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Ernst Clemens Klammeraffe
Alter: 78 Beiträge: 594 Wohnort: München
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02.07.2009 15:19 An Chemiker: Kontamination in Erde, Luft und/oder Wasser von Ernst Clemens
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es gibt diverse Verfahren zum Reinigen von verseuchten Böden (z.B. an Tankstellen, Kraftstofflägern, Armee-Plätzen). Ebenso gilt dies für Flüssigkeiten und Luft. Ein typisches Verfahren um beispielsweise Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Mercaptane, Phenole aus Flüssigkeiten zu entfernen ist das "Strippen".
Meine Frage nun: Gibt es eine spezielle Chemikalie, die mit den gängigen Verfahren nicht, oder nur mit extrem hohem Aufwand aus Erde, Luft und/oder Wasser entfernt werden kann?
Ich bin auf Eure Antworten gespannt!
Ernst
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Boudicca Eselsohr
Beiträge: 266
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02.07.2009 18:03
von Boudicca
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Auch wenn es komisch klingt, Pharmazeutika, die über den Urin der Menschen ins Abwasser abgegeben werden, können nur über sehr schwierige und kostspielige Verfahren wieder heraus gefiltert werden. Damit kann man zwar keinen Chemie-Kollaps verursachen, wo es kracht und explodiert oder eine ganze Stadt daran stirbt. Aber vom ökologischen Standpunkt her, wird die Situation allmählich bedenklich. Pille sei Dank, wird unser Wasser nämlich mit Östrogenen angereichert. Bei manchen Fischarten hat man wohl schon erste Auswirkungen erkennen können.
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SIH Eselsohr
Beiträge: 254
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02.07.2009 19:13
von SIH
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Zitat: | Auch wenn es komisch klingt, Pharmazeutika, die über den Urin der Menschen ins Abwasser abgegeben werden, können nur über sehr schwierige und kostspielige Verfahren wieder heraus gefiltert werden |
Tut mir Leid, da muss ich wiedersprechen. Pharmazeutika werden in Werkseigenen Kläranlagen (der Pharmafirmen) jeden Tag abgebaut. Die vielen kleinen Bakterien haben da richtig Spaß dran^^
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Ernst Clemens Klammeraffe
Alter: 78 Beiträge: 594 Wohnort: München
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03.07.2009 10:44
von Ernst Clemens
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danke baudicca und SIH für eure beiträge - aber leider helfen sie mir noch nicht weiter.
mir geht es um von industrieunternehmen, oder militär verseuchte böden/luft/gewässer. gibt es dort eine chemische substanz, die nicht, oder nur mit riesigem auftrag entfernt werden kann?
vielleicht kommen noch ineressante hinweise - ich bin gespannt.
ernst
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Probber Blütenprinzessin
Beiträge: 6717 Wohnort: zz9 plural z alpha
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03.07.2009 12:01
von Probber
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Wir hatten hier bei uns vor zwei Jahren mal einen Quecksilberunfall. Da kamen ein paar Faktoren zusammen:
In einem unserer Institute ist ein Behältnis mit Quecksilber zu Bruch gegangen und dann in den Abwasserkanal gelangt. Daraufhin mussten wir zum einen den Keller gründlich dekontaminieren (Feuerwehr hat ein Messgerät für die Luft --> Atemschutz), außerdem haben wir die Rohrleitung austauschen müssen, sprich komplett ausbaggern. Dabei haben wir festgestellt, dass die Leitung auch schon was älter war und die Dichtungen einiges vom Quecksilber durchgelassen haben.
Also mussten wir jede Menge Proben von unterschiedlichsten Punkten und Tiefen entlang und unterhalb der Rohrleitung nehmen. Das gesamte kontaminierte Erdreich musste entsorgt werden, da kamen schon ein paar Kubikmeter zusammen.
Wenn das in deine Richtung geht, kann ich nochmal ein bißchen in unseren Unterlagen wühlen und dir ein paar Details geben.
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Ernst Clemens Klammeraffe
Alter: 78 Beiträge: 594 Wohnort: München
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03.07.2009 13:26
von Ernst Clemens
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danke probber, für deinen hinweis.
quecksilber zu entfernen ist zwar teuer, aber von der technologie her bekannt. ich will nicht behaupten, dass das jeder machen kann, aber es stellt absolut kein unlösbares problem dar.
leider hilft mir also dein hinweis nicht viel weiter - trotzdem nochmal vielen dank für deine mühe!
ernst
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Boudicca Eselsohr
Beiträge: 266
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03.07.2009 14:53
von Boudicca
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Zitat: | Pharmazeutika werden in Werkseigenen Kläranlagen (der Pharmafirmen) jeden Tag abgebaut. Die vielen kleinen Bakterien haben da richtig Spaß dran^^ |
Ein großer Teil wird abgebaut, aber z.B. die Östrogenanreicherung in unseren Gewässern ist belegt. Es gibt Wirkstoffe von Pharmazeutika, die die kleinen Bakterien nicht klein kriegen - zumindest nicht vollständig.
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SIH Eselsohr
Beiträge: 254
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03.07.2009 16:33
von SIH
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Dass sich Östrogen anreichert bedeutet nicht im Umkehrschluss, dass es nicht abgebaut werden kann. Im Gegenteil! Östrogen ist ohne große Probleme zu zerlegen. Allerdings befinden sich in den Gewässern nicht die benötigten Bakterien in ausreichender Menge. Was zu dem Problem "zuviel Östrogen in Gewässern" führt.
Im Moment wüsste ich keinen Stoff, der nicht biologisch, oder durch Extraktion, bzw. Filterung separiert werden könnte.
Beste Grüße,
Sven
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Boudicca Eselsohr
Beiträge: 266
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04.07.2009 00:53
von Boudicca
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Zitat: | Dass sich Östrogen anreichert bedeutet nicht im Umkehrschluss, dass es nicht abgebaut werden kann. |
Gut, vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Fest steht, dass es im Moment nicht abgebaut wird und sich stattdessen anreichert.
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