Wüstensand -4-

[Alogius]

Wüstensand -4-

Der Geist

Wenn die Hand des Königs mein Heim streifen würde, wenn er das warme Eisen fasste, es ins Licht hielte; wenn er den Nebeldunst schauen würde, wenn er den Hauch spürte, ihn atmete; wenn der König in einsamen Stunden meinen Namen rufen würde -dann würde ich ihn meinen Meister nennen und alle Wünsche des Morgenlandes erfüllen; dann würde es keine Armen und Reichen geben, und die Liebe wäre der einzige Grund, und keinen würde der Tod ereilen.
– Weil er aber gemeinsam mit allen anderen im Jetzt lebt; weil die Vergangenheit vergessen sein wird; weil nach tausendundeiner Nacht alle Wünsche unerfüllbar bleiben –und weil er mein Gefängnis tief in den Stollen unter dem Palast vergraben hat, lauschen wir alle, Geist und Mensch, den letzten Klängen der Scheherazade.
Fast nichts, das bleibt –begraben unter den wüsten Gezeiten.

(Ende)