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Die Wunden der Vergangenheit


 
 
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Johanna Junk
Gänsefüßchen


Beiträge: 21



Beitrag19.08.2009 22:00
Die Wunden der Vergangenheit
von Johanna Junk
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Aus den Wunden
der Vergangenheit lernen.

Lass dich führen zu neuer alter Erkenntnis
sie trägt dich hinfort
an einen ruhigen Pol.

Wütend wetzte das Warten darauf
in deinem Innersten herum.

Du rätseltest ob deiner Stimmung
und warst so wunderbar Überrascht
von dir selber.

Schwebe durch den Bogen
der Vergangenheit
sauge auf dein Leben.



_________________
Das Buch hat mich sehr bewegt. Ich konnte es schwer aus der Hand legen. Ein sehr ehrlicher Bericht. Mit vielen bewegenden Handlungen und vielen Hindernissen und schrecklichen Erfahrungen in ihrem Leben. Es sollte in jeder therapeutischen Praxis zu finden sein und in den Regalen stehen. Sehr empfehlenswert.

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Brynhilda
Felix Aestheticus

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Beiträge: 7748
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag19.08.2009 22:58

von Brynhilda
Antworten mit Zitat

Hallo Johanna!

Ich verrate dir jetzt eine Regel: Schreibe niemals ein Gedicht in der Zweiten Person, es sei denn, du schreibst es aus der Perspektive eines Lyrischen Ichs heraus.

Die Ich-Form bewirkt beim Dichten wahre Wunder. Versuch es einfach mal.
Du wirst überrascht sein, was dabei herauskommt.

Dieses Gedicht will viel sagen, aber seine Worte verhallen ungehört durch das "Du". Bedenke, daß der Leser das "du" liest und denkt. Wenn du in der zweiten Person schreibst, kann der Leser dein Gedicht gar nicht verinnerlichen.

Versuch mal, es mit dieser geringfügigen Variation umzuschreiben!

Viel Spaß bei der Reise!

Liebe Grüße,
llka
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Johanna Junk
Gänsefüßchen


Beiträge: 21



Beitrag20.08.2009 10:10

von Johanna Junk
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke Ilka, für diesen Tipp. Ich probiere es dann mal aus.

LG Johanna  Sig


_________________
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Johanna Junk
Gänsefüßchen


Beiträge: 21



Beitrag20.08.2009 10:57

von Johanna Junk
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hier nun meine überarbeitete Version.

Aus den Wunden
der Vergangenheit
lernte ich.

Ließ mich führen
zu neuer, alter Erkenntnis.

Sie trug mich hinfort
an einen ruhigen Pol.

Wütend wetzte das Warten darauf
in meinem Innersten herum.

Ich rätselte ob meiner Stimmung
und war so wunderbar Überrascht
von mir selber.

Durch einen Bogen
schwebte ich entgegen
der Vergangenheit
und sog auf mein Leben.


Johanna Mr. Green


_________________
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Angst
Geschlecht:männlichScheinheiliger
A

Alter: 33
Beiträge: 1571



A
Beitrag20.08.2009 19:17

von Angst
Antworten mit Zitat

Hmm, was dazu sagen? Schlecht finde ich es nicht, ich hab es gerne gelesen. Ich spüre die Melodie. Doch du ahnst es bereits, jetzt kommt ein Aber. ;) Du fasst dich nämlich zu allgemein. Viele Wörter in deinem Gedicht sind abstrakt, was in meinem Kopf leider kein Bild entstehen lässt. Ein Beispiel:

Johanna Junk hat Folgendes geschrieben:
Aus den Wunden
der Vergangenheit
lernte ich.

Zum Einen muss ich sagen, dass diese Strophe bereits eine massive Verbesserung zur ersten Version ist. Aus den Wunden der Vergangenheit lernen hört sich nämlich an wie die Überschrift eines Rezeptes. Ich war mir nicht mal sicher, ob das nun der Titel sein soll, oder nicht.

Aber nun zu dieser Version: sie ist, wie bereits angetönt, zu allgemein. Wunden der Vergangenheit. Das kenn ich doch schon. Tut mir leid, aber dieser Beginn beinhaltet nichts Aussergewöhnliches. Ich frage mich automatisch, was für Wunden das denn sein sollen. Und – noch wichtiger – was überhaupt diese Wunden verursacht hat. Verstehst du, was ich meine? Wunde ist ein Oberbegriff, der für tausend andere Dinge stehen kann, Schnitte, Prellungen, … Es lässt mich an nichts Bildliches denken.

Johanna Junk hat Folgendes geschrieben:
Ich rätselte ob meiner Stimmung
und war so wunderbar überrascht
von mir selber.

Ähnlich ergeht es mir mit dem Wort Stimmung. Vorher sprichst du von Wut. Wieso nicht diese Wut mit einem spezifischeren Wort beschreiben? Eine Stimmung kann nämlich auch alles nur Erdenkliche sein: Trauer, Gleichgültigkeit, Hochgefühl, …

Johanna Junk hat Folgendes geschrieben:
Durch einen Bogen
schwebte ich entgegen
der Vergangenheit
und sog auf mein Leben.

Diese Strophe hier verrenkt sich an gleich zwei Inversionen, die meiner Meinung nach unnötig sind. Die vierte Zeile habe ich beim ersten Lesen gar nicht verstanden! Hört sich

Durch einen Bogen
schwebte ich
der Vergangenheit entgegen
und sog mein Leben auf.


nicht natürlicher an?

Johanna Junk hat Folgendes geschrieben:
Wütend wetzte das Warten darauf
in meinem Innersten herum.

Diese Strophe finde ich mit Abstand die beste, da es die einzige ist, die meine Fantasie anstubst. Alles andere ist mir noch zu vage. Aber das ist natürlich ganz allein mein Senf, also lass dich nicht allzusehr von meinem Geschwafel runterziehen :D

Liebe Grüsse,
Scheinheilige


_________________
»Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48.
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Johanna Junk
Gänsefüßchen


Beiträge: 21



Beitrag20.08.2009 21:28

von Johanna Junk
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Scheinheilige!

Wie du schon schriebst, gibt es viele verschiedene Arten von Wunden. Die drei Zeilen versteht man halt nur im Kontex zum Rest des Textes.

Deine Version vom Ende meiner Strophe finde ich nichtssagend. Erst durch die Stellung zueinander, die ich den Worten gegeben habe, erhalten sie ihren Ausdruck.

Dennoch werde ich deine Anmerkungen insgesamt noch einmal überdenken.

Gruß Johanna


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Johanna Junk
Gänsefüßchen


Beiträge: 21



Beitrag21.08.2009 16:24

von Johanna Junk
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hier nun eine neue Version.  Shocked

Während ich mir
die Wunden der Vergangenheit leckte
kamen schlagartig
das Begreifen und Verstehen
und führten mich
zu neuer, alter Erkenntnis.

Diese trug mich hinfort
an einen ruhigen Pol;
gleichsam einem Gedankenmagnet.

Wütend hatte das Warten darauf
in meinem Innersten herum gewetzt,
dem Wirrwarr zu entkommen.

Ich rätselte ob meiner Stimmung
und war so wunderbar überrascht
von den Blüten meiner selbst.

Durch einen Bogen
schwebte ich entgegen
der Vergangenheit
und sog auf mein Leben.


_________________
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