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Robert T.
Gänsefüßchen
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Beiträge: 18



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Beitrag13.04.2007 15:31
[Rom] Anfang
von Robert T.
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Entschuldigt, dass der Auzug etwas länger ist, aber ich wollte die Szene nicht unterbrechen. Ich freue mich auf eure Kritik!

Das laute Dröhnen des etwas veralteten Langstreckenzuges hallte unaufhörlich in den Ohren Thomas Lichtensteins wieder, der sich nun gänzlich entnervt erhob und das Fenster schloss. Da setzte er sich doch lieber dem beißenden Zigarettenqualm seines Mitreisenden aus, der ihm seit drei Stunden in dem kleinen, mit roten Sitzen ausgestatteten Abteil gegenüber saß.
?Gestatten Sie, dass ich mir eine Zigarette anzünde??, hatte dieser höflich gefragt, wobei er doch in einem Raucherabteil saß.
?Bitte?, entgegnete Lichtenstein, der zwar kein Freund des Glimmstängels war ?schließlich war er Arzt- der jedoch auf so mancher Reise schon die Unberechenbarkeit eines dem Nikotin entzogenen Rauchers kennen gelernt hatte. Auf dem Heimweg vor zwei Tagen, als der Fahrschein schon in seiner Manteltasche lag, fiel ihm ein, dass er gar nicht nach einem Nichtraucherabteil gefragt hatte und mit einem Blick auf das kleine Ticket stellte er fest, dass ihm dieses nun auch nicht zugeteilt worden war. Nun, so schlimm ist es auch wieder nicht, dachte er. Doch im Zug bereute er, dass er die kurze Strecke zum Fahrkartenschalter nicht zurückgegangen war, denn der junge Mann in seinem dunkelblauen Anzug, dem weißen Hemd und der auffallenden, apricotfarbenen Krawatte rauchte nun im 10-Minuten-Takt eine Zigarette nach der anderen. Dezent hatte Lichtenstein das Fenster geöffnet, was den jungen Herrn jedoch nicht zu beeindrucken schien. Mit dem Daumen und Zeigefinger umschloss er seine Marlboro und stieß genüsslich den fahlen Rauch in die Luft.
?Was führt Sie nach Italien, wenn Sie mir die Frage erlauben? Reisen Sie privat oder geschäftlich??
Lichtenstein hoffte ein Gespräch könne den Nikotinkonsum des Mannes eventuell einschränken.
?Privat. Oder in einer geschäftlichen Familienangelegenheit. Je nach Auge des Betrachters. Erbstreitigkeiten, sie wissen schon, ein unangenehmes Thema.?
Lichtenstein nickte.
?Damit wurde ich bisher zum Glück verschont.?
?Und sie??
?Ich reise geschäftlich, zu einem Seminar nach Mailand. Ich bin Arzt.?
Der junge Mann errötete.
?Hoffentlich kein Pneumologe??, sagte er lächelnd.
?Nein, Doktor der Kardiologie.?
?Medizin wollte ich damals auch studieren. Allerdings stehen mir diese weißen Ärztekittel nicht.. Daraufhin habe ich mich für Jura entschieden?
?Na, dann werden sie ja auf der sicheren Seite stehen, wenn es zu Streitigkeiten
kommt.?
?Ach, im Grunde interessiert mich diese Sache gar nicht. Wenn es nach mir ginge wäre das Ganze nach einer Stunde vom Tisch, aber wie ich meine Sippschaft kenne, wird es sich wohl eine ganze Weile hinziehen...?
?Sie kommen selbst aus Italien??, fragte Lichtenstein.
?Nein, aber ich habe Verwandte dort. Wie eben auch eine Großtante, um deren Erbe es geht.?
Lichtenstein schaute aus dem Fenster und beobachtete die Landschaft, an der er in rasantem Tempo vorüber zog und die sich ihm nur verzerrt und undeutlich offenbarte.
?So langsam dürften wir in Italien sein,? sagte der junge Mann und zündete sich eine weitere Zigarette an. ?Sprechen Sie Italienisch??
?Nur dürftig,? antwortete Lichtenstein. ?Ein paar klägliche Brocken werden aus meiner Schulzeit noch hängen geblieben sein. Aber das Seminar findet ja glücklicherweise auf Englisch statt.?
?Selbstredend.?
Die Sonne verschwand hinter einigen dichten Wolken und es wurde dunkler im Abteil. Der Frühling ließ dieses Jahr lange auf sich warten, immerhin wurde es bald Mai und trotzdem war es mitunter kalt und regnerisch.
Langsam ließen sie die Alpen hinter sich und näherten sich Lichtensteins Ziel: Mailand. Die beiden Männer verabschiedeten sich höflich voneinander, denn der andere hatte noch eine weite Strecke vor sich.
Als der Zug hielt, zwängte Lichtenstein sich mit seinem schweren Koffer durch die schmalen Zuggänge und trat schließlich erleichtert auf den Bahnsteig hinaus.
Er hatte beinahe vergessen wie schön es ist, reine Luft einzuatmen.

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Ralphie
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Beitrag14.04.2007 15:23

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Lieber Robert!

Als Anfang ist die Geschichte nicht übel, aber das Manuskript leidet an zwei Dingen:

1. Die Dialoge sind einschläfernd. Du musst ihnen mehr Pepp geben, etwa so:
    "Gestatten Sie mir, eine Zigarette anzuzünden?" fragte der Fremde.
    "Wir sitzen in einem Raucherabteil", antwortete Lichtenstein.

2. Wenn du eine Geschichte in einem Zug spielen lässt, solltest du vorher gründlich recherchieren. Das gehört nun mal zum Schreiben dazu. Dröhnt ein Zug beim Fahren? Ich bin seit 36 Jahren Eisenbahner und habe noch keinen Zug dröhnen gehört. Beobachten, googeln, Fachleute fragen - das ist doch gerade das Schöne am Romanschreiben, und hinterher kann man stolz sein, wenn die Fahrpläne und Unterwegshalte stimmen. Ich bin einmal drei Tage lang durch das Große Moor von Vechta gelaufen, nur um zu prüfen, wie so ein Moor riecht (es riecht nach Schweinestall).
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Robert T.
Gänsefüßchen
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Beitrag15.04.2007 12:48

von Robert T.
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Danke Ralphie.
Die Dialoge werde ich definitiv noch bearbeiten. Da weiß ich, dass noch etwas fehlt.
Zu dem anderen Punkt:
Vielleicht verstehen wir einfach etwas anderes unter dem Begriff, aber ich finde schon, dass ein Zug dröhnt. Wie würdest du denn das laute Geräusch bezeichnen, dass einen derweilen nervt, wenn man in älteren Zügen mit offenem Fenster fährt?
Bin gerne bereit einen alternativen Begriff zu verwenden.

Gruß Robert
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MosesBob
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Beitrag15.04.2007 13:15

von MosesBob
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Robert T. hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht verstehen wir einfach etwas anderes unter dem Begriff, aber ich finde schon, dass ein Zug dröhnt. Wie würdest du denn das laute Geräusch bezeichnen, dass einen derweilen nervt, wenn man in älteren Zügen mit offenem Fenster fährt?

Moin Robert!

Ich klinke mich hier mal eben ein.

Es ist ein Unterschied, ob man einem Zug dröhnende Geräusche zuspricht, oder dem Fahrtwind am offenen Fenster:

Robert T. hat Folgendes geschrieben:
Das laute Dröhnen des etwas veralteten Langstreckenzuges hallte unaufhörlich in den Ohren Thomas Lichtensteins wieder, der sich nun gänzlich entnervt erhob und das Fenster schloss.


Auch wage ich zu bezweifeln, dass das Dröhnen des Fahrtwinds widerhallte. Ein Widerhall ist ein Echo. Von wo echote der Wind? Was warf das Geräusch zurück? Die Gehörgänge?

Eine Alternative? Ich finde "wummern" in diesem Zusammenhang sehr geil.

Darüber hinaus ächzt der Satz unter den vielen Adjektiven und Informationen.

Robert T. hat Folgendes geschrieben:
Das laute Dröhnen des etwas veralteten Langstreckenzuges hallte unaufhörlich in den Ohren Thomas Lichtensteins wieder, der sich nun gänzlich entnervt erhob und das Fenster schloss.

"... der sich nun Gänzlich entnervt erhob." Gänzlich entnervt erhob. Gänzlich entnervt erhob. Kannst du die drei Worte hintereinander aussprechen, ohne dass sich deine Zunge verknotet? Mit etwas Übung bestimmt, aber nicht beim ersten, zweiten und dritten Lesen, oder?

Sommerlich angehauchte Grüße,

Martin


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Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)

Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)

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(Laotse)
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Robert T.
Gänsefüßchen
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Beitrag15.04.2007 13:55

von Robert T.
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Also, ich spreche nicht vom Fahrtwind. Auch wenn die Diskussion etwas merkwürdig ist, versuche ich es nochmal.
Wir sind uns ja wohl einig, dass ein alter Zug nicht lautlos dahingleitet.
Ganz im Gegenteil: Er ist derweilen ganz schön laut. Bei geschlossenem Fenster kriegt man das nicht umbedingt mit, aber sobald das Fenster auf ist, wird es doch ziemlich laut.
Ich hab mal vorsichtshalber nach Synonymen von "Dröhnen" geguckt, falls ich wirklich was völlig falsches darunter verstehe: Da fand sich dann Lärm, Krach, Rattern.....Warum sollte es das nicht treffen?
Ich kann natürlich auch schreiben "Das laute Wummern des Zuges", aber warum ein Zug wummern darf, aber nicht dröhnen, ist für mich irgendwie nicht nachvollziehbar.
Jetzt zum Hall: Ich weiß ja nicht, ob dein Einwand noch gilt, wenn nicht vom Wind gesprochen wird. Denn das Wind nicht widerhallen kann, ist natürlich klar.

Achso, noch zu dem ersten Satz:
Das stimmt, dass ich da ganz schön viele Adjektive zusammengequätscht habe. Soll ich da einfach streichen oder den Satz unterteilen?

Gruß Robert
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MosesBob
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Beiträge: 18339

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Beitrag15.04.2007 14:04

von MosesBob
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Robert T. hat Folgendes geschrieben:
Ich kann natürlich auch schreiben "Das laute Wummern des Zuges", aber warum ein Zug wummern darf, aber nicht dröhnen, ist für mich irgendwie nicht nachvollziehbar.

Das Wummern war auf den Fahrtwind am offenen Fenster gemünzt, nicht auf den Zug.

Um sagen zu können, wie sich so ein Zug anhört, müsste ich selbst mal wieder in einem sitzen. Das letzte Mal war vor 5 oder 6 Jahren, als ich von einem THW-Einsatz in Frankreich zurückgekommen bin. Da war ich aber so groggy, dass mir nur das Wummern des Fahrtwinds aufgefallen ist. smile

Robert T. hat Folgendes geschrieben:
Achso, noch zu dem ersten Satz:
Das stimmt, dass ich da ganz schön viele Adjektive zusammengequätscht habe. Soll ich da einfach streichen oder den Satz unterteilen?

Beides. Und dann wägst du ab, was dir am Betsen gefällt. smile

Grüße,

Martin


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Ralphie
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Beitrag15.04.2007 14:12

von Ralphie
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Lieber Robert!

Bevor du den Text überarbeitest, stell dir doch einfach mal ein paar Fragen (so mache ich das auch immer): Woher kommt der Zug, und wo fährt er hin? Hat der Zug einen Namen? Gibt es den Begriff "Langstreckenzug", oder meinst du einen Fernzug oder einen Schlafwagenzug? Wie laufen die Grenzformalitäten ab? Ist das Ticket wirklich klein? Eine Auslandsfahrkarte wird im allgemeinen in Fahrscheinheften ausgegeben. Warum fährt auf dieser Strecke ein Zug mit veralteten Wagen? Überprüfe jeden einzelnen Satz deiner Geschichte mit solchen Fragen, und du wirst sehen, wie wahrhaftig dein Text wird.
Und immer daran denken: Für jeden Begriff, den du in einem Roman verwendest, gibt es einen Spezialisten, der dein Buch zuklappt, wenn du ihm Märchen erzählst.
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Robert T.
Gänsefüßchen
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Beitrag17.04.2007 17:14

von Robert T.
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Ich habe den Text jetzt nochmal überarbeitet. Der Zug dröhnt zwar immer noch (ich nenne das jetzt einfach mal schriftstellerische Freiheit  Wink ), aber ansonsten habe ich mich bemüht auf die Verbesserungsvorschläge einzugehen. Mir persönlich gefällt es schon ein bisschen besser als die erste Fassung. Mal sehen, was ihr davon haltet.

Thomas Lichtenstein schloss genervt das Fenster. Das laute Dröhnen des Zuges, das ins Abteil drang, hatte ihn keine Ruhe finden lassen und immer wieder musste er von seiner Lektüre aufblicken, da er sich von dem Lärm gestört fühlte. Da setzte er sich lieber dem beißenden Zigarettenqualm seines Mitreisendes aus, der ihm nun seit mehr als drei Stunden gegenüber saß.
 ?Gestatten Sie, dass ich mir eine Zigarette anzünde??, hatte der Fremde höflich gefragt, nachdem er sein Gepäck sicher verstaut und es sich in dem kleinen, mit roten Sitzen ausgestatten Abteil gemütlich gemacht hatte.
?Bitte,? entgegnete Lichtenstein etwas mürrisch. ?Sie sitzen in einem Raucherabteil.?
Lichtenstein war kein Freund des Glimmstängels und oft war es ihm eine große Qual sich über längere Zeit mit dem Zigarettenqualm anderer Leute herumschlagen zu müssen. Aber im Grunde war er selber schuld. Als er vor zwei Tagen auf dem Heimweg war und der Fahrschein schon in seiner Manteltasche lag, fiel ihm auf, dass man ihn gar nicht nach einem Nichtraucherabteil gefragt hatte und mit einem kurzen Blick auf das Ticket, stellte er fest, dass ihm dieses nun auch nicht zugeteilt worden war.
?Elende Schlamperei!?, schimpfte er und schaute sich wütend auf dem Gehweg um, als könne der Schuldige plötzlich neben ihm auftauchen. Doch letztendlich war er zu faul den Weg zum Fahrkartenschalter zurückzugehen und bald schon schwand seine Ärgernis.
Erst im Zug bereute er sein Verhalten, als der junge Mann in seinem dunkelblauen Anzug, dem weißen Hemd und der auffallenden apricotfarbenen Krawatte sich im 10-Minuten-Takt eine Zigarette nach der anderen anzündete. Dezent hatte Lichtenstein das Fenster geöffnet, was den jungen Mann jedoch nicht zu beeindrucken schien.
Mit dem Daumen und Zeigefinger umschloss er seine Marlboro und stieß genüsslich den fahlen Rauch in die Luft. Dabei strich er sich gelegentlich durch sein dichtes schwarzes Haar und schaute verträumt aus dem Fenster.
?Sie reisen geschäftlich?? fragte Lichtenstein seinen Gegenüber, als er wieder Platz genommen hatte, und deutete auf die Aktentasche, die unter dessen Sitz lag. Er hoffte, ein Gespräch könne den Nikotinkonsum des Mann einschränken. Doch dieser nickte nur desinteressiert. Sein Blick wanderte kurz über Lichtensteins Gesicht und lediglich aus Höflichkeit schien er auf seinen Gesprächsversuch einzugehen.
?Und Sie, wenn Sie mir die Frage erlauben??
?Ich reise zu einem Seminar nach Mailand. Ich bin Arzt.?
Der junge Mann errötete.
?Hoffentlich kein Pneumologe??, fragte er lächelnd.
?Nein, Doktor der Kardiologie.?
 ?Medizin wollte ich damals auch studieren?, begann er nun zu erzählen. ?Allerdings stehen mir diese weißen Ärztekittel nicht. Daraufhin habe ich mich für Jura entschieden und jetzt bin ich im Bereich des internationalen Rechts tätig.?
Sie schwiegen. Lichtenstein wusste nichts Rechtes mit dem jungen Juristen anzufangen und dieser wendete sich schon wieder dem Fenster zu, als Lichtenstein nichts mehr erwiderte.
Die Fahrt schien sich endlos hinzuziehen. Die vergoldeten Zeiger auf Lichtensteins Uhr schlichen von einer Zahl zur nächsten, ja schienen vielmehr festgefroren zu sein und bewegungslos unter der runden Glasschicht zu ruhen. Auch Lichtenstein schaute nun nach draußen und beobachtete die Landschaft, an der er in rasantem Tempo vorüber zog und die sich ihm nur verzerrt und undeutlich offenbarte. Die Sonne verschwand hinter einigen dichten Wolken und es wurde dunkler im Abteil. Dieses Jahr ließ der Frühling lange auf sich warten; immerhin nahte der Mai und trotzdem war es mitunter kalt und regnerisch. Langsam ließen sie die Alpen hinter sich und näherten sich Lichtensteins Ziel.  Um viertel vor sieben konnte er schließlich aufatmen: sie erreichten den Milano Centrale. Die beiden Männer verabschiedeten sich höflich voneinander, denn den anderen sollte die Reise noch bis nach Bologna führen.
Als der Zug zum Stillstand gekommen war, zwängte sich Lichtenstein mit seinem Koffer durch die schmalen Zuggänge und trat erleichtert auf den Bahnsteig hinaus. Er hatte beinahe vergessen wie schön es war, reine Luft einzuatmen.
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Ralphie
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Beitrag20.04.2007 18:54

von Ralphie
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Na also, klingt doch schon besser.  Very Happy Jetztnoch einen winzigen Konflikt mit dem Schaffner, der den Zangenabdruck seines Vorgängers nicht lesen kann, und es wird schon fast eine Geschichte. Und das Ding hei0t nicht Gehweg, sondern Seitengang. Tipp: Bilderduden kaufen.
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Robert T.
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Beitrag20.04.2007 21:13

von Robert T.
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Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Und das Ding hei0t nicht Gehweg, sondern Seitengang. Tipp: Bilderduden kaufen.


War das jetzt ernst gemeint? Den Begriff hab ich ja im Leben noch nicht gehört!   Shocked  Das sagt man vielleicht in Köln  Wink Trotzdem ,danke.
Vielleicht gebe ich mich einfach mit "Straße" zufrieden.
Gruß
Robert
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Ralphie
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Beitrag20.04.2007 22:11

von Ralphie
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Oh, sorry, Robbie! Ich hatte den Gang im Zug gemeint. Wohl eine Zeile überlesen. *schäm*

LG
Wilfried
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