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Konwiramur Gänsefüßchen
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Beiträge: 31
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K 30.08.2009 14:03 Martha von Konwiramur
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Auf der Straße lächelt Martha die traurigen Seelen an.
Kauft den Obdachlosen frisches Brot und führt die Blinden nach Haus.
Im Park liest sie alten Menschen Märchen vor und füttert die Enten am Teich.
Sie liebt den Sonneschein, das Blumenblühen, den Wind und das Meer.
In ihren Träumen spricht sie mit Gott und dankt ihm für seinen Liebe.
Im Winter schippt sie Schnee und kocht dem Kranken eine Suppe.
Nachbars Kindern bringt sie Lesen bei und näht die kaputten Kleider.
Wenn die Kinder, Enten, Alten, Kranken schlafen, schlüpft Martha in ihren Minirock.
Sie zieht ihre Lackstiefel an, malt die Lippen rot und färbt die Wimpern schwarz
Auf der Straße ist Mahlers Symphonie No. 5 zu hören, die aus einem dunklen Zimmer schallt.
Dort peitscht sie untreue Ehemänner aus, bis der Boden blutig ist.
Dann legt sie ihre schwarze Lederpeitsche in die Ecke und geht nach Hause.
Mit dieser Arbeit verdient sie jede Nacht ihr Geld und hilft dem, der ihre Hilfe braucht.
Weitere Werke von Konwiramur:
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yt Klammeraffe
Alter: 49 Beiträge: 703 Wohnort: Sittensen
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07.09.2009 15:22
von yt
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Moin,
die Geschichte dahinter ist klar. Da braucht es keine Diskussion.
Nun die Frage. Was sollte der Text bewirken?
Im Moment liest es sicher eher wie ein Wetterbericht.
Das ist nicht gut und nicht schlecht. Ich bin froh dass es Menschen gibt die mich ueber das Wetter informieren. Sonst muesste ich gefahr laufen und selbst vor die Tuer zu gehen um vielleicht auch noch nass zu werden.
Also alles in allem mehr ein Bericht.
Zum Nachdenken regte der Text nun nicht an. Es gibt Menschen die arbeiten als Strassenfeger und Abends bereiten sie sich auf ihr Physikdiplom vor. Wieder andere predigen und bekleiden ein Amt in Wuerden, nur um sich zu bereichern und sind niemandem eine Hilfe.
Also unsere Welt ist voller Gegensaetze, Widerspruechlichkeiten und sich selbst parodierenden Begebenheiten.
Die Frage ist fuer mich:
Was war deine Intention fuer diesen Bericht.
Wenn es zum Lachen anregen sollte, ist die Pointe verrissen.
Eine Steigerung nicht vorhanden.
Wenn es nachdenklichen Stimmen sollte,zu banal.
Der Playboy hat 1990 ueber soetwas berichtet, ich bin sicher zuvor auch schon, aber zuvor wollte mir niemand diese Schmuddelhefte verkaufen.
Zudem scheint es mir offensichtlich ein Missverstaendnis.
Wenn ich "bis der Boden blutig ist" wortwoertlich verstehen soll, dann sind das wohl Ehemaenner in den Scheidungsjahren, oder du hast dich nicht sonderlich gut in das Thema eingearbeitet, wuerd ich meinen.
Es sei denn die Ehemaenner sind von Beruf Hosenbodenrodler oder Klopapier Tester und um eine gute Ausrede nie verlegen.
Des weiteren kann man auch Ehrenamtlich taetig sein, ohne Ehemaennern den Hintern zu versohlen. Hab ich mir sagen lassen.
Vielleicht verstehe ich diesen trockenen Humor auch einfach nicht.
Bitte um Eroerterung:-)
Mit aufgeklaerten Gruessen,
yours truly (since 1990)
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Canyamel Eselsohr
Beiträge: 349 Wohnort: Saargemünd
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08.09.2009 05:35
von Canyamel
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@ Konwiramur
Ich find's ganz gut. Ist natürlich eher ein kleines Gedicht, als eine richtige Geschichte. Aber als solches hat es durchaus was!
Zwei inhaltliche Anmerkungen hätte ich, von denen ich selbst nicht sicher bin, ob sie bei einem Gedicht fair und angebracht sind:
Bei der Sache mit dem Blut schließe ich mich meinem Vorposter an. Wenn die untreuen Ehemänner nach Marthas "Hilfedienst" völlig geschunden nach Hause kommen, können sie das bestimmt nur schlecht vor ihren Frauen verstecken. Nun, es ist das Bild, denke ich, worum es Dir geht, oder? Und bei einem Gedicht muss man das vielleicht wirklich nicht so eng sehen. Ich bin da etwas unschlüssig, ob ich es ändern würde, aber darüber gestolpert bin ich auch...
Das gleich gilt für die Nummer mit der Musik. Du schreibst, Mahlers Symphonie No. 5. dröhnt hinaus auf die Straße. Das ist wieder so ein Bild, traurige Musik, Klassik... dunkle Zimmer... Für ein Gedicht eigentlich eine schöne Beschreibung. In der Realität gibt es so was aber sicher nicht. Klar, die laute Musik kann die Schreie der Männer übertönen, aber sie stört doch auch die Nachbarn, oder? Sollte Marthas Darkroom nicht schallisoliert sein, wenn es da so heftig laut abgeht? Oder bietet sie ihre Dienste in einem Stundenhotel an?
Ich hab's mir jetzt noch mal durchgelesen und denke, ich bin mit meiner Kritik vielleicht wirklich zu pingelig. Martha wird von Anfang an sehr "überhöht" gezeichnet, ein Engel auf Erden, so gut im Charakter, dass man sich nicht an die Realität klammert. Von daher "fresse" ich auch die Beschreibung ihres Jobs als Domina. Ich denke, man kann das so lassen.
Der Grundgedanke, die Idee, die dahinter steckt, und der Aufbau gefallen mir jedenfalls ziemlich gut. Eine Frau, die tagsüber allen hilft, wird nachts zur Domina, ist brutal und gemein. Und doch bleibt sie in ihrem Charakter, weil sie auch da Menschen hilft, nur halt ganz anders. Finde ich originell!
LG
Canya
_________________ Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur die langweilige nicht. (Voltaire) |
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