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Restaurantbesuch


 
 
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag29.08.2009 18:09
Restaurantbesuch
von EdgarAllanPoe
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Der vornehmliche Zweck dieser Geschichte bestand darin, einen miesen Charakter zu schildern ... Ich hoffe, das ist mir gelungen. Inspiriert dazu hat mich eine wahre Restaurantgeschichte, die allerdings nicht so ausgegangen ist wie hier, sondern weitaus "glimpflicher", sofern man bei dem Grotesken dieses Ereignisses überhaupt von einem Happyend sprechen kann.

Restaurantbesuch



Das Steak war blutig. Der Saft rann an den Seiten heraus und beschmutzte das weiße Porzellan des Tellers mit schmutzigen, roten Schlieren. Innerlich musste ich würgen. Ich überwand meinen inneren Schweinehund und nahm das Messer und die Gabel in die Hand, um mir ein Stück des Steaks abzuschneiden. Mit einem Schauder, der mir über den Rücken rann, stopfte ich mir den Fleischfetzen in den Mund. Saurer, widerwärtiger Blutgeschmack breitete sich auf meiner Zunge aus. Ich kaute; das Steak fühlte sich in meinem Mund wie Gummi an, unnachgiebig und elastisch. Bald darauf hatte ich kaum noch Speichel im Mund, weswegen mir das Essen schwerer fiel. Ich schluckte mühsam; der Gummi aus Fleisch glitt nur wie eine Schnecke die Kehle hinunter, die einen unangenehmen, säuerlichen Nachgeschmack hinterlässt, wie ein Betäubungsmittel beim Zahnarzt.
Ich griff nach dem Glas Wasser, das neben meinem Teller stand, und stürzte es hinunter. Einige Tropfen rannen an meinem Kinn hinunter und vermischten sich mit Resten des Steaksafts, die noch an den Mundwinkeln klebten. Hektisch griff ich nach einer Serviette und fuhr mir damit über den Mund. Einige Gäste im Restaurant starrten mich an; sie ließen ihr Besteck auf den Teller sinken und fixierten mich aus großen Augen. Ich lächelte entschuldigend und legte die Serviette fein und säuberlich gefaltet zurück neben den Teller.
Im Rückblick wusste ich nicht, was mich in diese Spelunke getrieben hatte. Aus der Küche wehten grässliche Gerüche nach ranzigem Fett, die Gäste, die an der Theke saßen, sahen aus wie Alkoholiker, die aus der Entzugsanstalt geflohen waren, und das Gesindel, das die restlichen Tische für sich einnahm, kam meist in abgerissenen Kleidern daher. Ich in meinem Anzug war da ein (zensiert).
Widerwillig wandte ich mich wieder meinem Essen zu. Ich nahm die Gabel wieder zur Hand und stocherte angeekelt darin umher. Das Fleisch erinnerte mich jetzt an ein großes Stück Gummi, direkt aus der Fabrik; es schien mich anzustarren und Friss mich, friss mich zu flüstern.
Auf der ungaren Oberfläche des Steaks lag etwas Langes, Dünnes, das mich an ein Haar erinnerte. Mit spitzen Fingern nahm ich es auf und sah, dass es ein schwarzes Haar war.
„Herr Kellner!“, brüllte ich. „Kommen Sie sofort hierher!“
Die Sozialschmarotzer auf den Stühlen drehten sich zu mir um und sahen mich mit teils offenen Mündern an. Sie stellten ihre versifften Biergläser ab und fuhren sich langsam mit der Hand über den Mund.
Ich trommelte mit dem Fuß auf den Boden. Wo blieb dieser Scheißer nur!
Endlich kam ein Mann, etwa mittleren Alters, auf mich zu. Er hatte einen abgegriffenen Notizblock und einen Kugelschreiber in der Hand. Er selbst besaß einen blonden Bart mit rötlichem Einstich, und seine gleichfarbigen Haare ringelten sich wie Würmer im Todeskampf auf seinem rötlichen Schädel. Sein feister Bierbauch wölbte sich hervor wie ein kleines Fass. Aus seinen Suffaugen starrte er mich ungläubig an, als sei er benebelt.
„Na endlich“, knurrte ich. „Schauen Sie sich das mal an, Sie Armleuchter!“
Der Mann sah mich überrascht an, als wüsste er nicht, dass er ein Idiot sei.
„Das ist ein Haar“, stellte er fest.
„Absolut, Sie Blitzmerker“, sagte ich ungeduldig und sah ihm in die Augen. „Und wenn Sie jetzt nicht auf der Stelle Ihren Chef herbeizitieren, werde ich die Lebensmittelbehörde anrufen und diesen Schuppen hier verklagen. Dann sind Sie Ihren Job los, Sie Schnapseule.“ Ich nahm das Messer vom Tisch auf und legte es zunächst in die eine, dann in die andere Hand, bevor ich es wieder neben dem Teller platzierte.
Der Kellner riss die Augen auf und ließ Notizblock samt Kugelschreiber fallen. Er beugte sich nach unten und hob beides mit zittrigen Händen auf.
„Da-das geht leider nicht“, stammelte er.
„Und warum nicht?“
Die Männer und Frauen im Restaurant sahen mich unverhohlen neugierig an. Einer popelte in seiner Nase. Der andere schien die Eitelkeit für sich entdeckt zu haben und strich über sein fettiges, ungewaschenes Haar, ein vergeblicher Versuch, die störrische Mähne noch zu glätten.
„Der Chef hat sich eine Auszeit genommen“, grummelte das besoffene Kellnerchen. „Er befindet sich auf … Reise.“
„Ah ja“, sagte ich. „Gut zu wissen. Und wer leitet dann den Schuppen?“
Ich glaubte der Schnapseule keine Sekunde.
„Ähm … niemand“, sagte er und sah betreten zu Boden.
Ich lächelte triumphierend und trommelte mit den Fingern auf den Tisch. „Gut zu wissen“, wiederholte ich. „Und jetzt hören Sie auf mit den Ausreden und sagen Sie bitte die Wahrheit.“
„Aber das mach ich doch schon“, verteidigte sich der Schnapsbrenner. „Sie haben kein Recht …“
„Kein Recht was?“, brüllte ich und stand auf, schlug mit beiden Händen auf den Tisch, sodass das Besteck klirrte. „Sie blöder Schluckspecht können mir nicht weismachen, dass Ihr bescheuerter Taugenichts von Chef nicht irgendwo hier besoffen in der Ecke liegt! Ich will ihn sofort wegen dieses miesen, absolut unverantwortlichen Essens in dieser Spelunke sprechen. Capito, Mann?“
Ich packte den Trinker an der Gurgel und schüttelte ihn.
Die Schmarotzer um uns herum fixierten uns mit schnapsgeröteten Augen. Der abgestandene Zigarettenrauch wallte um uns herum und machte mich rammdösig. Das Geplapper aus den Fernsehern, die miesen, dreckigen Sportmief zeigten, ging mir auf den Kranz.
„Ich kann Sie aber nicht zu meinem Chef bringen“, winselte der Kellner. „Er bringt mich um, wenn ich irgendwas über die Lebensmittel sage.“
„Ah, da haben wir’s ja!“, kreischte ich und stieß den Kellner auf meinem Tisch. Das Besteck fiel klirrend zu Boden, der Rücken des Mannes und sein billiger Pullover waren von dem Fraß blutverschmiert.
„Sie lassen uns hier diesen Mist fressen, den Sie wahrscheinlich von der Lebensmittelmafia gekauft haben!“, rief ich und zerrte das Messer unter dem Kellner hervor, hob es in die Luft. Ich ließ es auf seinen feisten, alkoholverquollenen Bauch niedersausen und zog es nach oben, sobald es in seinem Fleisch steckte. Dazu brauchte ich beide Hände, um die Fett- und Muskelschichten zu durchdringen. Das Blut spritzte mir ins Gesicht, als ich seine Bauchschlagader durchtrennte.
Er erinnerte mich ein bisschen an das Steak, das soeben auf meinem Teller gelegen hatte.



_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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Nihil
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Beitrag29.08.2009 19:34

von Nihil
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Ehm, hallo Edgar!

Diese Geschichte und vor allem ihr Ende lassen mich ein wenig verstört zurück. Aus der Sicht des ach-so-noblen Restaurantbesuchers sind alle Anwesenden Schmarotzer, Alkoholiker und Asoziale. Vom Kellner über den Chef bis über ausnehmend alle Besucher! Entweder hat der Kerl nicht nur eine Hämo-, sondern auch eine Alkoholphobie, die er sich sonstwie angeeignet hat oder er ist so unerschütterlich arrogant, dass er alle Menschen mit einem Jahreseinkommen unter 20000€ als Pöbel ansieht. Diese Einstellung macht ihn am Ende auch zum Mörder, zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass er den Kellner nur wegen eines blutigen Steaks umbringt. Oder wegen eines Haars. Da bist du leider vollkommen aus dem Gleis gesprungen, weil dieser Mord einfach keine Motivation hat. Ich nehme an, dir kam zuerst das Ende in den Kopf und es gefiel dir so gut, dass du es nicht streichen wolltest. Es passt aber nicht in die übrige Schilderung herein. Das könnte man allerdings schnell ändern, wenn du die aggressive Seite des Besuchers schon vorher beschreiben würdest.

Vielleicht so? (Alles, was jetzt kommt, ist natürlich nur ein Vorschlag.)

"Auch wenn das Steak gallertartig schmeckte, wie eine aufgedunsene Qualle, zermalmte er das Fleisch dennoch mit zornigem Blick. Was er bestellt hatte, hatte er bestellt. Er würde den Kampf gegen ein totes Tier nicht verlieren! Und wenn er Durchfall bekam oder Salmonellen - umso besser! Dann hatte er noch schlagendere Argumente, um diesen Drecksladen vor Gericht zu ziehen."

Es müsste allerdings noch eine ganze Ecke mehr kommen, um seine Tat am Ende wirklich zu begründen. Vielleicht gerät er noch mit einem anderen Kunden aneinander und regt sich auf. Vielleicht ist er selbst Alkoholiker auf Entzug und verteufelt deshalb alle anderen, bei denen er ein Bier vor sich stehen sieht. Dann würde er am Ende eigentlich nicht den Kellner, sondern sein Alkoholiker-Ich töten. Hätte das nicht was?
Um den zusätzlichen Hintergrund einzubauen, könntest du auch einige Beschreibungen straffen. Am Anfang verlierst du meiner Meinung nach zu viel Zeit mit der Konsistenz des Steaks. Wenn du den Gast darauf herumhauen ließest oder seinen Ekel noch eindringlicher beschreiben würdest, wäre das schon Charakterisierung und keine Beschreibung mehr.  

Vielleicht noch ein paar Kleinigkeiten:

Zitat:
Das Steak war blutig. Der Saft ronn an den Seiten heraus und beschmutzte das weiße Porzellan des Tellers mit schmutzigen, roten Schlieren. Innerlich Ich musste würgen. (Beim Würgen kommt noch nichts aus deinem Mund heraus, das innerlich kannst du also streichen.)Ich überwand meinen inneren Schweinehund und nahm das Messer und die Gabel in die Hand, um mir ein Stück des Steaks abzuschneiden. Mit einem Schauder, der mir über den Rücken rann (Gleicher Fehler wie oben, das Präteritum von rinnen ist ronn, das von rennen ist rann.), stopfte ich mir den Fleischfetzen in den Mund. Saurer, widerwärtiger Blutgeschmack breitete sich auf meiner Zunge aus.[color=green](Findest du Blut wirklich sauer? Ich finde, es schmeckt eher nach Eisen und ein wenig salzig. Konnte die Beschreibung hier nicht ganz nachvollziehen.) Ich kaute; das Steak fühlte sich in meinem Mund wie Gummi an, unnachgiebig und elastisch. Bald darauf hatte ich kaum noch Speichel im Mund, weswegen mir das Essen schwerer fiel. Ich schluckte mühsam; der Gummi aus Fleisch das zähe Fleisch (Es heißt "das Gummi", außerdem hattest du das schon kurz zuvor geschrieben, also lass es das zweite Mal weg.) glitt nur mir [color=green](?)wie eine Schnecke die Kehle hinunter, die einen unangenehmen, säuerlichen Nachgeschmack hinterlässt, wie ein Betäubungsmittel beim Zahnarzt.


Wie gesagt, ich finde es ein kleines bisschen zu lang und würde die bloße Beschreibung zu einer Charakterisierung umbauen, damit sie mehr Sinn bekommt und nicht einfach bloß "eklig" ist. In England und Frankreich ist man Steaks nämlich immer so, noch ein Grund, warum ich den Mord am Ende nicht verstanden hab. Ist der so unheimlich gebildete Gast vielleicht in ein französisches Restaurant gegangen, ohne es zu wissen? Mit so einer Pointe hätte ich am Ende eigentlich gerechnet.

Zitat:
Einige Gäste im Restaurant starrten mich an; sie ließen ihr Besteck auf den Teller sinken und fixierten mich aus großen Augen. Ich lächelte entschuldigend und legte die Serviette fein und säuberlich gefaltet zurück neben den Teller.


Hm, die Gäste scheinen einerseits über die Tischmanieren des einzigen piekfeinen Gastes piekiert, andererseits sollen sie in Lumpen daherlaufen und Alkoholiker sein. Deine Beschreibung ist hier widersprüchlich.

Zitat:
Ich in meinem Anzug war da ein (zensiert).


Die Idee, den "etwas besseren" Gast sich mit einem Fremdwort beschreiben zu lassen, finde ich sehr gelungen, vor allem, weil es das einzige im ganzen Text ist.

Zitat:
Das Fleisch erinnerte mich jetzt an ein großes Stück Gummi, direkt aus der Fabrik;


Es hat ihn auch vorher schon zweimal an Gummi erinnert.

Zitat:
es schien mich anzustarren und Friss mich, friss mich zu flüstern.


Aber er findet es doch abstoßend? Wie kann das Fleisch ihn da verführen können, es zu verspeisen? Das ist unstimmig.

Zitat:
Auf der ungaren Oberfläche des Steaks lag etwas Langes, Dünnes, das mich an ein Haar erinnerte. Mit spitzen Fingern nahm ich es auf und sah, dass es ein schwarzes Haar war.


Gemeinsam mit dem gummiartigen Steak ist mir das Haar ein zu viel Klischee. Es wäre doch eigentlich auch lustig gewesen, wenn der Gast absichtlich in den Laden gegangen wäre, um einmal richtig schlecht zu essen. Vielleicht will er sich wieder auf sein gehobenes Essen freuen können und motzt den Kellner an, weil es viel zu gut schmeckt! Das sei doch eine Unverschämtheit, weil der Laden von außen nicht danach aussähe.

Zitat:
und seine gleichfarbigen Haare ringelten sich wie Würmer im Todeskampf auf seinem rötlichen Schädel.


Die Metapher finde ich wirklich klasse!

Zitat:
Sein feister Bierbauch wölbte sich hervor wie ein kleines Fass. Aus seinen Suffaugen starrte er mich ungläubig an, als sei er benebelt.


Der Bierfassbauch ist mir aber schon wieder zu abgedroschen.

---

So, das war jetzt sehr viel Kritik auf einmal. Als Fazit muss ich sagen, dass die Geschichte hauptsächlich am Hauptcharakter und der fehlenden Motivation des Mordes krankt. Deinen allgemeinen Schreibstil finde ich sehr gut, möchte ich an dieser Stelle noch einmal sagen! Mehr als sechs Federn kann ich dir insgesamt aber nicht mehr geben. (Ich bewerte eigentlich nie in den Boards, aber beim zweiten Durchlesen klang die Kritik manchmal sehr resolut, als wenn mir an der Geschichte gar nichts gefällt. Deswegen die Federn, damit du siehst, dass sie für mich doch gutes Mittelmaß ist.)

Ich hoffe, damit geholfen zu haben.

- Nihil
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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag29.08.2009 19:56

von Enfant Terrible
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Ich schließe mich Grünauge an. Deine Story ist im Ansatz recht spannend und es ist eine gute Idee, ein aktuelles Thema kreativ zu verarbeiten. Kennst du diese eine Kurzgeschichte von Stephen King, über den wahnsinnigen Amok-Kellner? Als einzige Horror-Restaurantstory, die ich kenne, hatte ich natürlich sofort Assoziationen daran. (und ich habe irgendwie das Gefühl, dieser Satz ist grammatikalisch total verkorkst ...)
Mich stört an deinem Schreibstil, dass du auf Teufel komm raus schocken willst. Das beginnt schon mit der übertrieben-ekligen Beschreibung des Steaks, wo du mit teilweise abgegriffenen Bääh-Details nur so um dich wirfst. Hier, und auch in der weiteren Story, wäre weniger mehr gewesen. Genauso, wenn du die Misanthropie deines Charakters darstellst. Ein paar fiese Pointen reichen; nicht jeder Satz, den er über andere Anwesende denkt oder sagt, muss in Beleidigungen kulminieren. Gerade eine gewisse "Normalität" gäbe deinem Text den schockierenden Strich, finde ich. (oh Gott, auch noch ein Reim ... was ist bloß los mit mir? kann ich nicht mehr kommentieren?!)


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Bananenfischin
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Beitrag29.08.2009 23:28

von Bananenfischin
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Hallo Eddie!

Wie Nihil finde auch ich, dass das Umschlagen ins Aggressive zu plötzlich kommt. Zu Beginn wirkt der Mann auf mich - so, wie er sich trotz Ekel zum Essen zwingt und wie er entschuldigend lächelt - eher wie ein schüchterner Restaurantbesucher, der sich gar nicht trauen würde zu reklamieren, was nicht nach seinen Wünschen ist.
Alles, was nach dem Rufen des Kellners kommt, erscheint mir daher wenig glaubwürdig und arg übertrieben, so dass ich der Umsetzung auch insgesamt wenig abgewinnen kann.

Gut finde ich, dass du so einen abrupten Einstieg gewählt hast. Schöner erster Satz! Und der Schluss entbehrt nicht einer gewissen Komik, was mir auch gefällt.


@Nihil:
Ich weiß, du bist so gut wie unfehlbar, aber hier warst du mal kurz verblendet oder so ...  Wink

Das Präteritum von "rinnen" ist - in der dritten Person Sg. - "rann", das heißt, Eddies Version ist richtig.


Liebe Grüße
Bananenfischin


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Nihil
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Beitrag30.08.2009 02:03

von Nihil
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Zitat:
@Nihil:
Ich weiß, du bist so gut wie unfehlbar, aber hier warst du mal kurz verblendet oder so ... Wink

Das Präteritum von "rinnen" ist - in der dritten Person Sg. - "rann", das heißt, Eddies Version ist richtig.


Dass ich unfehlbar bin, hab ich nie behauptet.
Ich habe das Verb jetzt noch einmal nachgeschlagen und muss zugeben, dass ich falsch lag, sorry Eddie und danke Bananenfischin. Ich hätte allerdings geschworen, dass rann falsch ist. Es klang in meinen Ohren sehr ungewohnt. Vielleicht hab ich es mit geronnen verwechselt.
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EdgarAllanPoe
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Die Tauben
Beitrag30.08.2009 10:08

von EdgarAllanPoe
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@ Nihil: Dir vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar! Du hast die Schwachstellen der Story schön aufgespürt, die ich bei meinem Korrekturlesen nicht gefunden habe. (Jetzt frage ich mich, wie das sein konnte, dass ich sie nicht entdeckt habe.) Ich kann alles gebrauchen, was du beschrieben hast, nochmals danke! Dein Fehler sei dir verziehen, jeder kann sich mal irren.
@ Krümelchen: Danke dir auch für deinen Kommentar. Ich kenne die Geschichte, die du meinst. Dieser wahnsinnige Kellner aus dem Gotham Café hat mich zwar nicht zu dieser Geschichte inspiriert, er weist aber bestimmte Ähnlichkeiten mit dem Ich-Erzähler auf. Twisted Evil
@ Bananenfischin: Schön, dass dir die Geschichte gefällt.


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Die Tauben
Beitrag30.08.2009 10:37

von EdgarAllanPoe
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Hier die korrigierte Version. Ich hoffe, sie ist jetzt besser.

Restaurantbesuch



Das Steak war blutig. Der Saft rann an den Seiten heraus und beschmutzte das weiße Porzellan des Tellers mit schmutzigen, roten Schlieren. Ich musste würgen. Ich überwand meinen inneren Schweinehund und nahm das Messer und die Gabel in die Hand, um mir ein Stück des Steaks abzuschneiden. Mit einem Schauder, der mir über den Rücken rann, stopfte ich mir den Fleischfetzen in den Mund. Saurer, widerwärtiger Blutgeschmack breitete sich auf meiner Zunge aus. Ich kaute wütend, meine Kiefer waren wie Schraubstöcke; das Steak fühlte sich in meinem Mund wie Gummi an, unnachgiebig und elastisch. Bald darauf hatte ich kaum noch Speichel im Mund, weswegen mir das Essen schwerer fiel. Ich schluckte mühsam; das Fleisch glitt mir wie eine Schnecke die Kehle hinunter, die einen unangenehmen salzigen Nachgeschmack hinterließ, wie ein Betäubungsmittel beim Zahnarzt.
Ich griff nach dem Glas Wasser, das neben meinem Teller stand, und stürzte es hinunter. Einige Tropfen rannen an meinem Kinn hinunter und vermischten sich mit Resten des Steaksafts, die noch an den Mundwinkeln klebten. Hektisch griff ich nach einer Serviette und fuhr mir damit über den Mund. Einige Gäste im Restaurant starrten mich an; sie ließen ihr Besteck auf den Teller sinken und fixierten mich aus großen Augen. Ich lächelte entschuldigend und legte die Serviette fein und säuberlich gefaltet zurück neben den Teller. Das Wasser hatte einen unangenehmen metallischen Geschmack in meinem Mund hinterlassen, der sich mit dem des Steaks vermischte. Ich sehnte mich nach einem Bier, um ihn loszuwerden – in meinem Inneren verspürte ich eine Art Reißen, ein Zerren, ein dringendes Verlangen nach der wohltuenden Wirkung von Alkohol. Meine Hände zitterten; ich drückte sie in die Tischdecke und versuchte dadurch, meine Gier zu unterdrücken.
Im Rückblick wusste ich nicht, was mich in diese Spelunke getrieben hatte. Aus der Küche wehten grässliche Gerüche nach ranzigem Fett, die Gäste, die an der Theke saßen, sahen aus wie Alkoholiker, die aus der Entzugsanstalt geflohen waren, und das Gesindel, das die restlichen Tische für sich einnahm, kam meist in abgerissenen Kleidern daher. Ich in meinem Anzug war da ein (zensiert). Und trotzdem: Ich war einer von ihnen, trotz meines feinen, gehobenen Aussehens. Meine krankhafte Alkoholsucht hatte sich so weit ausgedehnt, dass ich nun zu den Anonymen Alkoholikern ging, die versuchen sollten, mir das Übel auszutreiben. Nur leider spürte ich nichts davon, und begab mich immer wieder in die Gesellschaft dieser Pflegefälle um mich herum.
Widerwillig wandte ich mich wieder meinem Essen zu. Ich nahm die Gabel wieder zur Hand und stocherte angeekelt darin umher.
Auf der ungaren Oberfläche des Steaks lag etwas Langes, Dünnes, das mich an ein Haar erinnerte. Mit spitzen Fingern nahm ich es auf und sah, dass es ein schwarzes Haar war.
„Herr Kellner!“, brüllte ich. „Kommen Sie sofort hierher!“
Die Sozialschmarotzer auf den Stühlen drehten sich zu mir um und sahen mich mit teils offenen Mündern an. Sie stellten ihre versifften Biergläser ab und fuhren sich langsam mit der Hand über den Mund.
„Seid bloß ruhig“, sagte ich drohend. Ich hob das Messer und fuchtelte damit herum. Die Pflegefälle wandten sich wieder dem verseuchten Müll zu, den sie in sich hineinstopften.
Ich trommelte mit dem Fuß auf den Boden. Wo blieb dieser Scheißer nur!
Endlich kam ein Mann, etwa mittleren Alters, auf mich zu. Er hatte einen abgegriffenen Notizblock und einen Kugelschreiber in der Hand. Er selbst besaß einen blonden Bart mit rötlichem Einstich, und seine gleichfarbigen Haare ringelten sich wie Würmer im Todeskampf auf seinem rötlichen Schädel. Sein Bauch wölbte sich hervor, die Haut straff, als wolle sie jeden Moment platzen. Aus seinen Suffaugen starrte er mich ungläubig an, als sei er benebelt.
„Na endlich“, knurrte ich. „Schauen Sie sich das mal an, Sie Armleuchter!“
Der Mann sah mich überrascht an, als wüsste er nicht, dass er ein Idiot sei.
„Das ist ein Haar“, stellte er fest.
„Absolut, Sie Blitzmerker“, sagte ich ungeduldig und sah ihm in die Augen. „Und wenn Sie jetzt nicht auf der Stelle Ihren Chef herbeizitieren, werde ich die Lebensmittelbehörde anrufen und diesen Schuppen hier verklagen. Dann sind Sie Ihren Job los, Sie Schnapseule.“ Ich nahm das Messer vom Tisch auf und legte es zunächst in die eine, dann in die andere Hand, bevor ich es wieder neben dem Teller platzierte.
Der Kellner riss die Augen auf und ließ Notizblock samt Kugelschreiber fallen. Er beugte sich nach unten und hob beides mit zittrigen Händen auf.
„Da-das geht leider nicht“, stammelte er.
„Und warum nicht?“
Die Männer und Frauen im Restaurant sahen mich unverhohlen neugierig an. Einer popelte in seiner Nase. Der andere schien die Eitelkeit für sich entdeckt zu haben und strich über sein fettiges, ungewaschenes Haar, ein vergeblicher Versuch, die störrische Mähne noch zu glätten.
 „Der Chef hat sich eine Auszeit genommen“, grummelte das besoffene Kellnerchen. „Er befindet sich auf … Reise.“
„Ah ja“, sagte ich. „Gut zu wissen. Und wer leitet dann den Schuppen?“
Ich glaubte der Schnapseule keine Sekunde.
„Ähm … niemand“, sagte er und sah betreten zu Boden.
Ich lächelte triumphierend und trommelte mit den Fingern auf den Tisch. „Gut zu wissen“, wiederholte ich. „Und jetzt hören Sie auf mit den Ausreden und sagen Sie bitte die Wahrheit.“
„Aber das mach ich doch schon“, verteidigte sich der Schnapsbrenner. „Sie haben kein Recht …“
„Kein Recht was?“, brüllte ich und stand auf, schlug mit beiden Händen auf den Tisch, sodass das Besteck klirrte. „Sie blöder Schluckspecht können mir nicht weismachen, dass Ihr bescheuerter Taugenichts von Chef nicht irgendwo hier besoffen in der Ecke liegt! Ich will ihn sofort wegen dieses miesen, absolut unverantwortlichen Essens in dieser Spelunke sprechen. Capito, Mann?“
Ich ließ den Blick im Restaurant hin- und herschweifen und sah in die geröteten Augen der Suffgesichter. Ich stampfte mit dem Fuß auf den Boden und fuchtelte wild mit den Händen in der Luft herum.
„Glotzt nicht so blöd, ihr Dreckstücke!“, kreischte ich und hieb mit der Hand auf den Tisch, sodass der Teller leicht hochhüpfte und das Besteck klirrte.
„Jetzt ist aber mal gut hier“, sagte eine alte, bärtige Schnapseule. Ich roch den Bierdunst bis zu meinem Platz. Ekel erfasste mich.
„Halt die Fresse!“, schrie ich und lief mit großen Schritten auf ihn zu.
„Hören Sie auf!“, rief der Trinkerkellner hinter mir und packte mich an der Schulter. Ich schüttelte ihn ab und stürzte mich auf den anderen Schluckspecht. Ich stieß ihn vom Stuhl, jaulend stürzte er zu Boden und hielt sich die Birne. Ich trat ihm in die Seite, und er schrie auf. Andere Gäste packten mich an den Schultern, aber ich schüttelte sie alle ab. Der Kellner verpasste mir eine Ohrfeige, um mich zur Besänftigung zu bringen.
„Sind Sie wahnsinnig!“, brüllte er. „Ich rufe jetzt die Polizei!“
Ich packte den Trinker an der Gurgel und schüttelte ihn.
Der abgestandene Zigarettenrauch wallte um uns herum und machte mich rammdösig. Das Geplapper aus den Fernsehern, die miesen, dreckigen Sportmief zeigten, ging mir auf den Kranz.
Ich stieß den Kellner auf meinen Tisch. Das Besteck fiel klirrend zu Boden. Der Mann und sein billiger Pullover waren von dem Fraß blutverschmiert.
„Sie lassen uns hier diesen Mist fressen, den Sie wahrscheinlich von der Lebensmittelmafia gekauft haben!“, rief ich und zerrte das Messer unter dem Kellner hervor, hob es in die Luft. Ich ließ es auf seinen feisten, alkoholverquollenen Bauch niedersausen und zog es nach oben, sobald es in seinem Fleisch steckte. Dazu brauchte ich beide Hände, um die Fett- und Muskelschichten zu durchdringen. Das Blut spritzte mir ins Gesicht, als ich seine Bauchschlagader durchtrennte.
Er erinnerte mich ein bisschen an das Steak, das soeben auf meinem Teller gelegen hatte.


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Alogius
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Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag30.08.2009 12:30

von Alogius
Antworten mit Zitat

Hi,

also eine ziemliche Drecksau ist er ja, das stimmt wohl. lol2

Der Sprachstil ist in meinen Augen durchweg gelungen, und ich finde hier auch teilweise sehr schöne Worte und Formulierungen ("Trinkerkellner" ist grandios!).
Stellenweise habe ich mich wirklich amüsiert, auch am Ende. wink

Jetzt beschäftigt mich aber, inhaltlich, eine Frage:
Was ist der Grund für das komplette Austicken des Steakmörders?

-> Klar, da wird was von Alkoholsucht etc. erwähnt, aber soll das der Grund sein? Wenn ja, dann ist der arg dünn. Wenn nein, dann ist die Information überflüssig.
Es würde mir, wohl entgegen manch anderer, mehr gefallen, wenn der Typ einfach ausrastet, ohne weitere Erklärung, ohne Ansatz des Verstehens für den Leser.
In meinen Augen würde das die Geschichte verbessern.

Einen einzigen Kritikpunkt habe ich:
Manch Satz wirkt zu gewollt, was das Darstellen der Drecksau angeht. Weniger ist manchmal mehr. Wurde, glaube ich, schon erwähnt:
Er muss nicht in jedem Satz verdeutlichen, was für ein Menschenhasser er ist.

Insgesamt aber gefällt mir der Stil sehr, besser als der Inhalt (Ausrasten ohne Motivation, dann würde der mir ebenso mehr gefallen).

Danke
Gruß
Tom


_________________
Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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Bananenfischin
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Goldene Feder Prosa Pokapro IV & Lezepo II
Silberne Harfe



Beitrag30.08.2009 12:39

von Bananenfischin
Antworten mit Zitat

Hallo Eddie,

nachdem mir die erste Version deiner Geschichte nicht wirklich gefallen hatte (ich glaube, du hast da was überlesen ... Embarassed ), gefällt mir die zweite auf jeden Fall um Längen besser.
Nun ist mehr Steigerung vorhanden, die Beschreibung des Handgemenges finde ich richtig gut, und die Messerattacke zum Schluss erscheint nun wesentlich plausibler.

Die Entdeckung des Haares finde ich noch ein wenig zu blass, weil nicht deutlich wird, dass das Auffinden eines solchen für den Mann ein absolutes Unding darstellt.
Ich schlage etwas in der Art vor:
Zitat:
Auf der ungaren Oberfläche des Steaks lag etwas Langes, Dünnes, das mich an ein Haar erinnerte. Mit spitzen Fingern nahm ich es auf und sah, dass es tatsächlich ein schwarzes Haar war.
Und als Ergänzung: Ein Haar! Auf meinem Steak! Das war zu viel./Jetzt reichte es.
Eventuell könnte man auch
Zitat:
das mich an ein Haar erinnerte.
weglassen, da sich ja dann direkt heraustellt, dass es ein Haar ist. In dem Fall wäre dann mein eingefügtes "tatsächlich" natürlich fehl am Platze.

Liebe Grüße
Bananenfischin



P.S. an Nihil:
Natürlich behauptest du nicht, unfehlbar zu sein. Du bist es nur eben fast ... Very Happy  Aber jeder irrt mal, ich spreche da aus reichlicher Erfahrung ... Wink


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Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge

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EdgarAllanPoe
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Die Tauben
Beitrag30.08.2009 13:36

von EdgarAllanPoe
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Danke euch beiden für eure Kommentare!
@ Alogius: Freut mich, dass es dich amüsiert hat (zumindest teilweise Twisted Evil )!  smile Ja, der Mensch ist wirklich fies, ich kenne da den ein oder anderen, der auf diese Beschreibung zutrifft. Und eine Mordtat ohne Motiv ist auch etwas Rätselhaftes, das aber in einer Geschichte nicht unbedingt einer Erklärung bedarf. Aber mir gefällt jetzt trotzdem die zweite Version besser hmm
@ Bananenfischin: Hoppala, da habe ich tatsächlich was überlesen Embarassed Aber es freut mich, dass dir die Geschichte JETZT gefällt. Ich überlege mir das mit deinen Änderungen, aber deswegen werde ich keine neue Version mehr posten.  

Eddie


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(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
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Jocelyn
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Beitrag31.08.2009 17:12

von Jocelyn
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Hallo Eddie, Alogius!

Alogius hat Folgendes geschrieben:

Es würde mir, wohl entgegen manch anderer, mehr gefallen, wenn der Typ einfach ausrastet, ohne weitere Erklärung, ohne Ansatz des Verstehens für den Leser.
In meinen Augen würde das die Geschichte verbessern.


So sehe ich das auch. Version 1 brauchte keine Überarbeitung.

Meiner Meinung nach geht es hier nicht um das Steak.

Für mich liest sich das als das, was es sein soll: eine Charakterbeschreibung an Hand einer Beschreibung eines Restaurantbesuchs.

Vielleicht ist der Mord auch mehr Symbol.

Ich habe mich beim Lesen köstlich amüsiert, immer wieder musste ich lachen! Gerade die Übertreibungen sind doch wunderbar!

Ich lese diesen Text als eine Groteske mit ernstem Hintergrund. Daumen hoch

Liebe Grüße, Caecilia


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If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
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Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
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EdgarAllanPoe
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Die Tauben
Beitrag31.08.2009 19:12

von EdgarAllanPoe
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Hallo Caecilia!

Vielen Dank für den Kommentar und natürlich die Federung!  smile extra
Ja, du hast Recht - diese Story ist grotesk in ihrer Ausprägung, und sie sollte diesen miesen, unerträglichen Ich-Erzähler beschreiben. Es freut mich, dass es dich amüsiert hat, das hat es mich nämlich auch Twisted Evil

Eddie


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TANphiloZ
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Beitrag04.09.2009 03:47

von TANphiloZ
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Hi Edgar,

mir hat diese Geschichte auch gut gefallen. Besonders die Details in der ersten Version waren zwar ein wenig anstoßend, trotzdem haben sie mich nicht gestört. Das einzige Wort, welches die Leseatmosphäre etwas stört ist "Gummi", weil es so oft zur Beschreibung von schlechtem Essen verwendet wird. Ansonsten ist Dir eine stimmige Kurzgeschichte mit  einem extremen Gesellschaftskonflikt gelungen.

Zu dem Ende wollte ich noch meine Vermutung loswerden. Ist hier der Mord nicht auch nur eine Mittel um die extreme Situation mit einem Hauch von Rhetorik ausgehen zu lassen?

Gruß

TANphiloZ
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EdgarAllanPoe
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Die Tauben
Beitrag04.09.2009 16:00

von EdgarAllanPoe
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Hallo TANphiloZ,

vielen Dank für deine Kritik.
Du hast Recht, das "Gummi" ist die Schwachstelle des Textes, aber mir fällt einfach nichts Besseres dazu ein.
Und der Mord als "Hauch einer Rhetorik"? Was meinst du genau damit? Ich stehe grade auf dem Schlauch.

Liebe Grüße,

Eddie


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TANphiloZ
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Beiträge: 25



T
Beitrag04.09.2009 17:41

von TANphiloZ
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Moin nochmal Edgar,

Es ist vielleicht falsch gewesen es als "Hauch von Rhetorik" zu deuten. Eigentlich sollte die Floskel nur sein Stil loben, der interessant und witzig wirkt, verstehst du?

netten Gruß

TanphiloZ
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