. Tiefergelegte Autos sah ich keine, alles, was cool erscheinen sollte, wurde hier hoeher gepumpt und war sehr interessant anzuschauen. Ich haette am liebsten unsere Kamera mit Autobildern gefuellt, doch wir hatten nur einen Akku und kein US-Standard-Ladegeraet, ich musste also meine wenigen Bilder sparsam einteilen. Nachdem ich eine "ich-lebe-noch" und "haaach-ist-das-aufregend"-Email an alle Zurueckgebliebenen in Deutschland vom Hotelcomputer aus geschickt hatte, machten wir uns auf den Weg zu einem Ford-Autohaendler, wo seit einer Woche Husbands brandneuer Mustang auf uns wartete. Husband hatte sich von mir ueberreden lassen, wenigstens ein Auto mit Gangschaltung zu kaufen, wenn es schon neu sein musste, und unser Konto komplett leerraeumte. Dumm nur, dass er als typischer Amerikaner nie gelernt hatte, manuell zu schalten und in Deutschland beim Ueben mit meinem Audi klaeglich versagt hatte. Deshalb freute ich mich auch sehr auf sein neues Auto, weil ich es ja schliesslich als Erste fahren durfte und von mir aus koennte er sich ruhig Zeit lassen, das Schalten zu lernen. Der Autoverkaeufer, der sprach, als haette er Murmeln im Mund und aussah wie Clint Eastwood ohne Hut dafuer aber mit dickem Bauch, begruesste uns freundlich und etwas zu ueberschwenglich. Husband und er kuemmerten sich um die Formalitaeten, ich sass daneben und merkte deutlich, wie Husbands Haende vor Ungeduld zitterten und seine Augen den Parkplatz nach seinem neuen Auto absuchten. Dieses Auto war sein langgehegter Traum, wurde endlich greifbar und er wollte keine Sekunde zu lange hier in diesem Buero verschwenden, sondern seine neue Liebe sehen und erkunden. Husband hatte sich das neue Design bestellt, das es erst seit diesem Monat gab. Vor dem Gebaeude stand aber kein Auto dieser Farbe. Der Haendler erloeste ihn mit den Worten, dass sein Mustang momentan gewaschen und dann vorgefahren wurde und nicht vor dem Verkaufsraum stand. Husband wandte seinen Blick enttaeuscht ab und wandte sich dann voller Aufmerksamkeit den Papieren zu. Als alles erledigt war, traten wir aus dem Gebaeude und der Haendler liess eine herablassende Bemerkung fallen, die ich zum Glueck nicht ganz verstand. Es war irgendwas wie "Sie haben sich ein schoenes Spielzeug ausgesucht und Ihre Frau wird ja dank der manuellen Schaltung nicht auf die Idee kommen, damit rumzufahren". Husband antwortete darauf nicht, ich bekam einen Seitenblick und bevor irgendjemand noch ein Wort sagen konnte, kam endlich der Mustang um die Ecke gerollt. Der Motor tief grollend und blubbernd, vor Kraft nur so strotzend. Es klang wie Musik in unseren Ohren. Frisch geputzt und von Hand trocken gerieben. Elegant und sexy stand es vor uns und wir konnten unsere Augen nicht davon abwenden, selbst der Verkaeufer war stumm. Wir betrachteten das 300 PS starke Geschoss eine Minute lang, wie es in der Morgensonne glaenzte und funkelte und nur darauf zu warten schien, uns zu beweisen, wieviele Pferde unter der Haube bereit waren, sofort losgaloppieren zu koennen. Nach gebuehrender Bewunderung und Inspektion begab ich mich auf den Fahrersitz und der Autoverkaeufer bekam grosse Augen. Es schien, als wuerde ich in seiner Achtung steigen, als ich den Gang einlegte und mit laut aufheulendem Motor das Fahrzeug Richtung Strasse wendete. Ehrfuerchtig und mit nassen Haenden fuhr ich Husband in seinem Auto zurueck zum Hotel. Natuerlich brannte er darauf, sein Spielzeug selber zu fahren und wir spaeter ein wenig auf dem Hotelparkplatz, wobei es mir jedesmal einen Stich im Herz gab, wenn Husband den Motor abwuergte.

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
MosesBob
Geschlecht:männlichGehirn²

Administrator
Alter: 44
Beiträge: 18344

Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor



Beitrag14.04.2007 17:40
Re: (Erz) Noch ohne Titel
von MosesBob
Antworten mit Zitat

Hello!

Für 500 ? inklusive Porto verkaufe ich dir eine deutsche Tastatur in die USA ? mit richtigen Umlauten! wink

oh-evelyn hat Folgendes geschrieben:
Meine Familie und einige Freunde hat es sich nicht nehmen lassen, zum Flughafen zu kommen und zu winken.

Zum Einen musst du hier den Plural verwenden (deine Familie und einige Freunde) und zum Anderen springst du vom Präteritum ins Präsens: Sie hatten es sich nicht nehmen lassen!

oh-evelyn hat Folgendes geschrieben:
Mein Sportflitzer, der fuer so einen Randsteinschanzer wie mir zu empfindlich war und nach einem Jahr schon ziemlich an Wert deswegen verloren hatte.

Zugunsten der Satzmelodie würde ich das ?deswegen? zwischen ?und? und ?nach? verpflanzen.

oh-evelyn hat Folgendes geschrieben:
Als es aber langsam daran ging, die Wohnung aufzuloesen, und der Umzug Gestalt annahm, merkte ich, dass das Leben in Deutschland mir doch einiges bedeutete und ich Wertvolles zurueckliess.

Tolle Einleitung für den darauffolgenden Bericht! Damit bewegst du zweifelnde Leser dazu, auch noch die kommenden Absätze zu lesen.

oh-evelyn hat Folgendes geschrieben:
Meine Freunde rueckten naeher und ich merkte erstmals, wie wichtig ich ihnen war und dass es doch ganz schoen wehtat, sie zurueck zu lassen. Jeder wollte mich noch so oft wie moeglich vor der Abreise sehen und das ruehrte mich sehr. Auch bei der Arbeit wurde ich traurig verabschiedet und es flossen einige Traenen. 3 Tage spaeter ging es dann los. Wir fuhren mit meinem Auto zum Flughafen, wo ich es schweren Herzens meinem Vater zum Verkauf ueberliess. Ich hatte mich diesbezueglich etwas verrechnet und dachte, ich faende sofort einen Kaeufer fuer mein Schmuckstueck, wenn ich die Anzeige schalte und das hat leider nicht geklappt bis zur Abreise.

Eigentlich gehe ich eher selten auf Interpunktion ein, aber hier bietet es sich gerade an: Wenn nach einem ?und? ein vollständiger Satz mit Nomen und Verb folgt, wird vor das "und" ein Komma gesetzt.

oh-evelyn hat Folgendes geschrieben:
Wir sahen schon von weitem den Schalter mit den vielen Immigranten, weil es meistens sehr auffaellige Leute waren.

Nur zum Verständnis: Saht ihr den Schalter, weil Immigranten auffällige Leute waren? Das sagt zumindest der Satz aus.

oh-evelyn hat Folgendes geschrieben:
Nach ein paar Minuten und mit Kruemeln im Bart kam der Mann wieder, und gab mir freundlich meine Papiere zurueck, nach dem Roentgenbild meiner Lunge, das angeblich unbedingt herzuzeigen war bei Einreise, wurde gar nicht gefragt und wir konnten endlich weiter.

?Bei Einreise? würde ich, wieder zugunsten der Satzmelodie, vor ?angeblich? setzen.

oh-evelyn hat Folgendes geschrieben:
Am naechsten Schalter wurde ich begruesst mit "Herzlich Willkommen in den Vereinigten Staaten von Amerika" und mir stiegen schon wieder Traenen in die Augen.

Wurdest du auf Deutsch begrüßt? Falls nicht, würde ich hier den amerikanischen Wortlaut wiedergeben. Das ist irgendwie ? authentischer. smile

oh-evelyn hat Folgendes geschrieben:
sah ich dann schon die ersten fetten Menschen. Man konnte sie nicht mal mehr mit viel Phantasie als "nur" dick bezeichnen und ich fragte mich, wie die es noch schafften, sich selbst fortzubewegen.

Tss-tss-tss, wie gehässig ? wink

Ich hätte in diesem Fall bestenfalls einen subtilen Seitenhieb auf die Übergewichtigen verteilt, mit ironischer Note. Aber es ist ja schließlich dein Erfahrungsbericht, nicht meiner. smile

oh-evelyn hat Folgendes geschrieben:
Es war auch sehr beeindruckend, wie viele von den Menschen im Flughafengedraenge schwarz waren.

Was war denn noch beeindruckend?

oh-evelyn hat Folgendes geschrieben:
Ich bin nicht rassistisch, bei uns gabs nur einfach kaum Schwarze und ich musste mich erst daran gewoehnen, dass das hier nichts besonderes ist.

Kein Grund, sich zu rechtfertigen! lol

oh-evelyn hat Folgendes geschrieben:
Auch hier zuviel Wasser im Klo. Nachdem ich in jeder Kabine war und es bei allen gleich war, ging ich davon aus, dass hier ein Rohrschaden vorlag. Ich wusste damals noch nicht, dass in den amerikanischen Kloschuesseln immer so viel Wasser steht und dass das auch seine Vorteile hat.

Dicke Menschen machen dicke Haufen. lol

oh-evelyn hat Folgendes geschrieben:
Als ich die Kabine schloss, fiel mir der ca. 1 cm breite Spalt zwischen Tuer und Kabinenwand auf, durch den man ungehindert an die Waschbecken und in den Spiegel blicken konnte, was bedeutete, dass auch derjenige, der sich die Haende wusch, mich bei meinem Geschaeft beobachten konnte. Wie peinlich!

Ach was, peinlich! Vor dem Gericht und auf dem Klo sind alle Menschen gleich! wink

oh-evelyn hat Folgendes geschrieben:
Husband meinte,

Ist Husband eigentlich dein Kosename für deinen Ehemann? Wäre schön, wenn du das in deinem Text aufklären könntest. Kann ja auch euer Nachname sein ? ich bin mit den Variationen amerikanischer Nachnamen nicht so vertraut.




Im Vorstellungs-Thread hast du folgendes geschrieben:

oh-evelyn hat Folgendes geschrieben:
Auswandern und was alles schiefgehen kann, aber nicht muss. Tips und Erfahrungen fuer Leute, die auswandern oder zumindest drueber nachdenken


Die Tipps, setze ich einfach mal voraus, werden noch folgen; gelesen habe ich jedenfalls keinen, zumindest nicht bewusst. Was ich schade finde: Der Text liest sich wie ein vom amerikansichen Geheimdienst aufgezeichnetes Telefongespräch zweier Freundinnen. Nicht, dass wir uns missverstehen: Ich liebe den Plauderton in Büchern ? jedoch ist der Plauderton am Telefon, in einem Bistro, einem Brief oder einer E-Mail nicht derselbe, den man auch in einem Buch verwenden kann. Eine eins-zu-eins-Umsetzung ist praktisch nicht möglich.

Wenn du dich an die Auswanderungslustigen wenden möchtest, um ihnen Erfahrungen in Romanform darzubieten, musst du unbedingt mehr Erfahrungen in deine Geschichte packen. Speziell das Geschehen am Flughafen, die Bürokratie dort, der Autokauf, etc. sind Dinge, die mich brennend interessieren, wenn ich mit dem Gedanken spiele, die USA zu besiedeln. Ganz zu schweigen von allem, was in Deutschland erledigt werden musste! Aber das kann ja an anderer Stelle erwähnt werden.

Salopp formuliert könnte ich sagen, dass du die Geschehnisse heruntergeleiert hast. Nein, das klingt zu hart. Du hast einige sehr charmante und amüsante Details in deinen Text gepackt (?Krümel im Bart?, das langgezogene ?Welcome?) ? das spricht für deine Auffassungsgabe und den Detailreichtum, der sich in deinem Kopf festgesetzt hat. Und trotzdem plätschert die Story irgendwie vor sich hin. Nach dem vielversprechenden letzten Satz des ersten Absatzes dachte ich noch ?Oha ? jetzt geht´s in die Vollen!?. Diesen Erwartungen wurdest du aber leider nur stellenweise gerecht.

Alles in allem war der Text bisweilen ganz amüsant zu lesen. Länger hätte die Leseprobe aber auch nicht sein dürfen ? dazu birgt die Geschichte leider zu viele Trockenperioden und Atempausen für meinen Geschmack.

Ich hoffe, ich konnte dir mit dieser Kritik helfen. Ich hab mir schließlich einen Wolf geschrieben! lol

Liebe Grüße,

Martin



PS: Ich kann was, das du nicht kannst: Ää Öö Üü  lol


_________________
Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)

Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)

Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6398
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag14.04.2007 17:45

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Evelyn, wenn du mit Word für Windows arbeitest, müßtest du die Umlaute in den Sonderzeichen finden und ihnen eine Tastenkombination zuweisen können.  Very Happy

Ich schreibe das nur, damit Mose sich nicht die 500 Mäuse krallt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
MosesBob
Geschlecht:männlichGehirn²

Administrator
Alter: 44
Beiträge: 18344

Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor



Beitrag14.04.2007 17:50

von MosesBob
Antworten mit Zitat

Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Ich schreibe das nur, damit Mose sich nicht die 500 Mäuse krallt.

Erwischt, du Ratte! lol


_________________
Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)

Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)

Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
oh-evelyn
Erklärbär
O


Beiträge: 3
Wohnort: Norfolk, VA


O
Beitrag15.04.2007 00:58

von oh-evelyn
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Aha, super, das hilft mir schon ungemein weiter. Ja, Tips sind bisher noch nicht gegeben worden, auch wenn ich einige auf Lager habe. Eigentlich geht das ganze ja auch so los, dass ich erstmal ein Visa brauchte, was unheimlich aufwaendig war,  aber ich wollte nicht zu weit vorne anfangen, sondern dann mittendrin zurueckblickend die Visageschichte schildern.

Dass ich so lange Saetze mache liegt wohl daran, dass ich Rechtsanwaltsgehilfin bin und wir da seitenlange Klagen verfasst haben, die genauso langweilig wie langwierig zu schreiben waren. Das muss ich irgendwie noch draufkriegen.

Und irgendwie ging mir der Witz verloren bei der Schreiberei. Und es ist nicht richtig packend, aber wie kann es packend sein, wenn es nicht um Sex, Tod oder Schatzsuche geht? Hm.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
MosesBob
Geschlecht:männlichGehirn²

Administrator
Alter: 44
Beiträge: 18344

Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor



Beitrag15.04.2007 08:16

von MosesBob
Antworten mit Zitat

oh-evelyn hat Folgendes geschrieben:
Und irgendwie ging mir der Witz verloren bei der Schreiberei. Und es ist nicht richtig packend, aber wie kann es packend sein, wenn es nicht um Sex, Tod oder Schatzsuche geht? Hm.

Du sagst es selbst: Zum Beispiel durch Witz! Durch einen beschwingten und ehrlichen Erzählstil.

Der Beruf "Rechtsanwaltsgehilfin" erklärt einiges ... wink

Greetings übern großen Teich! smile

Martin


_________________
Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)

Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)

Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
oh-evelyn
Erklärbär
O


Beiträge: 3
Wohnort: Norfolk, VA


O
Beitrag15.04.2007 22:23

von oh-evelyn
pdf-Datei Antworten mit Zitat

ja, ich weiss, je laenger und langweiliger die Klage, umso erfolgreicher der Prozess in der Hoffnung, der Richter schlaeft dabei ein  und man gewinnt ...

Noch schlimmer war meine Zeit bei einem Patentanwalt, da umschreibt man auf 25-40 Seiten einen Gegenstand ...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Biografisches
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Feedback
Ein Gedicht braucht keinen Titel
von dyfso
dyfso Feedback 0 18.04.2024 16:40 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Hund ohne Haare
von d.frank
d.frank Werkstatt 8 17.04.2024 15:58 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Warum ich schreibe, und warum ich noc...
von meergrund
meergrund Roter Teppich & Check-In 4 11.04.2024 17:25 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Impulse Prosa
Geschichten ohne E (Jetzt zeigt doch ...
von WSK
WSK Impulse Prosa 7 29.03.2024 22:55 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Feedback
Noch ein Engel
von Cholyrika
Cholyrika Feedback 4 25.03.2024 17:25 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlung

von Mogmeier

von Mogmeier

von Versuchskaninchen

von Ralphie

von Ruth

von Scritoressa

von Ralphie

von Nicki

von Alien78

von Nora_Sa

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!